Entdecken Sie Millionen von E-Books, Hörbüchern und vieles mehr mit einer kostenlosen Testversion

Nur $11.99/Monat nach der Testphase. Jederzeit kündbar.

Wer hat Angst vorm Schwarzen Mann
Wer hat Angst vorm Schwarzen Mann
Wer hat Angst vorm Schwarzen Mann
eBook144 Seiten2 Stunden

Wer hat Angst vorm Schwarzen Mann

Bewertung: 0 von 5 Sternen

()

Vorschau lesen

Über dieses E-Book

Brigitte hatte genug von all den Lügen - und vor allem dem "nun sei doch nicht so" oder auch erst recht "das ist doch nicht so gemeint".
Was sollte sie nur davon halten, wenn ihr Mann mehr Zeit vor dem PC verbrachte als mit ihr, geschweige denn dem nachkam, was zwar als Eheverpflichtung galt, jedoch weitaus eher als Ehespaß, Lust und Gemeinsamkeit bezeichnet werden sollte.

Wiederum hatte sie ihn auf frischer Tat ertappt. und vor allem die gemeine Lüge, dass ihm das ja gar nichts bedeuten würde, konnte sie nicht mehr aushalten.
Sie musste hinaus - einfach den Kopf abschalten und ausrauchen lassen.
Ja, vielleicht nach Jahren eine Zigarette rauchen und ... was sie aber anstatt eines Automaten fand, hätte sie ihr Leben lang nicht mehr gedacht, dass das ihr, einer fast sechzigjährigen überhaupt noch geschehen konnte.
SpracheDeutsch
HerausgeberXinXii
Erscheinungsdatum22. Mai 2017
ISBN9783961426768
Wer hat Angst vorm Schwarzen Mann

Ähnlich wie Wer hat Angst vorm Schwarzen Mann

Ähnliche E-Books

Darstellende Künste für Sie

Mehr anzeigen

Ähnliche Artikel

Rezensionen für Wer hat Angst vorm Schwarzen Mann

Bewertung: 0 von 5 Sternen
0 Bewertungen

0 Bewertungen0 Rezensionen

Wie hat es Ihnen gefallen?

Zum Bewerten, tippen

Die Rezension muss mindestens 10 Wörter umfassen

    Buchvorschau

    Wer hat Angst vorm Schwarzen Mann - Marion deSanters

    Zugeständnisse      104

    Subtile Rache – das »Vorspiel«

    Als ob das einen Unterschied machte: physisch oder virtuell, tobte es in mir, als ich die Tür hinter mir zumachte. Eigentlich hatte ich sie ins Schloss knallen wollen, aber genau das wollte ich dann meinem Mann doch nicht signalisieren. In Wirklichkeit hatte er ja nicht einmal verstanden, warum ich so wütend war. Vielleicht sogar besser gesagt: enttäuscht, maßlos enttäuscht und so hintergangen, dass es weh tat, sodass ich nur mit Müh und Not die Tränen hatte vermeiden können.

    Es war nicht das erste Mal gewesen, dass er gelogen hatte. Vorsätzlich und gemein und dumm, wo er doch wissen musste, dass ich sogar Beweise für sein Tun hatte. Nein, nicht dass ich explizit danach getrachtet und ihm nach spioniert hätte.

    Er hatte es mir einfach zu leicht gemacht. Viel zu leicht, sodass ich später wohl erst darüber nachdenken konnte, ob das nicht vielleicht sogar direkt Absicht gewesen war. Viel später, nachdem ich daraus die eine oder andere Konsequenz gezogen hatte, wie sich im Verlauf der nächsten Kapitel erweisen wird. Aber … was soll‘s dann … dann war es eben zu spät!

    Mein Mann eben, wieder einmal! Erwischt! In flagranti - und das war nicht der beliebte italienische Kurort und ein schon mehr als abgelutschter Witz, über den ich ganz sicher nicht mehr lachen konnte. Nein – aber weinen auch nicht. Und nein, auch nicht daheim im eigenen Bett mit einer Schlampe oder deren zwei sogar, dass ich ihn erwischt hätte.

    Nicht physisch eben - sondern virtuell.

    Cybersex  - wenn man es so danach benennen will.

    Sich vor Bildern und einem Film oder gar einer Skype Dame, ich hatte es gar nicht mehr sagen können, einen runter holen. Papiertaschentücher daneben - offenbar schon kräftig eingesamt. Plural, also nicht nur ein Taschentuch! Duftend zerknüllt am Tisch daneben achtlos herum liegend - wie immer ein Chaos, das erst später beseitigt werden würde. Auch das ach so typisch für ihn. Einige weißlich anmutende Batzen daneben. Vielleicht sogar schon eingetrocknet, denn sie glitzerten nicht mehr und schillerten nicht und … verdammt nochmal, biss ich mir erneut auf Zunge und Lippen zugleich. Gründlich genug war er auch nicht, also. Spuren verwischen wohl erst dann, wenn er mit seiner Aufgabe fertig war. Wie grotesk doch - in den Belangen war er dann aber gründlich. Eben alles zu seiner Zeit und gemäß seiner Abfolge und seiner Priorität. Mir war gar nicht bewusst, wie sehr er doch die Züge eines Beamtendaseins immer mehr in das Privatleben hinüber schwappen ließ.

    Und dann: ein geiler fetter Arsch, wie es wohl hieß , der sich ihm darbot, fast über den Schirm hinaus in sein Gesicht schob – das war es, was ich fast wie einen leichten Schock immer noch in Erinnerung hatte. Oder besser gesagt wohl, wie er dabei seinen Schwanz in Richtung des roten bulleye schob, wo es so typisch weißlich geschwollen und rot heraus leuchtete. Und dazu die Seite mit gaping asses und auch cumshots als Überschrift und die Kunsttitten Ladies mit Fuck me, spread my ass und dergleichen mehr: Ich wollte es ja gar nicht mehr hören oder sehen oder mir aber vorstellen, was davor schon geschehen war, was ich alles nicht gesehen hatte. Sehen schon gar nicht. Denn ich konnte einfach nicht nachvollziehen, was daran geil sein sollte. Erotisch schon gar nicht. Hardcore pur eben und dann - was brachte das für Befriedung?

    Aber das war wohl die weibliche Seite der Betrachtung dieser Dinge und Machenschaften – so ganz anders als der sehr einfach gestrickte männliche Aspekt. Oder kann mir jemand einen guten Porno nennen, der auch Frauen gefällt, wo es nicht um das klassisch vereinfachte rein-raus Spielchen geht mit künstlichen Titten, vielleicht sogar auch schon künstlichem Penis, was weiß ich … so genau sah ich ja nicht hin, wenn es doch das eine oder andere Mal war. Selten diese Male, so ganz im Gegenteil zu jenen meines Mannes.

    Denn es war wahrlich nicht das erste Mal, dass er das tat und sich dabei in seiner Einfalt auch noch so offenkundig erwischen ließ. Für einen kurzen Augenblick hatte ich schon mal gedacht, dass er das mit Absicht tat. Eine Art von Schrei nach Hilfe. Auf dass ich ihn verstehen sollte? Aber ... Nein. Die Idee hatte ich rasch fallen gelassen,  weil sie mir so klassisch von einem Psychologen konstruiert erschien.

    Diesmal kam solch ein Gedanke gar nicht mehr in mir auf. Ich hatte genug von dem virtuellen Schmutz, mit dem ich dadurch besudelt wurde. Titten hin und her und geile Ärsche von jungen Frauen - da konnte ich nicht mit, falls das eine Anspielung war. Das schaffte er ja auch nicht mit den geilen Hengsten mit den famous 12 inches and more ... Und stets potent und spritzig und gefühlte zehn Mal hintereinander allzeit bereit, als ob es kein Problem wäre. Zehn Mal, ich lächelte bitter – ein EINZIGES Mal wäre ja schon nett gewesen, wenn überhaupt noch ernst gemeint und nicht gespielt. Virtuell, real – ach verdammt noch mal, scheiß egal!

    Was für eine verlogene Scheinwelt. An das konnte man doch ohnehin nicht glauben, das war lächerlich, was sich hier auftat.

    Und in solch eine Welt des Firlefanz und der erotischen Gaukelei tauchte mein Mann ein und besudelte sich damit? Und letztlich ja auch mich – wobei er an das ganz sicher nicht dachte. Wie verrückt war denn das die ganze Zeit. Und wie oft machte er denn das. Sexsüchtig aber eben so, dass ich nichts davon hatte.

    Virtuelle Sucht und keine reale. Zumindest nicht mit mir.

    Das war ja wohl das letzte dann. Verdammt noch mal hörte ich mich selbst nun bald laut fluchen.

    Und das letzte Mal dann wohl auch … um beides von vorhin damit zu verbinden.

    Selbst wenn er mir auch hoch und heilig versprochen hatte, dass es das letzte Mal wäre. Schon einige letzte Male eben.

    Und dann war es wohl auch – das letzte Mal, anders als er sich wohl dachte.

    Das letzte Mal,  nun aber von mir her getriggert! Mir reichte es.

    Ich kochte innerlich, ohne nach außen hin zu toben. Auch ein schlechtes Zeichen, wusste ich mich zu deuten, denn das hieß ja dann sehr eindeutig, dass ich resigniert hatte. Dass ich innerlich aufgegeben und einen Schlussstrich gezogen hatte. Basta, finito … it‘s all over, baby blue …

    Verdammt nochmal, fluchte ich leise vor mich hin und fühlte dieses Pochen und Ticken und Graben in meinem Bauch. Wut war es, unterdrückte und doch – aber damit wiederholte ich mich schon um ungezählten Male: ich war innerlich zu müde, zerrissen und vor allem enttäuscht, als dass ich das nochmals hätte besprechen und diskutierten wollen.

    Wenn er sich daran wenigstens in die Richtung hin aufgegeilt hätte, dass ich auch was davon hatte, dann wäre es wohl anders gewesen. Vielleicht – ach, was weiß ich! Dennoch und trotz allem. Betrug war es, ganz einfach! Aber dann eben die Frage, real virtuell und Cybersex – ach du verdammte Scheiße ganz einfach. Sch…!

    Und mir war schon klar dass er das ja gar nicht so sehen oder verstehen würde. Dass er da in seinen Taten aus seiner Sicht her sehr wohl unterschied zwischen real und virtuell. War das alles nur gespielt und der reinen Geilheit geschuldet. Ging dies denn bei ihm so leicht wie mit einem Schalter, den er umlegte? Ich konnte es gar nicht recht glauben - aber der Endeffekt schien schon das zu zeigen und beweisen.

    So aber: Tote Hose im Bett bei uns. Seit Wochen schon, nein eher Monate bereits andauernd, ohne dass es ihn zu stören schien. Nun ja – ich konnte mir das nun ja auch anhand der Finger eines Fingers abzählen, wieso! Ja - Weihnachten und Ostern der alte blöde Witz schien schon wieder Saison zu haben. Oder noch immer - nur eben keine Hochsaison mehr bei uns.

    Kein Wunder, wenn er sich da den virtuellen Scheiß hinein zog, sodass das schon alles war.

    Vorm Schirm war es nicht so anstrengend, denn auf seinen Körper achtete er auch nicht mehr sonderlich. Fettsack, hätte ich fast geschimpft – aber das war dann doch nicht fair, versuchte ich wenigstens bei den Tatsachen zu bleiben.

    Gute fünf Kilo mehr, die seit Advent hängen geblieben waren, nachdem es schon ausnahmsweise fünf im Sommerurlaub gewesen waren: All you can-whatever even ... und keine Anstalten, daran zu arbeiten, dass er wieder sich in Richtung der Zweistelligkeit bewegte. Dass ich mein Gewicht hielt und für meine 57 wahrlich passabel aussah, das tat wohl das übrige noch obendrein dazu, um den allgemeinen Frustlevel zu erhöhen.

    Also Sex im www und was-weißich-wo noch, aber nicht mit mir. Das war wohl der wahre Groll, der sich in mir aufgebaut hatte und nun einfach eskalieren musste: explodieren, Dampf ablassen und … vielleicht wäre es am besten: ja, die Sau mal rauslassen.

    Wobei – aber das wäre mein schlechter Witz in den Belangen gewesen: Er konnte ja jederzeit rausgehen, ich musste ihn ja nicht hinaus lassen ;)

    Und dann die Ausrede und Floskel, die ich ja ohnehin kannte: Jetzt sei doch nicht so. Das mache ja ein jeder! Auch die Frauen, wie er meinte. Na klar: cosi fan tutte. Und nicht eben tutti, wenn ihm der feine grammatikalische Unterschied im italienische bewusst war. Aber eher dachte er ha bei tutti oder tutte an Titten … zumindest … ich stampfte auf. Nicht zu laut, nicht zu wild, eher in der Hoffnung, dass ich aus diesem Strudel heraus kommen möge, in den ich mich aber selbst immer tiefer hinein zog.

    Na klar, die dort kassierten ja auch, was er bestritt. Für Sex hatte er noch nie gezahlt – soso? Früher Playboy und Hustler, das war doch ein Einstieg oder? Nein -  natürlich war das was anderes für ihn.

    Nein, ich wollte nicht mehr, ich konnte das nicht mehr ertragen.

    Raus aus dem Scheiß und der Lüge und der Verklemmtheit. Ich brauchte Luft, einfach was anderes. Die große Wohnung zu zweit, sie drückte mehr als das einzelne kleine Zimmer früher: Als es noch Liebe gab, Sehnsucht, Lust und vor allem Sex! Ok das war nicht mein Mann gewesen, auch egal - aber selbst dieser Werner von damals. Ich hatte ihn unlängst gesehen. Ich gebe schon zu mit einem Hauch von Hintergedanken potentiell, also nicht der reine Zufall alleine, sondern einer, den ich bewusst herbei geführt hatte.

    Werner – das war er, wirklich? Gegen die Glatze konnte er wohl nicht sehr viel unternehmen. Dann aber nicht sehr gepflegt, typisch rotadrige Nase und eine schlecht kaschierte Fahne schon zu Mittag. Schade, dass er mich sofort erkannte und er ja all das wollte, was früher Spaß gemacht hatte - aber das ging nun wirklich nicht.

    Mir hätte gegraust.

    Nein! Mir hatte sogar gegraust vor ihm. Wirklich!

    Und vor mir dann auch, wenn ich es getan hätte … Wie auch immer, ich hatte doch noch meine Achtung vor mir selbst. Und mittlerweile fragte ich mich dann doch, was dies aber brachte: was war der Vorteil für mich selbst, Achtung zu haben und dafür eben keinen Sex?

    NEIN! So nicht!

    SO NICHT. So wollte ich nicht mehr. So ging es nicht weiter - und es war ihm nicht bewusst. Jetzt war wieder mein Mann damit gemeint, nicht Werner.

    Klar,

    Gefällt Ihnen die Vorschau?
    Seite 1 von 1