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Sündhaft verführerisch
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eBook219 Seiten3 Stunden

Sündhaft verführerisch

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Über dieses E-Book

Ihre Karriere benötigt dringend einen Kick! Event-Planerin Ella fliegt auf die Philippinen, um dort eine sündhaft teure Hochzeitsfeier zu organisieren. Die reiche Braut ist unkompliziert, nur deren Bruder legt Ella eine Menge Steine in den Weg! Liam ist dauernd da, nervtötend arrogant - und unwiderstehlich sexy … Die beste Art, ihn zum Schweigen zu bringen, wäre ein langer intensiver Kuss. Oder sogar mehr. Doch darf sich Ella eine Affäre mit dem Bruder ihrer wichtigsten Kundin erlauben?

SpracheDeutsch
HerausgeberMIRA Taschenbuch
Erscheinungsdatum5. Feb. 2021
ISBN9783745752724
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    Buchvorschau

    Sündhaft verführerisch - Kelli Ireland

    Copyright © 2021 by MIRA Taschenbuch

    in der HarperCollins Germany GmbH

    © 2019 by Denise Tompkins

    Originaltitel: „Wicked Heat"

    erschienen bei: Harlequin Enterprises Ltd., Toronto

    in der Reihe: DARE

    Published by arrangement with HARLEQUIN ENTERPRISES II B.V. / SARL

    Übersetzung: Johannes Heitmann

    Coverabbildung: Harlequin Books N.A., phakimata / iStock

    E-Book-Produktion: GGP Media GmbH, Pößneck

    ISBN E-Book 9783745752724

    1. KAPITEL

    Ella Montgomery lehnte die Stirn gegen das kleine Flugzeugfenster. Ihr Magen rebellierte, und ihre Kehle war wie zugeschnürt. Sie sah, wie der Boden rasch näher kam, während der Pilot allem Anschein nach Schwierigkeiten hatte, den Landeanflug der kleinen Maschine in den Passatwinden unter Kontrolle zu halten.

    Fliegen rief Ella immer in Erinnerung, wie zerbrechlich das Leben war. Nur ein kleiner mechanischer Fehler oder eine Fehlberechnung beim Anflug, verdammt, sogar eine unvorhergesehene Böe konnte ausreichen, und sie würde von diesem Flug niemals zurückkehren. Für nichts im Leben gab es eine Garantie. Nichts wurde erstattet.

    Unwillkürlich hielt sie den Atem an, als die Reifen über den unebenen Asphalt der Landebahn hüpften und die Tragflächen sich so weit nach unten neigten, wie nichts Metallisches es jemals tun sollte.

    Eine Schar wilder Hühner rannte aufgeregt ins Dickicht und reckte dort die Hälse, während der Hahn panisch versuchte, zu den Damen aufzuschließen.

    Der Pilot bremste die zweimotorige Maschine ab, und der Ruck riss Ella nach vorn. Ihr Sitz schien eher für Individuen entworfen zu sein, die noch mit den Grundlagen von Addition und Subtraktion zu kämpfen hatten.

    Mit beiden Händen umklammerte sie die Armlehnen, biss die Zähne zusammen und stand eine Landung durch, die sie eher an eine abgelegene Feldpiste in Wyoming denken ließ als an ihr heutiges Flugziel: Bora Bora in Französisch-Polynesien.

    Die Cessna holperte die kurze Landebahn entlang, bog scharf ab und rollte zu dem Flughafengebäude des kleinen Privatflugplatzes, wo zwei genervte Bedienstete sich um das Gepäck kümmerten. Einer kroch in den Rumpf des Flugzeugs und warf die Gepäckstücke nach draußen, während der andere sie auffing und sie auf dem Asphalt zu einem kleinen Hügel auftürmte. Etwas abseits stand ein verloren wirkender Flughafenangestellter in weißer Uniform, der ein paar Blumenketten über dem Arm hielt.

    Das Flugzeug war so klein, dass der Pilot nicht die Sprechanlage benutzte, sondern selbst aus der Kabine kam, um die Vordertür in dem Moment zu öffnen, als eine Gangway seitlich an das Flugzeug gerollt wurde. Das metallische Scheppern hallte in der kleinen Maschine wider.

    Der Pilot richtete sich auf, so gut das in dem begrenzten Raum möglich war, und wandte sich an die Passagiere der achtsitzigen Maschine. „Ladys und Gentlemen, willkommen auf der wunderschönen Insel Bora Bora. Bitte nehmen Sie Ihr Handgepäck mit, Ihre Koffer befinden sich unten am Fuß der Treppe. Dort können Sie oder Ihr Fahrer es entgegennehmen."

    Ella saß in der zweiten Reihe, doch sie beschloss, den kurzen Ansturm der anderen Passagiere abzuwarten, die es nicht erwarten konnten, aus dieser Sardinenbüchse herauszukommen. Es sah lustig aus, wie die Leute sich verrenkten, um an ihr Gepäck zu gelangen und vorn zum Ausgang zu kommen.

    Ein Mann, der auf der anderen Gangseite in derselben Reihe wie sie gesessen hatte, zerrte mit aller Kraft am Griff seiner großen Aktentasche, die er unter den Vordersitz gestopft hatte. Der Griff löste sich, und der Mann landete mit dem Hintern im Gang, wobei er gegen einen anderen Reisenden stieß, der neben Ellas Sitz stand.

    Der andere Reisende wurde seitlich weggestoßen und ruderte wild mit den Armen, um nicht das Gleichgewicht zu verlieren – doch er scheiterte. Auf ganzer Linie. Mit seinen langen Armen und noch längeren Beinen Halt und Stand suchend, landete er auf Ellas Schoß. Ein Knopf seines Jacketts wurde abgerissen und traf Ella an der Stirn. Unterlagen aus der Aktentasche des Fremden flogen umher, und ein Laptop landete auf Ellas Fuß.

    „Tut mir leid, tut mir leid, tut mir leid", wiederholte der Mann, der das Chaos verursacht hatte, während er sich die Aktentasche an die Brust drückte, Unterlagen und Laptop hineinstopfte und sich die Stirn abwischte.

    „Kein Problem. So was passiert schon mal, wenn’s eng ist."

    Ohne Ella oder dem Fremden Hilfe anzubieten, schlurfte der Mann die paar Schritte zum Ausgang vorn im Flugzeug und stieg aus.

    „Verstehe, stellte der Mann auf Ellas Schoß mit perfektem britischem Akzent fest. „Manchmal muss man die Mitpassagiere eben mit der Hüfte wegstoßen. Er blickte ihr belustigt in die Augen. „Stimmt’s?"

    Sie sollte nicht auf ihn eingehen. Sie wusste genau, dass sie das nicht sollte. Aber er war so verdammt attraktiv, wie er da flirtend auf ihrem Schoß saß. Die Herausforderung sprach so deutlich aus seinem Blick, dass Ella sich einfach nicht beherrschen konnte. Kokett neigte sie den Kopf zur Seite und blickte den Mann direkt an. „Ich schätze, das kommt wirklich drauf an."

    „Ach ja?"

    Völlig ernsthaft nickte sie.

    Einer seiner Mundwinkel zuckte. „Ich muss es unbedingt wissen: Worauf kommt es an?"

    Sie setzte sich ein bisschen aufrechter hin, während er sich vertraulich zu ihr beugte. Mit den Lippen streifte sie seine Ohrmuschel, als sie antwortete: „Ich schätze, es kommt in erster Linie darauf an, ob Ihr Arsch es sich zur Gewohnheit gemacht hat, den Schoß von weiblichen Mitreisenden zu attackieren."

    „Okay, ich muss ehrlich sein. Das ist mein kleiner Nebenjob."

    „Offensichtlich."

    „Offensichtlich?", hakte er mit ersticktem Lachen nach.

    Der Fremde drehte und wand sich, während er versuchte, sich aus der Enge zwischen dem Vordersitz und Ellas Oberkörper zu befreien. Es gelang ihm, allerdings berührte er Ella dabei versehentlich seitlich an der Brust.

    Bei der Berührung rang Ella scharf nach Luft.

    Der Mann räusperte sich und blickte auf seine Aktentasche, die zwischen Ellas Beinen lag.

    Nein, sie würde ihm nicht dabei helfen, sie aufzuheben. Auf keinen Fall. Und genauso wenig würde sie den Mann davon abhalten, die Tasche selbst aufzuheben.

    Eine Sekunde lang betrachtete er Ella nachdenklich, dann griff er nach der Tasche, wobei er den Arm etwas weiter drehte als nötig. Dadurch glitt sein Handrücken an ihrer nackten Wade hinab.

    Es kam ihr vor, als würde er leicht zittern, aber bei ihrer eigenen Reaktion konnte Ella sich da nicht sicher sein.

    Sie musterte ihn von Kopf bis Fuß, bevor sie ihm ins Gesicht sah. „Ganz offensichtlich benötigen Sie dringend zusätzliche Einkünfte. Anscheinend gibt es in den wohltätigen Shops in Ihrer Gegend die Hermès-Socken und die Rolex-Uhren nicht mehr in der neuesten Version." Sie sah ihm in die dunkelbraunen Augen, aus denen er ihren Blick eindringlich erwiderte.

    Wie Schokoladensauce, dachte sie. Wenn ich jetzt eine Erdbeere wäre, würde ich sofort eintauchen.

    Bei diesem Gedanken musste sie lächeln.

    Der Fremde erwiderte ihr Lächeln. „Einen Penny für Ihre …"

    „Nicht mal für hunderttausend Pennys. Aber danke." Es gelang ihr gerade noch, den kleinen Seufzer zu unterdrücken. Natürlich sprach er auch noch mit britischem Akzent. Das war ihr persönliches Kryptonit. Da wurde sie schwach. Unweigerlich.

    Ella strich sich übers Haar und musste sich beherrschen, um sich nicht Luft zuzufächeln. „Also, wenn Sie mir gesagt hätten, das hier sei Ihr erster Lapdance, dann hätte ich gesagt: ‚Nicht schlecht. Aber dann haben Sie die strikte Nicht-Berühren-Regel gebrochen."

    „Mein erster? Ha. Er strich sich eine störrische Strähne aus der Stirn. „Sie merken doch sehr genau, dass das hier einfach perfekt läuft. Gleich beim ersten Dance muss ich Sie beeindrucken. Den gibt’s bei mir übrigens immer gratis. Dann müssen Sie für den zweiten Tanz bezahlen, bei dem ich Sie mit meinen ganz persönlichen Moves sprachlos mache. Und glauben Sie mir, Lady, jetzt war seine Stimme kaum noch lauter als ein Raunen, „ich bin perfekt darin, die ganze Zeit über Profi zu bleiben. Alles ist Teil des Jobs, auch das Vergnügen."

    Sie stieß ein Lachen aus und suchte ihre eigenen Sachen zusammen. „Persönliche Moves. Ganz schön überzeugt von sich selbst, Mr. Oxford." Verdammt, dieser Mann roch gut! Das Rasierwasser duftete nach stürmischer Küste, dazu der warme Duft seines Wollanzugs und die Wärme seiner Haut. Es roch nach ihm.

    Ella atmete tief ein und schloss kurz die Augen, bevor sie wieder hochsah, um seinen Blick zu erwidern. „Ich könnte mir vorstellen, dass Sie ausreichend Gelegenheit hatten, diese Moves zu perfektionieren. Und natürlich haben Sie als echter Profi immer Distanz bewahrt."

    Er senkte das Kinn, beugte sich leicht vor und kam ihr ganz nah. „Zahlen Sie und finden es selbst heraus, stellte er leise, aber ohne jeden Zweifel verführerisch fest. „Es ist ganz bequem für Sie. Ich akzeptiere alle bekannten Kreditkarten, sogar Diner’s Club. Bargeld geht auch. Wie es der Lady am liebsten ist.

    Ihre Mundwinkel zuckten, und verheißungsvoll schlug sie die Augen nieder. „Das Bargeld hebe ich mir lieber fürs Trinkgeld auf."

    „Ich Glückspilz", stellte er leise fest.

    Vom Cockpit her hörte man das Räuspern des Piloten, der offensichtlich gegen ein Lachen ankämpfte.

    Ella warf dem Fremden einen listigen Blick zu. „Wie es aussieht, sind wir erwischt worden."

    „Wir tun ja nichts Schlimmes."

    „Ach, nein? Sind Sie auch darin Experte?"

    Er beugte sich so weit zu ihr, dass diesmal seine Lippen ganz dicht vor ihrem Ohr schwebten. „Ein echter Profi. Meinen Ratschlag gibt es völlig kostenlos."

    Ella überkam so etwas wie Hysterie. Was, wenn dieser Kerl tatsächlich ein Gigolo war? Wäre das nicht das Tüpfelchen auf dem i? Wie die Kirsche oben auf der Hochzeitstorte, die sie erst noch entwerfen musste.

    Kopfschüttelnd tätschelte sie dem Mann die Außenseite des Oberschenkels. „Leider mache ich mich nicht gern vor den Augen anderer zum Narren. Zeit zu gehen."

    „Wirklich schade. Mit einem kurzen Nicken deutete er zu der kleinen Kuriertasche, die noch über ihren Köpfen in einem der Gepäckfächer lag. „Ihre Tasche?

    „Yep." Sie strich sich den Rock glatt, stand auf und wollte sich gerade recken, als sie sah, dass er ihr die Tasche bereits aus dem Fach geholt hatte und ihr hinhielt.

    In diesem Moment sah er sie vollkommen offen und ehrlich an. Kein sexy Flirt, kein Scherz. Es war der Blick. Der Jäger, der seine Beute mustert. „Ich begleite Sie noch bis zum Fuß der Treppe. Das ist das Mindeste, was ich tun kann."

    „Danke", brachte sie heraus. Der pure Sex, den dieser Mann ausstrahlte, ließ sie fast die Beine zusammenpressen und aneinanderreiben. Es ging doch nichts darüber, den entscheidendsten Job ihres Lebens damit zu beginnen, dass sie sich völlig unprofessionell auf einen umwerfenden Mann einließ.

    Und schließlich war sie nur wegen dieses Jobs hier. Dies war nicht irgendein Job. Es war der Job. Mit diesem Auftrag würde sie ihre Karriere wieder in Schwung bringen, die am seidenen Faden hing, seit ihr Geschäftspartner Rob Darlain sie im Stich gelassen hatte.

    Rob war mit ihrem gemeinsamen Entwurf einer TV-Show zum nächstbesten Lokalsender gelaufen. Dort hatte man ihm die Show gegeben, und er hatte regionalen Ruhm geerntet. Dadurch waren die landesweiten Sender auf ihn aufmerksam geworden und hatten Kontakt zu ihm aufgenommen.

    Und Ella? Sie hatte Kindergeburtstagspartys geplant und Bar-Mizwas organisiert anstelle von exklusiven Luxus-Events, wofür sie und Rob bekannt geworden waren. Obendrein hatte er noch behauptet, er sei der eigentliche Koordinator und Eventplaner gewesen, während Ella ihm nur geholfen habe.

    Der Vertrag, den Ella jetzt in ihrer Tasche bei sich trug, war nicht nur ihre Chance zu beweisen, wie sehr ihr Ex-Partner log, sondern auch die Gelegenheit für ihr Comeback im großen Stil. Dieser Event würde ihr Unternehmen und ihren Namen wieder ganz nach oben auf die Liste der Event-Planer bringen, die von den besten Gesellschaftskreisen engagiert wurden.

    Ella ging dem Fremden voraus zum Ausgang, wobei sie sich leicht ducken musste, weil sie der niedrigen Kabinendecke durch ihre High Heels noch näher kam. Für jede Frau gab es Dinge, auf die sie unter keinen Umständen verzichten wollte. Bei manchen war es die Kaffeesorte, bei anderen die Hautcreme oder die Mitgliedschaft im Fitnessclub. Bei Ella standen Schuhe auf dieser Liste fast ganz oben. Die High Heels, die sie heute trug, hatte sie sehr sorgfältig ausgewählt. Es war ihr einziges Paar Louboutins. Monatelang hatte sie darauf gespart, als es ihr finanziell noch gut gegangen war. Diese Schuhe waren ihr Symbol der Stärke, sie setzten ein Statement und ließen keinen Widerspruch zu. Für Ella waren diese Schuhe ihr persönlicher Glücksbringer und ihr Symbol von Macht und Führung. Das mochten andere vielleicht albern finden, aber schließlich waren es nicht die Stimmen dieser Menschen, die Ella ständig in ihrem Kopf hörte und die von ihr verlangten, in dem, was sie tat, die Beste zu sein.

    Ella seufzte.

    Falls sie bei diesem Auftrag ablieferte, dann … Nein. Sobald sie diesen Auftrag erfolgreich abgeschlossen hatte, würde sie sich keine Gedanken mehr zu machen brauchen, ob sie lieber Gas, Strom und Wasser bezahlen oder den Kühlschrank befüllen sollte.

    Weil es in der High Society von Los Angeles nun mal so üblich war, hatte Ella eine Verschwiegenheitsvereinbarung unterzeichnen müssen. Bis zum Tag vor der Hochzeitsprobe würde sie nicht einmal erfahren, wer die Braut und der Bräutigam waren. Daher hatte Ella eingewilligt, ihre Arbeit nicht mit der Braut abzustimmen, sondern mit einem von der Braut bestimmten Repräsentanten. Diese Frau – oder dieser Mann – würde das letzte Wort bei jeder von Ellas Entscheidungen haben. Vertraglich vereinbart war außerdem, dass dieser Stellvertreter selbst Vorschläge oder Änderungen veranlassen konnte, wie es ihm oder ihr gefiel.

    Wenn Ella nicht so verzweifelt ihre Karriere wieder ankurbeln müsste, weil sie es leid war, sich von Tütensuppen zu ernähren, hätte sie bei diesen Bedingungen sicher abgewinkt. Aber sie brauchte diesen Auftrag noch mehr als die Braut eine „unbekannte" Eventplanerin, bei der niemand damit rechnen würde, dass sie die Hochzeit des Jahres koordinierte.

    Wie auch immer. Es würde schon klappen.

    Das musste es einfach.

    Ella war bereit, Himmel und Hölle in Bewegung zu setzen, wenn sie dadurch diese Hochzeit reibungslos über die Bühne brachte. Sie hatte zu lange und zu hart gearbeitet, um sich mit weniger zufriedenzugeben. Und wenn sie versagte?

    „Dazu wird es nicht kommen", sagte sie leise zu sich selbst.

    Der Shuttlebus des Resorts hielt neben dem Flugzeug.

    Ella umkurvte einige Hühner, die sich wieder auf die Landebahn getraut hatten, hievte sich die Kuriertasche über die Schulter, zog den Haltegriff ihres Rollkoffers heraus und ging auf den Bus zu.

    Ihr blieben sieben Tage, um den gesellschaftlichen Event des Jahres auf die Beine zu stellen. Dieser Event würde Geld auf ihr Konto spülen, ihren geschäftlichen Ruf wiederherstellen und ihr vielleicht sogar das Wertvollste wiedergeben, das sie in den letzten Jahren verloren hatte.

    Ihre Selbstachtung.

    Liam Baggett entfernte sich viel langsamer von dem Flugzeug als die Frau, auf deren Schoß er gelandet war. Schade, dass sie seinem Charme nicht erlegen war. Wenn er auch nur den Bruchteil des berüchtigten Charismas der Baggetts hätte, hätte die Frau ihm zumindest ihre Nummer gegeben. Warum sollte er bei diesem Trip auf jede angenehme Ablenkung verzichten? Zumal, wenn sich eine so umwerfende Ablenkung in greifbarer Nähe befand?

    Wieder sah er in ihre Richtung und beobachtete, wie sie versuchte, einem ziemlich großen Hahn auszuweichen. Auf eine ungewöhnliche Weise wirkte diese Frau beeindruckend. Ihr Mund war ein bisschen zu breit, aber sie hatte sehr sinnliche Lippen. Ihre Augen hatten ein faszinierendes Grün, und ihr Haar schimmerte in unterschiedlichen Brauntönen. Da hatte eindeutig jemand mit großem Talent das, was die Natur ihr mitgegeben hatte, kunstvoll so zur Geltung gebracht, dass es perfekt zu ihrer hellen Haut passte. Die Frau hatte eine fantastische Figur, die er kurz – viel zu kurz – in die Finger bekommen hatte. Erst als die Frau vor ihm zum Ausgang des Flugzeugs gegangen war, waren Liam ihre Beine aufgefallen. Wenn er ehrlich war, hatten diese wohlgeformten langen Beine ihn so abgelenkt, dass er sich beinahe den Kopf an der Flugzeugtür gestoßen hätte.

    Schnell blinzelnd riss er sich

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