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Samtweich wie deine Lippen
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eBook233 Seiten3 Stunden

Samtweich wie deine Lippen

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Über dieses E-Book

Architektin Poppy steht kurz vor dem ersehnten großen Karriereschritt - und wenn sie dafür mit ihrem verhassten Stiefbruder Xander King zusammenarbeiten muss, dann soll es ebenso sein. Der eiskalte Xander und die hitzköpfige Poppy geraten immer wieder aneinander, doch unter der Oberfläche brodelt eine fatale Leidenschaft! Denn Xanders dominante Art weckt in Poppy den heimlichen Wunsch, sich ihm ganz und gar hinzugeben … Aber warum nur hat sie das Gefühl, dass hinter seiner beherrschten Fassade etwas Dunkles lauert?

SpracheDeutsch
HerausgeberMIRA Taschenbuch
Erscheinungsdatum18. Sept. 2020
ISBN9783745752359
Samtweich wie deine Lippen
Autor

Jackie Ashenden

Jackie Ashenden schreibt düstere, gefühlsgeladene Stories über Alphamänner, denen die Welt zu Füßen liegt, bevor sie von ihren umwerfenden Gegenspielerinnen in Stücke gerissen wird. Sie lebt mit ihrem Ehemann, dem unvergleichlichen Dr Jax, zwei Kindern und zwei Ratten in Auckland, New Zealand. Wenn sie nicht gerade Alphamänner und ihre kühnen Heldinnen quält, dann trinkt sie Chocolate Martinis, liest alles, was ihr in die Finger kommt, verschwendet die Zeit in der Welt der Social Media oder wird zu einer Mountainbike-Tour mit ihrem Mann gezwungen.

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    Buchvorschau

    Samtweich wie deine Lippen - Jackie Ashenden

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    Zum Autor

    Lieferbare Titel

    MIRA® TASCHENBUCH

    Copyright © 2020 by MIRA Taschenbuch

    in der HarperCollins Germany GmbH

    © 2018 by Jackie Ashenden

    Originaltitel: „King’s Rule"

    erschienen bei: Harlequin Enterprises Ltd., Toronto

    in der Reihe: DARE

    Published by arrangement with HARLEQUIN ENTERPRISES II B.V. / SARL

    Übersetzung: Christian Trautmann

    Coverabbildung: shutterstock_Viorel Sima

    E-Book-Produktion: GGP Media GmbH, Pößneck

    ISBN E-Book 9783745752359

    www.harpercollins.de

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    1. KAPITEL

    Xander

    Ich hasste Poppy Valentine.

    Erstens war da ihr Name. Ich hatte keine Ahnung, was ihre Mutter Lily sich dabei gedacht hatte. Poppy als Vorname war ja ganz in Ordnung. Valentine als Nachname war auch okay. Aber zusammen? Theatralisch. Ein Name für eine Burlesque-Tänzerin, nicht für eine echte Person.

    Das war natürlich nur meine persönliche Meinung, aber ich zuckte jedes Mal innerlich zusammen, wenn ich den Namen hörte.

    Und zweitens war sie auch noch meine Stiefschwester. Gleich vom ersten Tag an, als Dad sie mir und meinen Brüdern vorgestellt hatte, war Poppy nichts als unverschämt gewesen. Obwohl damals erst zehn, während ich schon fünfzehn war, hatte sie eine äußerst vorlaute Klappe. Ich hatte das Pech, dass ich von Dad dazu auserkoren wurde, auf sie aufzupassen. Sie machte keinen Hehl daraus, wie unbeeindruckt sie von mir im Besonderen und der King-Familie im Allgemeinen war.

    Was soll’s, ich war auch von ihr und ihrem Auftreten wenig beeindruckt.

    Drittens waren all dieser Spott und diese Arroganz in eine außergewöhnlich schöne Hülle verpackt. Ihre schwarzen Locken glichen einer Wolke, die so weich aussah, wie ihre Bemerkungen scharf waren. Unter bestimmten Lichtverhältnissen schimmerte ihre Haut golden, dann wirkte sie wieder wie polierte Bronze. Ihre Augen hatten die Farbe geschmolzener Kupfermünzen. Und dazu diese Killerkurven, die einen Mann in den Wahnsinn treiben konnten. Nicht, dass mir das aufgefallen wäre. Absolut nicht.

    Viertens brauchte ich eine Sekretärin, und obwohl Poppy die letzte Person auf der Welt war, die ich einstellen wollte, sah es allmählich ganz danach aus, als bliebe mir keine andere Wahl in dieser Angelegenheit, da keine Zeitarbeitsvermittlung in Sydney mit einem King würde zusammenarbeiten wollen.

    Mein Vater, Augustus King, hatte bis zu seiner Verhaftung vor fünf Jahren das größte kriminelle Imperium der Stadt angeführt. Es dauerte Jahre, bis meine Brüder und ich unseren Namen aus dem Dreck gezogen hatten.

    Obwohl wir drei eine ganz legale Immobiliengesellschaft leiteten, wurde uns durch die Bevölkerung Sydneys keine Absolution erteilt. Sogar die Heirat meines Bruders Leon mit Vita Hamilton, der Tochter eines ihrer am meisten geschätzten Philanthropen, hatte uns nicht rehabilitiert.

    Nein, anscheinend mussten wir darauf noch warten.

    Für mich war das okay. Wir waren die Überbleibsel des Imperiums unseres Vaters losgeworden und hatten auch seine letzten Lügen aufgedeckt und weggefegt. Das reichte zwar noch nicht ganz, aber irgendwann würde es so weit sein.

    Nicht in der Lage zu sein, gutes Personal zu bekommen und zu halten, war ein wenig ärgerlich.

    Dass niemand für mich arbeiten wollte, hatte natürlich auch mit meinem Ruf zu tun, ein kalter, rücksichtsloser Bastard zu sein. Aber darum ging es nicht.

    Ich wollte Poppy einfach nicht einstellen, Punkt. Aber ich brauchte jemanden. Jemanden, bei dem ich sicher sein konnte, dass er nicht mit unseren Feinden im Bunde war – denn von denen gab es noch genug. Ich brauchte jemanden, der nicht immer noch auf die Rückkehr meines Vaters hoffte, um sich bei ihm einzuschmeicheln.

    Poppy mochte nicht meine erste Wahl als Sekretärin sein – auch nicht meine letzte, um ehrlich zu sein. Doch bei ihr konnte ich mir wenigstens sicher sein, dass sie nichts mit Augustus Kings Imperium zu tun hatte.

    Ich vertraute ihr nicht, sie war jemand, dem ich nicht im Geringsten traute.

    Nicht, dass ich eine Wahl gehabt hätte, angesichts des deutlichen Mangels anderer Kandidaten.

    Jetzt saß Poppy am Kopfende des Konferenztisches im Bürogebäude von King Enterprises in Sydney – auf dem Platz meines älteren Bruders Ajax – und hatte ihre verdammten Füße hochgelegt. Sie saß zurückgelehnt, hatte die Hände hinter dem Kopf verschränkt und summte. Als wäre sie gelangweilt.

    Junge, diese Frau hatte keinerlei Respekt.

    Um alles noch schlimmer zu machen, betonte ihre hautenge Jeans ihre fantastisch geformten langen Beine. Außerdem trug sie ein knappes schwarzes T-Shirt mit dem Logo irgendeiner Punkband, und ihre Sitzhaltung bewirkte, dass sich der Stoff über ihren vollen Brüsten spannte …

    Der fünfte Punkt auf meiner Liste der Dinge, die ich an ihr hasste, war die Tatsache, dass ich sie vögeln wollte. Und es spielte keine Rolle, was sie sagte oder tat, wie unbeeindruckt, scharfzüngig, sarkastisch und geradezu unhöflich sie war – ich wollte sie trotzdem vögeln. Und wie.

    Was mich nicht nur ärgerte, sondern richtiggehend wütend machte. Ich war kein Mann, dem Emotionen oder die Libido den Verstand vernebelten, aber Poppy Valentine schien bei jeder Gelegenheit sowohl auf meine Libido als auch auf meine sonstigen Gefühle eine direkte Wirkung zu haben.

    Zum Beispiel jetzt.

    Ich starrte sie von meinem Platz am gegenüberliegenden Ende des Tisches an und ignorierte das brennende Verlangen, einen ihrer in Stiefeln steckenden Füße zu packen und sie über die Länge des Tisches auf meinen Schoß zu ziehen, um ihr die Konsequenzen einer solchen Respektlosigkeit aufzuzeigen.

    Das tat ich natürlich nicht.

    Sie war meine Stiefschwester, und eine der letzten Anweisungen meines Vaters vor seiner Gefängnisstrafe lautete, dass ich mich um sie und ihre Mutter kümmern sollte. Dass weder die eine noch die andere wollte, dass man sich um sie kümmerte, war eine weitere Sache, die mich wurmte.

    Ich war ein Mann, der zu seinem Wort stand und seine Versprechen hielt. Selbst meinem Vater gegenüber, der mich und jeden anderen in meiner Kindheit ständig belogen hatte. Also würde ich mich wirklich um sie kümmern, und das bedeutete gleichzeitig, dass ich sie nicht anrühren würde.

    Hätte ich ohnehin nicht getan. Ich bevorzugte Frauen, die sich nicht dermaßen ins Zeug legten, um mich wütend zu machen.

    „Du scheinst mein Angebot nicht sehr ernst zu nehmen", sagte ich kühl, zufrieden, dass ich mich anscheinend ganz gut im Griff hatte.

    Sie ignorierte mich und schaute weiterhin hoch zur Decke, mit einem Fuß den Takt einer imaginären Musik klopfend.

    Die Frau verspürte offenbar eine Todessehnsucht.

    Und dann sah ich in der Wolke ihres dunklen Haars etwas Weißes.

    Verdammt. Sie trug Ohrstöpsel.

    Sie war zu diesem Treffen gekommen – ein Treffen, mit dem sie einverstanden gewesen war, zumindest hatte meine Stiefmutter mir das versichert – und hatte sich bewusst vorgenommen, nichts von dem zu hören, was ich von mir gab.

    Meine Beherrschung bröckelte, aber ich riss mich weiter zusammen.

    Zorn war niemals produktiv. Leidenschaft ganz allgemein führte bloß zu Lügen und Missverständnissen und anderen … Problemen. Mein Vater war ein typisches Beispiel, das ich mir stets vor Augen halten musste.

    Ganz ruhig schob ich meinen Sessel zurück, erhob mich und ging um den Tisch herum zu Poppy. Sie sah mich nicht an und bekam ganz offensichtlich nicht mit, was ich tat.

    Gut.

    Ich trat hinter ihren Sessel und beugte mich über sie, während ich gleichzeitig die Hände hob, um ihr die Ohrstöpsel herauszuziehen.

    Erschrocken riss sie die kupferfarbenen Augen auf.

    Und für eine Sekunde glaubte ich darin etwas anderes zu sehen als Verachtung oder Genervtheit. Etwas, das ich nicht zu benennen vermochte.

    Aber dann blinzelte sie, und was immer da war, verschwand.

    „Was machst du da?", fragte ich eisig.

    „Wonach sieht’s denn aus? Musik hören natürlich!" Es schien sie kein bisschen zu stören, dass ich sie bei dieser Unaufmerksamkeit ertappt hatte. Was beinah genauso ärgerlich war wie die Tatsache, dass mir ihre rauchige Stimme unter die Haut ging.

    „Du solltest dir anhören, was ich zu sagen habe. Darum ging es schließlich bei diesem Treffen."

    Sie verdrehte die Augen. „Wenn du was Interessantes zu sagen hast, werde ich zuhören. Alles, was ich bis jetzt gehört habe, war langweilig."

    Noch immer beugte ich mich über sie und war ihr so nahe, dass ich ihren Duft wahrnahm – etwas Süßliches wie Jasmin. Eine seltsame Wahl für eine Frau, die so scharfzüngig und zickig war.

    Ich fand es außerdem betörend. Noch etwas, das ich an ihr hasste.

    „Woher weißt du denn, dass es langweilig ist, wenn du nichts hören kannst?" Ich wollte meine Finger in diesen weichen Locken vergraben, die zu beiden Seiten über den Sessel hingen, und daran ziehen. Sie festhalten, damit sie sich nicht mehr bewegen konnte.

    Damit sie betteln muss.

    „Ich muss es nicht hören. Ihr Blick war herausfordernd. „Es hat mit dir zu tun. Alles, was du sagst, ist langweilig.

    Es war offenkundig, dass sie mich zu irgendeiner Reaktion provozieren wollte. Doch sosehr es mich auch reizte, ich tat ihr den Gefallen nicht.

    „Es gibt ein Architekturbüro in London, sagte ich, das Ass in meinem Ärmel ausspielend. „Ich habe gehört, du hast Interesse daran, für die zu arbeiten.

    Schlagartig verschwand ihr anmaßender Gesichtsausdruck.

    Genau das hatte ich beabsichtigt. Ich hatte meine Hausaufgaben gemacht. Bevor man sich dem Feind stellte, musste man so viel wie möglich über ihn herausfinden, über seine Stärken und Schwächen. Besonders die Schwächen. Und ich hatte Poppys entdeckt.

    Ihre Mutter hatte mir verraten, dass Poppy ein Praktikum in einem renommierten Londoner Architekturbüro absolvieren wollte und es sich geradezu verzweifelt wünschte. Zufällig kannte ich die Besitzerin dieses Architekturbüros ziemlich gut.

    Damit hatte ich ein ideales Druckmittel.

    Poppys Miene verfinsterte sich. „Könntest du aufhören, so bedrohlich auf mich runterzublicken? Das nervt ziemlich."

    Aha. Lily hatte also nicht gelogen. Anscheinend war Poppy tatsächlich sehr daran interessiert, für die zu arbeiten.

    Zufrieden richtete ich mich auf, zog ihr die Stöpsel aus den Ohren und steckte sie in die Hosentasche.

    Poppys Gesichtsausdruck nach zu urteilen, überlegte sie, ob sie sie zurückfordern sollte.

    Ich gab ihr die Antwort. „Du kannst sie wiederhaben, wenn ich fertig bin."

    „Sie gehören mir."

    „Ist mir egal. Dies ist ein geschäftliches Treffen, und ich habe keine Zeit für deinen Teenagertrotz."

    „Armleuchter."

    „Zicke. Schön, dass wir das geklärt haben." Ich ging zurück zu meinem Platz, setzte mich und faltete die Hände vor mir auf dem Tisch.

    Unsere Blicke trafen sich, und ihre Augen funkelten vor Zorn. Sie hatte sich nicht die Mühe gemacht, die Füße vom Tisch zu nehmen, sondern sie absichtlich dort gelassen. Zweifellos um mich zu ärgern.

    Nun, den Gefallen würde ich ihr nicht tun. „Da ich jetzt deine Aufmerksamkeit habe, wirst du mir zuhören? Oder soll ich dich vom Sicherheitsdienst rausführen lassen?"

    Sie lehnte sich zurück und verschränkte erneut die Hände hinter dem Kopf. Diesmal sah sie mich dabei an. „Okay, sagte sie, als sei das keine große Sache. „Mum meinte, du wolltest mir ein wundervolles Angebot machen. Dann lass mal hören.

    Als wäre ich zu ihr gekommen und nicht umgekehrt.

    Ehrlich, es war mir ein Rätsel, wieso mein Schwanz derartig an ihr interessiert war, obwohl ich sie doch eigentlich gar nicht ausstehen konnte. Und es lag nicht allein daran, dass sie schön war.

    Ihre permanent herausfordernde Art war irgendwie … aufregend. Ich wusste nicht, woran das lag, da ich noch nie so auf eine Frau reagiert hatte.

    Ich würde wohl nie schlau daraus werden.

    „Ich brauche eine Sekretärin, kam ich direkt zur Sache. „Die letzte ist gestern gegangen, und ohne kann ich nicht arbeiten. Allerdings habe ich Schwierigkeiten, jemanden zu finden, der für einen King tätig sein will.

    „Kann mir gar nicht vorstellen, warum, murmelte Poppy. „Oh, warte. Könnte es daran liegen, dass dein Vater kriminell ist? Oder dass du ein Arsch bist?

    „Es wäre für die Dauer eines Monats, fuhr ich fort, als hätte sie nichts gesagt. „Bis ich einen festen Ersatz gefunden habe. Es sind lange Arbeitstage, aber du würdest gut bezahlt werden und …

    „Nein."

    Es kam nicht oft vor, dass Leute mich unterbrachen. Zusätzlich zu dem Ruf, ein kalter, rücksichtsloser Bastard zu sein, war ich berühmt dafür, den Leuten nur eine einzige Chance zu geben. Wer es vermurkste, war draußen, ohne jede Diskussion.

    Es war nichts Persönliches. Es war rein geschäftlich. Zeit war Geld, und wenn ich eines hasste, dann Geldverschwendung.

    Schließlich war ich nicht umsonst der Chef von King Enterprises.

    „Ich war noch nicht fertig", sagte ich kühl.

    „Du vielleicht nicht, aber ich schon. Sie stand auf und ging um den Tisch herum Richtung Tür. „Die Ohrstöpsel kannst du behalten.

    Ich ließ sie bis zur Tür gehen.

    Dann sagte ich: „Ich werde Miss Jordan ausrichten, dass du an einem Praktikum nicht interessiert bist. Ich bin sicher, sie hat ein paar andere Kandidatinnen, deshalb wird es für sie halb so wild sein, wenn du einen Rückzieher machst."

    Poppys Hand lag auf der Türklinke; sie hatte mir den Rücken zugekehrt, bereit zu gehen.

    Einen Moment herrschte Stille.

    „Du hast mit Miss Jordan gesprochen?" Jetzt war der verächtliche Ton aus ihrer Stimme verschwunden.

    Wäre ich ein anderer gewesen, hätte ich gegrinst. Aber ich war kein anderer und hatte die Nase voll von diesem blöden Spiel.

    „Ja, antwortete ich daher knapp. „Sie ist mit dem Praktikum unter einer Bedingung einverstanden: dass du eine Empfehlung von mir erhältst.

    Poppys Schultern spannten sich an, aber sie drehte sich immer noch nicht um. „Warum ist das notwendig?"

    „Weil ich es ihr gesagt habe. Ich betrachtete ihre steife Haltung, die im Kontrast zu diesen sinnlichen Kurven stand. „Bist du nun bereit, dich wie ein braves Mädchen hinzusetzen und dir anzuhören, was ich zu sagen habe?

    2. KAPITEL

    Poppy

    Ich wollte mich nicht umdrehen, da ich genau wusste, was ich sehen würde: den zufriedenen Ausdruck auf Xander Kings dämlichem, attraktivem Gesicht.

    Ich hasste ihn so sehr. Hasste ihn.

    Woher hatte er von dem Praktikum gewusst? Wer hatte es ihm gesagt? Es gab nur eine Person, der gegenüber ich es erwähnt hatte …

    Verdammt! Natürlich. Mum. Die mischte sich dauernd ein. Und sie hatte schon immer eine Schwäche für Xander gehabt. Der Himmel allein wusste, wieso, und sie würde es ihm gesagt haben, wenn er gefragt hätte.

    Ich hätte wissen müssen, dass die Einladung zu diesem Treffen einen Haken hatte, weil es immer einen Haken gab, sobald es um Männer ging. Nichts war umsonst, was sie betraf. Da brauchte ich bloß meine Mutter anzusehen, um das zu begreifen.

    Bist du bereit, dich wie ein braves Mädchen hinzusetzen …?

    Ein Schauer überlief mich, wie jedes Mal, wenn ich seine kalte, tiefe Stimme hörte. Diese Autorität vernahm, die etwas in mir auslöste. In einem Teil von mir, den ich nicht leiden konnte.

    Mist, ich wollte ihn nicht ansehen. Ich hasste es, ihn anzusehen.

    Aber ich hatte Jahre damit zugebracht, mir zu sagen, dass er mir nicht das Geringste bedeutete, also zwang ich mich dazu, mich mit gelangweilter Miene umzudrehen.

    Doch sosehr ich mir auch einredete, dass er mir gleichgültig sei, empfand ich seine Gegenwart erneut wie einen Hieb in den Magen.

    Er war ein King und benahm sich auch wie einer, als herrsche er über die ganze Stadt und ihre Bewohner. Der Sessel, in dem er saß, war sein Thron, das Vorstandszimmer sein Thronsaal, die Angestellten seine Höflinge, die ihm huldigten.

    Alle King-Brüder waren charismatisch, und das galt natürlich auch für Xander. Vermutlich hatte es etwas mit seiner Größe, den breiten Schultern und dem athletischen Körper zu tun, der durch den dunkelgrauen maßgeschneiderten Anzug noch betont wurde.

    Seine Gesichtszüge waren markant. Er hatte schwarze Brauen, schwarze Augen und kohlschwarzes Haar, das stets sehr kurz geschnitten war, dazu eine gerade, klassische Nase. Insgesamt wirkte er bedrohlich und auf eine kühle Art unglaublich anziehend und attraktiv. Was mich jedoch am meisten faszinierte, war sein Mund. Während sein Gesicht hart wirkte, war sein Mund es nicht. Diese sinnliche Unterlippe tat es mir immer wieder aufs Neue an.

    Ich sollte diesen Mund nicht ansehen, genauso wenig wie den restlichen Mann.

    Aber, der Himmel stehe mir bei, ich tat es trotzdem. Und dafür hasste ich ihn noch mehr.

    Besonders jetzt, da er mich mit etwas köderte, was ich unbedingt haben wollte.

    „Bist du eigentlich absichtlich so ein Mistkerl, oder wurdest du schon so geboren?, fragte ich leichthin, meinen rasenden Puls ignorierend. „Nein, warte. Ich glaube, diese Frage kann ich mir selbst beantworten.

    „Meine Eltern waren verheiratet, falls es das ist,

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