Dr. Daniel 62 – Arztroman: Schönheit schützt vor Fehlern nicht
Von Marie Francoise
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Unruhig wälzte sich Christina Walther im Bett hin und her. Ihr Leben… ihre Zukunft… alles hatte so klar vor ihr gelegen, doch jetzt war alles in Unordnung geraten.
»So allein, schöne Frau?«
Damit hatte es angefangen, und Christina glaubte noch immer, die tiefe, warme und sehr männliche Stimme zu hören. Sie hatte aufgeblickt und direkt in zwei smaragdgrüne Augen, die in krassem Gegensatz zu seiner Stimme standen, gesehen. Harte, kalte Augen, die dennoch so faszinierend und anziehend gewesen waren, daß Christina sekundenlang nicht fähig gewesen war, einen klaren Gedanken zu fassen.
»Ich bin verrückt«, flüsterte sie sich selbst zu und erkannte dabei die Zweideutigkeit ihrer Worte. Ja, sie war verrückt… vor lauter Liebe zu ihm. Alex Simoni. Sein Name klang so außergewöhnlich wie er war.
Christina richtete sich im Bett auf und starrte in die Dunkelheit. Wie hatte es nur passieren können? Mit einem tiefen Seufzer stand sie auf, ging eine Weile im Schlafzimmer auf und ab und trat schließlich auf den Flur und zum Telefon. Sie wußte, daß sie ihre Freundin Tamara aus dem Bett scheuchen würde, aber sie mußte jetzt einfach mit irgend jemandem sprechen.
»König«, meldete sich Tamara nach schier endlosem Klingeln mit verschlafener Stimme.
»Ich bin's, Christina«, gab sich die Freundin zu erkennen. »Ich muß mit dir reden.«
»Jetzt?« fragte Tamara entsetzt zurück. »Bist du noch zu retten? Es ist drei Uhr früh.«
»Ich weiß«, gab Christina zurück. »Es tut mir ja auch leid, aber… ich habe mich verliebt.«
Ein Seufzen war das einzige, was als Antwort an Christinas Ohr drang.
»Vor zwei Tagen, als wir
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Dr. Daniel 62 – Arztroman - Marie Francoise
Dr. Daniel
– 62 –
Schönheit schützt vor Fehlern nicht
Marie Francoise
Unruhig wälzte sich Christina Walther im Bett hin und her. Ihr Leben… ihre Zukunft… alles hatte so klar vor ihr gelegen, doch jetzt war alles in Unordnung geraten.
»So allein, schöne Frau?«
Damit hatte es angefangen, und Christina glaubte noch immer, die tiefe, warme und sehr männliche Stimme zu hören. Sie hatte aufgeblickt und direkt in zwei smaragdgrüne Augen, die in krassem Gegensatz zu seiner Stimme standen, gesehen. Harte, kalte Augen, die dennoch so faszinierend und anziehend gewesen waren, daß Christina sekundenlang nicht fähig gewesen war, einen klaren Gedanken zu fassen.
»Ich bin verrückt«, flüsterte sie sich selbst zu und erkannte dabei die Zweideutigkeit ihrer Worte. Ja, sie war verrückt… vor lauter Liebe zu ihm. Alex Simoni. Sein Name klang so außergewöhnlich wie er war.
Christina richtete sich im Bett auf und starrte in die Dunkelheit. Wie hatte es nur passieren können? Mit einem tiefen Seufzer stand sie auf, ging eine Weile im Schlafzimmer auf und ab und trat schließlich auf den Flur und zum Telefon. Sie wußte, daß sie ihre Freundin Tamara aus dem Bett scheuchen würde, aber sie mußte jetzt einfach mit irgend jemandem sprechen.
»König«, meldete sich Tamara nach schier endlosem Klingeln mit verschlafener Stimme.
»Ich bin’s, Christina«, gab sich die Freundin zu erkennen. »Ich muß mit dir reden.«
»Jetzt?« fragte Tamara entsetzt zurück. »Bist du noch zu retten? Es ist drei Uhr früh.«
»Ich weiß«, gab Christina zurück. »Es tut mir ja auch leid, aber… ich habe mich verliebt.«
Ein Seufzen war das einzige, was als Antwort an Christinas Ohr drang.
»Vor zwei Tagen, als wir in der kleinen Weinstube verabredet waren und du mich versetzt hast«, fuhr Christina fort. »Ich war gerade im Begriff zu gehen, da stand er plötzlich vor mir. Tamara, es war Liebe auf den ersten Blick, und… ich war die ganze Nacht mit ihm zusammen.«
»Du spinnst«, urteilte Tamara hart. »Wie konntest du so etwas tun? Du bist mit Rudi so gut wie verlobt, und er hat es nicht verdient…«
»Das weiß ich auch«, fiel Christina ihr ins Wort. »Aber ich kann einfach nichts dagegen tun. Wenn ich an Alex nur denke, wird mir schon heiß und kalt. Mit Rudi… mit ihm war es nie so…«
»Ein kleines Feuer, das dich wärmt fürs ganze Leben, ist viel stärker als die Flammen einer Nacht«, zitierte Tamara die erste Zeile eines Schlagertextes. »Mag sein, das du das für eine Schnulze hältst, aber es steckt doch ein Körnchen Wahrheit drin. Rudi ist ein anständiger Kerl, und ich will ganz ehrlich sein, Christina – ich würde sehr froh sein, wenn ich ihn zum Freund hätte. Dein Alex mag noch so ein Traummann sein…«
»Ich liebe ihn.« Wieder fiel Christina ihrer Freundin ins Wort. »Und ich will ohne ihn nicht mehr leben.«
»Du wirst mit Rudi also Schluß machen«, folgerte Tamara.
»Was soll ich denn sonst tun?« fragte Christina, und plötzlich klang aus ihrer Stimme Verzweiflung.
»Ich fürchte, diese Frage stelltt du mir zu spät«, meinte Tamara. »Du hast deine Entscheidung ja längst getroffen. Aber ich sag’s dir gleich, Christina, wenn du Rudi wegschickst, dann begehst du damit den größten Fehler deines Lebens.«
*
Rudi Keller war wie vor den Kopf gestoßen.
»Es ist… aus?« wiederholte er fassungslos. »Einfach so?«
Christina schaffte es nicht, in die ehrlichen braunen Augen zu sehen, die einen so attraktiven Kontrast zu seinem mittelblonden Haar darstellten. Rudi war nicht die schillernde Erscheinung wie Alex, aber er war zuverlässig, rücksichtsvoll und treu.
»Es tut mir leid, Rudi«, murmelte Christina verlegen. »Die Liebe hat mich getroffen wie ein Blitz. Er… er weckt Empfindungen in mir, die ich bisher überhaupt nicht kannte.« Sie schwieg, weil sie Rudi nicht verletzen wollte, indem sie die Vorzüge von Alex Simoni im einzelnen schilderte. »Es tut mir leid.«
»Nächste Woche wollten wir Verlobung feiern.« Rudis Stimme war leise… sehr traurig. »Am Samstag vor genau fünf Jahren haben wir uns kennengelernt. Unsere Verlobung sollte…«
»Bitte, Rudi«, fiel Christina ihm ins Wort. »Mach es uns beiden doch nicht noch schwerer. Ich verlasse dich bestimmt nicht leichten Herzens. Wir hatten in diesen fünf Jahren so viel Schönes…« Sie stockte. »Ich habe versucht, Alex zu vergessen, aber… es geht nicht. Ich liebe ihn. Bitte, verzeih mir«, fügte sie kaum hörbar hinzu.
Abrupt drehte sich Rudi um.
»Geh«, verlangte er hart.
Instinktiv spürte Christina, daß sie im Begriff war, einen großen Fehler zu begehen, doch ihre Sehnsucht war stärker als die innere Stimme, die sie zurückzuhalten versuchte. Sie stieg in ihr Auto und fuhr los – ihr Herz war schon bei Alex.
Mit brennenden Augen sah Rudi ihr nach, und der Gedanke, daß sie in wenigen Minuten mit diesem anderen zusammen sein würde, grub sich schmerzhaft in sein Herz.
»Rudi.«
Er fuhr herum. Tamara stand in der offenen Tür und sah ihn vol-ler Mitleid an.
»Sie ist verrückt, dich sitzenzulassen«, urteilte sie, dann gab sie wieder einen ihrer Sprüche von sich, für die sie eine besondere Vorliebe hatte. »Schönheit schützt vor Fehlern nicht.«
Rudi mußte lächeln, obwohl ihm im Augenblick eher zum Weinen zumute war.
»Wo hast du denn diese Weisheit her?« wollte er wissen.
Tamara zuckte die Schultern. »Keine Ahnung. Vielleicht ein Kalenderspruch. Er paßt im Moment leider ausgezeichnet auf Christinas Verhalten.« Dann legte sie eine Hand tröstend auf Rudis Arm. »Sie wird wieder zur Vernunft kommen. Warte ein paar Wochen, dann kehrt sie mit fliegenden Fahnen zu dir zu-rück.«
Sinnend blickte Rudi in die Ferne. »Fragt sich bloß, ob es dann nicht zu spät ist.«
*
Mit feuchten Händen und einem mulmigen Gefühl im Magen saß Billy Stevens in dem Flugzeug, das ihn von San Francisco nach Frankfurt bringen würde. Dabei ließ sich seine entsetzliche Flugangst kaum unter Kontrolle bringen.
»Billy, du bist ein Hasenfuß«, urteilte die hübsche Stewardeß Heather Curren lächelnd. »Dabei weißt du genau, daß Roger ein ausgezeichneter Pilot ist, und neben ihm sitzt Derek. Wie oft war er bei dir schon Co-Pilot?«
»Weiß ich nicht mehr«, knurrte Billy, dann seufzte er tief auf. »Könnte sich Roger nicht hierhersetzen und mich fliegen lassen? Sobald ich im Cockpit sitzen würde, wäre meine Flugangst verflogen.«
Heather lachte. Sie kannte Billy Stevens schon seit etlichen Jahren. Eine Weile hatte es eine lose Beziehung zwischen ihnen gegeben. Damals waren sie, Derek und Billy, fester Bestandteil einer oftmals wechselnden Crew gewesen. Heather wußte, welch ausgezeichneter Pilot Billy war.
»Du kannst Roger ja mal fragen«, schlug sie vor. »Allerdings schätze ich, daß er sich deinen Flugkünsten genauso wenig anvertrauen will wie umgekehrt du den seinen.«
Billy grinste, und Heather spürte, wie ihr Herz rascher zu klopfen begann. Billy war kein überaus gutaussehender Mann, aber er hatte Herz, Humor und viel Charme. Sein Grinsen erinnerte an den Lausbuben, der er einmal gewesen sein mochte. Bei dieser Mimik blitzte in seinen himmelblauen Augen der Schalk, aber er konnte auch anders. Dabei war ihm vermutlich