Einkochen und Einlegen: Selbstgemacht Genießen
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Über dieses E-Book
und Einlegen“ ist heute zu einem ganz besonderen kulinarischen Thema geworden – auch weil man es sich leisten kann nur zu nehmen, was einem wirklich schmeckt. Nicht zuletzt lassen sich die selbstgemachten Chutneys und eingelegten Gemüse auch hervorragend an liebe Freunde und Gäste verschenken. Dieser Küchenratgeber zeigt Ihnen wie Sie es richtig machen.
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Buchvorschau
Einkochen und Einlegen - Red. Serges Verlag
Vorwort
„Einkochen und Einlegen ist zu einem ganz besonderen kulinarischen Thema geworden. Die reine Vorratshaltung, vor allem von Gemüse, ist in der Tiefkühltruhe richtiger angesiedelt als in Gärtöpfen und Einmachgläsern. Wir können uns heute den Luxus gönnen, durch Einkochen und Einlegen dem schieren Genuss zu frönen; es geht ja nicht mehr darum, satt über den Winter zu kommen. Auch, wer im eigenen Garten, auf der Beerenplantage oder im Supermarkt günstig „erntet
, kann es sich leisten, nur einzukochen, was ihm wirklich schmeckt.
Natürlich machen viele der Zubereitungen Mühe oder kosten etwas Zeit, aber auch das Ergebnis ist ein Dauererfolg. Die selbst- gekochten Konfitüren bereiten uns monatelang einen guten Morgen. Wenn überraschend Besuch kommt, werten Essiggemüse und Chutneys die kalte Platte auf. Gewürzöle, Liköre und eingelegte Früchte, zum Beispiel, sind ebenso hübsche wie leckere Geschenke.
Wer einkocht und einlegt, hat außerdem das Ohr am Puls der Natur. Rund ums Jahr wird das jeweils beste Marktangebot verarbeitet. Es macht Spaß, sich auf Erdbeeren im Mai zu freuen, ein wenig vor der Zwetschgenschwemme im September zu zittern und sich im Winter mit Exoten auszutoben. Und das alle Jahre wieder.
Aus dieser Tradition entstanden die vier Hauptkapitel des Buchs vom Frühling bis zum Winter. Die „Küchenpraxis" am Anfang fasst die wesentlichen Informationen zu den einzelnen Produktgruppen zusammen: die nötige Küchentechnik, etwas Warenkunde, ein Blick auf traditionelle Verfahren und das Bekenntnis zu den modernen Mitteln, die Arbeit und zum Beispiel Kalorien sparen helfen. Was zählt, ist schließlich nur das Ergebnis.
Wir wünschen viel Freude beim Einkochen und gutes Gelingen!
Beeren, Obst und Wildfrüchte vorbereiten
Ob Sie Beeren kaufen oder selbst pflücken, zu Hause müssen sie immer gleich aus der Verpackung genommen und ausgebreitet werden. Die Beeren verlesen, noch nicht waschen, und zum Aufheben auf dem Tablett mit Papier bedecken. Kühl und dunkel lagern. Beeren sollten spätestens nach einem Tag verarbeitet werden.
Alle Beeren – besonders Himbeeren und Erdbeeren – sind empfindlich gegen Druck und Wasser. Himbeeren nur falls nötig waschen. Erdbeeren, Stachel- und Johannisbeeren vertragen eine sanfte Dusche: In kleinen Portionen in ein Sieb geben, nach der Dusche gut abtropfen lassen und auf Küchenpapier ausbreiten. Erst dann Stiele und Blütenkelche abzupfen. Bei Johannisbeeren geht das Abstreifen von den Rispen am schnellsten mit einer Gabel.
Eine Ausnahme bilden Holunderbeeren, da sie roh meist noch recht fest sind. Die reifen Holunderbeeren mit einer Gabel von den Dolden streifen und mehrmals waschen. Am besten in einer Schüssel mit reichlich Wasser stehen lassen und alle Teilchen, die an der Oberfläche schwimmen, mit einer Schaumkelle abfischen.
Blaubeeren wie auch Preiselbeeren werden in stehendem Wasser gewaschen: Die Beeren in kaltes Wasser legen und gründlich umrühren. So steigt alles, außer den gesunden Beeren, an die Oberfläche und kann abgefischt werden. Den Vorgang evtl. 2 - bis 3 mal wiederholen.
Schlehen sollte man erst nach dem ersten Frost ernten. Roh sind sie ungenießbar sauer, deshalb gewinnt man den Saft oder das Mus für Gelees, Konfitüren und Liköre. Für diese Zubereitungen werden die Früchte samt ihrer Kerne zerkleinert bzw. gekocht und dann abgeseiht.
Schlehen sollten nach dem Waschen gründlich und schnell getrocknet werden. Dazu rüttelt man sie in einem Küchentuch hin und her.
Aus Hagebutten bereitet man meist Konfitüre oder Gelee. Jedenfalls isst man sie nur gekocht. Zur Vorbereitung werden die Hagebutten entstielt und die Blütenansätze abgeschnitten. Am besten trägt man Gummihandschuhe, denn die kleinen Borstenhaare im Inneren sind als Juckpulver bekannt! Hagebutten halbieren, zwischen zwei Fingern zusammendrücken und die Kerne mit einer Messerspitze herauskratzen. Die Schalenhälften vor dem Kochen mehrmals gründlich waschen.
Sanddornbeeren sollten reif, aber nicht überreif gepflückt werden. Da die zarte Haut bei Berührung gleich platzt, schneidet man die Beeren am besten mit einer kleinen Schere direkt vom Ast. In viel kaltem Wasser vorsichtig waschen und zum Abtropfen in ein Sieb schütten.
Kirschen sind empfindlich. Man sollte sie am besten sofort verbrauchen. Auf einem Tablett ausgebreitet und kühl gestellt, halten sie 1 bis 2 Tage. Kirschen immer erst waschen und dann entstielen, damit nichts von ihrem Saft verlorengeht. Das Entsteinen geht am schnellsten mit den Fingern. Den Stein aus der Kirsche drücken und den Saft auffangen. Man erhält dabei Kirschenhälften. Sollen die Kirschen ganz bleiben, nimmt man einen der handelsüblichen Entsteiner. Es gibt Hand- und Tischgeräte. Viele haben ein Zusatzteil, um auch Zwetschgen zu entsteinen. Besonders wenig Saft geht beim Entsteinen mit der Sicherheits nadel verloren: Man hält sie am Verschluß und drückt den Ring am Stielansatz in die Krische. Der Stein bleibt im Ring hängen, so dass man ihn leicht herausziehen kann.
Der Kern im Stein hat viel Aroma! Knacken Sie einige Kirschsteine und kochen Sie den inneren Kern mit dem Kompott. Der Geschmack ist wie Bittermandel. Die Blausäure, die die Kerne enthalten, verfliegt beim Kochen.
Es gibt den abgebildeten „Himbeer-Rhabarer" mit hellem Fleisch. Andere Sorten sind rot- oder grünfleischig, die Haut ebenfalls rot odergrün mit Übergängen.
In vielen Rezepten wird empfohlen, die faserige Haut abzuziehen. Das geht am besten nach dem Waschen beim Kappen der Enden. Man schneidet das Ende nicht ganz durch und kann so die Haut von einer Stangenhälfte im Stück abziehen.
Immer häufiger werden aber zarte Stengel angeboten, die nicht geschält werden müssen. Mit Haut bleiben die Rhabarberstückchen besser in Farbe, Form und Geschmack.
Im Inneren seiner ledrigen Haut hat der Granatapfel unendlich viele Kernchen, die von geleeartigem, aromatischen Fruchtfleisch umschlossen sind. Die Samenkörner können gegessen werden, sind aber sehr gerbsäurehaltig und schmecken herb. Für fast alle Granatapfelrezepte braucht man den Saft. Dazu die waagrecht halbierten Früchte auf der Zitruspresse auspressen.
Blanchieren und Häuten: Für viele Rezepte wird die Haut von Aprikosen, Pfirsichen, Nektarinen oder Zwetschgen abgezogen. Dazu reichlich Wasser aufkochen und eine Schüssel mit kaltem Wasser und Eiswürfeln bereithalten. Die Früchte je nach Größe 5 bis 20 Sekunden ins kochende Wasser geben, mit der Schaumkelle herausheben und in das Eiswasser legen. Danach läßt sich die Haut mit Hilfe eines kleinen Messers leicht abziehen.
Es gibt Birnen- und Apfelquitten, die sich in der Form entsprechend unterscheiden. Alle haben einen Flaum auf der Schale, der als erstes ent fernt werden muss: Die Quitten mit einem sauberen Tuch rundherum abreiben. Erst dann evtl. waschen und wieder gut trocknen.
Da rohe Quitten sehr hart sind, lassen sie sich nur mit einem kräftigen Messer zerteilen. Die Früchte vierteln und die Viertel in Würfel schneiden. Zur Saftgewinnung müssen Blüten und Kerne nicht entfernt werden.
Zitrusfrüchte filetieren: Um von Orangen und Grapefruits schöne Filets ohne Haut zu erhalten, schneidet man die Schale samt der weißen Haut rundherum ab. Dann die Frucht in die Hand legen und mit einem kleinen, scharfen Messer entlang der Trennhäute einschneiden. Dabei kann man jedes Filet zu beiden Seiten von oben einschneiden. Perfekter wird es allerdings ausgelöst, wenn man hinter dem Filet bis zur Fruchtmitte schneidet, das Filet umklappt und es mit dem Messer von der vorderen Trennhaut schiebt.
Zitrusschalen werden mehr oder weniger fein gerieben. Für viele Rezepte braucht man aber etwas dickere Streifen. Gleichmäßige Schalenstreifen von Zitrusfrüchten erhält man auf verschiedene Weise: Mit dem Juliennereißer (Limette), der hauchdünne Streifen mehr abkratzt als abschneidet. Der Zesteur, auch Garniermesser