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Dr. Daniel 47 – Arztroman: Zu jung, um aufzugeben
Dr. Daniel 47 – Arztroman: Zu jung, um aufzugeben
Dr. Daniel 47 – Arztroman: Zu jung, um aufzugeben
eBook113 Seiten1 Stunde

Dr. Daniel 47 – Arztroman: Zu jung, um aufzugeben

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Über dieses E-Book

Dr. Daniel ist eine echte Erfolgsserie. Sie vereint medizinisch hochaktuelle Fälle und menschliche Schicksale, die uns zutiefst bewegen – und einen Arzt, den man sich in seiner Güte und Herzlichkeit zum Freund wünscht.

  Dr. Robert Daniel war gerade im Begriff, in seine Praxis hinunterzugehen, als das Telefon klingelte.


  »Herr Doktor! Helfen Sie mir!« drang eine aufgeregte Frauenstimme an sein Ohr.


  »Wer ist denn da bitte?« fragte Dr. Daniel zurück.


  »Berthold«, brachte die Frau hastig hervor. »Katrin Berthold. Ich habe Schmerzen! Und Blutungen! Herr Doktor, ich darf dieses Baby nicht wieder verlieren!«


  »Bleiben Sie ganz ruhig, Frau Berthold«, forderte Dr. Daniel, und seine tiefe warme Stimme zeigte sogar am Telefon Wirkung. »So schnell wie beim letzten Mal kann es nicht mehr gehen. Sie sind schon in der dreiunddreißigsten Schwangerschaftswoche. Legen Sie sich bitte hin, und warten Sie, bis ich komme.«


  Kaum hatte Dr. Daniel das Gespräch mit Katrin beendet, da wählte er auch schon die Nummer der Steinhausener Waldsee-Klinik. Wie immer meldete sich dort die Sekretärin Martha Bergmeier, die gewissermaßen als Mädchen für alles fungierte.


  »Daniel«, gab sich der Arzt zu erkennen. »Frau Bergmeier, ich brauche sofort einen Krankenwagen. Schicken Sie ihn in die Tannenfleckstraße 14. Ich komme dann mit meinem eigenen Auto dorthin. Die Frau, die abgeholt werden muß, heißt Katrin Berthold.«


  »Ich habe alles notiert, Herr Direktor«, versicherte Martha.


  Dr. Daniel überhörte den hochtrabenden Titel, den er eigentlich gar nicht mochte, aber die gute Martha würde sich wohl nie davon abbringen lassen, ihn auf diese Weise anzusprechen – wahrscheinlich, weil sie Dr. Daniel so tief verehrte und der festen Meinung war, kein anderer würde sich mehr für den Posten eines Klinikdirektors eignen als er.


  »Anschließend rufen Sie bitte in München bei Dr. Sommer an«, fuhr Dr. Daniel fort. »Er soll sich
SpracheDeutsch
HerausgeberKelter Media
Erscheinungsdatum24. März 2016
ISBN9783740901851
Dr. Daniel 47 – Arztroman: Zu jung, um aufzugeben

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    Buchvorschau

    Dr. Daniel 47 – Arztroman - Marie Francoise

    Dr. Daniel

    – 47 –

    Zu jung, um aufzugeben

    Marie Francoise

      Dr. Robert Daniel war gerade im Begriff, in seine Praxis hinunterzugehen, als das Telefon klingelte.

      »Herr Doktor! Helfen Sie mir!« drang eine aufgeregte Frauenstimme an sein Ohr.

      »Wer ist denn da bitte?« fragte Dr. Daniel zurück.

      »Berthold«, brachte die Frau hastig hervor. »Katrin Berthold. Ich habe Schmerzen! Und Blutungen! Herr Doktor, ich darf dieses Baby nicht wieder verlieren!«

      »Bleiben Sie ganz ruhig, Frau Berthold«, forderte Dr. Daniel, und seine tiefe warme Stimme zeigte sogar am Telefon Wirkung. »So schnell wie beim letzten Mal kann es nicht mehr gehen. Sie sind schon in der dreiunddreißigsten Schwangerschaftswoche. Legen Sie sich bitte hin, und warten Sie, bis ich komme.«

      Kaum hatte Dr. Daniel das Gespräch mit Katrin beendet, da wählte er auch schon die Nummer der Steinhausener Waldsee-Klinik. Wie immer meldete sich dort die Sekretärin Martha Bergmeier, die gewissermaßen als Mädchen für alles fungierte.

      »Daniel«, gab sich der Arzt zu erkennen. »Frau Bergmeier, ich brauche sofort einen Krankenwagen. Schicken Sie ihn in die Tannenfleckstraße 14. Ich komme dann mit meinem eigenen Auto dorthin. Die Frau, die abgeholt werden muß, heißt Katrin Berthold.«

      »Ich habe alles notiert, Herr Direktor«, versicherte Martha.

      Dr. Daniel überhörte den hochtrabenden Titel, den er eigentlich gar nicht mochte, aber die gute Martha würde sich wohl nie davon abbringen lassen, ihn auf diese Weise anzusprechen – wahrscheinlich, weil sie Dr. Daniel so tief verehrte und der festen Meinung war, kein anderer würde sich mehr für den Posten eines Klinikdirektors eignen als er.

      »Anschließend rufen Sie bitte in München bei Dr. Sommer an«, fuhr Dr. Daniel fort. »Er soll sich auf einen Kaiserschnitt einrichten und den Frühgeborenen-Spezialisten informieren. Die Frau ist in der dreiunddreißigsten Schwangerschaftswoche.«

      »In Ordnung, Herr Direktor«, stimmte Martha eifrig zu.

      Dr. Daniel verabschiedete sich, dann drückte er den Knopf, der ihn direkt mit seiner Praxis im Erdgeschoß verband. Die junge Empfangsdame Gabi Meindl ging dort an den Apparat.

      »Fräulein Meindl, ich habe einen Notfall und muß unverzüglich nach München«, erklärte er. »Versuchen Sie die Patientinnen auf den Nachmittag zu vertrösten, oder schicken Sie sie in die Waldsee-Klinik.«

      »Wird gemacht, Herr Doktor«, versicherte Gabi, und Dr. Daniel wußte, daß es sie sicher einige Mühe gekostet hatte, einen tiefen Seufzer zu unterdrücken.

      Er hatte allerdings keine Zeit, sich darüber irgendwelche Gedanken zu machen, denn jetzt war Eile dringend geboten. Katrin Berthold hatte schon mehrfach komplizierte Schwangerschaften gehabt, von denen die meisten ohnehin in einer Fehlgeburt geendet hatten.

      Gleichzeitig mit den Sanitätern kam Dr. Daniel in der Wohnung der Bertholds an und wurde von der fünfjährigen Bettina stürmisch begrüßt.

      »Meiner Mami geht’s gar nicht gut«, erklärte sie mit kindlichem Ernst, legte ihren Kopf etwas schräg und sah zu Dr. Daniel auf. »Kannst du ihr helfen?«

      »Ja, Bettina, ich denke schon«, meinte Dr. Daniel, während er bereits das Wohnzimmer betrat, wo Katrin blaß und mit angstvoll geweiteten Augen auf dem Sofa lag.

      »Muß ich ins Krankenhaus?« fragte sie, und ihre Stimme bebte dabei.

      Dr. Daniel nickte. »Ja, und zwar nach München. Sie haben noch fast zwei Monate bis zum Geburtstermin, da wollen wir kein Risiko eingehen.«

      Katrin erschak sichtlich. »Aber was geschieht dann mit Bettina? Meinen Mann kann ich um diese Zeit nicht erreichen, und bis meine Mutter aus Stuttgart kommt…«

      »Keine Sorge, Frau Berthold, ich weiß jemanden, der liebend gern auf Bettina achtgeben wird, bis Ihr Mann nach Hause kommt«, beruhigte Dr. Daniel die aufgeregte Frau, dann gab er den beiden Sanitätern ein Zeichen.

      Rasch und geschickt hoben die beiden Männer Katrin auf die fahrbare Trage und brachten sie zum Krankenwagen, während Dr. Daniel ihnen mit der kleinen Bettina folgte. Die Kleine bekam kugelrunde Augen.

      »Darf ich da auch mitfahren?« fragte sie, und ihre Pausbäckchen röteten sich vor lauter Aufregung.

      »Ja, Bettina, ein Stückchen darfst du mitfahren«, antwortete Dr. Daniel liebevoll.

      Die Fahrt führte durch wenige Straßen bis zu dem Haus, in dem Darinka Stöber sich eine kleine Wohnung mit Bianca Behrens teilte. Darinka arbeitete in der Waldsee-Klinik als Krankenpflegehelferin und hatte ein besonderes Geschick im Umgang mit kleinen Kindern. Darüber hinaus war sie seit kurzem die Freundin von Dr. Daniels Sohn Stefan.

      Der Arzt wunderte sich daher nicht sonderlich, als Stefan ihm die Tür öffnete und ziemlich verlegen war, sich so unverhofft seinem Vater gegenüberzusehen. Immerhin hatte Stefan heute früh am Morgen noch behauptet, schnellstens in die Klinik zu müssen, wo er als Assistenzarzt arbeitete. Nun hatte Dr. Daniel ihn also bei seiner kleinen Schwindelei ertappt, und Stefan rechnete immerhin mit einer diesbezüglichen Bemerkung seines Vaters.

      »Die Mutter der kleinen Bettina muß dringend in die Sommer-Klinik«, erklärte Dr. Daniel knapp, ohne auf die Anwesenheit seines Sohnes in Darinkas Wohnung näher einzugehen. »Sei so nett und bitte Darinka, sich ein wenig um das Kind zu kümmern. Ich werde Bettinas Vater informieren, sobald ich ihn erreichen kann.«

      »In Ordnung, Papa«, brachte Stefan noch etwas mühsam hervor, dann nahm er die Kleine kurzerhand auf den Arm.

      Dr. Daniel verabschiedete sich und eilte wieder zum Krankenwagen, der nun den Weg nach München einschlug.

      »So, Frau Berthold, versuchen Sie bitte, sich trotz all der Aufregung ein bißchen zu entspannen«, meinte er. »Ich muß Sie untersuchen.«

      Allerdings war das nur noch eine Formsache. Wie Dr. Daniel schon vermutet hatte, ließ sich die Geburt des Kindes nicht länger aufhalten.

      »Es hat heute früh angefangen«, stammelte Katrin und hatte Mühe, die Tränen zurückzuhalten. »Herr Doktor, ich habe das Kleine in den vergangenen Wochen schon gespürt… ich liebe es… bitte sagen Sie, daß ich es nicht verlieren werde.«

      »Dr. Sommer hat eine erstklassige Frühgeborenen-Intensivstation«, erklärte Dr. Daniel, »und darüber hinaus auch einen Spezialisten, dessen Namen man in München und Umgebung kennt.« Er schwieg kurz. »Natürlich wäre es besser gewesen, Ihr Baby wäre noch eine Weile dort geblieben, wo es um diese Zeit eigentlich noch hingehören würde, aber es ist lebensfähig und hat in der Sommer-Klinik die besten Chancen.«

      Daß er im Moment weit mehr um Katrins Leben fürchtete, verschwieg er dabei. Ihr Blutverlust war jetzt bereits enorm hoch, und Dr. Daniel vermutete, daß die Blutgerinnung wieder nicht funktionierte. Das war schon bei der letzten Fehlgeburt ein Problem gewesen, und das schlimmste war, daß der Grund dafür nicht herausgefunden werden konnte.

      Jetzt bog der Krankenwagen in die Auffahrt ein, die zur Notaufnahme führte, dann hielt er mit einem Ruck an. Die Türen wurden aufgerissen und die fahrbare Trage herausgezogen. Im nächsten Moment war auch Dr. Daniels langjähriger Freund Dr. Georg Sommer zur Stelle.

      »Wie sieht’s aus?« wollte er wissen.

      »Es eilt«, antwortete Dr. Daniel. »Der Muttermund ist fast sieben Zentimeter offen, darüber hinaus hat Frau Berthold starke Blutungen. Ich vermute, daß sich die Plazenta ablöst. Die Herztöne des Kindes holpern.«

      »Also Kaiserschnitt«, meinte Dr. Sommer. »Kommst du mit?«

      Dr. Daniel nickte und folgte seinem Freund zum Waschraum.

      »Sie wird Blut brauchen«, erklärte er, während er sich gründlich die Hände abschrubbte. »Die Blutgerinnung scheint wieder nicht zu funktionieren.«

      »Eine EPH-Gestose?« wollte Dr. Sommer wissen, doch Dr. Daniel schüttelte den Kopf.

      »Eben nicht. Ich weiß nicht, woran es liegt, aber sie wäre mir aus diesem Grund bei der letzten Fehlgeburt schon beinahe weggestorben, und eigentich hatte ich ihr auch von einer weiteren Schwangerschaft abgeraten.«

      Jetzt waren die beiden Ärzte fertig und ließen sich von einer Schwester die keimfreien Handschuhe überstreifen, dann traten sie an den OP-Tisch. Der Anästhesist hatte die Narkose inzwischen eingeleitet. Dr. Sommer ordnete eine Bluttransfusion an.

      »Geben Sie der Patientin zehn Milliliter partielles Thromboplastin intravenös«, fügte er hinzu, während er bereits die Hand ausstreckte und das Skalpell gereicht bekam.

      »Das wird nicht reichen«, prophezeite Dr. Daniel.

      Dr. Sommer sah ihn an. »Bist du sicher?«

      »Absolut sicher.«

      »Erhöhen Sie auf zwanzig Milliliter«, korrigierte Dr. Sommer seine Anordnung, dann setzte er rasch und geschickt

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