Dr. Daniel 72 – Arztroman: Schwester Carola unter Verdacht
Von Marie Francoise
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Das Klingeln des Telefons riß Dr. Robert Daniel aus den schönsten Träumen. Noch im Halbschlaf fuhr er hoch, tastete in der Dunkelheit nach dem Telefonhörer, warf dabei versehentlich den Wecker herunter und erwachte von dem polternden Geräusch nun vollends. Allerdings hatte er es damit ebenfalls geschafft, seine neben ihm liegende Frau Manon zu wecken.
»Was ist denn, Robert?« fragte sie schlaftrunken.
»Keine Ahnung«, grummelte er. »Solange ich das Telefon nicht finde…« Er erreichte den Schalter der Nachttischlampe und konnte in ihrem Schein nun auch endlich das Telefon sehen.
»Daniel«, meldete er sich atemlos.
»Herr Doktor, hier ist Schwester Irmgard von der Waldsee-Klinik«, gab sich die Anruferin zu erkennen. »Es tut mir leid, daß ich Sie geweckt habe, aber Bianca ist gerade mit leichten Wehen und Blutungen in die Klinik gekommen, und Frau Dr. Reintaler hat diese Woche doch noch Urlaub.«
»Bin schon unterwegs«, versprach Dr. Daniel seufzend, legte den Hörer auf und sprang schnell aus dem Bett. Es dauerte keine zwei Minuten, bis er angezogen war, dann gab er seiner Frau noch einen flüchtigen Abschiedskuß und stürzte aus dem Schlafzimmer.
Mit einem tiefen Seufzer ließ sich Manon in die Kissen zurücksinken, starrte eine Weile blicklos an die Decke und kroch schließlich auf die andere Seite des Bettes, um das Licht wieder zu löschen. Dabei konnte sie einen flüchtigen Blick auf den am Boden liegenden Wecker werfen. Es war gerade kurz vor zwei Uhr morgens…
»Warum dürfen Ärzte nicht auch mal eine Nacht durchschlafen?« stöhnte sie leise und schloß die Augen, doch der nächtliche Tumult hatte sie so
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Dr. Daniel 72 – Arztroman - Marie Francoise
Dr. Daniel
– 72 –
Schwester Carola unter Verdacht
Marie Francoise
Das Klingeln des Telefons riß Dr. Robert Daniel aus den schönsten Träumen. Noch im Halbschlaf fuhr er hoch, tastete in der Dunkelheit nach dem Telefonhörer, warf dabei versehentlich den Wecker herunter und erwachte von dem polternden Geräusch nun vollends. Allerdings hatte er es damit ebenfalls geschafft, seine neben ihm liegende Frau Manon zu wecken.
»Was ist denn, Robert?« fragte sie schlaftrunken.
»Keine Ahnung«, grummelte er. »Solange ich das Telefon nicht finde…« Er erreichte den Schalter der Nachttischlampe und konnte in ihrem Schein nun auch endlich das Telefon sehen.
»Daniel«, meldete er sich atemlos.
»Herr Doktor, hier ist Schwester Irmgard von der Waldsee-Klinik«, gab sich die Anruferin zu erkennen. »Es tut mir leid, daß ich Sie geweckt habe, aber Bianca ist gerade mit leichten Wehen und Blutungen in die Klinik gekommen, und Frau Dr. Reintaler hat diese Woche doch noch Urlaub.«
»Bin schon unterwegs«, versprach Dr. Daniel seufzend, legte den Hörer auf und sprang schnell aus dem Bett. Es dauerte keine zwei Minuten, bis er angezogen war, dann gab er seiner Frau noch einen flüchtigen Abschiedskuß und stürzte aus dem Schlafzimmer.
Mit einem tiefen Seufzer ließ sich Manon in die Kissen zurücksinken, starrte eine Weile blicklos an die Decke und kroch schließlich auf die andere Seite des Bettes, um das Licht wieder zu löschen. Dabei konnte sie einen flüchtigen Blick auf den am Boden liegenden Wecker werfen. Es war gerade kurz vor zwei Uhr morgens…
»Warum dürfen Ärzte nicht auch mal eine Nacht durchschlafen?« stöhnte sie leise und schloß die Augen, doch der nächtliche Tumult hatte sie so gründlich geweckt, daß es ihr schwerfiel, wieder einzuschlafen.
Währenddessen war Dr. Daniel schon zur Waldsee-Klinik gefahren und betrat nun im Laufschritt die Eingangshalle. Die Nachtschwester Irmgard Heider kam ihm entgegen.
»Bianca und ihr Mann sind im Untersuchungszimmer der Gynäkologie«, gab sie gleich ungefragt Auskunft, dann fügte sie hinzu: »Sie haben beide schreckliche Angst, daß Bianca eine Fehlgeburt erleiden könnte.«
Dr. Daniel nickte, während er schon durch die Doppeltüren ging, die zur Gynäkologie führten. »Das kann ich mir vorstellen.« Immerhin wußte er ja, wie dringend sich Bianca und Andreas Brügge ein Kind gewünscht hatten. Nun, da es endlich geklappt hatte, waren sie überglücklich gewesen.
Jetzt hatte er den Untersuchungsraum erreicht. Aufgeregt kam Andreas ihm bereits entgegen.
»Bianca darf das Baby auf keinen Fall verlieren!« platzte er heraus.
»Immer mit der Ruhe«, versuchte Dr. Daniel ihn zu besänftigen. »Selbstverständlich werde ich alles tun, um eine Fehlgeburt zu verhindern.« Er trat zu Bianca und sah die Angst in ihren Augen. Mit einem kurzen Blick nach hinten fügte er an Andreas gerichtet hinzu: »Gehen Sie bitte hinaus, bis ich Ihre Frau untersucht habe.«
Andreas gehorchte nur widerwillig. Als er draußen war, begann Bianca leise zu schluchzen.
»Es ist alles meine Schuld«, flüsterte sie. »Die Oberschwester hat immer gesagt, ich soll nicht so schwer heben, aber… die Arbeit mußte doch getan werden, und…« Sie konnte nicht mehr weitersprechen.
»Machen Sie sich jetzt keine Vorwürfe, Bianca«, entgegnete Dr. Daniel. Er hatte die junge Frau in der Zwischenzeit schon an den Wehenschreiber angeschlossen, wusch sich nun die Hände und streifte sich dünne Plastikhandschuhe über, dann begann er sehr vorsichtig mit der Untersuchung. Es bestanden zwar noch immer leichte Schmierblutungen, doch der Zervikalkanal war geschlossen. Allerdings wies der Wehenschreiber eine deutliche Wehentätigkeit aus.
»Ich werde zur Sicherheit noch eine Ultraschallaufnahme machen«, meinte Dr. Daniel schließlich. »Ich denke aber, daß wir die Schwangerschaft erhalten können – vorausgesetzt, Sie tun jetzt ganz genau, was ich sage.«
Bianca nickte eifrig. »Ich verspreche es, Herr Doktor.«
Die Ultraschalluntersuchung bestätigte Dr. Daniels Diagnose. Dem Ungeborenen ging es im Moment gut, aber es bestand dennoch die Gefahr einer Fehlgeburt. Mit strikter Bettruhe würde sie in den Griff zu bekommen sein.
»In einem hatte Oberschwester Lena sicher recht«, meinte er, als er mit der Untersuchung fertig war. »Die schwere Arbeit war wirklich nicht gut für Sie. Im übrigen haben wir ein paar kräftige Krankenpfleger, die den Schwestern allzu beschwerliche Dinge abnehmen sollten, und diese Hilfe hätten Sie auch in Anspruch nehmen können. Dennoch ist es nicht nachweisbar, daß gerade diese Arbeit die Blutungen ausgelöst hat. Quälen Sie sich also nicht weiter mit unnützen Selbstvorwürfen!« Er schwieg kurz. »Außerdem wird sich die Sache mit der Arbeit für Sie in nächster Zeit ohnehin erübrigen. Bis auf weiteres werden Sie nämlich das Bett hüten müssen.«
Bianca nickte. Damit hatte sie schon gerechnet, schließlich arbeitete sie lange genug als Krankenschwester auf der Gynäkologie, um zu wissen, was bei drohender Fehlgeburt angeordnet wurde. Daher überraschte es sie auch nicht weiter, als Dr. Daniel einen Blasenkatheter bereitlegte und sich dann frische Handschuhe überstreifte.
»Das ist zwar nicht sehr schön, läßt sich in diesem Fall aber leider nicht umgehen«, meinte er, während er nach dem Katheter griff. Ergeben schloß Bianca die Augen und versuchte, den unangenehmen Reiz einfach zu ignorieren.
Dr. Daniel gab ihr noch ein Zäpfchen. »Das macht es ein bißchen erträglicher.«
Ohne große Umstände nahm er die junge Krankenschwester auf die Arme und hob sie in das bereitgestellte Bett.
»Danke, Herr Doktor«, murmelte sie, doch Dr. Daniel bemerkte, daß da noch etwas war, was sie bedrückte.
»Na, Bianca, nur heraus mit der Sprache«, ermunterte er sie. »Was haben Sie denn noch auf dem Herzen?«
»Meine Arbeit hier«, antwortete sie zögernd. »Ich meine… wenn ich liegen muß… ich kann doch nicht alles auf meine Kolleginnen abwälzen. Die haben ja auch schon genug zu tun. Wenn sie nun meine Arbeit zusätzlich machen müssen…«
»Darüber sollten Sie sich überhaupt keine Sorgen machen«, ermahnte Dr. Daniel sie gutmütig. »Meine liebe Bianca, Sie kümmern sich jetzt ausschließlich um sich und das Baby, das Sie erwarten. Alles andere überlassen Sie bitte Dr. Scheibler und mir.«
Bianca nickte seufzend. »Es gefällt mir gar nicht, daß ich auf einmal so nutzlos bin.« Sie brachte ein schwaches Lächeln zustande. »Verstehen Sie mich nicht falsch. Ich wollte diese Schwangerschaft, und ich freue mich so sehr auf mein Baby. Als ich jetzt Angst haben mußte, es zu verlieren… das war ganz schrecklich. Andererseits… ich bin nun mal mit Leib und Seele Krankenschwester, und die Aussicht, während der restlichen fünf Monate meiner Schwangerschaft nur noch untätig herumliegen zu müssen…«
»Es ist ja nicht sicher, daß Sie bis zum Ende der Schwangerschaft liegen müssen«, fiel Dr. Daniel ihr sanft ins Wort. »Im Augenblick dürfen Sie das Bett allerdings unter keinen Umständen verlassen. In einigen Wochen könnte sich Ihr Zustand jedoch wieder normalisiert haben.« Er setzte sich zu Bianca und griff väterlich nach ihrer Hand.