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Sündig - Brich alle Regeln: Sex & The Office Teil 1
Sündig - Brich alle Regeln: Sex & The Office Teil 1
Sündig - Brich alle Regeln: Sex & The Office Teil 1
eBook211 Seiten3 Stunden

Sündig - Brich alle Regeln: Sex & The Office Teil 1

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Über dieses E-Book

Endlich hat sie gekündigt! Simon kann jetzt hemmungslos mit seiner Noch-Sekretärin Bette flirten. Schnell kommt er der Schönen mit dem dunklen Haar sehr nah und entdeckt hinter ihrem schüchternen Äußeren eine feurige, selbstbewusste Frau und verspielte Dessous … Aber in seiner Firma gibt es einen Spion. Hat Bette etwa noch mehr Geheimnisse?

SpracheDeutsch
HerausgeberMIRA Taschenbuch
Erscheinungsdatum4. Okt. 2018
ISBN9783955769239
Sündig - Brich alle Regeln: Sex & The Office Teil 1

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    Buchvorschau

    Sündig - Brich alle Regeln - Lisa Childs

    MIRA® TASCHENBUCH

    Copyright © 2018 by MIRA Taschenbuch

    in der HarperCollins Germany GmbH, Hamburg

    © 2018 by Lisa Childs

    Originaltitel: „Legal Seduction"

    erschienen bei: Harlequin Enterprises Ltd., Toronto

    in der Reihe: DARE

    Published by arrangement with HARLEQUIN ENTERPRISES II B.V./SARL

    Übersetzung: Almuth Strote

    Coverabbildung: GettyImages_Goja1

    E-Book-Produktion: GGP Media GmbH, Pößneck

    ISBN E-Book 9783955769239

    www.harpercollins.de

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    1. KAPITEL

    Das klirrende Geräusch der Gläser, mit denen die vier anstießen, klang hell über ihren Tisch hinweg. Der prickelnde Sekt schäumte über die Ränder und lief die schmalen Stiele der Gläser hinab.

    „Auf Street Legal", sagte Simon Kramer, und seine Stimme vibrierte vor Stolz. Vor sechzehn Jahren, als er als Ausreißer auf der Straße gelebt hatte, hätte er es nie für möglich gehalten, einmal eine Firma zu besitzen.

    „Auf uns", sagte auch Ronan, einer von Simons Partnern, und stieß grinsend erneut mit den anderen an.

    „Auf dich, Trev", sagte Stone zu Trev, der soeben den größten Fall in der Geschichte der Firma gewonnen hatte. Die vier Partner hatten während der acht Jahre nach ihrem Studium und seit Gründung der Firma schon so einige große Fälle gewonnen.

    Nach diesem Sieg wären sie in der Lage gewesen, sich zur Ruhe zu setzen und von ihrem Anteil ein gutes Leben zu führen. Doch Simon wusste, dass die anderen genau wie er noch viel zu jung und viel zu ehrgeizig waren, um jetzt schon aufzuhören. Dennoch war es ihm wichtig, dass sie sich diese Auszeit nahmen und ihren Erfolg feierten. Also hatte er seine Partner dazu überredet, gemeinsam eine Pause zu machen und in die neue Bar um die Ecke zu gehen, die The Meet Market hieß.

    Ihr Sieg war vor allem auch deshalb so grandios, weil es der Gegenseite irgendwie zwischendurch gelungen war, an vertrauliche Informationen aus ihren Akten zu gelangen. Simon arbeitete jedoch bereits an einem Plan, damit so etwas nie wieder geschehen konnte. Sollte es tatsächlich einen Maulwurf in ihrer Firma geben, würde er ihn finden und ihn fertigmachen.

    „Ich würde trotzdem nur zu gern wissen, wie Anderson diesen Bericht in die Finger bekommen konnte", murmelte Trev.

    „Mach dir darüber mal keine Sorgen", erwiderte Simon. Er hatte auch deshalb diese spontane Firmenfeier einberufen, weil sie alle dringend etwas Ablenkung gebrauchen konnten.

    Ronan zwang sich, den Blick von der Frau zu wenden, die er seit geraumer Zeit anstarrte. „Denk einfach nicht mehr drüber nach. Es kann in der Firma einfach keine undichte Stelle geben – nicht, seit Simon sich um die Personalangelegenheiten kümmert. Keiner erkennt einen Betrüger so gut wie jemand, der selbst mal einer war. Und unser Chef hier ist der König aller Trickser."

    Simon grinste. Ohne den einen oder anderen ausgefuchsten Plan hätte er nicht überlebt – und die vier Jungs hier am Tisch auch nicht. So wie er waren auch sie Straßenkinder gewesen. Noch bevor Simon die anderen kennengelernt hatte, hatte er bereits alle Tricks beherrscht, die zum Überleben auf der Straße vonnöten waren.

    „Nein, höchstwahrscheinlich hat Trev eine heiße Mieze mit nach Hause genommen, die, sobald er eingeschlafen ist, heimlich die Unterlagen kopiert hat, die er sich zum Arbeiten mitgenommen hat", sagte Ronan.

    Simon lachte. „Ihr könnt danach echt pennen?"

    Er konnte unmöglich schlafen, wenn jemand bei ihm war. Damals auf der Straße hätte er nicht überlebt, wenn er auch nur einer einzigen Person vertraut hätte. Außer den vier Jungs hier am Tisch gab es keinen Menschen, dem er traute. Es war ihre gemeinsame Vergangenheit, die sie miteinander verband. Und verdammt, waren sie inzwischen weit gekommen. Sie hatten mehr Geld, atemberaubendere Apartments, schnellere Autos und heißere Frauen, als auch nur einer von ihnen je zu träumen gewagt hätte.

    „Ich wünschte, es wäre so gewesen, sagte Trev. „Aber dieser verdammte Fall hat mein Liebesleben komplett zum Erlahmen gebracht.

    „Genau deshalb dachte ich, dass wir uns diese neue Bar mal ansehen sollten", antwortete Simon. Seitdem er versuchte, der undichten Stelle in seiner Firma auf die Schliche zu kommen, stand es auch um sein Liebesleben schlecht.

    The Meet Market hielt, was der Name der Bar versprach: Hier traf sich die angesagte High Society von Manhattan. Es wimmelte nur so von attraktiven Menschen: Da waren Models, Schauspieler und Schauspielerinnen, Designer …

    Und sie. Die erfolgreichsten und berüchtigtsten Anwälte der ganzen verdammten Stadt.

    Simon stieß mit Trevor an. „Du hast den Fall gewonnen, also vergiss es. Gönn dir etwas Spaß."

    Trevor grinste. „Das habe ich vor. Aber Ronan hat schon recht – wir sollten wirklich vorsichtiger sein, wenn wir Frauen mit nach Hause nehmen. Zumindest, wenn da Akten herumliegen."

    Stone nickte zustimmend. „Ja. Wenn sich herumsprechen sollte, dass die gegnerische Seite an unsere Unterlagen gekommen ist, muss unsere PR-Agentur schnellstmöglich unser Image retten."

    Im Social-Media-Zeitalter wurden die meisten Fälle weit vor der ersten Verhandlung entschieden, weshalb auch sie eine PR-Agentur hatten, die die öffentliche Meinung für sie lenkte. In ihre Richtung natürlich.

    Ronan kicherte. „Als ob unser Ruf je wieder gerettet werden könnte …"

    Sie waren dafür bekannt, skrupellos zu sein – im Gerichtssaal genau wie im Bett. Sie gewannen jeden Fall und konnten deshalb horrende Preise verlangen. Simon war der Ansicht, dass sie stolz auf diesen Ruf sein konnten und sich nicht zu schämen brauchten.

    „Alles in Ordnung, Jungs, versicherte Simon seinen Partnern. „Ich kümmere mich darum. Dann wies er mit einer lässigen Handbewegung auf die vielen Frauen, von denen sie umgeben waren. „Und jetzt kümmern wir uns besser mal um die hier …"

    Ronan grinste, während er mit dem Blick einer Blondine folgte, die sich im Vorübergehen die langen, gelockten Haare über die Schulter warf. Bevor er ihr folgte, schlug er Trevor auf die Schulter. „Soll ich sie fragen, ob sie eine Freundin für dich hat? Simon hat recht, du solltest wirklich etwas Stress ablassen."

    Trevor betrachtete eine Rothaarige am anderen Ende des Raums. „Ich brauche deine Hilfe nicht, erwiderte er. „Aber etwas Entspannung könnte ich tatsächlich gut vertragen, fügte er seufzend hinzu.

    Stone stieß mit der Schulter gegen Simons Oberarm. „Aber unser Simon könnte vielleicht etwas Hilfe gebrauchen."

    Ronan schnaubte. „Ganz sicher nicht. Der ist doch der größte Womanizer von uns allen."

    Simon war sich nicht ganz sicher, ob dies ein Kompliment oder eine Beleidigung war. Doch noch bevor er nachhaken konnte, war Ronan bereits hinter der Blondine her, die im Eingangsbereich der Bar auf ihn wartete.

    „Im Ernst, ich habe dich schon seit einer ganzen Weile nicht mehr mit irgendeiner Frau gesehen", sagte Stone zu ihm.

    Simon zuckte mit den Schultern. „Ich hatte viel zu tun." Sich eine Maulwurfsfalle auszudenken und diese unauffällig zu installieren, hatte all seine Zeit in Anspruch genommen. Oder war das nur eine Ausrede? Lag der eigentliche Grund für seine Enthaltsamkeit vielleicht ganz woanders?

    Er ließ den Blick durch den Raum schweifen. Er erkannte einige Models von den großen Werbebannern am Times Square und ein paar Schauspielerinnen, die derzeit in aktuellen Filmen zu sehen waren. Doch keine von ihnen ließ seinen Puls schneller schlagen. Ihm war bewusst, dass er jede von ihnen rumkriegen könnte – wenn er wollte, sogar zwei auf einmal. Und vielleicht war genau das das Problem. Ihm fehlte die Herausforderung. Das Fieber der Jagd …

    Hier gab es nur leichte Beute.

    So wie die Rothaarige, die Trevor von der Bar aus zuwinkte.

    „Geh schon", drängte Simon ihn.

    „Genau, stimmte Stone zu. „Die ist doch ein viel schönerer Anblick als wir.

    „Da wäre ich mir nicht so sicher", erwiderte Simon mit gespieltem Groll.

    Sein volles blondes Haar und seine strahlend blauen Augen hatten ihm schon unzählige Male das Kompliment eingebracht, er sei heißer als jeder Filmstar. Er wusste genau, dass er jede Frau hier im Raum für sich gewinnen konnte – selbst wenn er noch immer der mittellose Rumtreiber wäre, der er einst war.

    Stone lachte. „Bei meinem nächsten Fall solltest du auch neben mir im Gerichtssaal sitzen und die Richterinnen genauso bezirzen wie diesmal bei Trev."

    „Hey, Jungs, ihr solltet einfach mehr trainieren, dann könnt ihr eure Richterinnen selbst um den Finger wickeln, antwortete Simon und grinste herausfordernd. „Ich habe genug anderes zu tun. Das ganze Geld will verwaltet werden.

    Inzwischen ging es dabei nicht mehr nur um das Vermögen ihrer Klienten, sondern auch um ihr eigenes. Simon bedeutete das viel – hatte doch das bisschen Geld, das ihm früher begegnet war, immer jemand anderem gehört.

    „Hey, wir verführen unsere Richterinnen schon selbst, verteidigte sich Trevor stolz. „Dich brauchen wir nur, um die rumzukriegen, die auf hübsche Jungs stehen.

    Simon unterdrückte ein Lachen. Er wollte Trevor nicht zeigen, wie lustig er ihn fand, und tat stattdessen beleidigt. „Ach, fick dich."

    Trevor schüttelte den Kopf. „Sorry, aber das brauche ich nicht. Die kleine Rothaarige hingegen …", sagte er und schlenderte in Richtung der Frau davon.

    Stone sah sich in der Bar um. „Ich suche mir lieber auch schnell eine, sonst muss ich nachher noch mit dir nach Hause gehen."

    „So viel Glück hast du nicht", sagte Simon, während Stone sich auf den Weg machte. Dann ließ er ebenfalls erneut den Blick über die Leute in der Bar gleiten. Er wollte durchaus heute nicht als Einziger allein nach Hause gehen. Zumindest war es nicht nur das. Er brauchte eine Ablenkung, etwas, das seine Gedanken von der undichten Stelle in seiner Firma abbringen konnte.

    Niemand hätte ihn dazu bringen können, jemanden einzustellen, der sie ausspionieren würde. Nein. Wie Ronan richtig erkannt hatte, ließ ein Betrüger sich nicht hinters Licht führen. Dies würde aber bedeuten, dass er seine Falle umsonst inszeniert hatte – das Leck konnte sich einfach nicht in der Firma befinden!

    Also war es an der Zeit, dass er sich von seinen Grübeleien befreite. Es reichte. Er musste jemanden finden, auf den er sich für eine gewisse Weile mit all seiner Aufmerksamkeit stürzen konnte. Im Gegensatz zu Ronan stand er nicht auf Blondinen. Und mit Rothaarigen hatte er bisher immer nur Stress gehabt. Er suchte eine elegante Brünette – eine, die ihn herausforderte.

    Aber bevor er sich weiter umsehen konnte, vibrierte sein Handy in seiner Hosentasche. Brauchte einer der Jungs vielleicht Hilfe? Er machte einen nach dem anderen in der inzwischen völlig überfüllten Bar aus, doch sie waren alle ganz und gar mit den Frauen beschäftigt, die sie erobern wollten.

    Simon zog sein Handy aus der Tasche und fluchte, als sein Blick auf das Display fiel. Verdammt. Seine Falle war zugeschnappt. Irgendjemand verschaffte sich gerade Zugang zur Kanzlei, und höchstwahrscheinlich gab es nur einen plausiblen Grund dafür. Schnell steckte er sein Smartphone wieder ein und machte sich auf den Weg zur Tür.

    Plötzlich stellte Trevor sich ihm in den Weg. „Was ist los? Alles okay?"

    Nichts war okay, doch Simon zwang sich zu einem Grinsen. „Ich habe eine sexy Textnachricht bekommen. Von seinem Sicherheitssystem. „Ich muss los.

    Trevor lachte. „Klar – du musst dich dafür nicht einmal ins Zeug legen." Mit einem neidischen Seufzen trat er zur Seite und ließ Simon gehen.

    Dieser lief hinaus und wusste, dass ihm nicht nur Trevors Blicke folgten. Erst mal war es jedoch das Beste, die Jungs denken zu lassen, dass er auf dem Weg zu einem heißen Sex-Date war. Später würde er ihnen alles erklären, doch jetzt hoffte er, den Maulwurf auf frischer Tat dabei zu ertappen, wie er Akten ihrer Kanzlei kopierte. Zum Glück lag ihr Büro gleich um die Ecke.

    Die Person kannte den Sicherheitscode, sonst wären sowohl die Sicherheitsleute im Gebäude als auch die Polizei alarmiert worden. Nach wenigen Minuten trat Simon aus dem Aufzug in den unheimlich dunklen und ruhigen Flur seiner Kanzlei. Nur unter einer einzigen Bürotür war ein Lichtstrahl zu sehen. Es war seine Bürotür.

    Leise ging er durch die Lobby, vorbei an gläsernen Wänden über das Echtholzparkett. Die außenliegenden Mauern hatten sie unverputzt gelassen, sodass die Backsteine des alten Originalgebäudes zu sehen waren. An den hohen Decken schimmerten die kupferfarbenen Rohre und stählernen Leitungen vor Holzbalken, die schwarz gestrichen worden waren.

    Was suchte der verdammte Spion in seinem Büro? War er vom Aktenklau dazu übergegangen, auch ihr Geld stehlen zu wollen? Die Tür war nicht geschlossen, und der Spalt war so breit, dass Simon unbemerkt in sein Büro blicken konnte.

    Jemand stand über seinen Schreibtisch gebeugt. Unter dem engen Stoff eines schwarzen Rockes zeichneten sich verführerische Formen ab. Sein Puls beschleunigte sich, als er ihren atemberaubenden Po erkannte, den er heimlich seit bald zwei Jahren bewunderte. In Anbetracht der Tatsache, was eine Klage wegen sexueller Belästigung seine Firma hätte kosten können, hatte er ihr seine Bewunderung jedoch nie offensiv gezeigt. Ganz abgesehen davon schien sie sich auch nie für ihn interessiert zu haben. Und jetzt wusste er auch, warum. Sie wollte keinen Sex. Sie wollte an sein Geld.

    Wut stieg in ihm auf und brachte seinen Puls endgültig zum Rasen. Bette Monroe war nicht nur unglaublich sexy – sie war auch eine gewiefte Verräterin. Sie hatte es geschafft, den König der Betrüger zu hintergehen.

    „Was zur Hölle machst du da?"

    Bette sprang auf. Der Stift fiel ihr aus der Hand und rollte über die Massivholzplatte des Schreibtischs, um dann über die Kante hinab zu Boden zu fallen. Sie presste sich die Hände an ihr wie wild schlagendes Herz, bevor sie sich zu ihm umdrehte. Als sie ihren Boss im Türrahmen erkannte, schlug ihr Herz noch schneller – und das nicht nur, weil er sie erschreckt hatte.

    Simon Kramer zu sehen war für jedes weibliche System stets wie ein Schock. Mit seinen goldblonden Haaren und den klaren blauen Augen, seinen kantigen Zügen und dem muskulösen Körper sah er so unfassbar gut aus, dass es schon unfair war – für Frauen wie auch für alle anderen Männer. Die anderen Anwälte, die hier arbeiteten, waren zwar auch attraktiv, doch keiner von ihnen konnte Simon das Wasser reichen. Und an keinem von ihnen saßen die Anzüge auch nur halb so gut – auch wenn sie alle maßgeschneidert waren. Heute trug Simon einen Anzug aus silbergrauem Stoff mit einem Hauch von Blau, der den hypnotisierenden Farbton seiner Augen noch stärker leuchten ließ.

    „Was machst du hier?", wiederholte er seine Frage, und in seiner Stimme lag ein dunkles Grollen.

    Sie realisierte erst jetzt, dass er ihr diese Frage bereits zum zweiten Mal stellte, und sie errötete. Wahrscheinlich starrte sie ihn an, als wäre sie eine Idiotin. Sie wusste genau, warum sie es sonst tunlichst vermied, ihn direkt anzusehen. Sein Anblick hatte etwas von einer Sonnenfinsternis – wer zu lange starrte, lief Gefahr zu erblinden.

    Vielleicht waren ihre Augen deshalb in den zwei Jahren, die sie nun schon als Assistentin von Simon Kramer für Street Legal arbeitete, schlechter geworden. Sie war der Sonne zu nah gekommen. Mit zitternden Händen schob sie sich die Brille auf der Nase hinauf. Sie brauchte sie eigentlich nur zum Lesen und konnte Simon auf die Distanz nun nur leicht verschwommen erkennen.

    Bis er die Tür hinter sich ließ und durch den Raum direkt auf sie zukam. Er trat ganz dicht an sie heran und beugte sein Gesicht zu ihr hinab. Normalerweise lag in seinen Augen immer ein amüsiertes Funkeln, weil er sowohl für seine Geschäftspartner als auch für die Klienten und Angestellten meistens einen Scherz auf den Lippen trug. Nur für sie nicht. Nie. Er redete nur mit ihr, wenn er ihr Aufträge erteilte. Doch war sein Blick dabei noch nie so kalt und hart gewesen wie jetzt.

    Sie zitterte.

    „Ich

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