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Zuerst die Mutter, dann die Tochter 2
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Zuerst die Mutter, dann die Tochter 2
eBook255 Seiten2 Stunden

Zuerst die Mutter, dann die Tochter 2

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Über dieses E-Book

Salzburg ... weißt du noch? Brigitte, Annemarie, Sabine!? Und Brigitte – wer sonst ... Salzburg!

Was für geflügeltes Wort das doch geworden war, Erinnerung und Symbol für all das kaum noch vorstellbare an geballter Erotik, was Richard und Brigitte an diesem einem intensiven Wochenende in Salzburg erlebten. Lust, Liebe, Leidenschaft in einem Ausmaß, welches beide so intensiv nie zuvor erfahren hatten. Erotische Erschöpfungszustände, sodass sich Phantasien in Tatsachen hinein mischten und Traum von Wirklichkeit nicht mehr unterscheidbar machten.#
Und dann – wie der Blitz aus heiterem Himmel und fast sieben Jahre später, da traf Richard sie erneut. Brigitte – immer noch verheiratet, so wie damals ja auch ... und immer noch betörend schön, bezaubernd, verführerisch und erotisch durchtrieben, dass es schwer fiel, sich zu beherrschen.
Aber da war und gab es diesmal noch ganz etwas anderes, jemand anderen, besser gesagt: ihre zur vollen Blüte herangereifte Tochter ... Marlene ...
SpracheDeutsch
HerausgeberXinXii
Erscheinungsdatum7. Apr. 2016
ISBN9783960285427
Zuerst die Mutter, dann die Tochter 2

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    Buchvorschau

    Zuerst die Mutter, dann die Tochter 2 - Marion deSanters

    II

    Lola Luna

    Ganz sicher kam es keiner Flucht gleich, wie ich aus dem Drogeriemarkt heraus ging, aber mir war darin so unglaubliches widerfahren, dass ich es kaum für möglich halten konnte, dass das soeben Geschehene nicht doch ein Traum sein musste.

    Ein wenig verunsichert griff ich nochmals in meine Innentasche des Sakkos. Keine Frage, da steckte der kleine Einkaufssack und hier ertastete ich auch jene Utensilien, die ich bei zwei getrennten Besuchen erstanden hatte. Beim jetzigen eben diesen kleinen frechen Vibrator und davor das Gleitmittel, das ich jedoch beim gerade soeben abgeschlossenen Besuch sogar ausprobiert hatte.

    Grinsend und den Kopf schüttelnd kontrollierte ich, dass die vorhin noch geöffnete Flasche nun wiederum wirklich gut verschlossen war. Ich wollte auf jeden Fall diverses Schweinereien vermeiden, falls die Flasche auslaufen konnte und an absolut falscher Stelle dann fettige ölige Flecken in das Sakko pinseln sollte. Zusätzlich war die Tube von einem kleinen Plastiksack umhüllt, sodass die wenigen Tropfen, die von der erstmaligen erotischen Verwendung her noch am Flaschenhals steckten, auch nicht diese unentfernbaren Flecken hinterlassen sollten.

    Annemarie, was für eine Verkäuferin ... nochmals schüttelte ich den Kopf, dass dies möglich gewesen war, was sich vor gerade mal zehn Minuten im Drogeriemarkt abgespielt hatte.

    Ich konnte mich eines fast schon gemeinen und vor allem ganz breiten Grinsens überhaupt nicht mehr erwehren. Dass der Mann der reifen und wohl sträflich vernachlässigten Verkäuferin von diesen Vorkommnissen nichts erfahren dürfte und würde, verstand sich von selbst. Was aber, wenn sie wohl doch einige Probleme hätte, sich auf einen Stuhl zu setzen, wo doch Gott die angeblich kleinen Sünden sofort zu strafen pflegte? Falls man da überhaupt von einer Sünde reden konnte, Wollust und Ehebruch viel eher… na egal, sie hatte ja jeden einzelnen Schritt davon gewollt … In solch einem Fall müsste dann wohl ein verrissenes Kreuz als Ausrede her halten und nicht ein erstmaliger wahnsinnig geiler Versuch, den sie mir und auch sich selbst zugestanden hatte.

    Ab sofort könnte sie ja nun auch dieses Gleitmittel den Kunden wärmstens empfehlen, schüttelte ich über meinen frechen Gedanken nochmals den Kopf. Nicht nur bei der Wahl der richtigen Größe für die Kondome könnte Annemarie ab jetzt sehr kompetent assistieren, denn das war ja der angebliche Auslöser gewesen.

    Annemarie … ich ließ mir nochmals ihren Namen quasi auf der Zunge zergehen, grinste noch einmal, dann atmete ich durch und setzte meine Schritte recht gezielt in Richtung des Lola-Luna Shops, weswegen ich ja letzten Endes in die Innenstadt geschlendert war.

    Mein Weg führte wiederum am Café vorbei – und ich kämpfte die eine oder andere Überlegung mit mir, ob ich mich hier erneut nieder lassen sollte. Ich könnte ja entweder so tun, dass ich den Zettel und die Telefonnummer noch nicht entdeckt hatte, oder aber ich könnte genauso frech auf Angriff gehen und die entzückende schwarze Kellnerin fragen, was es damit auf sich hatte. Und dann – je nachdem wie sie reagieren würde … dann war der Vormittag wohl auch schon gelaufen, lächelte ich vollkommen verschmitzt. Wer mich sah, der musste sich wohl auch so einiges denken, dass hier mit mir los war.

    Das was in mir tobte, kannte ich kaum in je solch einem gefühlten oder auch nur angedachten Ausmaß. Das war wohl diese berühmte Lockerheit und Leichtigkeit des Seins, dass ich vor lauter Lust und Freude am Leben und Liebe und auch Geilheit derart über den Dingen stand, dass ich wahrlich längst schweben musste. Das Gefühl, die ganze Welt buchstäblich umarmen zu müssen – vor allem aber den weiblichen Teil davon, was immer noch genug war. Das Gefühl und zugleich die Gefahr in mir sehr wohl erkennend, dass ich hier eine Gratwanderung durchführte von Liebhaber, Verführer bis hin zum Macho sondergleichen, der sich maßlos in seiner Akzeptanz und Attraktivität überschätzen sollte.

    Ein Wahnsinn, konnte ich mir nur nochmals vorsagen, wie dieser Tag begonnen hatte. Und dennoch, ein gewisser schaler Beigeschmack war schon zu fühlen, der mir bereits anhaftete: auch wenn Brigitte hier ja offiziell als untreu ihrem Ehemann gegenüber auftrat, so war das zwischen uns beiden, was auch immer sich entwickeln sollte, ja doch ein wenig anders gelagert, sagte ich mir. Wir hatten in dem Sinn uns ja nicht gegenseitige Treue versprochen, diese sehr wohl aber implizit angenommen. Wie gesagt, beredet und versprochen, einander abverlangt hatten wir beide das nicht – und schon gar nicht im Sinne einer Zeremonie von wegen … bis dass der Tod euch scheide.

    Aber es war wohl eine mehr als gerechtfertigte Erwartungshaltung, zwischen uns zumindest Treue anzunehmen. Oder, um die Sachlage ein wenig abzuschwächen – es war jedenfalls meine Erwartungshaltung gewesen, was Brigitte betraf und bei mir … da sah ich gewisse Flexibilität.

    Und wenn ich Brigitte hierin Glauben schenken sollte und das auch tat, dann war ja zwischen ihrem Mann und ihr schon seit bald Ewigkeiten die berühmte tote Hose angesagt … und da sie wohl kaum jemand anderen neben mir hatte, so nahm ich jetzt mal an, war ihre eine und einzige Beziehung eben diejenige zwischen uns beiden. Und ähnliches hatte ja auch für mich gegolten, wie ich mich auf diesen erotisch verrückten Deal mit der attraktiven Mittdreißigerin eingelassen hatte.

    Sicher – so hätte ich es auch gesehen und betrachtet, ohne jeden Zweifel und Diskussion. Und dennoch, das stellte ja genau den Wahnsinn in mir dar, den ich wirklich nicht begründen konnte. Ich hatte sie ja gar nicht hintergehen wollen, betrügen wäre fast ein zu hartes Wort gewesen, auch wenn es den harten Tatsachen und der Wahrheit entsprach. Es ... so eigenartig es klingen musste und wohl auch tat: es hatte sich einfach so ergeben. Und fast noch schlimmer als all das, was schon geschehen war, die Flirts mit den beiden dunkelhäutigen Mädchen, der geilste Quickie aller Zeiten mit der Verkäuferin im Drogeriemarkt und das Bewusstsein, dass ich die Blondine im Lola Luna auch noch besuchen wollte … das war selbst für meine Begriffe viel zu einfach und schnell in eine Dimension der Erotik geglitten, als dass diese noch irgendwie greifbar gewesen wäre.

    Nein – ich fühlte mich nicht schlecht dabei, sondern ganz im Gegenteil! Ich genoss diesen Rausch der Sinne, ließ ihn so richtig auf mich einwirken und nachhallen – dieses Echo der Geilheit. Und das war es ja auch, was meine Situation und das momentane Gefühlsleben auch ausmachte … Wahnsinn auf erotischen Höchstniveau war dies.

    Ganz im Gegenteil zu einem schlechten Gewissen, das mich auch nicht hätte verwundern dürfen, so fühlte ich mich gut, wunderbar befriedigt im wahrsten Sinn des Wortes. Seid umschlungen, Millionen, nicht jetzt in Form von Euros meinend sondern all ihr traumhaften Exemplare aus der Frauenwelt.

    What a difference a day makes … ?

    Was war mit mir geschehen, musste ich mir doch die Frage unbedingt stellen, dass ich so sorglos frech und frei agierte. So kannte ich mich nicht, so locker und zugleich so unglaublich davon überzeugt, dass mir wohl alles gelingen würde, was ich wollte. Ja ich war mir sogar sicher, was sodann der nächste Wahnsinn war, dass mir Brigitte mein Verhalten auch verzeihen würde. Im Idealfall, wenn richtig eingesetzt und zur rechten Zeit erzählt, so schätzte ich die Situation vielleicht sogar total fatal und falsch ein, sollte uns diese Episode weiter bringen … zum Lachen und dann wohl auch das zu tun, mit noch mehr Leidenschaft, Zärtlichkeit und Zeit, wofür ich die Utensilien gekauft hatte.

    Keinesfalls aber würde ich die wohl tödliche Phrase anbringen im Sinn von wegen »… es hat mir nichts bedeutet ...« oder schon gar nicht eine Formulierung wie »… jetzt sei doch nicht so ...«. Sondern nein, wenn überhaupt und die Frage oder Sprache darauf kommen sollte, dann einfach erzählen, nicht im Sinne von zerknirscht 'gestehen', was passiert war. Und diese Schilderung sollte sodann aber in einer verkappt erotischen Variante erfolgen, die Lust auf mehr machte, vielleicht sogar auf Integration der einen oder anderen Gespielin mit ihr, um eben weiteres Neuland gemeinsam, dann aber zu dritt, aufzustoßen.

    Diese Überlegungen alleine waren schon total verrückt – ja, ich wusste es. Aber ich konnte es mir selbst auch nicht begründen, dass ich dabei keine Skrupel kannte, kein schlechtes Gewissen, sondern sogar ganz genau das Gegenteil in mir bezweckte und in meinen Gedanken förderte. Ich hätte ja sagen können, dass ich das tat, um unseren gemeinsamen Horizont zu erweitern … das aber wäre dann wohl zu vermessen und übertrieben gewesen. Denn wenn ich ein wenig nur in mich hinein horchte und mir vorstellte, dass es Brigitte nun zur gleichen Zeit etwa mit einem Konferenzteilnehmer trieb und mir dann die erotischen Details schilderte, auf dass ich noch erregter und wilder auf sie wäre … na ja … das war doch nicht das, was ich mir erhofft hätte, musste ich ehrlicherweise mir selbst eingestehen. Also doch nicht ganz so das vollkommen gleiche Recht für all – weil eben manche, wie wir alle schon von animal farm her wissen, manche gleicher sind als die anderen.

    Vielleicht war das mit der begeisterten Erzählung doch nicht die beste Idee, kam nun erstmals seit ganz langer Zeit der notwendige Hauch von schlechtem Gewissen in mir auf.

    Asali, Amali … wie konnte man nur so ähnlich heißen und dann auch so ident aussehen, gingen mir diese beiden schwarzen Gazellen einfach nicht aus dem Sinn. Klar, Geschwister ähneln einander aus sehr verständlichen Gründen - und dann kam dazu, dass beide schwarz waren. Also wirklich schwarz, so ganz besonders dunkel, dass es erst auf den berühmten zweiten Blick wohl erst möglich war, diese feinen Unterschiede auszumachen, die als Anhaltspunkt galten. Asali – in der Residenz, da gab es ein »s« in beiden Namen … das war einmal eine Eselsbrücke, um die Namen zuordnen zu können.

    Und Amali – da fiel mir jetzt kein wirklich griffiger Stegreif ein. Aber es genügte ja der eine Name, da sie mir mit Sicherheit immer paarweise in Erinnerung bleiben würden, dachte ich mir.

    AsAm also oder besser noch amas, wenn ich die Anfangsbuchstaben der beiden kombinierte. Oh ja, das hatte schon wieder was mit Latein und Liebe zu tun, auch wenn ich weitaus eher nur von Lust und geradezu berstender Geilheit getragen wurde.

    Amali also … sprach ich mir vor und lugte etwas verstohlen in den Gastgarten hinein, immer noch nicht ganz sicher, ob ich die attraktive Kellnerin erneut aufsuchen sollte oder nicht. Wie sie dann wohl reagieren würde oder aber – da kamen schon die verrücktesten Ideen weiter in mir auf, die ich aber nicht einmal zu Ende denken konnte, so abwegig und doch erotisch waren sie.

    Wie wäre es denn, wenn ich nun Amali von hier entführe, hin ins Residenz, hinauf auf unser Zimmer und dann, wenn Asali ihrer Tätigkeit nachkommen würde, das Zimmer eben aufräumen, sie mit in unseren Liebesreigen einbeziehen. Und später dann natürlich auch noch Brigitte dazu mit integrieren oder umgekehrt. Egal, welche Reihenfolge, grinste ich – aber so eine schwarz-weiße Menage a trois, das wäre wohl wirklich ein vollkommen erotisch interessanter Aspekt.

    Das konnte doch nicht sein! Ich musste selbst über mich grinsen, dass ich derart unrealistische Überlegungen überhaupt wälzen vermochte … das war wohl wieder ein klassischer Gedanke, wie er nur einem Mann einfallen konnte. Jetzt fehlte dann ja nur noch, dass ich auch der Verkäuferin aus dem Drogeriemarkt eine aktive Rolle in diesem erotischen Stelldichein zudachte und der sexuelle Übermacho wäre schon definiert gewesen.

    Solch eine Konstellation stellte dann wahrlich eine mission impossible dar, ohne jetzt an den abgezwickten Oberscientologen denken zu wollen.

    Die Telefonnummer von Amali hatte ich ja ohnehin. Aber vielleicht wäre es am besten sogar, ein ganz normales und tunlichst nettes Gespräch schon jetzt zu führen, sodass meine innere Aufgewühltheit sich wieder legen sollte. Außerdem schnell auf der Toilette verschwinden wäre kein Nachteil und wenigstens kurz sich an den verräterischen Stellen einer etwas gründlicheren Waschung unterziehen, wäre auch kein Fehler.

    Annemarie hatte ja sicherlich den privaten Aufenthaltsraum noch für einige Zeit nicht verlassen, so wie ich sie vollgeschäumt hatte, stellte ich mir in verschmitzter Weise ein Bild recht verboten und immer noch durchaus geil vor. Und wenn dann ihre Kolleginnen sie ganz neugierig bestürmen und befragen sollten – da wäre ich gerne Mäuschen gewesen, was sie denen gegenüber gestand oder aber doch für sich selbst behielt. Würde sie denn auch den anderen schildern, was genau passiert war – was sie getan hatte und was sie mir erlaubt hatte? Und wer hatte denn da eigentlich wen verführt – falls das von Relevanz war. Also da … ich grinste in mich hinein, musste ich die Lorbeeren schon der Verkäuferin zugestehen, aber das war ja nicht von wirklicher Relevanz, wer begonnen hatte.

    Sprachen denn Frauen über so etwas wie eine Eroberung – oder waren das dann doch eher nur die Männer, typischerweise nach dem Sport bei einem oder zwei Bier oder eben beim Lagerfeuer bei zwei oder drei Bier ...

    Wenn ich nicht davor nochmals in den Drogeriemarkt geschaut hätte, wer weiß – ich hätte es wohl weiter versucht, bei der jungen Schwarzen ähnlich zu reüssieren, wie es mir total unverhofft ja bei der dicklichen aber umso lustvolleren und willigen Verkäuferin gelungen war. War das ein Wink des Schicksals?

    Verrückte Erkenntnis – aber eben einfach geil, wirklich geil!

    Ein wenig bremste ich meine Schritte entlang des Vorgartens ein, nahm das Handy aus meinem Sakko heraus und tat so als hätte ich eine SMS oder dergleichen erhalten, nur um genau auf dieser Höhe etwas länger verweilen zu können. In Wirklichkeit blieb ich ja sogar stehen, um Zeit für das Beobachten zu gewinnen, aber es sollte wohl nicht so sein, wie ich mir in der idealen Traumwelt ein weiteres Bild zurecht gedacht hatte, egal wie unrealistisch dies auch sein mochte.

    Dass ich dabei immer wieder den Blick über das Display hinweg hoch streifen ließ, um sehen zu können, wo sich das dunkelhäutige Mädchen aufhielt, verstand sich fast wie von selbst. Aber ich konnte sie nicht entdecken – ja ganz im Gegenteil, ein eher wirklich mürrisch wirkender und uninteressant auftre-tender alter Kellner war nun für die spärlichen Gäste zuständig. Ein klassischer Grantler, so wie er im Buch stand – na der musste dann wohl aus Wien kommen, stellte ich mit einem weiteren Grinsen fest.

    Auch wenn ich auf der einen Seite innerlich fast froh war, dass mir somit eine Entscheidung abgenommen worden war, so war ich doch zugleich auch ganz tief in mir drinnen enttäuscht. Nein, nicht dass ich an eine mögliche Fortsetzung oder den Beginn einer vergleichbaren Episode wie zuvor wirklich hätte denken können, denn dazu war ich innerlich fast zu abgespannt und müde. Es war wohl dieser groteske männliche Egoismus und halbe Größenwahn, dass ich mir selbst somit eine Art von Bedauern vorgab.

    Als würde ich heute noch die ganze Welt erobern können, so fühlte ich mich – über den Dingen und den Wolken schwebend wie in einem trunken Zustand, in dem alles möglich war.

    Lola Luna - II

    Ich könnte es wohl in keinem anderen Wort beschreiben, selbst wenn es schon abgedroschen ist und dennoch immer wieder verwendet werden muss.

    Einfach eine andere Kategorie.

    Verführerisch in kaum je so gefühlten Ausmaß!

    Beinahe genauso kitschig, wie es im Buche stand, musste ich gestehen.

    Ein Püppchen im wahrsten Sinn des Wortes, ohne jetzt damit beleidigend dastehen zu wollen. Barbie eben – in gewisser Hinsicht, aber von ihrem Kent da war doch die Puppe sogar offiziell getrennt, wenn ich mich nicht irre. Aber das war im Moment auch vollkommen irreal, was sich da gewisse Marketingstrategen ausgedacht hatten, wenn es nur um eine Spielzeugpuppe ging.

    Oder aber wollte sie nicht sogleich und sofort diese Assoziationen erwecken, wenn man einen Blick durch die Auslage warf: Dass hier eine vollbusige Verkäuferin auf die Kunden losgelassen wurde und wohl vor allem den Männern dabei wusste, den Kopf zu verdrehen, auf dass noch mehr gekauft wurde. Und die Haarfarbe – ja, die verstand sich selbstredend wohl wie von selbst.

    Diese Blondine im Shop!

    Eine wahre Sexbombe – so erschien sie mir. Eine Marylin, ohne mit ihr jetzt aber Ähnlichkeiten aufzuweisen, außer die sofortige Assoziation mit einem bewusst naiv-dummen Auftreten, das in jedem Fall aus Marketinggründen her übertrieben war.

    Zum Anbeißen und einfach sofort zum Flirten gedacht, eine Versuchung wert, all das war es, was sie sofort in mir und vermutlich einem jeden Mann spontan erweckte, der liebestrunken war.

    Liebestrunken – oder vielleicht doch besser gesagt: sexsüchtig in einem Ausmaß, als wäre gerade durch die begonnene Liebesaffäre mit Brigitte eine innere Hemmschwelle geborsten, die nun Aktionen, Reaktionen und erst recht Gedanken in mir freisetzte, die einen derartigen erotischen Dauerzustand der Erregung erst überhaupt ermöglichen konnten.

    Und was dazu kam und mich zugleich am meisten verwunderte, das war diese geradezu unglaubliche Absenz von etwas, das ich als schlechtes Gewissen bezeichnen möchte. Oder eben als Moral, als Anstand im weitesten Sinn. War ich unter Drogen oder waren es die Hormone, die in mir nun im frei fallenden Übermaß produziert wurden, sodass ich stets nach einem natürlichen Ablassventil suchen musste, sobald ich eine attraktive Frau gesehen hatte.

    Wobei – wenn ich an die wahrlich reife und füllige Dame aus dem Drogeriemarkt dachte, dann war das ja auch gar nicht einmal das ausschlaggebende Kriterium gewesen. Ich war in einem Dauerzustand der erotischen Exalteration, hyperaktiv in einem nie auch nur ähnlich gefühlten Ausmaß.

    War da irgendetwas im Essen, im Trinken oder im Frühstück beigemengt worden, musste ich fast einen Verdacht hegen, ohne natürlich wirklich an die Möglichkeit zu denken, dass ich da wo unwissentlich sexuelle Drogen oder dergleichen konsumiert hätte. Nein, das war schon ich, das waren schon die in mir explodierenden Gedanken. Das war schon diese Träumerei, die ich vielleicht auch früher gehabt hatte, wenn ich eine schöne Frau oder ein attraktives Mädchen sah: Dass ich ein wenig näher über sie nachdachte, kurz nur, mich an ihrem Blick, ihrem Aussehen, der Bewegung und den Formen erfreute … und dann ließ ich sie üblicherweise wieder in der Menge aufgehen, ohne dass ich auch nur einen einzigen und noch so winzigen Schritt gesetzt hätte, mit ihr näher in Kontakt zu treten. Geschweige denn ernsthaft an mehr zu denken, wie solch ein Kontakt intensiviert werden konnte.

    Verrückt oder eigenartig, dass sich dies mit einem Mal so offenbar geändert hatte und ich eben nun überaus erfolgreich jeweils den nächsten Schritt gesetzt hatte. Und was oder wer war der Auslöser gewesen? Das zuvor mit Annemarie war einfach passiert, war wie eine Zugabe, die nicht sonderlich zählte, wagte ich mir selbst fast zu denken und auch einzureden. Das Geplänkel mit der jungen schwarzen Kellnerin im Café, das hatte ja zu keinen Konsequenzen geführt, das war auch wie Zugabe, ein Flirt gerade, mehr nicht – selbst wenn sich da gewisse Chancen ergeben konnten. Und mehr, alles was recht war, hatte ich ja auch nie näher angedacht oder gar geplant gehabt. Nur – war es nicht so, dass gerade die Gelegenheit auch Diebe machte, wenn man das Sprichwort ein wenig abwandelte und anders betrachten wollte. Diese Leichtigkeit, wie es wohl möglich erschien, hier mit dem entsprechend lockeren Auftreten, die eine oder andere Frau, ein Mädchen zu verführen, das war schon beeindruckend. Selbst wenn ich nicht den berühmten direkten Wert darauf legte – es hatte doch nachdrückliche Wirkung in mir erzielt.

    Dennoch war es in Wirklichkeit vor allem Brigitte und ihre gar so lockere und leichte Art, die all dies ausgelöst hatte. Alleine schon ihre Annonce, wenn ich diese mir wieder auf der Zunge zergehen ließ … zur Erfüllung ihrer weiblichen Bedürfnisse … was für eine geile Ausdrucksweise, dass ich ein doch deutlich hörbares Stöhnen von mir geben musste.

    Dieser Wahnsinn an Erotik, den sie ausstrahlte, wenn ich nur an gewisse Kleinigkeiten dachte, die mein Blut zur Wallung brachten. Ihre Strümpfe etwa, nicht einfach eine pseudo billige Strumpfhose um ein paar Euro, sondern meistens ja doch schon ein Kunstwerk, das sich in Mäandern ihre Beine entlang und hoch schlängelte, um dann

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