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Zähmung eines Millionärs
Zähmung eines Millionärs
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eBook249 Seiten3 Stunden

Zähmung eines Millionärs

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Über dieses E-Book

Millionär Nico Donato liegen die Frauen zu Füßen, und über die Auszeichnung "Hottest Bachelor" wundert er sich überhaupt nicht. Nur die unterkühlte Journalistin Lauren Hughes scheint gegen seinen Charme immun zu sein. Irgendwie beeindruckt sie ihn. Fasziniert ihn. Hat Nico im Leben nicht doch etwas gefehlt? Je besser er sie kennenlernt, desto endgültiger verfällt er Lauren und ihrer verborgenen Leidenschaft. Dumm nur, dass er längst alle Fäden gezogen hat, damit sie ihren Job verliert …

SpracheDeutsch
HerausgeberMIRA Taschenbuch
Erscheinungsdatum1. Aug. 2019
ISBN9783745750942
Zähmung eines Millionärs

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    Buchvorschau

    Zähmung eines Millionärs - Alexx Andria

    MIRA® TASCHENBUCH

    Copyright © 2019 für die deutsche Ausgabe by MIRA Taschenbuch

    in der HarperCollins Germany GmbH, Hamburg

    © 2018 by Kimberly Sheetz

    Originaltitel: „Beddable Billionaire"

    erschienen bei: Harlequin Enterprises Ltd., Toronto

    in der Reihe: DARE

    Published by arrangement with HARLEQUIN ENTERPRISES II B.V./SARL

    Übersetzung: Johannes Heitmann

    Coverabbildung: Getty Images_feedough

    E-Book-Produktion: GGP Media GmbH, Pößneck

    ISBN E-Book 9783745750942

    www.harpercollins.de

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    1. KAPITEL

    Lauren

    „Und ich will, dass Sie diese Story übernehmen, Lauren."

    „Entschuldigung, tut mir leid, wie bitte?" Ich sah von meinem Notebook zu meiner Chefredakteurin auf. Bei ihrem Blick unterdrückte ich das genervte Stöhnen, das in mir aufstieg. Ehrlich gesagt hatte ich während des üblichen Morgenmeetings kaum zugehört, denn das Wenige, das ich gehört hatte, hatte nicht gerade aufregend geklungen.

    Hottest Bachelor In Town. Ich will, dass Sie das schreiben. Patrice tippte mit ihrem manikürten Fingernagel auf die spiegelglatte Tischplatte. „Bitte passen Sie auf.

    Ich sprach es nicht aus, aber meine Miene zeigte deutlich, was ich davon hielt. Patrice Winneham, Chefredakteurin des Luxe-Magazins, konnte es nicht ausstehen, wenn man ihr widersprach. „Gibt es ein Problem?", fragte sie in eisigem Tonfall nach.

    Das Letzte, was ich schreiben wollte, war irgendein frivoler Artikel über New Yorks angesagteste und – noch wichtiger – reichste Junggesellen, aber ich war auf meinen Job angewiesen. „Kein Problem", log ich widerwillig. Allmählich sollte ich mich daran gewöhnt haben, aber in mir zog sich immer noch alles zusammen, wenn ich so tun musste, als würde mir etwas an diesen Storys liegen, die absolut nichts mit dem wahren Leben zu tun hatten.

    Als ob die Welt noch mehr von diesem kompletten Unsinn bräuchte! Je länger ich für Luxe arbeitete, desto mehr kam ich zu der Überzeugung, dass ich wegen solcher dämlicher Aufträge wie diesem am Ende noch die letzte meiner feministischen Überzeugungen verraten würde.

    Wer hätte gedacht, dass ich meine Seele verkaufen muss, um die Miete für das heruntergekommene Apartment in Brooklyn bezahlen zu können!

    Aus dem Augenwinkel sah ich, dass das neueste und jüngste Mitglied unseres Teams vor Aufregung kaum noch stillsitzen konnte, so gern hätte sie diesen Auftrag bekommen. Ich warf der Kleinen eine Rettungsleine zu.

    „Aber eigentlich scheint mir, dass Daphne töten würde, um so eine Story zu bekommen", schlug ich vor und warf der jungen Rothaarigen am anderen Ende des Besprechungstisches einen freundlichen Blick zu.

    Daphne nickte so eifrig, dass ihr fast der Kopf abfiel. Die Story war jetzt für sie greifbar nah, und sie kriegte sich kaum noch ein. Ich musste lächeln. „Sie hat diese frische, junge Sprache, die meiner Meinung nach viel besser zu diesem Artikel passt als meine."

    Außerdem finde ich die Aussicht, einen privilegierten Drecksack zu interviewen, so ansprechend, dass ich mir lieber einen Kuli ins Auge rammen würde.

    Doch das konnte ich natürlich nicht laut aussprechen. Damit würde ich meinen Job riskieren, dank dem ich immerhin meine Rechnungen bezahlen konnte, wenn auch nur gerade eben so.

    „Ja, und außerdem ist sie leichtgläubig, erwiderte Patrice unbeeindruckt und lächelte sehr kurz. „Wahrscheinlich würde sie sich in den Mann verlieben, noch ehe das Interview zu Ende ist. Das sind Probleme, die ich mir nicht aufhalsen will. Nein, Sie werden das Interview übernehmen. Die Sache ist entschieden. Mit einem warnenden Blick fügte Patrice hinzu: „Und ziehen Sie sich was Nettes an. Sie repräsentieren Luxe."

    Diesen wenig subtilen Seitenhieb ignorierte ich einfach. Den Modegöttern hatte ich noch nie gehuldigt. Ich brachte keine Opfer für die Haute Couture. Ich zog immer an, was mir gefiel. „Hauptsache bequem" lautete mein Mantra, und ich kannte kein Mitleid mit Frauen, die den ganzen Tag auf High Heels herumliefen und abends versuchten, die höllischen Schmerzen in ihren Füßen wegzumassieren.

    Nein, ich lief lieber glücklich wie ein Fisch im Wasser in bequemen flachen Schuhen an diesen Frauen vorbei und schnappte ihnen das Taxi vor der Nase weg, weil ich schneller rennen konnte.

    Armes Mädchen, dachte ich bei Daphnes niedergeschlagener Miene. Wahrscheinlich hatte sie sich die Arbeit für ein Hochglanzmagazin wie Luxe in den schillerndsten Farben ausgemalt, und jetzt traf die Realität sie wie ein eiskalter Guss.

    Ich wusste noch genau, wie ich damals als idealistischer Neuling hier angefangen hatte. Und jetzt war ich ein abgestumpftes Mitglied der Redaktion, das sich mit Sarkasmus über Wasser hielt und nur noch ab und zu über den alltäglichen Mist ins Staunen kam.

    Patrice wirkte zufrieden damit, dass ihr Wort hier Gesetz war. Selbstgefällig lächelnd fuhr sie fort: „Wir haben es geschafft, einen Junggesellen an Land zu ziehen, der so sexy ist wie sonst keiner. Obendrein stammt er aus einer der vornehmsten, traditionsreichsten und vermögendsten Familien. So was findet man heute kaum noch. Ein echter italienischer Hengst, könnte man sagen. Bei diesem Hottie auf dem Cover werden den Leserinnen die Augen aus dem Kopf fallen. Für so eine Ausgabe brauche ich Leute mit Erfahrung."

    Entnervt zwang ich mich, gute Miene zum langweiligen Spiel zu machen, und setzte ein Lächeln auf. „Und wie heißt dieser sexy Single, der die Vaginas zum Glühen bringt?"

    „Geduld, es ist …" Patrice legte eine dramatische Pause ein, bevor sie mit dem Namen herausrückte. „Nico Donato von Donato Inc. Seine Familie stammt aus Italien. Sie haben ganz bescheiden, aber erfolgreich mit einem Weingut in der Toskana angefangen. Ist das nicht ein Traum? Kann man sich irgendetwas Romantischeres vorstellen als diese italienische Landschaft?"

    Woher soll ich das wissen, wollte ich erwidern. Der letzte romantische Moment in meinem Leben lag schon lange zurück. Wie viele Jahre war es jetzt her, dass mein Ex mich im fünften Monat hatte sitzenlassen? Sechs.

    Folglich konnte ich mit Sicherheit sagen, dass das Romantischste in meinem Leben seither die kurzen Momente waren, in denen ich mich mit meinem Zauberstab im Schrank versteckte.

    Wäre es zu viel Information, wenn ich zugab, dass mir mittlerweile schon drei von diesen widerspenstigen Vibratoren durchgebrannt waren? Unwillkürlich rieb ich mir die Narbe an der Hand, wo mir der letzte Vibrator in Flammen aufgegangen war.

    Romantik? Ich wüsste nicht mal, ob ich sie erkennen würde, wenn ich auf offener Straße darüber stolperte. Das machte jedoch nichts, denn Männer waren eine Komplikation, für die in meinem Leben kein Platz war. Ich war absolut zufrieden, wie es gerade lief. Ich brauchte keinen Wein und keine Rosen von irgendeinem Mann, um mich vollwertig zu fühlen.

    Vermisste ich es manchmal, mich in einer kalten Nacht an einen warmen Körper zu schmiegen? Ja, aber dafür könnte ich mir auch einen Hund oder eine Katze anschaffen. Der Effekt wäre derselbe. In letzter Zeit hatte ich ernsthaft darüber nachgedacht.

    „Wow! Ich habe Fotos von Nico Donato gesehen. Der ist definitiv ein Hottie, schwärmte Daphne, und aus ihren Blicken sprach der blanke Neid. „Ich kann mir keine Frau vorstellen, die ihn zurückweisen würde, wenn er sie fragt.

    Ich gab mir Mühe, nicht die Augen zu verdrehen. Und mit meiner oscarreifen Vorstellung machte ich weiter, indem ich wie eine gute Angestellte nickte und Patrice zustimmte, weil ich meinen Job brauchte. „Klingt wirklich fantastisch." Innerlich kämpfte ich gegen den Würgereiz.

    Bei Daphnes Seufzen konnte ich förmlich sehen, wie kleine Herzchen und Regenbogen um ihren Kopf herumschwebten. Lieber Himmel! Wahrscheinlich hatte Patrice sogar recht. Jemanden wie Daphne loszuschicken, um den italienischen Hengst zu interviewen, das wäre, als würde man ein Lamm zum Schlachter schicken. Daphne lebte wahrscheinlich immer noch in der Phase ihres Lebens, in der der BH farblich zum Slip passt.

    Ich dagegen trug im Moment eine Unterhose mit einem Loch, und mein BH war drei Jahre alt.

    Bei mir würde jeder Verführungsversuch in schallendem Gelächter enden. Im Gelächter des Mannes und in meinem eigenen.

    Das sollte nicht heißen, dass ich hässlich war. Und wahrscheinlich besaß ich sogar noch einen BH und einen Slip, die zueinander passten. Aber sexy Slips waren unbequem. Und in meinem Leben ging Bequemlichkeit vor.

    #singlemom

    #allesgeldfürskind

    #meinvibratorstelltkeinepeinlichenfragen

    Patrice redete schon wieder. „Ich weiß gar nicht, wie dieser Mann es geschafft hat, noch Single zu sein. Aber wenn diese Ausgabe erst erschienen ist … Gut möglich, dass wir noch eine Fortsetzung mit der Verlobung bringen, denn irgendjemand wird ihn sich schnappen, das garantiere ich euch."

    „Vielleicht ist er ja ein Arschloch?", warf ich ein, und alle am Tisch lachten nervös auf, abgesehen von Patrice, die nur die Stirn runzelte.

    Ich zuckte mit den Schultern. Im Grunde hatte ich nur ausgesprochen, was alle anderen auch dachten, aber nicht zu sagen wagten. „Das liegt doch auf der Hand, oder nicht? Gut aussehend und reich, aber vielleicht hat er einen miesen Charakter. Kein Geld der Welt kann einen miesen Charakter aufwiegen."

    „Ich bin sicher, dass er ein liebenswerter Mensch ist, stellte Patrice entschieden klar. „Und es ist Ihr Job, dafür zu sorgen, dass das deutlich wird.

    „Aber was, wenn – nur damit wir uns einig sind – er kein liebenswerter Mensch ist?"

    Patrice tippte mit ihrem Montblanc-Füller auf die polierte Tischplatte. Ihre blauen Augen wirkten noch eisiger als sonst. „Ich bin sicher, er ist liebenswert, antwortete sie schließlich. „Und Sie werden gute Arbeit leisten. Ich freue mich schon darauf, Ihren Entwurf zu lesen.

    Das Lachen der Runde im Konferenzraum klang noch nervöser.

    Wieso musste ich mich unbedingt mit der Löwin im Designerkostüm anlegen? Keine Ahnung. Vielleicht lag es daran, dass ich meine Tage bekam. Oder ich war es einfach leid, ständig diese dämlichen, oberflächlichen Artikel zu schreiben, die lediglich das Vorurteil bestärkten, dass Frauen nur an heißen Kerlen mit großen Schwänzen interessiert waren.

    Vielleicht waren es doch meine Tage.

    Ganz ehrlich, gut möglich, dass es beides war.

    Wenn ich etwas Ernstes beitragen wollte, dann hieß es: Jetzt oder nie. Ich legte eine Hand auf mein Knie, das unter dem Tisch unablässig wippte. Dann brachte ich meine eigene Idee für einen Artikel vor.

    „Ich habe mir überlegt, dass wir doch einen Artikel über Richterin Elena Kagan am Obersten Gerichtshof bringen könnten, um zu zeigen, wie sehr Frauen immer noch kämpfen müssen, um Stellen zu bekommen, die traditionell eher mit Männern besetzt werden."

    Das Schweigen war lähmend. Die abschätzigen Blicke taten mir fast körperlich weh.

    Abfällig stieß Patrice die Luft aus. „Wir sind hier bei Luxe und nicht beim Juristischen Rundbrief. Niemand interessiert sich für eine schrullige alte Frau in einer schwarzen Robe, es sei denn, sie trägt bei den Verhandlungen darunter Donna Karan."

    Tadelnd schnalzte Daphne mit der Zunge, und ich hätte die Kleine am liebsten geschüttelt, bis ihr Verstand einsetzt, aber letztlich hatte Patrice recht. Luxe würde in absehbarer Zukunft nichts über Fortschritte bei den Frauenrechten veröffentlichen. Bei Luxe ging es nur um Designerschuhe und um das ewige ungesunde und unerreichbare Schönheitsideal. Die Frauen würden ewig weitermachen, sich gegenseitig anzuzicken und miteinander zu streiten.

    Verdammt, vielleicht fing ich tatsächlich an, Luxe zu hassen. Oder ich verwandelte mich in ein verbittertes Miststück, weil ich schon seit Ewigkeiten nicht mehr flachgelegt worden war. Da sich daran auch in absehbarer Zukunft nichts ändern würde, musste ich meinen Stolz hinunterschlucken, lächeln und mich damit einverstanden erklären, Mr. Großschwanz zu interviewen, weil ich sonst meine Miete nicht mehr zahlen konnte.

    „Ich werde alles vorbereiten", sagte ich und notierte mir: Letzten Rest an Würde aufgeben und die männliche Schlampe interviewen. „Ist schon ein Fotograf bestellt?"

    „Alles erledigt. Jacques wird die Aufnahmen machen. Ich hatte mir überlegt … die Hamptons … Strand und Meer … makelloses weißes Hemd und blauer Anzug …"

    „Das werden bestimmt tolle Fotos", stimmte ich zu, obwohl ich innerlich die Augen verdrehte. Waren solche Fotos nicht schon eine Million Mal gemacht worden? „Heißer Typ am Strand, das finden alle sexy", sprach ich aus, was Patrice bestimmt hören wollte.

    „Genau so ist es." Sie nickte zustimmend, als sei sie erleichtert, mich endlich zur Vernunft gebracht zu haben. „Und für Themen mit Strandfotos lassen sich so einfach Anzeigen verkaufen. Also: Alle haben ihre Aufträge. Auf jetzt, los doch, begeistert mich."

    Als ich den Konferenzraum verließ, schob Daphne sich neben mich. „Hast du schon Fotos von Nico gesehen? Er ist der Wahnsinn. Blaue Augen, zum Sterben schön, und ein Körper … wie geschaffen für die Sünde. Er ist so süß. Und echt charmant."

    „Woher willst du wissen, dass er süß ist?, erwiderte ich ebenso spöttisch wie neugierig. „Bist du ihm schon begegnet?

    „O nein, gab Daphne zu, fügte jedoch schnell hinzu: „Es reicht schon, wenn man sein Gesicht sieht. Er scheint so süß zu sein. Das erkennt man an den Augen. Seine Augen erzählen eine ganz eigene Geschichte.

    „Die erzählen ganz sicher eine Geschichte", stimmte ich zu und hätte mir am liebsten den Finger in den Hals gesteckt. Vielleicht sollte ich die rosa Blase, in der Daphne lebte, zum Platzen bringen, indem ich ihr von meinem süßen Ex erzählte. Von dem Typ, der mich und meinen Sohn im Stich gelassen hatte, als ihm klarwurde, dass man beim Vaterwerden einen neuen Job annimmt, der rund um die Uhr läuft und nicht mehr viel Raum für Freizeit lässt.

    Ich verdrängte diesen Wunsch, denn es wäre nur Energieverschwendung gewesen. Wahrscheinlich würde Daphne ohnehin kaum etwas mitbekommen und mich am Ende für eine gehässige Zicke halten, besonders wenn sie erfuhr, wer mein Ex war.

    Stattdessen sagte ich nur: „Für mich klingt das alles nur nach Problemen. Aber ich würde mich freuen, wenn ich mich irre. Nicht sehr wahrscheinlich, aber das wäre eine nette Überraschung."

    „Du willst diesen Auftrag wirklich nicht? Daphne war fassungslos, dass ich so abfällig reagierte, wenn ich die Möglichkeit bekam, irgendeinen reichen Kerl anzuhimmeln. „Schließlich ist Nico Donato megareich. Abartig reich. Wie die Typen mit Toiletten aus Gold, die sich den Arsch mit Hundertdollarscheinen abwischen. So reich wie die Araber.

    Ich verzog das Gesicht. „So reich, ja? Klingt ja toll. Wieso sollte irgendjemand überhaupt so reich sein wollen? Klang für mich nach einer Menge Ärger. Mir wäre es lieber, mir keine Sorgen mehr machen zu müssen, als abartig reich zu sein. Doch anscheinend war ich mit dieser Ansicht in der Minderheit, zumindest im Moment. „Ich persönlich ziehe ja Toilettenpapier vor, aber es muss das richtig gute sein, nicht dieses faserige, das zerreißt, sobald man es benutzt.

    „Willst du jetzt ernsthaft mit mir über Toilettenpapier diskutieren? Daphne stellte sich vor mich, als ich gerade in den Pausenraum gehen wollte, um dort meinen Joghurt zu essen. „Nimm mich mit, flehte sie mich an. „Bitte! Er ist der Mann meiner Träume. Ich würde einen Mord begehen, um ihn zu treffen. Was, wenn er mein Seelenpartner ist?"

    „Das ist exakt der Grund, wieso ich dich nicht mitkommen lasse. Ich ging an Daphne vorbei. „Vertrau mir, damit tue ich dir einen Gefallen. Männer wie Donato sind selbstverliebt und lassen gebrochene Herzen zurück, wo immer sie auch langgehen. Ich wette, wenn ich ein bisschen nachforsche, treibe ich Unmengen an Frauen auf, die von diesem reichen Widerling benutzt und weggeworfen worden sind. Nur weil er ein hübsches Gesicht hat …

    „Vergiss seinen Körper nicht", wandte Daphne entschieden ein.

    Entnervt atmete ich aus, bevor ich fortfuhr: „… ja, und einen ansehnlichen Körper, bedeutet das nicht, dass er nicht der Teufel sein kann." Ich holte meinen Joghurt aus dem Kühlschrank und wandte mich wieder Daphne zu. „Du bist noch jung. Wenn du ein bisschen mehr Erfahrung hast, wirst du erkennen, dass die abartig reichen Kerle normalerweise die sind, von denen man sich fernhalten muss."

    „Du bist nicht viel älter als ich, stellte Daphne stirnrunzelnd klar. „Warum benimmst du dich dann wie eine alte Lady?

    Sind wir wirklich fast gleich alt? Unmöglich. An den meisten Tagen fühlte ich mich wie hundert.

    „Weil ich nicht glaube, dass ich jemals so jung war wie du. Ich steckte mir den Löffel in den Mund. „Aber wenn du es unbedingt wissen willst: Ich habe mir schon mal die Finger an einem verbrannt, der sehr süß war und gut mit Worten umgehen konnte. Aus Erfahrung lernt man, richtig?

    „Also, weil dir einmal jemand das Herz gebrochen hat, willst du es kein zweites Mal riskieren?"

    Verdammt! Wann war aus dieser Unterhaltung eine therapeutische Sitzung geworden? „So sehr ich dieses kleine Geplauder auch genieße, ich habe noch viel Arbeit zu erledigen …"

    Daphne schmollte, aber sie lief mir zum Glück nicht mehr bis zum Schreibtisch nach, und ich konnte meinen Joghurt ungestört essen, während ich mich im Netz ein bisschen über diesen Kerl schlaumachte.

    Als erfahrene Google-Kämpferin brauchte ich nicht lange, und nach ein paar Klicks hatte ich Fotos und Hintergrundinformationen über den jüngsten Donato-Spross.

    Okay, er sah tatsächlich gut aus, das musste man ihm lassen.

    Ja, diese blauen Augen ließen tatsächlich Frauen dahinschmelzen, und sein Körper sah aus, als sei er meisterlich aus Stein gemeißelt.

    Und Nico war tatsächlich abartig reich, wie Daphne es ausgedrückt hatte.

    Allerdings konnte ich keinerlei Informationen über irgendetwas Nützliches oder gesellschaftlich Wertvolles finden, womit er sich je beschäftigt hätte.

    Keine wohltätigen Vereine, kein Engagement für den Frieden, keine einzige gute Tat.

    Allerdings fand ich ein paar Paparazzi-Schnappschüsse, wie Nico während der Collegezeit im Urlaub am Lake Havasu Schnaps aus dem Nabel einer heißen Mitstudentin schlürfte.

    Richtig. Ich fühlte mich bestätigt. Ein absoluter Nichtsnutz. Wie konnte das Leben

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