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Kommissar Jörgensen steckt den Teufel in den Knast: Mordermittlung Hamburg Kriminalroman
Kommissar Jörgensen steckt den Teufel in den Knast: Mordermittlung Hamburg Kriminalroman
Kommissar Jörgensen steckt den Teufel in den Knast: Mordermittlung Hamburg Kriminalroman
eBook246 Seiten3 Stunden

Kommissar Jörgensen steckt den Teufel in den Knast: Mordermittlung Hamburg Kriminalroman

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Über dieses E-Book

Kommissar Jörgensen steckt den Teufel in den Knast: Mordermittlung Hamburg Kriminalroman

Krimi von Peter Haberl & Chris Heller


 

Vincenzo Giordano hat entschieden, dass seine Tochter seinen engen Vertrauten Antonio Marino heiratet. Aber Emilia stellt sich ihrem Vater hartnäckig entgegen, denn sie liebt Marino nicht. Über die kriminellen Machenschaften ihres Vaters weiß Emilia nichts. 

Giordano hat den Mord an seinen ehemaligen Freund Karlheinz Willmsen befohlen hat, denn der war ihm zu groß und damit zu gefährlich geworden. Es ist ein fataler Fehler, dass der Mafioso Willmsens Sohn Alexander nicht ernst nimmt. Alexander will Rache für seinen toten Vater. Um sein Ziel zu erreichen, kidnappt er Emilia. 

Giordano bittet die Hamburger Kriminalkommissare Jörgensen und Müller um Hilfe ...

 

SpracheDeutsch
HerausgeberBEKKERpublishing
Erscheinungsdatum21. Feb. 2024
ISBN9798224275618
Kommissar Jörgensen steckt den Teufel in den Knast: Mordermittlung Hamburg Kriminalroman

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    Buchvorschau

    Kommissar Jörgensen steckt den Teufel in den Knast - Peter Haberl

    Kommissar Jörgensen steckt den Teufel in den Knast: Mordermittlung Hamburg Kriminalroman

    Krimi von Peter Haberl & Chris Heller

    ––––––––

    Vincenzo Giordano hat entschieden, dass seine Tochter seinen engen Vertrauten Antonio Marino heiratet. Aber Emilia stellt sich ihrem Vater hartnäckig entgegen, denn sie liebt Marino nicht. Über die kriminellen Machenschaften ihres Vaters weiß Emilia nichts.

    Giordano hat den Mord an seinen ehemaligen Freund Karlheinz Willmsen befohlen hat, denn der war ihm zu groß und damit zu gefährlich geworden. Es ist ein fataler Fehler, dass der Mafioso Willmsens Sohn Alexander nicht ernst nimmt. Alexander will Rache für seinen toten Vater. Um sein Ziel zu erreichen, kidnappt er Emilia.

    Giordano bittet die Hamburger Kriminalkommissare Jörgensen und Müller um Hilfe ...

    Copyright

    Ein CassiopeiaPress Buch: CASSIOPEIAPRESS, UKSAK E-Books, Alfred Bekker, Alfred Bekker präsentiert, Casssiopeia-XXX-press, Alfredbooks, Uksak Sonder-Edition, Cassiopeiapress Extra Edition, Cassiopeiapress/AlfredBooks und BEKKERpublishing sind Imprints von

    Alfred Bekker

    © Roman by Author 

    © dieser Ausgabe 2024 by AlfredBekker/CassiopeiaPress, Lengerich/Westfalen 

    Die ausgedachten Personen haben nichts mit tatsächlich lebenden Personen zu tun. Namensgleichheiten sind zufällig und nicht beabsichtigt.

    Alle Rechte vorbehalten.

    www.AlfredBekker.de

    postmaster@alfredbekker.de

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    Alles rund um Belletristik!

    Prolog

    Mein Name ist Kriminalhauptkommissar Uwe Jörgensen und zusammen mit meinem Kollegen Roy Müller gehöre ich zu einer Sondereinheit der Kriminalpolizei in Hamburg, der sogenannten Kriminalpolizeilichen Ermittlungsgruppe des Bundes. Wir saßen im Büro unseres Chefs, dem Kriminaldirektor Bock.

    Ich muss Sie warnen, Uwe, sagte Herr Bock zu mir mit ernster Miene. Die Unterwelt hat sich gegen Sie verschworen. Es gibt ein paar Leute in der Mafia, die es auf Ihr Leben abgesehen haben. Meine Augen weiteten sich vor Überraschung und Unbehagen bei diesen bedrohlichen Worten meines Vorgesetzten.

    Ich spürte eine Mischung aus Angst und Entschlossenheit in mir aufkeimen. Die Gefahr war real und unmittelbar, aber gleichzeitig fühlte ich den Drang nach Gerechtigkeit und Pflichterfüllung als Polizist tief in meiner Seele brennen. Ich wusste, dass wir uns nun noch mehr anstrengen mussten, um diese gefährlichen Feinde dingfest zu machen und uns selbst zu schützen.

    Mit einem festen Blick versprach ich meinem Chef: Wir werden alles daransetzen, diese Bedrohung abzuwenden und die Verbrecher zur Strecke zu bringen. Unsere Mission war klar - wir würden nicht ruhen, bis dieser Fall gelöst und diejenigen zur Rechenschaft gezogen wurden, die es wagten, sich gegen das Gesetz zu stellen.

    Kriminelle oder Mafiosi - niemand würde ungestraft davonkommen, wenn es nach mir ging.

    *

    Kurz nachdem Roy und ich uns ein leckeres Fischbrötchen an einer der Buden am Hafen gegönnt hatten, wurden wir plötzlich aus einem vorbeifahrenden Wagen heraus beschossen. Die Schüsse trafen die Umgebung um uns herum und ließen uns erschrocken zusammenzucken. Instinktiv griffen wir nach unseren eigenen Waffen und erwiderten das Feuer.

    Die Situation war äußerst bedrohlich und adrenalingeladen. Wir konnten nicht erkennen, wer hinter dem Angriff steckte oder was sein Motiv war. Unsere Sinne waren geschärft, während wir versuchten, unsere Position zu verteidigen und gleichzeitig einen Blick auf den feindlichen Wagen zu erhaschen.

    Mit präzisen Schüssen gelang es uns schließlich, die Angreifer abzuwehren und sie zur Flucht zu zwingen. Der Rauch der abgefeuerten Patronenhülsen hing in der Luft, als sich langsam wieder Ruhe über den Hafen senkte. Roy und ich atmeten tief durch, erleichtert darüber, dass wir unversehrt geblieben waren.

    Dieser Vorfall hatte unser entspanntes Mittagessen abrupt unterbrochen und uns daran erinnert, dass Gefahr überall lauern konnte - selbst an einem scheinbar idyllischen Ort wie dem Hafen. Doch mit vereinten Kräften hatten wir die Herausforderung gemeistert und konnten nun zurückkehren zu unserem ursprünglichen Plan: Genussvoll weiter unser köstliches Fischbrötchen genießen - diesmal jedoch mit einem gesteigerten Bewusstsein für unsere Umgebung.

    Das war knapp, Uwe, meinte Roy.

    Stimmt, bestätigte ich.

    Wir riefen die Kollegen, um eventuell vorhandene Spuren zu sichern.

    *

    Ich könnte Sie beide aus dem Verkehr ziehen, sagte Herr Bock später mit ernster Miene. Sein Blick verriet Entschlossenheit und Besorgnis zugleich. Immerhin ist auf Sie und Roy geschossen worden. Seine Worte hallten bedrohlich in der Luft nach.

    Nein, entgegnete ich schnell, während mein Herz schneller zu schlagen begann. Das wird nicht nötig sein, Herr Bock. Wir werden uns um unsere Sicherheit kümmern.

    Meine Stimme klang fest und entschlossen, obwohl meine Gedanken wild wirbelten. Die Vorstellung, dass jemand auf uns geschossen hatte, ließ mir einen Schauer über den Rücken laufen. Aber ich konnte es nicht zulassen, dass Herr Bock eingriff - wir mussten diese Bedrohung selbst bewältigen.

    Herr Bocks Augen ruhten prüfend auf mir, als würde er meine Entschlossenheit abwägen. Dann nickte er langsam und sprach: Seien Sie vorsichtig. Mit einem letzten warnenden Blick wandte er sich ab und ging davon.

    Als die Tür hinter ihm ins Schloss fiel, atmete ich erleichtert aus. Ich wusste jedoch genau, dass die Gefahr noch lange nicht gebannt war - aber wir würden sie gemeinsam meistern können.

    *

    Am nächsten Tag wurde eine Leiche im Park Planten un Bloemen gefunden. Der Mann lag erschossen auf dem Boden und trug eine Waffe bei sich. Als wir am Tatort eintrafen, begrüßte ich meine Kollegen mit einem freundlichen Moin. Sie erwiderten höflich mit einem Moin, Herr Jörgensen. Die Atmosphäre war gespannt und die Ermittlungen begannen sofort. Es galt herauszufinden, wer den Mann ermordet hatte und aus welchem Grund. Unsere Aufgabe war es nun, Licht in das dunkle Geschehen zu bringen und Gerechtigkeit walten zu lassen.

    Später ergab die ballistische Untersuchung, dass mit der Waffe dieses Mannes auf Roy und mich geschossen worden war.

    Da hat die Mafia unter ihresgleichen aufgeräumt, sagte ich.

    Sieht so aus, meinte Roy.

    *

    Mein Kollege Roy und ich betraten einen Strip Club auf St. Pauli, um uns mit einem Informanten aus der Unterwelt zu treffen. Dieser versorgte uns regelmäßig mit wertvollen Informationen über die kriminelle Szene in der Stadt.

    Es gibt Gerüchte, dass jemand dich im Visier hat, Uwe, flüsterte der Informant mir besorgt zu. Ich spürte eine unangenehme Gänsehaut über meinen Rücken laufen bei dieser bedrohlichen Nachricht. Währenddessen beobachtete ich fasziniert die verführerischen Bewegungen der Stripperinnen auf der Bühne.

    Die Atmosphäre im Club war geprägt von einer Mischung aus Spannung und Verlockung. Die grellen Lichter tauchten den Raum in ein schummriges Rot und ließen die Silhouetten der Tänzerinnen mysteriös erscheinen. Der Lärm des Gesangs und Gelächters mischte sich mit dem dumpfen Beat der Musik.

    Inmitten all dieser Ablenkung musste ich mich jedoch darauf konzentrieren, was mein Informant mir gerade enthüllt hatte: Mein Leben könnte in Gefahr sein. Mit einem mulmigen Gefühl machte ich mir Gedanken darüber, wer hinter diesem gefährlichen Plan stecken könnte.

    Während das Licht auf der Haut der nackten Tänzerinnen spielte und um mich herum die Party tobte, wurde mir klar, dass meine Reise ins Herz von St.Paulis dunkler Seite noch lange nicht vorbei war - und dass es dringend an der Zeit war herauszufinden, wer es auf mich abgesehen hatte...

    Die Sache scheint aber erledigt, sagte der Informant.

    Wieso?

    Jemand hat den Typ aus dem Verkehr gezogen, der was gegen dich hat.

    Soll mich das jetzt freuen?

    Ganz wie du willst.

    Das ist Gangsterschach, sagte Roy. Irgendein Spieler im Hintergrund nimmt einfach eine Figur aus dem Spiel.

    Mir fiel eine faszinierende Tänzerin auf, die mit ihren langen schwarzen Haaren und üppigen Brüsten alle Blicke auf sich zog. Ihre Anmut und ihr Talent waren unbestreitbar, als sie sich langsam zur Musik bewegte und dabei ihre Kleidung Stück für Stück ablegte. Jede Bewegung war voller Eleganz und Sinnlichkeit, sodass das Publikum gebannt an ihren Lippen hing.

    Ihr Auftritt strahlte eine Aura von Selbstbewusstsein aus, während sie sich vor den Augen der Zuschauer entkleidete. Die Art und Weise, wie sie ihren Körper beherrschte, war beeindruckend und ließ keinen Zweifel daran, dass sie in ihrem Element war. Ihr Lächeln verriet Freude am Tanzen sowie an der Reaktion des Publikums.

    Die sinnliche Darbietung der Tänzerin erzeugte Spannung im Raum - jeder einzelne Schritt wirkte wie ein Versprechen auf mehr Enthüllungen ihrer Kunstfertigkeit. Es war fast unmöglich, den Blick von ihr abzuwenden, so hypnotisierend war ihre Performance.

    Am Ende ihres Tanzes stand sie nackt vor dem begeisterten Publikum - ein Bild von purer Schönheit und Anmut. Ihr Auftritt hinterließ einen bleibenden Eindruck bei allen Anwesenden als Beispiel für die kraftvolle Ausdrucksform des Tanzes in seiner ganzen Pracht.

    Glotz nicht so, sagte Roy.

    Wieso?

    Dir fallen ja fast die Augen raus, Uwe!

    Na und? Dir etwa nicht?

    *

    Wir verließen den Stripclub. Es war dunkel. Eine der Straßenlaternen war ausgefallen. Ein Wagen fuhr vorbei. Eine schwarze Limousine. Aus einem der Seitenfenster wurde auf uns geschossen. Mündungsfeuer blitzte auf.

    Wir verließen den Stripclub und betraten die Dunkelheit der Nacht. Die Straßen waren nur spärlich beleuchtet, eine der Laternen war sogar ausgefallen und tauchte einen Teil des Gehwegs in tiefe Schatten. Plötzlich näherte sich ein Auto - es war eine elegante schwarze Limousine, die langsam an uns vorbeifuhr. Doch statt einfach weiterzufahren, geschah etwas Unerwartetes: Aus einem der Seitenfenster wurde plötzlich auf uns geschossen! Ein grelles Mündungsfeuer zuckte auf und erhellte für einen kurzen Moment die Szenerie.

    Die Situation war bedrohlich und unheimlich zugleich. Wir duckten uns instinktiv hinter das nächstgelegene Auto, während das Geräusch von Reifen quietschend auf dem Asphalt erklang. Wer steckte hinter diesem Angriff? War es eine Verwechslung oder gezielte Bedrohung?

    Als die Limousine endlich außer Sichtweite war, wagten wir vorsichtig hervorzutreten und versuchten zu verstehen, was gerade passiert war. Der Adrenalinspiegel stieg rapide an und unsere Sinne waren geschärft wie nie zuvor in dieser Nacht.

    Es blieb unklar, wer genau hinter dem Vorfall steckte oder welche Motive dahinterstanden. Aber eins stand fest: Diese Nacht würde nicht so schnell vergessen werden - denn sie hatte mit einem Schock begonnen, der noch lange nachhallen würde...

    Ich hatte gedacht, es wäre vorbei!, agte ich.

    Du bist doch nicht wirklich so naiv, Uwe!, meinte mein Kollege.

    Hast du was abgekriegt?

    Nein.

    Na wenigstens etwas!

    Wir haben Glück gehabt.

    Kann man wohl sagen.

    Die Martinshörner durchdrangen die Stille und kündigten das Eintreffen unserer Kollegen an. Mit einem ohrenbetäubenden Lärm näherten sich mehrere Einsatzfahrzeuge dem Ort des Geschehens, ihre blauen Lichter zuckten wild umher und ließen die Umgebung in einem gespenstischen Glanz erstrahlen. Die professionelle Ausrüstung der Feuerwehrmänner und Rettungssanitäter war deutlich sichtbar, als sie aus ihren Fahrzeugen sprangen und sofort mit ihrer Arbeit begannen. Es herrschte eine Atmosphäre von Entschlossenheit und Effizienz, während sie koordiniert vorgingen, um den Notfall zu bewältigen. Man spürte förmlich die geballte Kompetenz dieser hochqualifizierten Teams, die bereit waren, alles für das Wohl anderer zu geben.

    Habt ihr eine Autonummer erkennen können?, fragte jemand.

    Leider nein.

    Typ?

    Ford.

    Sicher?

    Ziemlich.

    Und sonst?

    Nichts.

    Das ist nicht viel.

    Ich weiß.

    An diesem Abend passierte nicht mehr viel. Die Kollegen sammelten ein paar Projektile ein, die über den Tag verteilt auf dem Gelände verstreut waren. Es war bereits dunkel und die Arbeitszeit neigte sich dem Ende zu. Mit Taschenlampen bewaffnet durchkämmten sie das Gebiet.

    Nachdem sie alle Geschosse eingesammelt hatten, trafen sie sich noch kurz im Büro  mit Roy und mir, um den Tag Revue passieren zu lassen. Sie sprachen über ihre Erfolge und Herausforderungen während des Projekts und tauschten Ideen aus, wie sie in Zukunft noch effizienter arbeiten könnten.

    Trotz der anstrengenden Arbeit herrschte eine positive Stimmung unter den Kollegen. Gemeinsam hatten sie wieder einmal gezeigt, dass sie als Team gut zusammenarbeiten konnten und auch schwierige Aufgaben erfolgreich meisterten.

    Schließlich verabschiedeten sich alle voneinander und machten sich auf den Heimweg. Der Abend war ruhig ausgeklungen und jeder freute sich darauf, am nächsten Tag wieder mit frischer Energie ans Werk zu gehen.

    *

    Karlheinz Willmsen bekam einen furchtbaren Schlag gegen die Stirn. Schlagartig riss sein Denken, er starb noch im Stehen. Haltlos brach er zusammen. Die Kugel hatte ihm den halben Hinterkopf weggerissen. Blut sickerte auf den Gehsteig und rann in die Fugen zwischen den Betonplatten.

    Martin Schmidt, der Begleiter von Willmsen, benötigte mindestens zwei Sekunden, um zu begreifen, was geschehen war. Er duckte sich, sein Blick sprang in die Runde. Dann starrte er voller Entsetzen auf den Leichnam am Boden. Passanten näherten sich. Ein Knall war nicht zu hören gewesen. »Was ist mit dem Mann? Ist ihm schlecht geworden?«, fragte ein älterer Mann.

    Martin Schmidt schaute den Mann an wie ein Erwachender.

    Plötzlich schrie eine Frau auf.

    »Seht das Blut«, stammelte sie dann, ihre Lippen bebten, in ihren Augen wob das Grauen. Mit zitternder Hand wies sie auf den blutenden Kopf des Toten. »Das viele Blut ...«

    Jemand sagte schrill: »Der ist tot. Ihm fehlt der halbe Kopf. Gütiger Gott!«

    Stimmen tönten plötzlich durcheinander. Ein Mann zückte sein Handy und tippte die Nummer des Notrufs. Martin Schmidt fasste sich und ging neben Karlheinz Willmsen auf das linke Knie nieder. Die Augen des Toten standen offen und glitzerten wie Glasstücke. In ihnen war nur noch eine absolute Leere. Die Zähne von Schmidt knirschten übereinander. Gedankenversunken schaute er in das erstarrte Gesicht.

    Schließlich durchfuhr ihn ein Ruck, er richtete sich auf, ging ein Stück zur Seite und fischte sein Handy aus der Tasche, holte eine eingespeicherte Nummer auf das Display und drückte den grünen Knopf. Als sich jemand meldete, sagte er: »Du musst jetzt ganz stark sein, Alexander.«

    »Was ist geschehen?«

    »Dein Vater wurde erschossen. Auf offener Straße.«

    »Was!«

    »Du hast schon richtig gehört, Alexander. Der verdammte Hund hat deinen Vater hinrichten lassen.«

    »Wo seid ihr?«

    »In der Koel-Straße. Wir waren essen. Als wir das Lokal verließen fiel der Schuss. Dein Vater war sofort tot.«

    Alexander Willmsen brauchte einige Zeit, bis er die Mitteilung verarbeitet hatte. Seine Zähne knirschten übereinander.

    »Dafür wird der verdammte Scheißkerl büßen.«

    »Was hast du vor? Willst du ihn im Gegenzug erschießen?«

    »Ich werde mir etwas überlegen. Ich fahre sofort los und werde in einer halben Stunde etwa in der Koel-Straße sein. Bis dann, Martin.«

    »Beeile dich!«

    Schmidt schaltete das Mobiltelefon aus und steckte es in die Tasche. Um den Toten hatte sich ein Kreis aus Menschen gebildet. Martin Schmidt konnte es noch immer nicht fassen. Es überstieg seinen Verstand.

    Es dauerte nicht lange, dann kam ein Streifenfahrzeug der Polizei. Die beiden Polizisten sprangen heraus und bahnten sich einen Weg durch die Rotte der Gaffer. Einer kehrte sofort zum Einsatzwagen zurück und klemmte sich hinter das Funkgerät ...

    *

    Roy und ich erledigten Schreibtischarbeit. Diese Art der Tätigkeit löste bei keinem von uns einen Sturm der Begeisterung aus, aber sie war notwendig, und an diesem Tag hatten wir uns wieder einmal entschlossen, in den sauren Apfel zu beißen. Mein Telefon klingelte und ich nahm den Hörer ab. Es war Herr Bock.

    »In der Koel-Straße ist ein Mord geschehen, Uwe«, erklärte er. »Mich hat soeben ein Beamter der Mordkommission verständigt. Karlheinz Willmsen wurde auf offener Straße erschossen.«

    Ich schluckte. »Sprechen Sie von dem Karlheinz Willmsen, Chef?«

    »Ja, von dem Gangsterboss, der uns seit längerem in Atem hält und dem wir bisher nichts nachweisen konnten.«

    »Ihn kann nur die Konkurrenz ermordet haben«, kam es wie aus der Pistole geschossen aus meinem Mund.

    »Sprechen sie von bekannter Konkurrenz, Uwe?«

    »Für den Mord kommen mehrere Leute infrage.«

    »So ist es. Den Mörder zu finden wird Ihre Aufgabe sein. Filtern Sie ihn heraus aus der Masse der in Frage kommenden Verbrecher. Da der Mord dem organisierten Verbrechen zuzuordnen sein dürfte, sind wir zuständig. Halten Sie mich auf dem Laufenden, Uwe.«

    »Das ist doch selbstverständlich«, antwortete ich.

    Roy hatte jedes Wort, das der Chef der Kriminalpolizeilichen Ermittlungsgruppe des Bundes gesprochen hatte, hören können, denn ich hatte den Lautsprecher des Telefons aktiviert. Nachdem ich aufgelegt hatte, sagte er: »An wen denkst du, Uwe?«

    Ich zuckte mit den Schultern.

    »Es können die Chinesen gewesen sein, die Italiener, die Japaner, die Russen. Willmsen hatte sicher eine Reihe von Feinden. Bei Gott, wenn das mal keinen Bandenkrieg nach sich zieht. Mir schwant Fürchterliches, Roy.«

    Wir fuhren in die Koel-Straße. Uniformierte Polizisten sperrten den Platz vor dem Eingang der Speisegaststätte ab. Die Neugierigen standen ein ganzes Stück entfernt und renkten sich die Hälse aus. Kollegen von der Mordkommission und von der Spurensicherung waren bereits vor Ort, ebenso der Gerichtsmediziner und ein Vertreter der Staatsanwaltschaft. Über den Leichnam war eine Decke gebreitet worden.

    Ich sprach mit dem Leiter des Einsatzteams aus dem Polizeikommissariat.

    »Es gibt einen Augenzeugen«, sagte der Polizeiobermeister. »Sein Name ist Martin Schmidt. Er hat mit Karlheinz Willmsen in der Gaststätte zu Mittag gegessen. Der Mann ist ziemlich fertig.«

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