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Zwei wie Tag und Nacht
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eBook225 Seiten3 Stunden

Zwei wie Tag und Nacht

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Über dieses E-Book

Soll sie es wirklich tun? Summers Herz klopft wie verrückt. Doch die unschuldige Tochter des Polizeichefs muss sich an die finsteren Biker vom "Knights of Ruin"-Club wenden, wenn sie Schutz vor ihrem Vater will. Genau genommen braucht sie Hilfe von ihrem Jugendschwarm Tiger. Außer ihm kann sie niemandem vertrauen! Und wirklich: Er bietet Summer einen Ausweg. Sie soll bei ihm einziehen. Aber ob sie wirklich sicher ist, wenn sie Tag und Nacht in Tigers Nähe verbringt?

SpracheDeutsch
HerausgeberMIRA Taschenbuch
Erscheinungsdatum1. Aug. 2019
ISBN9783745750959
Zwei wie Tag und Nacht
Autor

Jackie Ashenden

Jackie Ashenden schreibt düstere, gefühlsgeladene Stories über Alphamänner, denen die Welt zu Füßen liegt, bevor sie von ihren umwerfenden Gegenspielerinnen in Stücke gerissen wird. Sie lebt mit ihrem Ehemann, dem unvergleichlichen Dr Jax, zwei Kindern und zwei Ratten in Auckland, New Zealand. Wenn sie nicht gerade Alphamänner und ihre kühnen Heldinnen quält, dann trinkt sie Chocolate Martinis, liest alles, was ihr in die Finger kommt, verschwendet die Zeit in der Welt der Social Media oder wird zu einer Mountainbike-Tour mit ihrem Mann gezwungen.

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    Buchvorschau

    Zwei wie Tag und Nacht - Jackie Ashenden

    MIRA® TASCHENBUCH

    Copyright © 2019 für die deutsche Ausgabe by MIRA Taschenbuch

    in der HarperCollins Germany GmbH, Hamburg

    © 2018 by Jackie Ashenden

    Originaltitel: „Destroyed"

    erschienen bei: Harlequin Enterprises Ltd., Toronto

    in der Reihe: DARE

    Published by arrangement with HARLEQUIN ENTERPRISES II B.V./SARL

    Übersetzung: Christian Trautmann

    Coverabbildung: Getty Images_zegers06

    E-Book-Produktion: GGP Media GmbH, Pößneck

    ISBN E-Book 9783745750959

    www.harpercollins.de

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    WIDMUNG

    Dies ist für all die lieben Lektorinnen bei der UK-Niederlassung von Mills & Boon, die über die Jahre mit mir zusammengearbeitet haben.

    Ich habe eine Weile gebraucht, Leute, aber am Ende habe ich es geschafft!

    1. KAPITEL

    Summer

    Mut war nie meine Stärke, aber ich schätze, es gehört schon eine gehörige Portion Mut dazu, sich in das Schafzimmer eines Bikers zu quatschen, das sich im Clubhaus eines Outlaw-Motorradclubs befindet, nur um sich vor seinem Vater zu verstecken.

    Entweder das, oder ich war einfach nur blöd. So schwer einzugestehen das für jemanden mit einem IQ von über 170 auch sein mochte.

    Was auch immer es war – als ich auf Crashs Bett saß, in seinem winzigen armseligen Zimmer, mit klopfendem Herzen, den schweren treibenden Beats und dem Männerlachen draußen lauschend, begann ich meine Entscheidung ernsthaft infrage zu stellen.

    Zwei Türen trennten die Schlafzimmer vom Wohnbereich des Clubhauses, aber die Biker waren so verdammt laut, dass ich trotzdem hören konnte, was draußen los war. Ich hatte keine Ahnung, ob es eine normale Party war – ich war erst zweimal überhaupt im Clubhaus gewesen –, doch was immer es auch war, es machte mich noch nervöser.

    Crash hatte mich in seinem Zimmer zurückgelassen und gemurmelt, ich solle mich entspannen, während er uns ein paar Bier holen wollte.

    Eigentlich wollte ich gar kein Bier – ich war weder ein Partygirl, noch mochte ich Alkohol –, aber auf Crashs Bett zu sitzen und den Geräuschen jenseits der Tür zu lauschen, machte die Vorstellung, sich ein wenig Mut anzutrinken, absolut verlockend.

    Ganz besonders, da er schon eine Weile fort war und meine Furcht sich allmählich in Panik verwandelte.

    Sein Zimmer war kaum größer als ein begehbarer Kleiderschrank, der Boden bedeckt mit dreckiger Kleidung, Bierdosen und allen möglichen anderen Dingen, die ich mir lieber nicht näher anschauen wollte. Das Bett, auf dem ich saß, war ungemacht, und es lag ein Geruch in der Luft, der mich an das Zimmer meines älteren Bruders Justin in jüngeren Jahren erinnerte. Nach verschwitztem Teenagerjungen, muffig und ein bisschen ranzig. Es war unangenehm und verursachte mir Übelkeit.

    Ich wischte meine feuchten Handflächen nervös an meinem Jeansminirock ab.

    Okay, vielleicht war es tatsächlich dumm gewesen, hierherzukommen. Andererseits hatte ich nicht gewusst, wohin ich sonst hätte gehen können. Es war schon blöd genug gewesen, Dad von dem Jobangebot aus dem Silicon Valley zu erzählen, in der Hoffnung, dass er sich für mich freuen würde. Das war natürlich nicht der Fall gewesen.

    Er erklärte mir, ich würde nicht gehen, basta, und dass er alles tun würde, was nötig sei, damit ich hier bei ihm in Brooklyn bleibe.

    Ich wusste, was er mit „alles, was nötig ist" meinte. Emotionale Manipulation, emotionale Erpressung, und wenn ich richtig Pech hatte, würde er auch vor körperlicher Züchtigung nicht zurückschrecken. Dad hatte es schon immer gehasst, wenn man Nein zu ihm sagte.

    Der stille introvertierte Teenager, der ich einst war, hätte sich sofort seinem Willen gebeugt. Aber ich war gerade erst nach drei Jahren College zurück, und von ihm fort zu sein, hatte mir ein wenig Freiraum verschafft. Ich bekam die Gelegenheit, mich zu entwickeln und zu erkennen, dass es dort draußen ein besseres Leben gab, eines, das nicht ständig überschattet war von seiner Gegenwart.

    Sicher, ich war noch immer still und introvertiert, aber als er mir sagte, ich könne nicht gehen, stellte ich fest, dass ich doch Rückgrat besaß.

    Ich durfte mir von ihm meinen Traumjob nicht wegnehmen lassen. Ich durfte mich von ihm nicht daran hindern lassen, mein eigenes Leben zu führen. Mein Ticket war schon gebucht, und in ein paar Tagen würde ich von hier verschwunden sein. Jetzt musste ich ihm nur noch aus dem Weg gehen bis dahin, damit er seine emotionalen Tricks nicht anwenden und mich dazu bringen konnte, meine Meinung zu ändern.

    Es wäre alles gut und schön gewesen, wenn ich ein stärkerer Mensch wäre, aber das war ich nicht. Er fand zuverlässig meine wunden Punkte und benutzte sie gegen mich, genau wie die Fieslinge in der Schule es stets getan hatten. Ich wusste, dass ich schwach war, deshalb nahm ich mich aus der Gleichung lieber heraus. Begab mich an einen Ort, wo er mich nie vermuten würde, nicht in einer Million Jahre.

    Das Clubhaus der „Knights of Ruin MC".

    Als Polizeichef war mein Dad in der Vergangenheit schon einige Male mit den Knights aneinandergeraten. Neuerdings waren er und Keep, der Präsident der Knights, jedoch beste Kumpel. Dad würde nie damit rechnen, dass ich mich hier verstecke, nicht beim berüchtigtsten Motorradclub des Landes, schon gar nicht, da Keep mich augenblicklich an ihn ausliefern würde, sobald man mich entdeckte.

    Weshalb ich auch verkleidet hergekommen war, und zwar angezogen wie die anderen Mädchen, die ich auf der Suche nach wilden Abenteuern mit den Outlaw-Bikern beobachtet hatte – in Stilettos und Jeansminirock, dazu ein hautenges blaues bauchfreies Trägertop. Allerdings musste ich die Wirkung dieses Outfits dämpfen durch einen Hoodie und die aufgesetzte Kapuze, da niemand mein Gesicht sehen durfte. Nicht jeder würde mich gleich erkennen, aber trotzdem. Sicher ist sicher.

    Hineinzukommen war ein Problem gewesen. Der einzige Biker, an dessen Namen ich mich erinnern konnte – abgesehen von Keep –, war Tiger. Der war mal einen Monat lang mein Bodyguard gewesen, als ich noch zur Highschool ging, und den hatte ich nicht vergessen. Ich hatte ihn nicht vergessen können, um ehrlich zu sein, daher kam mir sein Name als Erstes über die Lippen, als ich von dem Prospect – so werden die Mitgliedsanwärter genannt – an der Tür befragt wurde. Unglücklicherweise war Tiger „beschäftigt", daher musst ich mir schnell etwas einfallen lassen, eine andere Lüge.

    Ich besaß nicht viel Erfahrung mit Männern und war nicht auf die Idee gekommen, dass es möglicherweise besser funktioniert hätte, wenn ich ihm meine Titten gezeigt hätte. Zum Glück tauchte in diesem Moment ein halb bekanntes Gesicht auf. Ich war Crash nur einige Male begegnet und wusste nicht, ob er sich noch an mich erinnerte. Dennoch warf ich mich ihm an den Hals und bettelte, er möge mich hineinlassen, er würde es sicher nicht bereuen.

    Er packte mich an der Taille und grinste bei der Aussicht, und ehe ich mich versah, wurde ich über den Flur in sein Zimmer geschleppt.

    Jetzt fing ich langsam an zu glauben, dass es nicht nur dumm von mir gewesen war, hierherzukommen, sondern auch ziemlich naiv, was mein Angebot betraf. Es gab Geschichten über die Knights, die ich von Freunden gehört hatte, über wüste Saufgelage, öffentlichen Sex und Dreier und all solche Dinge.

    Und nun steckte ich mittendrin.

    Allein.

    So viel zu meinem hohen IQ. Die Panik hatte mich blöde gemacht. Mal wieder.

    Weitere Laute waren vor der Tür zu hören. Ein Mann schrie, dann Geräusche eines Handgemenges, gefolgt von Gelächter. Etwas prallte hart gegen die Wand, sodass ich vor Schreck zusammenzuckte.

    Gott, ich war für so etwas nicht gemacht.

    Ich fing gerade an, mich zu fragen, ob ich mich nicht vielleicht einfach wieder hinausschleichen konnte, ohne dass irgendwer es bemerkte, als die Tür aufflog und Crash hereinkam. Er war ein gut aussehender Typ, was mich zusätzlich nervös machte, weil gut aussehende Typen nun mal diese Wirkung auf mich haben. Tatsächlich machten Männer mich ganz allgemein nervös, gut aussehend oder nicht.

    Du hast dir wirklich das falsche Versteck ausgesucht, oder?

    Angesichts der Tatsache, dass das Clubhaus voller Männer war, gewalttätig und lärmend, lautete die Antwort wohl Ja.

    „Noch immer da?", fragte er grinsend und schwankend.

    Ich beschloss, ihn nicht darauf hinzuweisen, dass das wohl offensichtlich war, da Männer es im Allgemeinen nicht mögen, wenn ich so etwas tat. Also begnügte ich mich damit, meinen Minirock glatt zu streichen und ein Lächeln zu versuchen.

    Na schön, ich war naiv. Aber so naiv nun auch wieder nicht. Ich wusste, wofür Frauen in dem Clubhaus gut waren, und mir war klar, dass Crash mich nicht in sein Zimmer gebracht hatte, um mit mir die Spieltheorie zu diskutieren – mein Lieblingsthema. Er hatte mich hierhergebracht, weil er glaubte, ich sei auf heißen Sex aus.

    Wie aufs Stichwort, kam er von der Tür auf mich zu, zwei Bier in den Händen, von denen er mir eines hinhielt. Das Grinsen war noch immer in seinem Gesicht, und seine blauen Augen waren glasig. Während er schwankend vor mir stand, erkannte ich, was mir schon hätte klar sein müssen, als er mich gepackt und in sein Zimmer geschleift hatte: Crash war betrunken. Sehr, sehr betrunken.

    Verdammt.

    Mit betrunkenen Kerlen war nicht zu spaßen.

    Ich nahm das Bier – die Dose fühlte sich kalt an meiner Handfläche an – und widerstand dem Drang, etwas gegen meine Angst zu tun, indem ich das Ding in einem Zug leerte.

    „Soooo …, sagte Crash langsam, hob sein Bier und trank einen Schluck. „Wie lange hast du eigentlich noch vor, deine Klamotten anzubehalten?

    Meine Handflächen wurden noch feuchter, und ich merkte, wie ich anfing zu schwitzen.

    Sex. Ich wusste, dass es das war, was er erwartete, aber … Tja, mein toller Plan endete in den Clubräumen. Darüber, was ich möglicherweise tun müsste, um dort zu bleiben, hatte ich nicht nachgedacht.

    Lohnt es sich wirklich, deine Jungfräulichkeit durch einen Typen zu verlieren, den du kaum kennst, in einem dreckigen Biker-Clubhaus, um dich vor deinem Vater zu verstecken?

    Das war eine wirklich gute Frage. Eine, deren Antwort ich nicht erfahren wollte. Vielleicht würde er mich bleiben lassen, wenn ich ihm gestand, dass ich mich nur verstecken wollte?

    Ich räusperte mich und versuchte, die Worte herauszubekommen. „Ich … ähm … also … es gibt einen Grund dafür."

    „A-ha. Crash setzte sich schwer neben mich auf das Bett, sodass ich mir seiner Gegenwart auf eine Art bewusst wurde, die mir nicht gefiel. Er trug die übliche Bikerkluft aus Jeans, T-Shirt und Lederweste, die sie „Kutte nannten. Ich konnte seine Körperwärme neben mir spüren. Er hatte eine Menge Aftershave aufgetragen, was zusammen mit dem Alkohol ein Duftgemisch ergab, bei dem ich mich innerlich krümmte. „Wenn der Grund ist, dass du meinen Schwanz lutschen willst, Baby, dafür bin ich hier."

    Angst breitete sich in mir aus.

    Nope, das wollte ich nicht tun. Schon allein der Gedanke daran verursachte mir Übelkeit. Ich hatte es noch nie getan, und ich wollte damit ganz bestimmt nicht bei einem betrunkenen Biker anfangen, nur weil ich ganz offensichtlich den Verstand verloren und eine Entscheidung getroffen hatte, die rückblickend wohl die dämlichste in der Geschichte der Schöpfung war.

    „W-was, wenn es … nicht das ist?", fragte ich zögernd.

    „Oh, komm schon … Er lehnte sich zu mir herüber, schmiegte das Gesicht an mein Ohr. Sein Bieratem strich über mich und verstärkte mein Unbehagen über die ganze Situation. „Ah … wie, sagtest du, heißt du gleich noch mal?

    Ich hatte es ihm nicht verraten, und das konnte ich auch kaum. Denn selbst wenn er eventuell nicht wusste, wer Summer Grant war, kannte er ganz sicher Campbell Grant, den Polizeichef, meinen Dad. Nicht, dass er notwendigerweise eine Verbindung herstellen musste zwischen diesen Namen, zumindest nicht in seinem derzeitigen Zustand. Doch durfte ich es nicht riskieren.

    Verzweifelt versuchte ich mir einen anderen Namen einfallen zu lassen, aber mein Kopf war ausnahmsweise einmal leer. „Musst du den wirklich wissen?"

    Er hinterließ einen feuchten Kuss unter meinem Ohr, bei dem sich meine Haut zusammenzog. „Nee, ist mir wurscht. Lass mich nur an deine Pussy."

    Erneut zuckte ich innerlich zusammen, sowohl über seine krasse Ausdrucksweise als auch über die Art, wie er sich zu mir herüberbeugte. „Hey. Ich versuchte von ihm wegzukommen. „Was würdest du sagen, wenn ich … äh, keinen Sex mit dir will?

    Er gab ein betrunkenes Lachen von sich und griff nach meiner Hand. „Soll das ein Witz sein? Was soll ich denn dann hiermit machen?" Er presste meine Hand auf seinen Reißverschluss, wo ich fühlen konnte, dass er bereits steinhart war.

    Wunderbar. Diese Situation wurde immer besser.

    Ich schluckte, mein Mund war trocken, und ich versuchte dem Impuls zu widerstehen, meine Hand schnell wieder zurückzuziehen, denn ich war mir ziemlich sicher, dass ihn das beleidigen würde. Das wollte ich nicht riskieren, zumal ich nicht absehen konnte, wie er reagieren würde.

    Stattdessen ließ ich meine Hand für eine Sekunde dort, ehe ich sie vorsichtig wegnahm. „Das ist … tja … sehr beeindruckend. Ich trank mir mit dem Bier schnell einen Schluck Mut an und versuchte angesichts des Geschmacks nicht das Gesicht zu verziehen. „Aber vielleicht könntest du jemand anderes davon überzeugen, etwas dagegen zu unternehmen?

    Er schüttelte den Kopf, legte eine Hand auf mein Knie und ließ sie hinauf zum Saum meines Rocks wandern. „O nein, Baby. Es ist eine Party, und du bist diejenige in meinem Zimmer. Du weißt, was das bedeutet."

    Ich bewegte meine Beine fort, um Abstand zwischen ihn und mich zu bringen. „Nein. Ich habe keine Ahnung, was das bedeutet." Obwohl mir natürlich klar war, was er wollte, wusste ich nicht, weshalb es einen Unterschied machte, dass eine Party gefeiert wurde.

    Draußen war das Wummern der Musik lauter geworden, und es war viel lautes Rufen und Gelächter zu hören. Näher waren jedoch die rhythmischen Geräusche aus dem Zimmer nebenan und das Stöhnen, während ein anderer fluchte.

    Ich merkte, wie mein Gesicht rot wurde.

    „Tja, murmelte Crash, wobei er erneut versuchte, seine Finger unter meinen Rock zu schieben. „Weiber gelangen nur aus einem einzigen Grund in das Zimmer eines Bruders, und ich gebe dir einen Hinweis. Es ist nicht, um zu plaudern.

    Das wusste ich. Selbstverständlich wusste ich das.

    Aber du hast nicht darüber nachgedacht, deshalb musst du jetzt irgendwie klarkommen.

    Mein Herz pochte, die Furcht in mir wurde größer, tiefer. Würde er mich überhaupt gehen lassen, wenn ich keinen Sex mit ihm wollte? Und wenn es mir gelang, aus Crashs Zimmer herauszukommen, was würde dann passieren? Vor mir läge ein Spießrutenlaufen zwischen all den Männern da draußen bis zum Eingang des Clubs.

    Wow, du bist echt ein Genie. Dass ich nicht lache.

    Ich erschauerte und kam mir vor wie der größte Dummkopf. Was hatte ich mir nur dabei gedacht? Gar nichts, das war ja das Problem. Ich hatte mich von meiner Wut auf meinen Dad und von meiner eigenen Schwäche leiten lassen, und nun war ich hier und wurde genötigt, Sex mit einem betrunkenen Biker zu haben.

    Klasse.

    Wieder schob ich Crashs Hand weg und suchte fieberhaft nach einer Lösung für dieses Problem. Leider war dies das reale Leben, und das war nun mal nicht so leicht wie eine mathematische Gleichung. Es gab keine Regeln, die ich hier anwenden konnte, dafür gab es aber viel zu viele Variablen. Und wenn man mit Panik zu kämpfen hatte, haperte es meistens mit der Logik.

    „K-können wir nicht plaudern? Ich rutschte weg von ihm. „Während ich mein Bier austrinke?

    Doch nun glitt seine Hand unter mein Hoodie, über meinen nackten Bauch, und schon zog er mich wieder sehr nah an sich und presste seinen Mund an meinen Hals. „Nee. Ich will nicht quatschen. Komm schon, Baby, bring diese Lippen zum Einsatz."

    Ich versteifte mich, und mir schlug das Herz bis zum Hals. Ich spürte die Kraft seines Armes, den er um mich gelegt hatte. Ich wusste, dass ich gegen ihn nicht ankämpfen konnte.

    Männer, die waren alle gleich. Selbst diejenigen, die eigentlich die Guten sein sollten, waren Arschlöcher, das wusste ich besser als irgendwer.

    Auf dem Gang draußen kicherte eine Frau, worauf die tiefe Stimme eines Mannes etwas erwiderte.

    „Gut, o-okay. Ich hasste es, dass meine Stimme zitterte. „Aber ich bin noch Jungfrau, das weißt du, oder? Meiner Erfahrung nach ergriffen Männer die Flucht über alle Berge, sobald ich das erwähnte.

    Leider floh Crash nicht, aber es gab schließlich hier auch keine Berge, über die er flüchten könnte.

    „Mmm …",

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