Kim und Mara – ein tolles Gespann: Mami 1946 – Familienroman
Von Anna Sonngarten
()
Über dieses E-Book
Die Uhr zeigte gerade erst zehn, doch die Luft im »Café Krümel« war bereits rauchgeschwängert. »Daß du hier arbeiten kannst, Kim. Und daß die Leute bei dieser Luft hier überhaupt noch Lust auf ein Frühstück haben.« »Man gewöhnt sich daran, und außerdem, schau' dich einmal um. Alle Tische sind belegt. Das ›Krümel‹ ist nach wie vor das beliebteste Studentencafé im Viertel.« Kim lächelte. »Das muß an deinem Lächeln liegen, Kim. Anders kann ich mir das nicht erklären«, sagte Birgit und grinste schief. Dann sah sie die Freundin ernst an. Keine Frage, die fast bodenlange weiße Schürze stand Kim ausgezeichnet. Sie betonte ihre schlanke Figur, und Kim hatte wirklich ein gewinnendes Lächeln. Ihre strahlend blauen Augen blickten lebhaft unter blonden Ponyfransen hervor. »Du weißt, warum ich hier bin…«, begann Birgit zögernd. »Ja«, kam die gedehnte Antwort. »Erst schmeißt du die Ausbildung, und jetzt willst du dein Studium an den Nagel hängen.
Ähnlich wie Kim und Mara – ein tolles Gespann
Titel in dieser Serie (100)
Mami 1735 – Familienroman: Paulas Flug ins Glück Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMami 1739 – Familienroman: Dich verlassen? Niemals! Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMami 1749 – Familienroman: Hin- und hergestoßen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMami 1742 – Familienroman: Eine Hochzeit in Sicht? Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMami 1744 – Familienroman: … und plötzlich war eine Cousine da Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMami 1737 – Familienroman: Hat Mami nur das Brüderchen lieb? Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMami 1730 – Familienroman: Entführt – zwei Kinder in Gefahr Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMami 1733 – Familienroman: Wir zwei sind noch zu haben Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMami 1743 – Familienroman: Hoffnung für ein verlassenes Kind Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMami 1747 – Familienroman: Für immer ohne Vater? Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMami 1732 – Familienroman: Als Baby wurde sie entführt Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMami 1738 – Familienroman: Unverstanden und allein Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMami 1736 – Familienroman: Zwei starke Typen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMami 1740 – Familienroman: Gritli, das Kind aus dem Dorf Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMami 1765 – Familienroman: Meine berühmte Mami Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMami 1731 – Familienroman: Gefährliche Freunde Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMami 1741 – Familienroman: Papi ist ein Abenteurer Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMami 1748 – Familienroman: Das Opfer war Jonathan Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMami 1770 – Familienroman: Für mich wärst du ein Supervater Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMami 1734 – Familienroman: Papis Freundin wird vergrault Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMami 1745 – Familienroman: Armes reiches Kind Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMami 1754 – Familienroman: Ausgesetzt – und ich fand dich Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMami 1755 – Familienroman: Die Bühne und das wahre Leben Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMami 1751 – Familienroman: Kinder träumen von Geborgenheit Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMami 1761 – Familienroman: Liebe heißt, gemeinsam gehen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMami 1771 – Familienroman: Ich will einen Papi – keinen Onkel Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMami 1759 – Familienroman: Wie Felix ein glücklicher Junge wurde Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMami 1752 – Familienroman: Peter kann's nicht fassen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMami 1750 – Familienroman: Drei kleine Detektive Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMami 1777 – Familienroman: Zauberhaftes Töchterchen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen
Ähnliche E-Books
Adel schützt vor Lüge nicht: Der kleine Fürst 271 – Adelsroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMimmi auf der Flucht Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenTraumprinz sucht Prinzessin Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Tote im Wald: Somerset-Krimi Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMärchenmonds Kinder: Märchenmond Band 2 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMyrtle Clover und der letzte Schnitt: Myrtle-Clover-Krimis Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenTöchter der Nacht Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Das größte Glück auf Erden: Der kleine Fürst 313 – Adelsroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDu sollst mein Vater sein!: Chefarzt Dr. Norden 1219 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDem Vater zugesprochen: Sophienlust (ab 351) 405 – Familienroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenNur die Unschuld vom Lande?: Der kleine Fürst 339 – Adelsroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenIm OP versagt?: Kurfürstenklinik 61 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDas Mädchen, das nicht verschwinden wollte: Roman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenVerdammte Konkurrenz Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenIm OP versagt?: Notarzt Dr. Winter 62 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenLass nur dein Herz entscheiden! Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenJerry hat keine Familie: Sophienlust Extra 91 – Familienroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenJerry hat keine Familie: Sophienlust Extra 109 – Familienroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDu gehst zu weit, Adina: Sophienlust Bestseller 2 – Familienroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDem Vater zugesprochen: Sophienlust 409 – Familienroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenIm Sonnenwinkel 43 – Familienroman: Es ist nicht leicht, berühmt zu sein Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenNicht ohne Jasper Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDemon Road (Band 1) - Hölle und Highway Bewertung: 5 von 5 Sternen5/5Du gehst zu weit, Adina: Sophienlust 394 – Familienroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen2 x Edgar Wallace: Verdammte Konkurrenz und Klub der Vier Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenKomm mit mir, liebes Hausgespenst Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenGEFAHR FÜR MADELEINE: Ein Krimi aus London Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenVerbrechen in Mannersley: Kriminalroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMitra: Magische Verwandlungen - Der zweite Teil der Urban Fantasy-Trilogie um Mitra und ihren Kampf gegen das ursprüngliche Feuervolk Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenNur die Unschuld vom Lande?: Der kleine Fürst 415 – Adelsroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen
Romanzen für Sie
Verführt von dem griechischen Tycoon Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEine Braut für den spanischen Playboy Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenReigen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenJulia Extra Band 386 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMit dir kommt das Glück Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Weg zum eigenen Sklaven: Ein Leitfaden für die dominante Frau Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenJosefine Mutzenbacher - Unzensierte Ausgabe: »Der mit Abstand beste deutschsprachige erotische Roman aller Zeiten« Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWilhelm Meisters Lehrjahre Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Urlaubsromanzen Kurzgeschichten: Jahreszeit des Verlangens Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenHistorical Gold Band 251: Im Bann des irischen Kriegers / Eroberung und Verführung / Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenNeapel sehen - und sich verlieben: Die Rinucci Brüder 6 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenUnter Feuer: Band 4: Unter Feuer, #4 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenAus dem Leben eines Taugenichts: Ein Märchen für Erwachsene Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Duke, der mein Herz stahl Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMandy - Das Königreich Sangenia: ein modernes Märchen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDem Paradies so nah Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenTouch of Sin: 9 erotische Geschichten Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWicked Little Princess Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Witwe und ihr geliebter Schuft Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenPerfekter Sex: Wie Sie jeden Mann und jede Frau um den Verstand bringen! Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Erbin und ihr geliebter Verräter Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenNachtclub-Sünden Kurzgeschichten: Milliardär Liebesromane Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenKleines Biest | Kurzgeschichte: Der etwas andere Bar-Besuch Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Auf der Suche nach dem Earl ihrer Träume Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenGestohlene Unschuld Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenZärtlicher Winter Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Duke mit dem versteinerten Herzen: Digital Edition Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEntzückt von einem Herzog: Sagenhafte Liebe Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWicked Little Price Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenHistorical Exklusiv Band 8: Höchster Einsatz: Liebe Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen
Rezensionen für Kim und Mara – ein tolles Gespann
0 Bewertungen0 Rezensionen
Buchvorschau
Kim und Mara – ein tolles Gespann - Anna Sonngarten
Mami
– 1946–
Kim und Mara – ein tolles Gespann
… doch das Idyll gerät in Gefahr
Anna Sonngarten
Die Uhr zeigte gerade erst zehn, doch die Luft im »Café Krümel« war bereits rauchgeschwängert. Birgit Meyer versuchte, die Rauchschwaden wegzufächern, und sagte fast vorwurfsvoll zu ihrer Freundin:
»Daß du hier arbeiten kannst, Kim. Und daß die Leute bei dieser Luft hier überhaupt noch Lust auf ein Frühstück haben.«
»Man gewöhnt sich daran, und außerdem, schau’ dich einmal um. Alle Tische sind belegt. Das ›Krümel‹ ist nach wie vor das beliebteste Studentencafé im Viertel.« Kim lächelte.
»Das muß an deinem Lächeln liegen, Kim. Anders kann ich mir das nicht erklären«, sagte Birgit und grinste schief. Dann sah sie die Freundin ernst an. Keine Frage, die fast bodenlange weiße Schürze stand Kim ausgezeichnet. Sie betonte ihre schlanke Figur, und Kim hatte wirklich ein gewinnendes Lächeln. Ihre strahlend blauen Augen blickten lebhaft unter blonden Ponyfransen hervor.
»Du weißt, warum ich hier bin…«, begann Birgit zögernd.
»Ja«, kam die gedehnte Antwort.
»Erst schmeißt du die Ausbildung, und jetzt willst du dein Studium an den Nagel hängen. Möchtest du dein Leben lang in einer Studentenkneipe jobben?« Birgit war ernstlich besorgt um die jüngere Freundin. Sie hatte an der Theke Platz genommen und schaute Kim dabei zu, wie sie Tassen und Kännchen mit Kaffee füllte, belegte Brötchen mit Gurkenscheiben verzierte und in kleine Glasschälchen eine rote Marmelade füllte.
»Mach’ dir ’mal nicht zuviel Sorgen um mich, Biggi«, versuchte Kim der Freundin den Wind aus den Segeln zu nehmen.
»Nenn’ mich bitte nicht Biggi. Du weißt, wie ich den Namen hasse.«
Kim schmunzelte spitzbübisch. Dann wurde sie wieder ernst.
»Das Studium ist nichts für mich. Hätte ich geahnt, daß Ernährungswissenschaft so viel mit Chemie zu tun hat, hätte ich erst gar nicht angefangen«, erklärte sie.
»Dafür gibt es die Studienberatung«, murmelte Birgit kaum hörbar.
»Na ja«, fuhr Kim fort, »warum ich die Ausbildung zur Diätassistentin abgebrochen habe, weißt du ja.«
»Ja, das weiß ich. Es war an einem Montagmorgen, und Kim Meißner sollte dreißig Liter Diätpudding anrühren. Da hatte sie auf einmal das Gefühl, ihr Leben würde an ihr vorüberziehen.« Birgit hatte in einem ironischen Tonfall gesprochen. Doch Kim ließ sich davon nicht beeindrucken.
»Stimmt genau«, antwortete sie und sah die Freundin trotzig an. Bevor Birgit weitere Einwände erheben konnte, marschierte Kim mit einem hoch beladenen Tablett davon. Birgit nahm eine Tageszeitung zur Hand und blätterte darin. Dann studierte sie die Stellenanzeigen. Sie war etwas verstimmt. Kim war ihre beste Freundin, aber in punkto Lebensplanung waren sie grundverschieden. Nie wäre es Birgit eingefallen, einfach etwas aufzugeben, wenn man nichts Neues in Aussicht hatte. Als Kim kurz darauf wieder zur Stelle war, wollte die Freundin erneut in sie dringen, doch unerwartet war Kims Chef aufgetaucht und schaute sich prüfend in seinem Café um.
»Wie läuft es, Frau Meißner?«
»Gut«, antwortete Kim und machte sich daran, Orangen auszupressen.
Herr Vogt hatte schlechte Laune, und mit einem »gut« wollte er sich nicht begnügen. Mit einem Blick hatte er gesehen, daß an vielen Tischen noch nicht serviert worden war. Die Kunden schien das nicht weiter zu stören, denn die meisten waren in Gespräche vertieft. Herr Vogt glaubte hingegen, an diesem Tatbestand die mangelhafte Organisation seiner Kellnerin zu erkennen.
»Das Tempo scheinen Sie nicht erfunden zu haben, Frau Meißner. Alle Tische belegt, aber die wenigsten Gäste haben etwas darauf.«
»Tja, Herr Vogt. Um diese Zeit ist das oft so. Die Leute kommen fast alle gleichzeitig nach der Acht-Uhr-Vorlesung hierher, und ich habe halt nur zwei Hände.«
»Um eine Antwort sind Sie nie verlegen, Frau Meißner. Und wer sind Sie, wenn man einmal fragen darf?« Er schaute Birgit wie einen Eindringling an.
Birgit war verdutzt. »Ich bin bloß eine Bekannte…«
»Aha, dachte ich ’s mir. Wenn Sie Ihre Zeit hier verquatschen, Frau Meißner, dann wundert mich gar nichts.«
»Daß ich hier meine Zeit verquatsche, ist eine Unterstellung, Herr Vogt. Sie hatten wohl ein schlechtes Wochenende…«
»Jetzt werden Sie nicht auch noch unverschämt«, brauste Herr Vogt auf.
»Fragt sich, wer hier unverschämt wird«, antwortete Kim seelenruhig. Birgit schloß unwillkürlich die Augen.
»Frau Meißner, Sie hatten heute Ihren letzten Tag im ›Café Krümel‹. Herr Vogt ging an die Kasse, nahm einige Scheine heraus, knallte sie auf den Tresen.
»Wenn die Ablösung kommt, will ich Sie hier nicht noch einmal sehen. Schönen Tag noch.« Herr Vogt verschwand so schnell, wie er gekommen war.
»Jetzt habe ich wirklich ein Problem«, sagte Kim und sah ihre Freundin mit großen Augen an.
»Es tut mir so leid, Kim… es ist meine Schuld. Ich hätte mich sofort verziehen sollen…«
»Ach was. Der wollte mir kündigen. Der hat bloß nach einem Anlaß gesucht«, beruhigte sie Kim.
»Und der Anlaß war ich«, sagte Birgit und raufte sich die Haare. Kim sagte nichts, doch ihre Hände zitterten, als sie erneut Kaffee eingoß. Der Job in der Kneipe war ihre einzige Einnahmequelle. Wovon sollte sie nun die Miete bezahlen? Birgit schnappte sich die Zeitung, in der sie eben noch geblättert hatte.
»Kim, schau her. Ich habe eben diese Anzeige gefunden. Dabei habe ich sofort an dich gedacht.« Sie hielt der Freundin die Zeitung hin.
»Suche dringend ein Kindermädchen für die fünfjährige Mara…«, las Kim laut vor und überflog den Rest der Anzeige.
»Hast du die Adresse gesehen, Birgit?«
»Ja. Tempelberg. Das ist das teuerste Wohnviertel der Stadt«, antwortete Birgit. »Aber deshalb ist es ja so interessant. Wer da wohnt, bezahlt hoffentlich gut.«
»Kann schon sein. Aber bei irgend so einer verwöhnten Göre Kindermädchen zu sein, stelle ich mir schrecklich vor. Wahrscheinlich suchen die ein Kindermädchen, damit die Dame des Hauses in Ruhe Golf spielen kann.«
»Ach, Kim, das ist nun aber wirklich ein Vorurteil. Komm, ruf’ da einmal an.«
»Ich muß bedienen«, antwortete Kim und verschwand wieder mit einem überladenen Tablett. Birgit überlegte nicht lange, nahm ihr Handy aus der Tasche und wählte die Nummer. Zu ihrer Verwunderung wurde sie mit einem Band verbunden, auf dem eine weibliche Stimme dem Anrufer mitteilte, daß Interessenten sich bitte heute gegen fünfzehn Uhr persönlich vorstellen sollten. Dann wurde die Adresse mitgeteilt. Birgit notierte die Adresse und nahm sich vor, nicht eher von ihrem Platz zu weichen, bis Kim sich einverstanden erklären würde, um fünfzehn Uhr am Tempelberg zu erscheinen.
*
Christoph von Dahlem hatte keine andere Wahl. Erst gestern hatte er eine Sekretärin beauftragt, seine Tochter Mara während der Bürozeit zu beaufsichtigen. Es war mehr schlecht als recht gegangen, und Frau Ahrend hatte ihm zu verstehen gegeben, daß sie keine Kindergärtnerin sei, sondern Bürokauffrau. Und heute sah er sich gezwungen, ein Kindermädchen für die Kleine auszuwählen.