Mit rauchendem Colt: Die großen Western 238
Von Frank Callahan
()
Über dieses E-Book
Diese Reihe präsentiert den perfekten Westernmix! Vom Bau der Eisenbahn über Siedlertrecks, die aufbrechen, um das Land für sich zu erobern, bis zu Revolverduellen - hier findet jeder Westernfan die richtige Mischung. Lust auf Prärieluft? Dann laden Sie noch heute die neueste Story herunter (und es kann losgehen).
Der schwarzgekleidete Fremde schweigt. Das eigentümliche Lächeln in seinem hageren Gesicht ist jäh erloschen. Die harten Augen fixieren den Oldtimer mit unnachgiebigem Blick.
Daniel Hampton geht unruhig auf und ab. Seine Gedanken überschlagen sich, verzweifelt sucht er nach einem Ausweg. Es gibt keinen.
Da klingt wieder die Stimme des Fremden mit den tiefhängenden Colts auf, und ihr eisiger Klang läßt den Oldtimer erschaudern. »Sie haben vierundzwanzig Stunden Bedenkzeit, Hampton! Keine Minute mehr!« Und in der Drehung setzt er leise hinzu: »Ich bin Earl March. Und ich werde die Ranch bekommen, alter Mann…«
Er läßt den Oldtimer stehen und geht zu seinem Pferd. Elastisch schwingt er sich in den Sattel. Er wirft Hampton noch einen kurzen Blick zu, greift lässig an den Stetson und reitet davon.
Daniel Hampton schaut dem Fremden mit brennenden Augen nach. Sein Mund ist verzerrt.
Gedankenverloren geht er in das kleine Ranchhaus hinüber.
»Wer war das?« hört er gleich darauf die Stimme seines Sohnes Mike, der ihm entgegenkommt.
Daniel mustert seinen jüngsten Sohn. Er sieht einen achtzehnjährigen, schlanken Burschen mit blondem Haar und blauen Augen, die ihn immer wieder an seine verstorbene Frau erinnern.
»Wer war der Mann?« wiederholt Mike drängend.
»Ein Fremder, der unsere Ranch kaufen will«, knurrt der Oldtimer bitter. »Er heißt Earl March und wohnt in der Stadt im Central-Hotel. Innerhalb von vierundzwanzig Stunden muß ich ihm Bescheid geben.«
Mike Hampton wird steif.
»Du wirst ablehnen«, stößt er heftig hervor. »Wir werden die Ranch nicht verkaufen!«
Der Oldtimer zuckt nur die Achseln. »Er hat sämtliche Schuldscheine aufgekauft. Er hat uns in der Hand.«
Der Junge packt seinen
Mehr von Frank Callahan lesen
Die neuen großen Western
Ähnlich wie Mit rauchendem Colt
Titel in dieser Serie (100)
Die großen Western 105: Sie kamen und starben Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie großen Western 107: Giddings Rache Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie großen Western 116: Tornado Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie großen Western 100: Der Country-Hai Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie großen Western 101: Die Todfeindschaft Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie großen Western 110: Die Morgan-Sippe Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie großen Western 128: Todesstaub Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie großen Western 121: Kampf um die Range Mavericks Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie großen Western 108: Treck-Banditen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie großen Western 143: Nur die Hölle ist heißer Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie großen Western 118: Der Goldtransport Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie großen Western 102: Der Rustlerboss Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie großen Western 151: Shane und die Rebellen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie großen Western 104: Sattelhyänen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie großen Western 120: Ohne Chance Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie großen Western 122: Töte ihn zweimal Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie großen Western 114: Blutige Skalps Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie großen Western 135: Partner bis zum Tod Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie großen Western 125: Wildwasser-Fehde Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie großen Western 129: Gewalt bricht Gewalt Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie großen Western 103: Das Höllenlied vom Wüstentrail Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie großen Western 148: Der Marshal und das Biest Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie großen Western 111: Die Schlinge Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie großen Western 156: Kati Benders Killerclan Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie großen Western 123: Weg der Verlorenen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie großen Western 126: Die Totengräber warten schon Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie großen Western 147: Der Galgenrichter Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie großen Western 119: Wolfszeit Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie großen Western 112: Langes Sterben Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie großen Western 145: Raubwölfe in Pecos Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen
Ähnliche E-Books
Ein teuflischer Plan: Die großen Western 225 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWenn Kinder wieder glücklich sind: Mami 1974 – Familienroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWenn Kinder wieder glücklich sind: Mami 1947 – Familienroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Minenstadt Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEin Vormann kam ins Tal der Wölfe: G.F. Barner 195 – Western Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Trick des alten Letherby: G.F. Barner 252 – Western Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWyatt Earp 118 – Western: Sheriff Short schießt scharf Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie großen Western 159: Das Greenhorn und sein Todesengel Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Vormann, der ein Teufel war: Die großen Western 180 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenKing Bell: Wyatt Earp 277 – Western Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenIn die Hölle und zurück: Die großen Western 296 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenKlub der Vier Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenVerräterische Zeilen: Dr. Norden Gold 67 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenKlub der Vier: Kriminalroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenVerräterische Zeilen: Dr. Norden Bestseller 421 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSheriff Youngblood: G.F. Barner 227 – Western Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenGemeinsam zum Kampf: Die großen Western 317 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenAlfred Bekker Western - Die Rache der McCory-Brüder: Neal Chadwick Western Edition Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMarshal Logan und die gesetzlose Stadt: U.S. Marshal Bill Logan - Neue Abenteuer #18 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Rache des Jonathan Randall Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenRegenbogen-Johnny: Die großen Western 280 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWer hätte das gedacht: Der exzellente Butler Parker 75 – Kriminalroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSehnsucht nach dem Galgen: G.F. Barner 245 – Western Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenClub der Vier Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenButler Parker 15 – Kriminalroman: Wer hätte das gedacht Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Satansbraten und drei andere Krimis Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSie nannten ihn Giant Kid: Wildwest Story Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenHeimatkinder 32 – Heimatroman: Josepha, komm doch wieder! Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenIn der Falle: Die großen Western 261 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenParker stört den "Weihnachtsmann": Butler Parker 168 – Kriminalroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen
Action- & Abenteuerliteratur für Sie
Claus Störtebecker (Historischer Roman): Basiert auf dem Leben des berüchtigten Piraten Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Der Ruf der Wildnis: Roman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Schatzberg Band 5: Der Weg nach Shamballah - der zweite Tunnel Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenRobinson Crusoe: Vollständige deutsche Ausgabe Bewertung: 5 von 5 Sternen5/5Das geheime Dinoversum (Band 17) - Umzingelt vom Preondactylus Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenReise um die Erde in 80 Tagen (Illustriert & mit Karte der Reiseroute) Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDas geheime Dinoversum Xtra (Band 2) - Gefahr für den Triceratops Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDas geheime Dinoversum (Band 15) - Die Rettung des Plateosaurus Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenScary Harry (Band 1) - Von allen guten Geistern verlassen: Lustiges Kinderbuch ab 10 Jahre Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Milas Reise - Etappe 1: Mila und Josh Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenBeast Quest (Band 3) - Arcta, Bezwinger der Berge Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Schatzberg: Abenteuer in Rumänien Bewertung: 5 von 5 Sternen5/5Die drei Musketiere: Illustrierte Fassung Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Dean Koontz - Jane Hawk ermittelt (3in1) Bewertung: 5 von 5 Sternen5/5Still: Thriller Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSühne Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenBushcraft und Survival Basiswissen: Ratgeber für Recht, Theorie und Praxis Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Schatzberg Band 3: Abenteuer in Ägypten: der erste Tunnel Bewertung: 5 von 5 Sternen5/5Das Dorf 1 - Der Fremde: Ein Roman für Minecrafter Bewertung: 5 von 5 Sternen5/5Wings of Fire (Band 1) – Die Prophezeiung der Drachen: Spannendes Kinderbuch für Drachenfans ab 11 Jahre Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Die Salomon Siegel Band I: Maria Magdalena Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenOPERATION SIBIRIEN: SciFi-Horror-Thriller Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenRobinson Crusoe Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenIn 80 Tagen um die Welt Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie ersten Tiger: Zweiter Weltkrieg, Ostfront 1942 - Der schwere Panzer Tiger I greift zum ersten Mal an Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenTHE CAVERN - Das Grauen aus der Tiefe: Horrorthriller Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie geheimnisvolle Insel - Illustrierte Ausgabe Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Yzra: Das Abenteuer beginnt Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen
Rezensionen für Mit rauchendem Colt
0 Bewertungen0 Rezensionen
Buchvorschau
Mit rauchendem Colt - Frank Callahan
Die großen Western
– 238 –
Mit rauchendem Colt
Frank Callahan
Der schwarzgekleidete Fremde schweigt. Das eigentümliche Lächeln in seinem hageren Gesicht ist jäh erloschen. Die harten Augen fixieren den Oldtimer mit unnachgiebigem Blick.
Daniel Hampton geht unruhig auf und ab. Seine Gedanken überschlagen sich, verzweifelt sucht er nach einem Ausweg. Es gibt keinen.
Da klingt wieder die Stimme des Fremden mit den tiefhängenden Colts auf, und ihr eisiger Klang läßt den Oldtimer erschaudern. »Sie haben vierundzwanzig Stunden Bedenkzeit, Hampton! Keine Minute mehr!« Und in der Drehung setzt er leise hinzu: »Ich bin Earl March. Und ich werde die Ranch bekommen, alter Mann…«
Er läßt den Oldtimer stehen und geht zu seinem Pferd. Elastisch schwingt er sich in den Sattel. Er wirft Hampton noch einen kurzen Blick zu, greift lässig an den Stetson und reitet davon.
Daniel Hampton schaut dem Fremden mit brennenden Augen nach. Sein Mund ist verzerrt.
Gedankenverloren geht er in das kleine Ranchhaus hinüber.
»Wer war das?« hört er gleich darauf die Stimme seines Sohnes Mike, der ihm entgegenkommt.
Daniel mustert seinen jüngsten Sohn. Er sieht einen achtzehnjährigen, schlanken Burschen mit blondem Haar und blauen Augen, die ihn immer wieder an seine verstorbene Frau erinnern.
»Wer war der Mann?« wiederholt Mike drängend.
»Ein Fremder, der unsere Ranch kaufen will«, knurrt der Oldtimer bitter. »Er heißt Earl March und wohnt in der Stadt im Central-Hotel. Innerhalb von vierundzwanzig Stunden muß ich ihm Bescheid geben.«
Mike Hampton wird steif.
»Du wirst ablehnen«, stößt er heftig hervor. »Wir werden die Ranch nicht verkaufen!«
Der Oldtimer zuckt nur die Achseln. »Er hat sämtliche Schuldscheine aufgekauft. Er hat uns in der Hand.«
Der Junge packt seinen Vater an der Schulter.
»Jay kommt in einigen Wochen zurück. Sicherlich hat er einen guten Preis für die Herde erzielt. Dann kannst du die gröbsten Schulden abdecken!« meint er hoffnungsvoll.
Wieder fährt sich der Oldtimer gedankenverloren über die Stirn.
»Ich weiß, Junge, daß das alles nicht unsere Schuld ist. Die Rinderseuche im letzten Frühjahr hat unsere Reserven aufgezehrt. Ich mußte Schulden machen! Aber jetzt…«
»Ich reite nachher in die Stadt, Dad. Vielleicht bekomme ich Kredit bei der Bank. Dann werde ich diesen Mister March aufsuchen. Vielleicht läßt er mit sich reden. Ich werde es versuchen.«
Er sieht den abweisenden Blick des Vaters, doch eigensinnig beharrt er: »Ich werde es versuchen. Mehr als ablehnen kann Mister Higgins nicht.«
Sie gehen ins Haus. Das Mittagessen steht dampfend auf dem Tisch. Schweigend setzen sie sich und beginnen zu essen.
Daniel hat keinen großen Appetit. Er stochert mißmutig in seinem Teller.
»Ihnen schmeckt es wohl nicht?« hört er Mary sagen, und die alte Farbige, die seit dem Tod seiner Frau den Haushalt führt, starrt Daniel mißbilligend an.
Er schiebt den Teller zurück.
Mike grinst zu ihm herüber.
»Ich werde die Angelegenheit schon regeln, Dad. Du brauchst dir wirklich keine Sorgen zu machen.«
Zweifelnd betrachtet ihn der Oldtimer. »Ich sehe wirklich keinen Ausweg. Bis Jay zurückkommt, werden vielleicht noch drei Wochen vergehen. Und bis dahin ist unsere Ranch längst unter dem Hammer. Du weißt genau, daß dieser Earl March nicht der Einzige ist, der auf die Ranch scharf ist. Du vergißt Norman Kendall. Wir sind ihm ein Dorn im Auge. Er lauert schon lange auf seine Chance.«
Mike Hampton steht auf.
Er bindet sich den Revolvergürtel um und überprüft die Waffe.
»Ich reite jetzt. In der Stadt werde ich mit Charles Higgins reden. Er hat uns schon einmal geholfen.«
Daniel nickt müde.
Er sieht den Sohn durchdringend an. »Du wirst mir heute abend Bescheid geben!«
»Okay«, lacht Mike und verläßt das Haus. Draußen holt er den Rappen aus dem Korral und legt den mit Silbernägeln verzierten Sattel auf.
Wenig später verläßt er die Ranch.
*
»Wie sieht es aus, Mister March?« fragt Norman Kendall und fährt sich selbstgefällig über den kurzen Schnauzbart. »Hat der alte Hampton angebissen?«
Earl March lächelt.
»Natürlich, Mister Kendall. Er wird verkaufen müssen, und ich werde bald Rancher sein.«
Diese Aussicht scheint ihn zu erheitern, denn er bricht in ein schallendes Gelächter aus.
Norman Kendall lacht mit, doch seine harten grauen Augen bleiben wachsam auf March gerichtet.
»Natürlich bleibt es bei unserer Abmachung«, fährt Earl March fort. »Ich werde die Ranch ein halbes Jahr bewirtschaften und sie dann Ihnen überlassen. Mein Gewinn wird zehntausend harte Dollars ausmachen, die Sie mir dann auszahlen. Das ist doch unsere Abmachung?«
Norman Kendall nickt bestätigend.
»Yea, Mister March. Ich könnte natürlich die Ranch sofort erwerben. Nur, ich will das Gerede vermeiden. Wir haben uns verstanden?«
Der schwarzgekleidete Mann nickt.
»Allright. Ich werde Sie auf dem laufenden halten.«
Sie reichen sich die Hände.
Norman Kendall lächelt verschlagen, als er March nachsieht.
Er ist die Trumpfkarte in meinem Spiel, denkt Kendall.
Norman Kendall sieht sich im Saloon um, der um die Mittagszeit noch recht schwach besucht ist. Als sich die Pendeltür öffnet und ein wahrer Bulle von einem Mann hereintritt, winkt er ihn zu sich an den Tisch.
»Hallo Boß«, schnauft der wohl über zwei Zentner schwere Mann und setzt sich. Der Stuhl ächzt unter seinem Gewicht.
Der Rancher mustert seinen Vormann, blickt in dessen grobgeschnittenes Gesicht mit den wulstigen Lippen.
»Alles klar?« fragt er dann. Der Hüne nickt.
»Der Wagen ist beladen und alle Besorgungen erledigt. Miß Janet ist nur noch schnell zur Schneiderin gegangen. Sie will in einer halben Stunde hier sein.«
Norman Kendall lächelt.
»Wollen wir hoffen, daß es bei einer halben Stunde bleibt. Nehmen wir einen Drink zusammen.«
Er winkt dem Barkeeper. Dann zuckt der Rancher zusammen.
In der Pendeltür steht Mike Hampton.
Clark Wilson, der Vormann, blickt erstaunt auf seinen Boß. Er sieht die nervös zuckenden Hände.
*
Mike Hampton hat die Stadt erreicht.
Vor dem Bankgebäude springt er aus dem Sattel und bindet sein Pferd fest. Entschlossen betritt er den Schalterraum.
»Hallo Jerry«, sagt er zu dem jungen Clerk. »Hat Mister Higgins einen Augenblick Zeit für mich?«
»Moment«, antwortet Jerry. Er geht in den angrenzenden Raum. Nach kurzer Zeit erscheint er wieder.
»Okay«, grinst er. »Der Boß erwartet dich.«
»Thanks«, antwortet Mike und betritt das Büro. Er zieht höflich den Stetson.
»Wie geht es Daniel?« eröffnet Charles Higgins das Gespräch. Dabei deutet er auf einen Stuhl. »Was kann ich für dich tun, mein Junge?«
Mike dreht verlegen den Hut in der Hand.
»Schieß schon los, Junge. Schließlich kennen wir uns schon recht lange und früher hast du mich Onkel genannt.«
Sie grinsen sich an. Doch dann wird Mike ernst.
»Dad geht es nicht besonders gut. Wir haben große Sorgen, und deshalb bin ich auch hier.«
Charles Higgins nickt.
»Ihr braucht Geld«, sagt Higgins und brennt sich umständlich eine Zigarre an. »Euch sind in den letzten Monaten die Schulden über den Kopf gewachsen. Erst diese verdammte Rinderseuche und jetzt die lange Dürre.«
Er blickt Mike noch immer lächelnd an.
»Wieviel?« fragt er dann gelassen.
»Mit zwanzigtausend Dollar könnten wir unsere Schulden abtragen!«
Charles Higgins fällt fast die Zigarre aus dem Mund. Ungläubig starrt er den jungen Hampton an.
»Zwanzigtausend! Damned Boy, wo habt ihr denn nur das ganze Geld hingebracht?«
Mike muß trotz der ernsten Situation lachen, und Higgins zieht erregt an seiner Zigarre.
»Das ist noch nicht alles, Mister Higgins«, fährt Mike ernst fort.
»Erzähle«, knurrt er und drückt die halbgerauchte Zigarre im Aschenbecher aus.
»Vor einigen Stunden kam ein Fremder auf unsere Ranch heraus. Er behauptete, sämtliche Schuldscheine zu besitzen. Er hat uns das Messer an die Kehle gesetzt. Wir müssen uns innerhalb von vierundzwanzig Stunden entscheiden. Mein Bruder Jay ist mit unserer größten Herde unterwegs, doch es wird noch einige Wochen dauern, bis er zurückkommt. Die Herde wird mindestens zwanzigtausend Dollars bringen. Nur, wir brauchen das Geld sofort.« Charles Higgins überlegt.
Mike weiß, daß von dieser Entscheidung der Bestand der Ranch und seine Zukunft abhängt.
Er wagt kaum zu atmen und unterdrückt das Würgen in der Kehle. Higgins tastet nach einer neuen Zigarre und Mike reicht ihm Feuer.
Sekundenbruchteile lang sehen sie sich in die Augen. Higgins sieht diesen flehenden Blick.
Aufseufzend wendet er sich an Mike.
»Warum ist Daniel nicht selbst gekommen?« fragt er dann. »Er weiß doch, daß du hier bist?«
Mike nickt.
»Natürlich«,