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Seewölfe - Piraten der Weltmeere 566: Zigeuner der See
Seewölfe - Piraten der Weltmeere 566: Zigeuner der See
Seewölfe - Piraten der Weltmeere 566: Zigeuner der See
eBook105 Seiten1 Stunde

Seewölfe - Piraten der Weltmeere 566: Zigeuner der See

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Über dieses E-Book

Der See-Zigeuner fuhr blitzschnell herum und griff erneut unter sein weißes Gewand. Diesmal hielt seine Hand eine Pistole, die er blindlings abfeuerte. Hasard hörte den Knall, sah den Blitz und spürte, wie das Blei dicht an seinem Gesicht vorbeizwitscherte. Bevor der Pirat ein zweites Mal abdrücken konnte, durchbohrte ihn Hasards Degenklinge. Inzwischen gingen auch die anderen Arwnacks zur Sache. Der Seewolf hatte richtig getippt: Die Kerle trugen alle unter ihren Gewändern Pistolen und Dolche, und damit verstanden sie auch geschickt und schnell umzugehen. Aber sie waren an Kämpfer geraten, die ebenfalls ihr Handwerk verstanden und nicht zauderten. Carberry war mit einem Riesensatz auf der Sambuke und schnappte sich einen Kerl, der mit einem Schießprügel hantierte. Noch bevor er abdrücken konnte, erwischte ihn der gefürchtete Profoshammer...
SpracheDeutsch
HerausgeberPabel eBooks
Erscheinungsdatum5. Nov. 2019
ISBN9783954399734
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    Buchvorschau

    Seewölfe - Piraten der Weltmeere 566 - Fred McMason

    Sache.

    Sie rupften fast jedes Schiff, nur die Türken durften ungehindert passieren, weil sie ohnehin eine Vormachtsstellung hatten. Denn mit den Türken legte sich selbst Roma Padisch nicht an …

    Aber von all dem wußte Capitán Don Miguel nichts. Die Reise nach Istanbul war ohne jeden Zwischenfall verlaufen, und selbst mit den Türken hatte es keine Schwierigkeiten gegeben, obwohl die Spanier für sie nicht gerade das waren, was man als gute Freunde bezeichnete.

    Don Miguel hatte an Bord zwei Spitznamen, von denen er allerdings nichts ahnte. Die Offiziere nannten ihn El perplejo, und das hatte seinen guten Grund. Erfuhr er eine unbedeutende Neuigkeit oder etwas ganz Banales von ihnen, dann verzogen sich seine Lippen und formten ein perplexes, erschrockenes oder ungläubiges Mündchen, als hätte man ihm die größte Sensation mitgeteilt. Sehr gebannt pflegte er dann zuzuhören, und gab sich sehr interessiert, aber – wie gesagt – auch immer ein wenig erschrocken oder perplex.

    Die Männer vorm Mast nannten ihn El titere, und das bedeutete nichts anderes als schlicht und einfach Hampelmann. Das war keineswegs abwertend gemeint, es hatte nur damit zu tun, daß Don Miguel eigentlich immer überall war, obwohl sein Platz das Achterdeck hätte sein sollen.

    Er hampelte auf der Galeone herum, war mal hier, mal da, sah dem Koch in der Kombüse auf die Finger, oder tauchte ganz überraschend im Mannschaftsquartier auf, wenn niemand damit rechnete. Ebenso plötzlich erschien er dann wieder auf dem Achterdeck.

    Hin und wieder kam es auch vor, daß er dem Segelmacher bei der Arbeit über die Schulter sah, oder er blickte einem Mann penetrant auf die Finger, wenn der ein Tau spleißte. Dann stand er daneben und rührte sich nicht, bis die Arbeit erledigt war. War das der Fall, dann hampelte er zum nächsten.

    Über dem Marmarameer spannte sich an diesem Tag ein seidig-blauer Himmel, der den kommenden Winter bereits ahnen ließ. Die Sonne hatte nicht mehr die richtige Kraft, und die Abende und Nächte waren bereits empfindlich kühl.

    El titere hampelte diesmal in seiner Kammer herum und besah sich sehr zufrieden die Schätze und Kostbarkeiten, die er seiner Dulcinea in Saragossa mitzubringen gedachte. In Istanbul hatte er kostbares Silbergeschirr günstig erworben, dazu eine goldene Halskette mit einem Edelsteinanhänger und zwei silbergetriebene Ohrringe mit leuchtend blauen Sternsaphiren. Dazu gehörte noch ein Armband, ebenfalls silbergetrieben und mit Sternsaphiren geschmückt.

    Don Miguel rieb sich zufrieden die Hände und genehmigte sich ein kleines Schlückchen Rotwein. Die Kostbarkeiten hatte er auf einem Samttuch auf seiner Koje ausgebreitet, und dabei tat er seinem Spitznamen wieder mal alle Ehre an, indem er herumhampelte und von einer Ecke zur anderen lief. Vor der Koje blieb er immer wieder stehen, um die Schätze zu betrachten.

    Nach einer Weile verschloß er sie sehr sorgfältig in seinem Schapp, und da hielt ihn nichts mehr in seiner Kammer, und so rannte er wieder zum Achterdeck hinauf, wo der Erste Offizier, Dino Ballou, gerade dem Zweiten verklarte, daß der ehrenwerte Señor Capitán absolut keine „Ruhe im Arsch" habe.

    Don Miguel sah zuerst nach dem Kurs, blickte den Rudergänger an und nickte wohlwollend.

    „Da hat sich gerade eine Möwe auf dem Großmars niedergelassen, Señor Capitán", sagte der Erste genußvoll. Er deutete nach oben und zeigte auf den Vogel, der auf dem Großmars hockte und sich intensiv und ohne Scheu das Gefieder putzte.

    Das war mal wieder eine Neuigkeit! Don Miguel kriegte prompt sein erschrockenes Mündchen und sah den Ersten an, als habe der gerade den Weltuntergang verkündet. Ebenso fassungslos sah er dann zum Großmars, das Mündchen geöffnet, die Zunge leicht zwischen den Zähnen und die Augen groß und rund.

    Nicht zu fassen – da hockte eine Möwe!

    „Ja, tatsächlich, da sitzt eine Möwe, sagte er perplex. „Eine noch junge Möwe, wie mir scheint. Offenbar ist sie erschöpft. Haben Sie sie schon gefüttert?

    Der Erste verkniff sich das Feixen. Der Zweite stand mit einem Gesicht da, als hätte man ihn an die Balustrade genagelt.

    „Nein, noch nicht, Señor Capitán. Ich wollte Ihrer Entscheidung nicht vorgreifen."

    „Dann lassen Sie das nachholen. Geben Sie ihr … äh … Küchenabfälle am besten, aus der Kombüse natürlich. Sie wissen ja, daß mir Möwen sehr am Herzen liegen, denn sie sind die fliegende Auferstehung ertrunkener Seeleute. Sozusagen personifizierte Seelen, die sich in die Lüfte geschwungen haben."

    „Sehr gehaltvoll ausgedrückt, Don Miguel, sagte der Erste mit unbewegtem Gesicht. „So einen Sch… schönen Satz habe ich noch nie gehört.

    Don Miguel verließ übergangslos seinen Posten und hampelte aufs Quarterdeck, um die Möwe näher in Augenschein zu nehmen. Der Zweite Offizier, Arellano, stand mit zuckenden Lippen an der Balustrade und schien unter Atemnot zu leiden.

    „Todos Santos, murmelte er, „müssen Sie das immer absichtlich hochspielen, Ballou?

    „Weshalb nicht? Ich finde das köstlich."

    „Eines Tages merkt er es."

    „Dazu ist er viel zu sehr in die personifizierten Seelen vernarrt, die sich in die Lüfte schwingen."

    Ballou gab einem Decksmann einen Wink, damit der sich um die Möwe kümmerte. Der Mann starrte ihn schweigend an, verschwand dann in der Kombüse und kehrte mit einer Handvoll Abfall zurück. Es sah ziemlich matschig aus, was er da in der Hand hielt, und es roch auch so.

    Don Miguel überwachte das „Möwenfüttern" persönlich und gab Anweisung, wie der Mann aufzuentern habe.

    Aber offenbar hatte die personifizierte Seele heute keine gute Laune, denn sie schiß ihm etwas, und zwar im wahrsten Sinne des Wortes.

    Die Möwe reckte den weißen Hintern heraus und dann klatschte es auch schon.

    Don Miguel hätte es vielleicht mit einem kleinen Kanönchen verglichen, das abgefeuert wurde. Nach dem Abschuß zuckte der Achtersteven der Möwe zurück und ging in Ruhestellung. Der Rückstoß wurde nicht durch die üblichen Brooktaue abgefangen, sondern durch die Beinchen der Möwe, die sich um das Tau krallten.

    Nachdem sich ihre Hinterlassenschaft als weißer großer Fleck auf den Planken ausbreitete, flog sie einfach davon. Der aufenternde Mann war mit knapper Not und Mühe einem Volltreffer entgangen, weil er sich rechtzeitig geduckt hatte.

    „Verdammtes Mistvieh, fluchte er leise und kehrte wieder auf die Kuhl zurück, in der Hand immer noch den Matsch haltend. „Der Teufel soll dich holen.

    „Tsss, tsss, tsss, machte Don Miguel kopfschüttelnd. „Werfen Sie das Zeug über Bord. Und beim nächsten Mal fangen Sie das etwas gefühlvoller an. Sie haben die Möwe erschreckt, Serafino. Gefühlvoller, sage ich, viel gefühlvoller, verstanden?

    „Si, Señor Capitán. Aber die Möwe war früher mal mein Kumpel, und sie hat mich auch sofort erkannt. Deshalb flog sie weg."

    Don Miguels Mund blieb offen. Er war wieder mal perplex.

    „Sind Sie sicher? fragte er fassungslos. „Ihr Kumpel … äh? Und Sie haben ihn erkannt? Weshalb flog er dann weg?

    „Wir hatten kurz vor seinem Ableben Streit, Señor Capitán. Aber ich habe ihn trotzdem erkannt. Er flog schon eine ganze Weile hinter dem Schiff her."

    Don Miguel nickte nachdenklich und blickte der Möwe nach.

    „Das beweist wieder einmal recht drastisch und deutlich, daß ich recht habe. Es ist also keine haltlose Theorie, wie man mir immer aufzuschwätzen versucht. Sie sind sich Ihrer Sache also ganz sicher, Serafino?"

    Der Bootsmann legte eine Hand auf sein Herz.

    „Absolut, Señor Capitán, daran gibt es überhaupt keinen Zweifel. Ich habe überdeutlich seine blauen Augen gesehen. Solche

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