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Kommissar Jörgensen und die Tänzerin: Mordermittlung Hamburg Kriminalroman
Kommissar Jörgensen und die Tänzerin: Mordermittlung Hamburg Kriminalroman
Kommissar Jörgensen und die Tänzerin: Mordermittlung Hamburg Kriminalroman
eBook242 Seiten3 Stunden

Kommissar Jörgensen und die Tänzerin: Mordermittlung Hamburg Kriminalroman

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Über dieses E-Book

Kommissar Jörgensen und die Tänzerin: Mordermittlung Hamburg Kriminalroman 

Krimi von Peter Haberl & Chris Heller


 

Der Drogenhändler Fritsche wird ermordet. Kurze Zeit später werden auch die Geschäftsführer der Clubs, die Fritsche gehören, tot aufgefunden. Die Hamburger Kriminalkommissare Jörgensen und Müller nehmen die Ermittlungen auf. Doch welches Motiv treibt den Mörder? Rache? Gier nach Macht und Geld? Obwohl die beiden Kommissare in verschiedene Richtungen ermitteln, können sie den Mörder nicht finden. 

Doch dann fällt Jörgensen in einem der Clubs die Tänzerin Diana Flatow auf. Sie erinnert ihn sehr an die Tochter von Jannick Hanbuchen, der Fritsche vor einigen Jahren verraten hatte und dann ebenfalls ermordet wurde.

 

SpracheDeutsch
HerausgeberBEKKERpublishing
Erscheinungsdatum28. Aug. 2023
ISBN9798223273219
Kommissar Jörgensen und die Tänzerin: Mordermittlung Hamburg Kriminalroman

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    Buchvorschau

    Kommissar Jörgensen und die Tänzerin - Chris Heller

    Kommissar Jörgensen und die Tänzerin: Mordermittlung Hamburg Kriminalroman

    Krimi von Peter Haberl & Chris Heller

    ––––––––

    Der Drogenhändler Fritsche wird ermordet. Kurze Zeit später werden auch die Geschäftsführer der Clubs, die Fritsche gehören, tot aufgefunden. Die Hamburger Kriminalkommissare Jörgensen und Müller nehmen die Ermittlungen auf. Doch welches Motiv treibt den Mörder? Rache? Gier nach Macht und Geld? Obwohl die beiden Kommissare in verschiedene Richtungen ermitteln, können sie den Mörder nicht finden.

    Doch dann fällt Jörgensen in einem der Clubs die Tänzerin Diana Flatow auf. Sie erinnert ihn sehr an die Tochter von Jannick Hanbuchen, der Fritsche vor einigen Jahren verraten hatte und dann ebenfalls ermordet wurde.

    Copyright

    Ein CassiopeiaPress Buch: CASSIOPEIAPRESS, UKSAK E-Books, Alfred Bekker, Alfred Bekker präsentiert, Cassiopeia-XXX-press, Alfredbooks, Uksak Sonder-Edition, Cassiopeiapress Extra Edition, Cassiopeiapress/AlfredBooks und BEKKERpublishing sind Imprints von

    Alfred Bekker

    © Roman by Author

    Kommissar Jörgensen ist eine Erfindung von Alfred Bekker.

    Chris Heller ist ein Pseudonym von Alfred Bekker.

    © dieser Ausgabe 2023 by AlfredBekker/CassiopeiaPress, Lengerich/Westfalen

    Die ausgedachten Personen haben nichts mit tatsächlich lebenden Personen zu tun. Namensgleichheiten sind zufällig und nicht beabsichtigt.

    Alle Rechte vorbehalten.

    www.AlfredBekker.de

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    Prolog

    Die Augen des Bankräubers wanderten unruhig durch den Raum. Er beobachtete jeden der Kunden, die leise vor sich hinmurmelten und nervös auf ihre Handys starrten. Die Luft war dick von Angst und Aufregung.

    Plötzlich schrie jemand laut auf und sprang in die Höhe. Es war eine Frau, die mit zitternden Händen einen Notizzettel hochhielt, auf dem stand: Ich habe eine Bombe!

    Der Bankräuber lachte spöttisch und richtete seine Pistole auf sie. Glauben Sie wirklich, dass ich dumm genug bin, Ihnen zu glauben?

    In diesem Moment betrat ein Mann das Gebäude - Kriminalhauptkommissar Roy Müller.

    Mein Kollege.

    Er hatte seinen Revolver gezogen und achtete nicht darauf, wer um ihn herumstand.

    Stehen bleiben!, brüllte er so laut er konnte. Kripo Hamburg!

    Der Bankräuber drehte sich schnell um und zielte auf den Kripo-Mann. Doch bevor er abdrücken konnte, tauchte dieser zur Seite weg und feuerte drei Schüsse ab.

    Nur eine Sekunde herrschte Stille im Raum, bis der Verbrecher lauthals schreiend zusammenbrach, während Kommissar Roy Müller sich langsam näherte, um ihn festzunehmen.

    Wer sind Sie?, fragte Roy kühl.

    Ich heiße Max, antwortete der Räuber keuchend. Und ich verlange einen Arzt und einen Anwalt.

    Max was?

    Ich weiß es nicht...

    Sie wollen mich auf den Arm nehmen!

    Ich mache keine Angaben.

    Ganz, wie Sie wollen.

    Ich bin verletzt! Das ist Polizeigewalt!

    Inzwischen trafen die Kollegen ein.

    Die Martinshörner waren unüberhörbar.

    Ist er das?, fragte einer der Kollegen.

    Roy kannte ihn.

    Er nickte knapp: Bringen Sie diesen Typ ins Gefängnis.

    Während die Polizei eintraf und den Tatort absicherte, beobachtete Roy Müller das Chaos, welches er gerade beendet hatte. Mit einem Seufzer dachte er an all die Arbeit zurück, die noch auf ihn wartete - aber für jetzt waren seine Gedanken bei der Frau, deren Notizzettel alles verändert hatte.

    Ich sollte ihr vielleicht dankbar sein, murmelte er vor sich hin. Ohne ihre Hilfe hätte es wahrscheinlich schlimmer enden können.

    Die ist jede Woche hier, sagte später einer der Bankangestellten. Kommt aus der Geschlossenen und zieht überall einen Zettel hervor, auf dem steht, dass sie eine Bombe hätte.

    Diesmal war es im richtigen Moment, sagte Roy Müller. Das hat den Bankräuber aus dem Konzept gebracht.

    Ja.

    Hat die Frau kein Hausverbot bei Ihnen?

    Sie mogelt sich immer wieder rein. Wir zeigen sie an, sie kommt in die GEschlossene - und irgendwann beginnt alles von vorn.

    Ist frustrierend, was?

    Sie sagen es.

    *

    Roy Müller ist mein Kollege,. Aber auch mein Freund. Mein Name ist Uwe Jörgensen. Ich bin auch Kriminalhauptkommissar. Zusammen mit Roy bin ich Teil der sogenannten Kriminalpolizeilichen Ermittlungsgruppe des Bundes, die hier in Hamburg angesiedelt ist.

    Da bist du einmal nicht dabei und dann passiert sowas, meinte Roy, als ich ihn am nächsten Morgen an der bekannten Ecke abholte.

    Er hatte mir von dem Banküberfall erzählt. Und auch davon, dass er da ziemlich beherzt eingegriffen hatte.

    Manchmal ist das so. Dann muss man einfach eingreifen.

    Natürlich ist das ein Risiko.

    Aber wenn man das nicht täte, dann wäre das in jedem Fall noch schlimmer.

    So ist das. Mut wird oft genug aus Angst geboren. Aus der Angst davor, dass etwas noch Schlimmeres geschieht, wenn man gar nichts tut. Also greift man ein. Man überlegt da nicht lange. Man handelt einfach. Um groß nachzudenken hat man in so einer Lage ohnehin keine Zeit. Dazu geht in solchen Situationen normalerweise alles viel, zu schnell.

    *

    Wir hatten das Grundstück des Bauernhofes westlich von Schulau umstellt. Es war dunkel. Ein frischer Wind blies von der Elbe her. In den Kronen der Bäume und den Büschen rauschte es leise. Der Mond stand wie eine große, gelbe Scheibe im Südosten. Einige Sterne blinkten am Himmel. Ich warf einen Blick auf die Uhr. Es war 21.58 Uhr.

    Aus einem der Fenster des Bauernhauses fiel Licht. Im Haus war es still. Unaufhaltsam hüpfte der Sekundenzeiger weiter. Ich war mit einer kugelsicheren Weste und einem Helm ausgerüstet, an dem ein Headset befestigt war. In meiner Hand lag die Walther P99. Ich ahnte, dass wir auf Widerstand stoßen würden.

    In dem Haus befanden sich Alexander Fritsche und Jannick Hanbuchen, zwei Verbrecher, die im Drogengeschäft und im Geschäft mit der Prostitution mitmischten und die sich auf diesen Bauernhof geflüchtet hatten, um sich dem Zugriff der Kriminalpolizei von Hamburg zu entziehen. Außerdem befanden sich einige Männer bei ihnen, die sich als ihre Handlanger entpuppt hatten und die ebenfalls mit empfindlichen Strafen zu rechnen hatten.

    Um Punkt 22 Uhr befahl ich den Zugriff. In den Schatten ringsum wurde es lebendig. Trockene Schläge erklangen, als einige Kollegen versuchten, die Eingangstür aufzurammen. Plötzlich begann eine Maschinenpistole zu rattern. Befehle wurden geschrien. Aus verschiedenen Fenstern zuckten Mündungslichter. Die Detonationen verschmolzen ineinander und verdichteten sich wie zu rollendem Donner.

    Auf der Rückseite des Hauses klirrte es, als die Beamten der Sondereinheit die gläserne Terrassentür einschlugen. Maschinenpistolenfeuer mischte sich in das trockene Dröhnen der Pistolen. Krachend flog schließlich die Haustür auf. Dann gab es einen ohrenbetäubenden Knall, als einer der Beamten eine Blendgranate in die Halle des Bauernhauses warf. Grelles Licht blitzte hinter den Fenstern der Halle auf.

    Beamte drangen in das Gebäude ein.

    Aus den Fenstern sprangen zwei Kerle. Sie flohen in die Nacht hinein. Polizisten folgten ihnen. Einer der Flüchtenden wurde eingeholt und niedergerungen. Der andere floh in einen Schuppen und warf die Tür hinter sich zu.

    Ein Motor heulte auf. Dann donnerte der Gangster auf einer schweren Maschine aus dem Schuppen. Eine Garbe aus einer MP mähte ihn von dem Motorrad. Die Maschine rollte noch einige Schritte fahrerlos weiter, dann fiel sie mit lautem Getöse zu Boden.

    Im Bauernhaus krachten noch vereinzelte Schüsse. Dann schrie ein Mann voll Panik: »Aufhören! Ich ergebe mich! Hört zu schießen auf!«

    Noch zwei-, dreimal krachte es, dann schwiegen die Waffen. Weitere Polizisten drängten ins Haus. Es dauerte nicht lange, dann wurden vier Männer ins Freie geführt. Sie waren gefesselt. Ein Beamter trat vor mich hin und sagte: »Einer der Kerle ist tot, im Haus liegen zwei Verwundete. Von den vieren, die wir festgenommen haben, ist einer angeschossen. Nichts Gravierendes, lediglich eine Streifschusswunde.«

    »Haben wir Fritsche und Hanbuchen?«, fragte ich.

    »Ja, die beiden befinden sich unter den Gefangenen.«

    »Lassen Sie die beiden ins Präsidium schaffen«, sagte ich.

    »In Ordnung«, sagte der Kollege und entfernte sich.

    Eine Gestalt näherte sich mir. Ich erkannte den Mann trotz der Dunkelheit. Es war Roy.

    »Ein voller Erfolg«, sagte er. »Wir haben Fritsche und Hanbuchen. Die Kerle haben uns lange genug an der Nase herumgeführt.«

    »Es sind nur zwei Figuren in dem schändlichen Spiel«, murmelte ich. »Günter Fritsche ist der Boss der Bande. Gegen ihn haben wir nichts in Händen.«

    »Warten wir ab, was die Vernehmung von Alexander Fritsche und Jannick Hanbuchen ergibt«, murmelte Roy.

    »Alexander Fritsche wird seinen Vater kaum verraten«, erklärte ich. »Ob Hanbuchen genug von Günter Fritsche weiß, um diesem einen Strick zu drehen, ist fraglich.«

    »Hören wir uns an, was die Kerle zu sagen haben«, knurrte Roy.

    Auch er trug eine kugelsichere Weste und einen Helm. In der linken Hand hielt er eine Maschinenpistole. Mein Kollege hatte sich an der Erstürmung des Bauernhauses beteiligt.

    Ich ging zu dem Pulk von Männern hin, die die Gefangenen zwischen sich hatten. Jetzt flammten auch einige Scheinwerfer auf und tauchten das Szenarium in grelles Licht. Die Gestalten warfen lange Schatten.

    Die vier Gefangenen musterten mich trotzig. Ich schaute von einem zum anderen. Dann heftete ich meinen Blick auf Alexander Fritsche.

    »So haben Sie sich den Ausgang dieses Abends sicher nicht vorgestellt, Fritsche.«

    »Mein Vater wird mich herausholen«, stieß der Gangster hervor. »Er wird die besten Anwälte konsultieren.«

    »Was wir gegen Sie in den Händen haben, reicht, um Sie für die nächsten zehn Jahre aus dem Verkehr zu ziehen«, versetzte ich.

    Alexander Fritsche verzog verächtlich den Mund.

    »Die Verbindungen meines Vaters reichen weiter als Sie denken«, maulte er.

    Wir haben auch schon richtig Angst, sagte ich.

    Das sollten Sie auch!

    Ich lass mich nicht so leicht einschüchtern, erklärte ich.

    Könnte ein Fehler sein.

    Sie werden in nächster Zeit andere Probleme haben, als an Ihre Racheschwur zu denkmen.

    Meinen Sie?

    Das weiß ich.

    Na, dann...

    *

    Am Tisch in der Mitte des Vernehmungsraumes saß Jannick Hanbuchen. Hanbuchen war sechsunddreißig Jahre alt. Er hatte kurze, dunkle Haare und verfügte über ein schmales Gesicht. »Reden Sie, Hanbuchen«, forderte ich den Burschen auf. »Wir wissen, dass Alexander Fritsche die Straßenverkäufer mit Drogen versorgt und mit ihnen abrechnet. Und wir vermuten, dass hinter Alexander Fritsche sein Vater steht. Erzählen Sie uns, was Sie wissen!«

    Also nichts, sagte er.

    Nun kommen Sie schon...

    Nein, nicht auf die Tour!

    Das ist keine Tour.

    Sondern?

    Packen Sie aus. Das erleichtert.

    Erleichtert?

    Erstens erleichtert es innerlich...

    Pah!

    Und zweitens erleichtert es das Strafmaß. Also reden Sie schon.

    Mich beschäftigt eine ganz andere Sache.

    So?

    Eine Pause entstand.

    Er sah mich an.

    Er sah mich an, wie ein Fisch.

    So ausdruckslos war dieser Blick.

    »Wer hat uns verraten?«, fragte Hanbuchen.

    »Wir haben einen Informanten«, versetzte ich. »Sie werden verstehen, dass ich Ihnen seinen Namen nicht sage. Bei einer Übergabe von Rauschgift im Hafen kam es zu einer Schießerei. Die beiden Kerle, die die Drogen übernahmen, konnten entkommen. Es waren Leute von Fritsche. Sprechen Sie schon!«

    »Was blüht mir?«, fragte Hanbuchen.

    »Sie sind Drogenhändler, und sie haben Fritsche geholfen, junge Frauen aus dem Osten illegal nach Hamburg zu holen und diese Frauen gezwungen, der Prostitution nachzugehen. Da kommen einige Jahre zusammen.«

    »Ich kann euch helfen, Alexander Fritsche für den Rest seines Lebens hinter Gitter zu bringen.«

    »Was hat Fritsche verbrochen, das ihm lebenslänglich einbringen könnte?«, fragte ich.

    »Er hat einen Mann erschossen.«

    »In Ihrem Beisein?«

    »Ja. Ich war Zeuge. Es handelte sich um einen Straßenverkäufer. Der Bursche wirtschaftete in seine eigene Tasche. Wir legten den Leichnam im Volkspark ab. Der Mord wurde nie geklärt.«

    »Was verlangen Sie, wenn Sie als Zeuge gegen Fritsche auftreten?«, fragte ich.

    »Straffreiheit und Aufnahme ins Zeugenschutzprogramm.«

    »Man müsste sich mit der Staatsanwaltschaft an einen Tisch setzen«, murmelte ich. »Haben Sie schon einen Anwalt konsultiert?«

    »Ja, Chris Hansen von Hansen & Partner.«

    »Die Staatsanwaltschaft lässt sicher mit sich reden, wenn Sie sich keines Kapitalverbrechens schuldig gemacht haben«, erklärte ich. »Sprechen Sie mit Ihrem Anwalt! Wir werden uns mit dem zuständigen Staatsanwalt kurzschließen.«

    Sie können mich mal.

    Höflichkeit kostet nichts.

    Ach!

    Probieren Sie es mal ein bisschen damit. Kann nicht schaden.

    Das Gelaber von Ihnen geht mir sowas von auf den Senkel!

    Nun übertreiben Sie mal nicht.

    Das ist Folter!

    Natürlich!

    Ich meine es Ernst.

    Das hatte ich schon fast befürchtet.

    Ich meine es wirklich Ernst.

    Jetzt wird es lächerlich.

    Eines Tages wird auch Ihnen das Lachen vergehen, sagte er. Und zwar gründlich.

    Mag sein, sagte ich.

    Sie sollten sich schon jetzt mit dem Gedanken auseinandersetzen.

    Nein, da mache ich nicht mit.

    Arschloch!

    Einen schönen Aufenthalt in Santa Fu.

    Er verzog das Gesicht zu einer grimmigen Maske. Santa Fu - so nannte der Volksmund die Justizvollzugsanstalt Fuhlsbüttel.

    Vermutlich würde er da viele Freunde treffen.

    Es war immer dasselbe.

    *

    Fünf Monate später fand der Prozess gegen Alexander Fritsche statt. Der Gerichtsdiener rief die Prozessbeteiligten auf, sich in den Sitzungssaal zu begeben. Alexander Fritsche saß neben seinem Anwalt an einem Tisch. Auf der anderen Seite des Saales hatte der Staatsanwalt Platz genommen. Die Zuschauerplätze waren voll besetzt.

    Der Vorsitzende kam aus einer Tür hinter dem Richtertisch. Der Richter forderte die Anwesenden auf, sich zu setzen und ließ sich selber nieder. Er wandte sich an Alexander Fritsche.

    »Ihnen wird heimtückischer Mord vorgeworfen, Angeklagter. Mord an Bruno Palmer. Bekennen Sie sich schuldig?«

    Der Anwalt erhob sich.

    »Mein Mandant bekennt sich nicht schuldig.«

    Der Richter nickte.

    »Na schön. Herr Staatsanwalt, ich bitte um Ihren Vortrag.«

    Der Ankläger erhob sich, warf einen Blick in die Runde, dann nahm er sein Script in beide Hände und begann zu lesen.

    »Dem Angeklagten wird vorgeworfen, am 27. Mai des vorigen Jahres in seinem Auto den später im Volkspark aufgefundenen Bruno Palmer erschossen zu haben, nachdem er ihn auf besonders hinterhältige Art und Weise dazu brachte, seinen Wagen zu besteigen. Es handelte sich hierbei um einen vorsätzlichen, heimtückischen Mord, dessen ich hiermit Alexander Fritsche anklage.«

    »Was haben Sie dazu zu sagen, Angeklagter?«, fragte der Vorsitzende.

    »Mein Mandant bestreitet die Tat und behauptet, dass Jannick Hanbuchen geschossen hat.«

    »Es steht Aussage gegen Aussage«, murmelte der Richter. »Treten wir in die Beweisaufnahme ein. Herr Staatsanwalt, rufen Sie Ihren ersten Zeugen auf.«

    »Ich rufe Herr Jannick Hanbuchen in den Zeugenstand!«, rief der Staatsanwalt.

    Jannick Hanbuchen wurde von einem Wachbeamten in den Gerichtssaal geführt. Er war gefesselt. Ehe er den Zeugenstand betrat, wurden ihm die Handschellen abgenommen.

    Hanbuchen nahm Platz.

    Fritsche starrte ihn an, als wollte er ihn hypnotisieren. Seine Kiefer mahlten. In seinen Augen glomm ein böser Funke.

    Nachdem Hanbuchen vereidigt worden war, forderte ihn der Staatsanwalt auf, zu sprechen ...

    *

    Der Vorsitzende schlug mit seinem Hammer auf die Holzunterlage und sagte mit lauter, präziser Stimme: »Der Angeklagte wird des Mordes aus niedrigen Beweggründen für schuldig befunden. Das Urteil wird übermorgen um 9 Uhr vormittags in diesem Gerichtssaal verkündet. Der Haftbefehl gegen den Angeklagten bleibt aufrecht erhalten.«

    Gemurmel und Geraune entstand im Gerichtssaal.

    Günter Fritsche sagte grollend: »Lebenslänglich! Mein Sohn wurde zu einer lebenslänglichen Gefängnisstrafe verurteilt. Und das hat er Hanbuchen, diesem verdammten Bastard, zu verdanken. Bringt mir diesen Kerl! Ich will das elende Schwein tot sehen.«

    Bei Günter Fritsche befanden sich zwei Männer. Einer, ein blondhaariger Bursche um die dreißig, sagte: »Die Staatsanwaltschaft hat Hanbuchen ins Zeugenschutzprogramm aufgenommen. Er ist in der Versenkung verschwunden. Wir wissen nicht mal, ob er sich noch in Hamburg aufhält.«

    »Findet es heraus! Ich will, dass der Schuft bestraft wird. Um sich die Freiheit zu erkaufen, hat er meinen Sohn verraten. Bringt mir den Kerl lebend! Ich möchte ihn eigenhändig in die Hölle schicken.«

    »Wo sollen wir ansetzen?«

    »Nehmt seine getrennt lebende Frau in die Mangel! Die beiden haben ein Kind miteinander. Es ist nicht auszuschließen, dass Hanbuchen mit der Frau Verbindung aufgenommen hat. So viel ich weiß, soll er ziemlich an seiner Tochter hängen.«

    »Wir werden tun, was in unserer Kraft steht«, versprach der Blondhaarige. »Komm, Axel, finden wir die Anschrift der Frau heraus und statten wir ihr heute Abend einen Besuch ab!«

    Die beiden Kerle erhoben sich. Der Bursche namens Axel war dunkelhaarig und Anfang der dreißig.

    »Wenn die Frau weiß, wo sich Hanbuchen verkrochen hat«, sagte er, »dann wird sie es uns auch sagen. Mein Wort drauf, Boss.«

    »Setzt alle Hebel in Bewegung, aber bringt mir Jannick

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