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Dr. Daniel 39 – Arztroman: Lern wieder lachen, Claire!
Dr. Daniel 39 – Arztroman: Lern wieder lachen, Claire!
Dr. Daniel 39 – Arztroman: Lern wieder lachen, Claire!
eBook110 Seiten1 Stunde

Dr. Daniel 39 – Arztroman: Lern wieder lachen, Claire!

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Über dieses E-Book

Dr. Daniel ist eine echte Erfolgsserie. Sie vereint medizinisch hochaktuelle Fälle und menschliche Schicksale, die uns zutiefst bewegen – und einen Arzt, den man sich in seiner Güte und Herzlichkeit zum Freund wünscht.

  Mit quietschenden Reifen blieb der Krankenwagen vor der Steinhausener Waldsee-Klinik stehen. Das Blaulicht blinkte gespenstisch durch die Nacht; das Martinshorn war bereits abgestellt worden. Dann wurden die Hecktüren aufgerissen, und eine Trage wurde herausgehoben. Mit einem stählernen Rasseln klappten die Räder herunter, und nun schoben der Notarzt und zwei Sanitäter diese fahrbare Trage im Laufschritt durch die beiden Flügeltüren.


  »Wer ist der diensthabende Arzt?« wollte der Notarzt von der herbeieilenden Nachtschwester Irmgard Heider wissen.


  »Dr. Scheibler«, antwortete sie, dann wies sie nach vorn. »Da kommt er gerade.«


  »Es sieht schlimm aus«, erklärte der Notarzt dem Oberarzt der Klinik. »Starker Blutverlust. Mit Sicherheit auch innere Blutungen. Darüber hinaus Oberschenkelfraktur rechts und etliche andere Knochenbrüche. Höchstwahrscheinlich auch eine schwere Schädelverletzung. Wir haben ihr Dextran gegeben und fixiert, was nur ging.« Er machte eine kurze Pause. »Dr. Daniel kommt mit einem verletzten Mädchen im zweiten Wagen nach.«


  Dr. Scheibler nickte, dann übernahm er die Patientin und schob sie in den Operationssaal hinüber.


  »Irmgard«, wandte er sich an die Nachtschwester. »Trommeln Sie sofort das Team zusammen. Die sollen umgehend herkommen. Es geht um Leben und Tod.«


  Die Schwester nickte und eilte hinaus. Es war fast Mitternacht, und sie wußte, daß sie sämtliche Ärzte aus dem Bett holen mußte. Doch das passierte ja nicht zum ersten Mal.


  Schwester Irmgard griff nach dem Telefonhörer und wählte zuerst die Nummer des Chefarztes, Dr. Wolfgang Metzler. Es dauerte eine halbe Ewigkeit, bis er sich endlich mit verschlafener Stimme meldete.


  »Hier Waldsee-Klinik, Schwester Irmgard«, gab sie sich zu erkennen. »Herr Doktor, kommen Sie bitte sofort in die
SpracheDeutsch
HerausgeberKelter Media
Erscheinungsdatum25. Jan. 2016
ISBN9783959798334
Dr. Daniel 39 – Arztroman: Lern wieder lachen, Claire!

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    Buchvorschau

    Dr. Daniel 39 – Arztroman - Marie Francoise

    Dr. Daniel

    – 39 –

    Lern wieder lachen, Claire!

    Marie Francoise

      Mit quietschenden Reifen blieb der Krankenwagen vor der Steinhausener Waldsee-Klinik stehen. Das Blaulicht blinkte gespenstisch durch die Nacht; das Martinshorn war bereits abgestellt worden. Dann wurden die Hecktüren aufgerissen, und eine Trage wurde herausgehoben. Mit einem stählernen Rasseln klappten die Räder herunter, und nun schoben der Notarzt und zwei Sanitäter diese fahrbare Trage im Laufschritt durch die beiden Flügeltüren.

      »Wer ist der diensthabende Arzt?« wollte der Notarzt von der herbeieilenden Nachtschwester Irmgard Heider wissen.

      »Dr. Scheibler«, antwortete sie, dann wies sie nach vorn. »Da kommt er gerade.«

      »Es sieht schlimm aus«, erklärte der Notarzt dem Oberarzt der Klinik. »Starker Blutverlust. Mit Sicherheit auch innere Blutungen. Darüber hinaus Oberschenkelfraktur rechts und etliche andere Knochenbrüche. Höchstwahrscheinlich auch eine schwere Schädelverletzung. Wir haben ihr Dextran gegeben und fixiert, was nur ging.« Er machte eine kurze Pause. »Dr. Daniel kommt mit einem verletzten Mädchen im zweiten Wagen nach.«

      Dr. Scheibler nickte, dann übernahm er die Patientin und schob sie in den Operationssaal hinüber.

      »Irmgard«, wandte er sich an die Nachtschwester. »Trommeln Sie sofort das Team zusammen. Die sollen umgehend herkommen. Es geht um Leben und Tod.«

      Die Schwester nickte und eilte hinaus. Es war fast Mitternacht, und sie wußte, daß sie sämtliche Ärzte aus dem Bett holen mußte. Doch das passierte ja nicht zum ersten Mal.

      Schwester Irmgard griff nach dem Telefonhörer und wählte zuerst die Nummer des Chefarztes, Dr. Wolfgang Metzler. Es dauerte eine halbe Ewigkeit, bis er sich endlich mit verschlafener Stimme meldete.

      »Hier Waldsee-Klinik, Schwester Irmgard«, gab sie sich zu erkennen. »Herr Doktor, kommen Sie bitte sofort in die Klinik. Ein Notfall.«

      Dr. Metzler war mit einem Schlag hellwach, warf den Hörer auf die Gabel und zog sich in Windeseile an. Ein paar Minuten später erreichte er die Klinik. Im selben Moment hielt auch der zweite Krankenwagen, den der Notarzt schon erwähnt hatte, und Dr. Robert Daniel sprang heraus.

      »Robert, um Himmels willen, was ist passiert?« fragte Dr. Metzler, als er einen ersten Blick auf das verletzte Mädchen werfen konnte, das jetzt ebenfalls eiligst in die Klinik gefahren wurde.

      »Ein schwerer Verkehrsunfall am Ortseingang von Steinhausen«, gab Dr. Daniel hastig Auskunft. »Ich kam zufällig vorbei und habe Notarzt und Sanitäter gleich hierhergeschickt. Bei beiden Verletzten geht es vermutlich um Sekunden.«

      Während dieser kurzen Unterhaltung hatten Dr. Metzler und Dr. Daniel schon im Laufschritt die Klinik betreten und eilten nun zum Operationssaal.

      »Wolfgang, endlich!« stieß Dr. Scheibler hervor. »Komm, beeil dich, es ist schon alles für den Eingriff vorbereitet.«

      Mit einem kurzen Blick erkannte Dr. Metzler, daß sich der Anästhesist Dr. Jeffrey Parker und die OP-Schwester Petra Dölling um die zuerst eingelieferte Patientin kümmerten. Außer ihnen waren auch die zweite Anästhesistin Dr. Gabriela Teirich und Dr. Daniels Sohn Stefan, der hier als Assistenzarzt tätig war, anwesend.

      »Gerrit, Stefan, fangt schon an«, befahl Dr. Metzler. »Ich muß noch nach der anderen Patientin sehen. In zwei Minuten bin ich dann bei euch.«

      Währenddessen hatte sich Dr. Daniel schon über das verletzte Mädchen gebeugt.

      »Ganz ruhig, Claire«, flüsterte er beruhigend. »Du bist hier in den allerbesten Händen.«

      »Du kennst sie?« fragte Dr. Metzler, während er sich einen ersten Überblick über die Verletzungen des Mädchens verschaffte.

      Dr. Daniel nickte nur.

      »Sie scheint Glück…« Dr. Metzler stockte mitten im Satz, als er sah, daß durch die dichten Locken des Mädchens ein Glassplitter ragte. Vorsichtig schob der Chefarzt die langen blutverschmierten Haare auseinander und erkannte mit Entsetzen, daß sich der Glassplitter durch die Schädeldecke des Mädchens gebohrt hatte. Trotz dieser Verletzung war sie aber bei Bewußtsein und wimmerte nur leise vor sich hin.

      »Gabriela«, wandte sich Dr. Metzler an die junge Anästhesistin. »Scheuchen Sie sofort Ihren Mann aus den Federn. Wir brauchen hier einen Neurochirurgen, und Franz ist der beste, den ich kenne.«

      Gabriela nickte nur, dann hastete sie zur Eingangshalle, um ihren Mann anzurufen. Keine fünf Minuten später war er zur Stelle, während Gabriela schon die Narkose eingeleitet hatte. Auch Dr. Daniel stand bereit. Er war zwar eigentlich Gynäkologe, doch er wußte, daß in diesem Fall jeder Arzt gebraucht wurde. Und um Dr. Teirich zu assistieren, würden seine Fähigkeiten auf diesem für ihn ungewohnten Gebiet sicher ausreichen.

      Währenddessen hatte Dr. Metzler schon den anderen Operationssaal betreten und gesellte sich nun zu dem gut eingespielten Team.

      »Wie sieht’s aus?« wollte er wissen.

      »Frag nicht«, seufzte Dr. Scheibler. »Im Grunde weiß man gar nicht, wo man anfangen soll.«

      Das erkannte auch Dr. Metzler, als er das Operationsfeld überblickt hatte. Der Notarzt hatte wahrlich nicht übertrieben. Um die verletzte Frau stand es denkbar schlecht, und so wurde es eine äußerst schwierige Operation, die den erfahrenen Chirurgen Dr. Metzler und Dr. Scheibler alles abverlangte.

      »Blutdruck fällt«, erklärte Dr. Parker.

      Dr. Metzler gab Anweisung für ein anderes Medikament, doch es schlug nicht an.

      »Herzstillstand.«

      »Verdammt«, knurrte Dr. Metzler. »Du kannst doch jetzt nicht aufgeben. Wir haben’s ja gleich geschafft.«

      Dr. Scheibler begann mit Herzmassage, während Stefan den Defibrillator bereitmachte und Dr. Metzler dann die beiden Defibrillatorpaddel reichte. Rasch legte der Chefarzt sie auf die Brust der Verletzten.

      »Zurücktreten«, kommandierte er, dann drückte er auf den Knopf, der einen kurzen Stromstoß durch den Körper der Patientin jagte, doch weder dieser noch die beiden nächsten Versuche brachten den gewünschten Erfolg.

      »Ich mache sie auf«, beschloß Dr. Metzler kurzerhand. »Das Gehirn arbeitet noch. Wir haben eine Chance, sie zurückzuholen.«

      Währenddessen hatte er schon den Brustkorb der Patientin geöffnet und begann nun ganz vorsichtig mit einer Massage am offenen Herzen.

      »Komm schon«, knurrte er. »Du bist noch zu jung, um die Arbeit einfach hinzuschmeißen.«

      »Wolfgang, Sie können aufhören, die Patientin ist tot«, erklärte Dr. Parker so behutsam wie möglich, doch Dr. Metzler nahm seine Worte gar nicht wahr. Zu verbissen kämpfte er noch um das Leben der verletzten Frau.

      »Es ist vorbei, Wolfgang«, fügte Dr. Scheibler hinzu. »Ihre Verletzungen waren zu schwer. Wir konnten diesen Kampf um ein Menschenleben nicht gewinnen.«

      Doch der Chefarzt schüttelte den Kopf. »Ich schaffe es. Ich hole sie zurück.«

      Da legte Dr. Scheibler ihm von hinten beide Hände auf die Schultern.

      »Wolfi, es hat keinen Sinn mehr«, erklärte er eindringlich. »Die Patientin ist hirntot.«

      Mit brennenden Augen starrte Dr. Metzler zum Monitor hin, hörte den schrillen Pfeifton, der anzeigte, daß sämtliche Körperfunktionen zum Erliegen gekommen waren, und sah die geraden Linien, die über den Bildschirm flimmerten.

      »Nein«, flüsterte er verzweifelt. »Nein…«

      »Zeitpunkt des Todes…« Dr. Scheibler warf einen Blick zu der großen Wanduhr. »Drei Uhr fünfundvierzig.«

      Die OP-Schwester notierte die Uhrzeit für das Operationsprotokoll, dann sah sie mitleidig zu Dr. Metzler, der jetzt völlig gebrochen wirkte. Sie wußte, wie schlimm ein Exitus für jeden Chirurgen war, und auch sie selbst empfand den Tod eines Patienten im Operationssaal immer als besonders schlimm. Irgendwie hatte man danach das Gefühl, nicht wirklich alles versucht zu haben.

      Jetzt legte Dr. Scheibler einen Arm um die Schultern seines Schwagers.

      »Komm, Wolfgang«, bat er leise. »Wir haben getan, was wir konnten.«

      »Es war nicht genug«, entgegnete Dr. Metzler. »Vielleicht…«

      »Hör auf, dir Vorwürfe zu machen, Wolfgang«, erklärte Dr. Scheibler eindringlich und bemühte sich dabei um einen festen,

    energischen Ton, obwohl es ihm absolut nicht leichtfiel, so zu sprechen. Dieser Exitus nahm ihn ebenso mit wie alle anderen, die bei der Operation zugegen gewesen waren. »Die Verletzungen dieser Frau waren einfach zu schwer, und du machst dich kaputt, wenn du versuchst, dir etwas anderes einzureden. Wolfgang, wir sind Chirurgen, wir müssen mit dem Tod leben. Es tut verdammt weh, einen Patienten auf dem Tisch sterben zu sehen, und ich selbst könnte jedesmal heulen, wenn

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