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Die Melodie unserer Herzen
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eBook143 Seiten2 Stunden

Die Melodie unserer Herzen

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Über dieses E-Book

Ballerina Tessa fühlt sich sofort zu dem mysteriösen Pianisten Julian hingezogen. Als er bei einer nächtlichen Probe zärtlich „Küss mich!“ flüstert, kann sie nicht widerstehen. Aber kaum sinkt sie in seine Arme, weist er sie wieder ab. Verletzt fragt sie sich, ob er nur mit ihr spielt …

SpracheDeutsch
HerausgeberCORA Verlag
Erscheinungsdatum5. Dez. 2022
ISBN9783751521031
Die Melodie unserer Herzen
Autor

Teri Wilson

Teri Wilson ist bekannt für ihre herzerwärmenden Romances mit Figuren, die oft auch eine kleines bisschen liebenswerte Schrulligkeit an den Tag legen. Die beliebte Autorin hat bereits am RITA Award teilgenommen und wurde als USA Today Bestselling Author ausgezeichnet.

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    Buchvorschau

    Die Melodie unserer Herzen - Teri Wilson

    IMPRESSUM

    Die Melodie unserer Herzen erscheint in der Verlagsgruppe HarperCollins Deutschland GmbH, Hamburg

    © 2018 by Teri Wilson

    Originaltitel: „The Ballerina’s Secret"

    erschienen bei: Harlequin Enterprises Ltd., Toronto

    Published by arrangement with HARLEQUIN ENTERPRISES II B.V./S.àr.l.

    © Deutsche Erstausgabe in der Reihe BIANCA EXTRA, Band 69

    Übersetzung: Alina Lantelme

    Umschlagsmotive: master1305, surachetkhamsuk, Olha Pohorielova / Getty Images

    Veröffentlicht im ePub Format in 12/2022

    E-Book-Produktion: GGP Media GmbH, Pößneck

    ISBN 9783751521031

    Alle Rechte, einschließlich das des vollständigen oder auszugsweisen Nachdrucks in jeglicher Form, sind vorbehalten.

    CORA-Romane dürfen nicht verliehen oder zum gewerbsmäßigen Umtausch verwendet werden. Sämtliche Personen dieser Ausgabe sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen sind rein zufällig.

    Weitere Roman-Reihen im CORA Verlag:

    BACCARA, BIANCA, JULIA, ROMANA, HISTORICAL, TIFFANY

    Alles über Roman-Neuheiten, Spar-Aktionen, Lesetipps und Gutscheine erhalten Sie in unserem CORA-Shop www.cora.de

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    1. KAPITEL

    In der U-Bahn-Station 66th Street erklang an diesem Montagmorgen Musik. Tessa konnte sie nicht hören, aber sie spürte das sanfte Vibrieren der Noten wie eine leise Einladung zum Tanzen unter ihren Füßen.

    Seit nun schon dreizehn Monaten hatte sie weder Musik noch sonst irgendetwas gehört. Mehr als ein Jahr. Die lärmende Geschäftigkeit der Menschen oder das Zischen der U-Bahnen vermisste sie nicht mehr, aber die Erinnerung an die Musik auf den Bahnsteigen hatte sie noch nicht abschütteln können.

    Manchmal warf sie noch einen oder zwei Dollar in einen geöffneten Geigenkasten. Der Straßenmusiker schenkte ihr für gewöhnlich ein Lächeln, das Tessa erwiderte. Dann blieb sie stehen und beobachtete, wie die Musiker mit dem Bogen über die Saiten strichen, bis die Stille ihr wehtat.

    Heute hatte ihr Hund sie durch das Zucken der Ohren zuerst auf die Musik aufmerksam gemacht. Als ausgebildeter Assistenzhund wies er sie auf bestimmte Geräusche, Töne, Laute hin – das Telefon, den Wecker oder Menschen, die ihren Namen riefen. Musik zu erkennen, gehörte eigentlich nicht zum Repertoire. Aber Mr. B liebte Musik einfach.

    Als sie mit dem kleinen Hund die Stufen zum Bahnsteig hinunterging, sah sie, dass ein älterer Mann Trompete spielte. Offenbar hatte sie die U-Bahn gerade verpasst, denn abgesehen vom Trompeter war sie allein auf dem Bahnsteig.

    Der Hund lief direkt auf den Mann zu, als sie die Leine locker ließ. Sie vermutete, dass es sich um einen Jazzmusiker handelte, denn er trug einen Hut, eine Fliege und schwarzweiße Schuhe im Stil der Zwanzigerjahre.

    Im letzten Jahr hatte sie einmal solche Schuhe bei einer Tanzeinlage getragen. Die Wilde School of Dance hatte als Reminiszenz an Gershwin eine Aufführung präsentiert, die mit „Rhapsody in Blue" eröffnet worden war. Doch schon beim nächsten Musiktitel hatte Tessa wieder Ballett getanzt und Spitzenschuhe getragen.

    Sie liebte Spitzenschuhe. Schon als kleines Kind hatte sie in der Ballettschule ihrer Mutter im großen Studio mit den verspiegelten Wänden in einer Ecke gespielt und den Schülerinnen beim Spitzentanz zugesehen.

    Das Tanzen lag ihr im Blut. In dem Moment, als sie zum ersten Mal eine Ballettstange berührt hatte, war sie dem Tanz verfallen. Ballett war ihre Bestimmung, die Quelle ihrer größten Freude und – so hatte es das Schicksal gewollt – auch die ihres tiefsten Schmerzes.

    Tessa schluckte, als die Erinnerung an den Unfall vor dreizehn Monaten in ihr hochstieg, der sie Tag für Tag und Nacht für Nacht in ihren Träumen verfolgte. Sie sollte nicht mehr daran denken. Schließlich hatte sie genug Courage aufgebracht hatte, um sich wieder der Konkurrenz zu stellen und ihr Ziel zu verfolgen.

    Welches Lied spielte wohl der Trompeter? Seine Kleider wirkten sehr abgetragen. Tessa nahm eine Dollarnote aus ihrer Handtasche, bückte sich und warf sie in den Kasten zu seinen Füßen. Als sie sich wieder aufrichtete, bemerkte sie, dass sich eine paar Passanten um den Musiker versammelt hatten.

    Ihr fiel ein Mann mit gefühlvollen blauen Augen und Gesichtszügen auf, die Michelangelo geschaffen haben könnte. Er stand auf der Seite und sah wütend aus. Wie ein sehr reizbarer Heathcliff aus dem Roman „Sturmhöhe". Neben dem Mundwinkel hatte er eine interessante Narbe, die seine sehr markanten Gesichtszüge noch unterstrich. Dadurch wirkte er weniger perfekt. Menschlicher. Er war Künstler. Darauf würde sie wetten.

    Aber warum starrte sie einen völlig Fremden an, der dem armen alten Mann die Trompete offenbar am liebsten aus den Händen reißen würde? Sie warf noch einen Dollar in den Kasten und bemerkte, dass Heathcliff kopfschüttelnd die Augen verdrehte.

    Mr. B zerrte an der Leine und machte sie darauf aufmerksam, dass die U-Bahn eintraf. Mittlerweile konnte sie die Körpersprache des Hundes besser lesen als von den Lippen der meisten Menschen. Zu Hause bedeutete ein Stups mit der Pfote ein Klopfen an der Tür und zwei Stupse das Klingeln ihres Handys. Wenn er morgens als Erstes wiederholt über ihr Gesicht leckte, wollte er sagen: Raus aus den Federn!

    In der Öffentlichkeit waren Mr. Bs Hinweise dezenter. Allein das Zucken der Ohren sprach Bände. In Begleitung von Mr. B nahm sie ihre Umgebung schärfer wahr und fühlte sie sich irgendwie sicherer.

    Tessa stieg in einen Wagen und setzte sich auf einen Platz mit freiem Blick auf die Digitalanzeige der Haltestationen.

    Sie versuchte, sich keine Gedanken darüber zu machen, dass es ein kleiner Hund war, mit dem sie die bedeutendste Beziehung in ihrem Leben führte. Wenn es anders gekommen wäre, wäre sie jetzt mit Owen verheiratet, Ehefrau und vielleicht sogar schon Mutter.

    Vielleicht würde sie eines Tages noch Kinder bekommen. Für solche Dinge würde später noch Zeit sein, wenn sie nicht all ihre Energie in den Wiederaufbau ihrer Karriere steckte. Liebe, sogar Freundschaften konnten warten, oder nicht?

    Immerhin war sie in dem Sinn keine Einzelgängerin. Sie unterrichtete sechs Klassen in der Woche in der Ballettschule ihrer Mutter, wobei die meisten ihrer Schülerinnen allerdings vier- bis sechsjährige Kinder waren. Doch sie hatte täglich Umgang mit Menschen.

    Außerdem hatte sie ihre Freunde beim Ballett. Zumindest Violet war ihre Freundin. Sie nahmen seit Jahren zusammen an Auditions teil. So lange, dass sie sich nicht mehr der Illusion hingaben, es eines Tages zu Primaballerinen oder auch nur zu Solotänzerinnen zu bringen. Was wirklich in Ordnung war. Tessa wollte nur tanzen und musste lediglich jemanden finden, der ihr eine Chance gab.

    Daran festzuhalten, war schwer genug, jetzt, wo sie die Musik nicht mehr hören konnte. Sie wäre auch nur für einen kurzen Moment auf der Bühne dankbar. Selbst wenn sie diesen kurzen Moment im Schatten von anderen – besseren – Tänzerinnen verbringen würde.

    Weil sie wusste, dass andere Menschen all das nur schwer nachvollziehen konnten, machte sie sich nicht die Mühe, es irgendjemandem zu erklären. Selbst ihre eigene Familie schien es nicht zu verstehen. „Es ist besser so, Mr. B, nicht wahr? Nur du und ich."

    Der Hund leckte kurz über ihre Wange. „Richtig", flüsterte sie, schien jedoch ihre melancholische Stimmung nicht abschütteln zu können. Sie hätte dem Trompeter auf dem Bahnsteig nicht beim Musizieren zusehen sollen, ohne die Melodie hören zu können. Dadurch wurde ihr ihr großer Verlust nur bewusster, und sie wollte sich nicht näher damit beschäftigen, was ihr alles durch die Finger geglitten war.

    Tessa holte den Stoffbeutel von Freed of London aus ihrer Tanztasche. Normalerweise verprasste sie nicht so viel Geld für extravagante Spitzenschuhe. Ihre Schuhe spielten keine große Rolle, wenn sie den ganzen Tag lang kleinen Mädchen beibrachte, Pliés auszuführen.

    Aber in den nächsten drei Tagen veranstaltete The Manhattan Ballet ein Vortanzen für eine neue Ballettaufführung, die der legendäre Tänzer Alexei Ivanov choreografieren würde. Er war der größte russische Ballettstar seit Mikhail Baryshnikov. Obwohl er erst seit zwei Jahren choreografierte, wurde er in den Kritiken bereits mit George Balanchine verglichen.

    Ivanov war der Grund für die neuen Spitzenschuhe. Tessa wusste, dass ihre Chance, für sein Ballett ausgewählt zu werden, gegen Null ging. Aber sie konnte noch nicht aufgeben. Was für eine Tänzerin wäre sie, wenn sie es nicht versuchte?

    Sie nahm ihr Nähetui aus der Tanztasche. Sie hatte schon Satinbänder an so viele Spitzenschuhe genäht, dass sie es im Schlaf beherrschte. Also würde es kein Problem sein, sie bis zu ihrer Haltestation anzunähen. Zuhause könnte sie dann ihre Füße mit Eis kühlen, in Bittersalz baden und anschließend schlafen gehen.

    Der Tag morgen war so wichtig, dass wohl auch alle Tänzer und Tänzerinnen der Kompanie des Manhattan Ballet früh zu Bett gehen würden. Sogar Chance Gabel – auch wenn er sich wahrscheinlich nicht in sein eigenes Bett legen würde.

    Während sie das erste blassrosa Satinband an einen der Spitzenschuhe nähte, gab Mr. B ihrer Hand einen Stups. Tessa sah hoch, konnte aber nichts Ungewöhnliches entdecken. „Was ist?", formte sie lautlos mit dem Mund.

    Der Hund legte den Kopf schief und drehte die Ohren nach vorn, als wenn er sie auf einen Klang, irgendeine ungehörte Melodie aufmerksam machen wollte. Erneut schaute sie sich um. Niemand schien alarmiert zu sein. Beruhigend strich sie über sein Fell.

    Vielleicht war Mr. B müde. Morgen würde sie ihn zu Hause lassen. Zum Vortanzen konnte sie ihn sowieso nicht mitnehmen. Sie wollte nicht noch mehr Aufmerksamkeit auf ihren Hörverlust lenken. Und einen Tag lang konnte sie auch ohne Mr. B in der Innenstadt zurechtkommen. Auf sich gestellt würde es ihr gutgehen. In ihrer lautlosen kleinen Welt. Allein. War sie das nicht immer?

    Bevor Julian die U-Bahn-Station überhaupt betreten hatte, war er in miserabler Stimmung gewesen. Obwohl er sein Apartment lieber nicht verlassen hätte, musste er raus, um sich einen Job zu suchen. Er brauchte Geld. Gerade hatte er sein erstes Vorstellungsgespräch seit einem Jahrzehnt hinter sich gebracht. Eine Schmach.

    Es ging um eine Audition. Einen Gig, den er nicht wollte. Morgen sollte es losgehen. Chance würde dafür sorgen, dass er den Job bekam, und ihm würde keine andere Wahl bleiben, als es auszuprobieren.

    Er hatte nichts gegen Arbeit. Tatsächlich zog er sie dem Nichts vor, das allmählich seine Tage bestimmte. Er würde einfach irgendetwas anderes machen als Musik, wenn ihm schließlich das Geld aus den glanzvollen Tagen ausging.

    Über einen Trompeter zu stolpern, hatte ihn noch mehr verärgert. Ein Zustand, den er schon seit zwei Jahren nur zu gut kannte. Aber er war lieber ein bitterer, unleidlicher

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