Don’t touch a Footballer
Von Alica H. White
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Über dieses E-Book
Megan ist verzweifelt. Das Luxuswochenende mit Liam, dieser wunderschöne Traum voll Hingabe und Sinnlichkeit ist zerplatzt wie eine Seifenblase und die harte Realität hat sie wieder. Ihr kleiner Bruder droht in die Kriminalität abzurutschen, verführt von ihrem rücksichtslosen Ex-Freund Rod. Ihrer geliebten Mom geht es sehr schlecht, doch ihr nichtsnutziger Liebhaber hat sich mit dem Geld für den Arzt aus dem Staub gemacht. Wieder steht sie mit leeren Händen da und versucht dennoch mit aller Kraft, ihre Familie zu beschützen. Liam kann es nicht einfach so enden lassen, denn da ist mehr, viel mehr als bloße Begierde. Und so bemüht er sich um ein weiteres Date mit Megan. Wird sie ihm die Chance geben zu zeigen, was sie für ihn bedeutet? Es beginnt in ihm zu brodeln, als er feststellen muss, dass er nicht der Einzige ist, der um die schöne Latina wirbt … Während jeder für sich um sein Glück kämpft, überschlagen sich die Ereignisse. Eine eigentlich harmlose Situation eskaliert und auf einmal geht es für Megan um Leben und Tod...
Die neue Footballer Serie von Alica H. White beinhaltet:
1. Don’t kiss a Footballer
2. Don’t touch a Footballer
3. Don’t love a Footballer
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Buchvorschau
Don’t touch a Footballer - Alica H. White
Kapitel 1 Megan
Ich saß in einem blitzsauberen Taxi von Manhattan zur Bronx, doch ich konnte den Luxus dieser Fahrt nicht genießen. Die reichen Stadtteile von New York zogen an mir vorüber, während ich angestrengt versuchte, meine Tränen zu unterdrücken. Es gelang mir nicht. Wie konnte ich auch nur so naiv sein und glauben, dass ein Wochenende im Luxus nichts mit mir macht? Natürlich tat es das! Es hatte mir gezeigt, wie ausweglos mein Leben war.
Man hat immer eine Wahl? So ein Blödsinn!
Es war im Big Apple nicht so einfach, seinem Schicksal zu entkommen. Fast achteinhalb Millionen Einwohner kämpften um ein kleines Stück vom Glück. Und in der South Bronx, einem der ärmsten Stadtteile, war der Kampf ums Überleben besonders hart. Wer hier aus dem Dreck aufsteigen wollte wie Phönix aus der Asche, musste irgendwie hervorstechen. Er musste besonders schön sein, besonders klug, besonders talentiert, besonders kaltblütig oder besonders gerissen. Am besten war er alles zusammen.
Ich war leider nichts davon. Nun ja, manche fanden mich schön.
Ich hatte sowieso keine Chance, also nutzte ich sie. Nur einmal der Realität entfliehen …
Das hätte ich besser nicht getan, denn nun war mein Herz ein Scherbenhaufen.
Doch das war meinem Schicksal anscheinend noch nicht genug, ich musste dieses Wochenende ausgerechnet mit einem Mann wie Liam verbringen. Jemandem, der einfühlsam auf mich einging, der behauptete, ich wäre ihm nicht egal. Im Nachhinein schwer zu glauben, denn ich wusste ja, woher er kam. Er war, wie ich, in der Bronx geboren und aufgewachsen. Das härtete ab. Doch im Gegensatz zu mir hatte er die Härte genutzt, er war ein erfolgreicher Profifootballer geworden.
Wie hatte Liam es nur geschafft, dass ich all meine Skepsis vergaß? Vielleicht fühlte ich so etwas wie Vertrauen, weil wir die gemeinsame Herkunft hatten, weil er eine dunkle Hautfarbe wie mein Stiefvater hatte, oder weil er so einfühlsam sein konnte – keine Ahnung. Auf jeden Fall waren meine Warnlampen irgendwann ausgeschaltet, das hatte mich schutzlos und angreifbar gemacht. Am Ende hatte er noch einen draufgesetzt und mich bloßgestellt. Er hatte mich mit meinem größten Defizit konfrontiert.
Ich konnte nicht lesen. Buchstaben waren für mich wie Hieroglyphen. Wie schafften andere es nur, daraus Worte zu erkennen? Mom hat dieselben Probleme. An ihr hatte ich auch gesehen, wohin es führte, wenn man Geschriebenes nicht verstand.
Gut in der Schule zu sein, war ein Weg in ein besseres Leben. Einer, der mir verwehrt geblieben war. Ich weiß nicht, warum mir das Lesen so schwerfiel, denn ich hatte mir immer solche Mühe gegeben. Mit dem Ergebnis, dass ich mich fragte, warum das Lernen allen anderen so viel leichter fiel. Ich kam zu dem Schluss, dass ich dumm sein müsse, denn manche Mitschüler lernten es ja sogar, ohne sich anzustrengen.
Weil ich nicht lesen konnte, war ich auch in allen anderen Fächern schlecht, außer in Mathe. Bis zu dem Punkt, an dem es um Textaufgaben ging. Als Ausgleich entwickelte ich im Auswendiglernen erstaunliche Fähigkeiten.
Leider brachte mich das im Leben nicht weiter. Irgendwann musste man ja im Beruf lesen können. Deswegen war ich gezwungen, auf meine angebliche Schönheit zurückzugreifen. Doch sie reichte nicht zum Model – dafür war ich zu kurvig. Aber auch nicht zum Plus Size Model – dafür war mein Körper zu dünn. Rund war er nur an den Stellen, an denen es viele Männer besonders gerne sahen.
Meine Freundin Clarissa hatte mir schließlich den Job als Erotikmodel vermittelt. Ich schämte mich zwar, aber es war der am besten bezahlte Job, den man ohne Bildung bekommen konnte. Und Geld hatten wir nötig, denn unsere Mutter hielt sich nur mit Gelegenheitsjobs über Wasser. Hatten früher ihre zahlreichen Männer etwas zur Miete dazubezahlt, so entwickelten sich ihre Liebhaber im Laufe der Zeit immer mehr zu Zecken. Nutzlose Blutsauger, die sich von uns aushalten ließen.
Ich seufzte bei dem Gedanken. So war es wohl, wenn die Schönheit verging. Ein Schicksal, das auch mir irgendwann bevorstehen würde. Doch davon wollte ich mich nicht unterkriegen lassen. Ich wollte das Beste aus meinem Leben machen. Genauso, wie Liam es tat. Meine Gefühle sollten dabei nicht im Weg stehen. Nie wieder. Niemals!
Das Taxi fuhr über den Harlem River, der Manhattan von der Bronx trennt, dann am Yankee Stadion vorbei. Nun war die Skyline von Manhattan nur noch verschwommen zu sehen. Hier wohnten die billigen Arbeitskräfte für den reichen Stadtteil in ihren Sozialwohnungen. Die Graffitis wurden zahlreicher, ebenso wie die Leute, die auf der Straße herumlungerten. Mein Gefühl von Sicherheit schwand und wurde von der wohlbekannten, ständigen Alarmstimmung abgelöst.
Wie überall in New York sank auch hier die Kriminalität seit den Neunzigern – von neunundvierzig Überfällen am Tag auf dreizehn. Dreizehn! In vierundzwanzig Stunden, in einem Stadtteil. Da sind Schießereien noch nicht einmal eingerechnet und die mittelständischen Wohnviertel weitgehend ausgenommen. Die schönen grünen Ecken im Norden waren hier weit weg. Unvorstellbar weit.
Ich wischte mir die Tränen von der Wange und straffte meine Schultern. Was nützte es, wenn ich mich in meinem Elend suhlte? Ich hatte eine Familie, eine Mutter, die sich immer alle Mühe gegeben hatte und einen Bruder, der seine Familie ebenso zu schätzen wusste wie ich. Das war mehr, als manch anderer von sich behaupten konnte. Ich war hier in der Bronx geboren. Wahrscheinlich würde ich auch hier sterben. Doch bis es so weit war, würde ich alles, was ich konnte, für meine Familie tun. Denn hier bedeutete Familie alles.
»Lassen Sie mich bitte an der Bahnstation raus«, bat ich den Taxifahrer heiser.
Der nickte und ich gab ihm etwas von dem Geld, das ich von Liam für die »Überstunden« bekommen hatte. Es war ziemlich viel, ich hatte noch nie so viel Bargeld in meinen Händen gehalten. Liam hatte mich weit über den vereinbarten Betrag hinaus bezahlt. Ich war mir vorgekommen wie eine Nutte und wollte das Geld eigentlich gar nicht annehmen, doch ich hatte keine Lust gehabt, mich noch lange mit ihm darüber zu streiten. Ich wollte nur noch weg. Und es war ja auch nicht so, dass ich Geld nicht brauchen konnte.
Hoffentlich erwischte mich der aktuelle Liebhaber meiner Mutter mich nicht, wenn ich aus dem Taxi stieg. Don würde sich sofort fragen, woher ich das Geld dafür hatte. Er roch Bargeld noch in einer Meile Entfernung und würde es mir sofort abnehmen. Die Gefahr, dass es mir bei einem Überfall abgeknöpft würde, schätzte ich jedenfalls deutlich kleiner ein. Ich durfte nur keine Unsicherheit zeigen, das würde die Gangster auf mich aufmerksam machen.
Auf dem Weg zu unserer Wohnung überlegte ich, was ich mit dem Geld anfangen könnte. Ich beschloss, es in die Verschönerung unserer Wohnung zu stecken. Gleich nach der Arbeit, morgen, würde ich dafür auf Shoppingtour gehen. Ein neues Sofa statt des verschlissenen alten wäre super, das ganze Wohnzimmer würde gleich viel freundlicher wirken.
Ich seufzte. Wahrscheinlich würde das viel zu viel kosten und das ganze Geld wäre weg. Das wäre zu schade. Ich würde mich umsehen, vielleicht täte es auch ein schöner, bunter Überwurf. Ein bisschen frische Wandfarbe wäre sicher auch nicht schlecht. So ein vornehmer Cremeton wie im Hotelzimmer, das würde eine sonnige Stimmung in den Raum