Und immer wieder du!
Von Daphne Clair
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Über dieses E-Book
Das Gefühl seiner Lippen auf ihrer Haut, als er sie auf der Hochzeit ihres besten Freundes unvermittelt küsst … Irgendetwas Wildes, Verzehrendes ist da zwischen Samantha und Jase Moore. Etwas, das sie besser vergessen sollte! Doch schneller als gedacht trifft sie Jase wieder …
Daphne Clair
Daphne Clair, alias Laurey Bright lebt mit ihrem Ehemann einem gebürtigen Holländer auf einer kleinen Farm im wunderschönen Neuseeland. Gemeinsam zogen sie fünf wundervolle Kinder groß, eines davon ein Waisenkind aus Hong Kong. Sie hat nahezu 70 Liebesromane für Harlequin geschrieben. Als Daphne de Jong hat sie mehrere Kurzgeschichten und einen historischen Roman veröffentlicht, beide von der Kritik in ihrer Heimat gefeiert. Den prestigeträchtigen Katherine Mansfield Short Story Award hat sie gewonnen und war eine RITA Finalistin. Ihr online Newsletter wird einmal im Monat ausgegeben und wird per E – Mail kostenlos an Abonennten versendet. Eine ihrer meist geklickten Funktionen ihrer Seite ist die Schreibklasse, in der Fragen über alle Aspekte des Schreibens beantwortet werden. Sie genießt es das Wissen was sie über die vielen Jahre des Schreibens hinweg sich stetig erworben hat weiterzugeben. Darum hält sie Kurse für Liebesromanautoren überall in ihrem großen weiten Land.
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Buchvorschau
Und immer wieder du! - Daphne Clair
IMPRESSUM
Und immer wieder du! erscheint in der Verlagsgruppe HarperCollins Deutschland GmbH, Hamburg
© 2009 by Daphne Clair
Originaltitel: „Taken By The Pirate Tycoon"
erschienen bei: Mills & Boon Ltd., London
Published by arrangement with HARLEQUIN ENTERPRISES II B.V./S.àr.l.
© Deutsche Erstausgabe in der Reihe JULIA EXTRA
Band 322 - 2010 by Harlequin Enterprises GmbH, Hamburg
Übersetzung: Anike Pahl
Umschlagsmotive: Harlequin Books S.A.
Veröffentlicht im ePub Format in 11/2022.
E-Book-Produktion: GGP Media GmbH, Pößneck
ISBN 9783751520720
Alle Rechte, einschließlich das des vollständigen oder auszugsweisen Nachdrucks in jeglicher Form, sind vorbehalten.
CORA-Romane dürfen nicht verliehen oder zum gewerbsmäßigen Umtausch verwendet werden. Sämtliche Personen dieser Ausgabe sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen sind rein zufällig.
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BACCARA, BIANCA, JULIA, ROMANA, HISTORICAL, TIFFANY
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1. KAPITEL
Diese Hochzeit galt als das gesellschaftliche Ereignis in Auckland. Auch wenn die Braut praktisch aus dem Nichts aufgetaucht war, sie war die Tochter eines ehemaligen Angestellten von Sir Malcolm und Lady Donovan, handelte es sich bei dem Bräutigam, dem einzigen Sohn der Donovans, doch ohne Übertreibung um den begehrtesten Junggesellen von Neuseeland.
Nach der Trauung, die in der historischen Kirche von Donovan’s Falls stattfand, hatte Sir Malcoms Witwe zu einem großen Empfang in Rivermeadows, dem edlen Familien-Landsitz aus dem neunzehnten Jahrhundert, geladen.
Samantha Magnussen hatte für diesen Anlass ein extravagantes Kostüm aus cremefarbener Seide gewählt. Ihre naturblonden Haare waren zu großen, weichen Locken frisiert worden, die lose um ihre eleganten Ohrringe schwangen. Ein riesiger pinkfarbener Hut, verziert mit hellen künstlichen Blumen, schirmte sie von der Sonne ab und verlieh ihrem hübschen Gesicht einen attraktiven Teint. Eine schmale Handtasche und teure italienische Schuhe vervollständigten das Outfit und passten farblich genau zur Kopfbedeckung.
Noch nie war es Samantha gelungen, eine natürliche Sonnenbräune zu entwickeln, aber für den heutigen Anlass hatte eine kompetente Kosmetikerin Sams Körper mithilfe von Selbstbräuner einen attraktiven goldenen Schimmer verliehen.
Ihre typisch skandinavischen, hellblauen Augen, die ursprünglich sehr glatten, feinen Haare und der recht schmale geschwungene Mund entsprachen nicht gerade dem gängigen Schönheitsideal, doch Samantha war äußerst dankbar für ihre ebenmäßigen Gesichtszüge und ihre zarte, makellose Haut. Wenn das richtige Make-up geschickt aufgetragen wurde, konnte sie als ungewöhnlich schön bezeichnet werden.
Und besonders heute wollte sie sich um jeden Preis von ihrer besten Seite präsentieren.
Während Samantha auf das Brautpaar zuging, das gemeinsam auf der obersten Verandastufe vor dem Herrenhaus posierte, unterdrückte sie ein Gefühl von Trauer und Neid, als Bryn Donovan seinen dunklen Kopf hinunter zu seiner Liebsten neigte. Diese stumme, intensive Intimität, die sein Lächeln vermittelte, hatte Samantha selbst noch nie erlebt – nicht mit Bryn, und auch sonst mit keinem Mann.
Er schüttelte noch einem Gast, der gerade seine Glückwünsche ausgesprochen hatte, die Hand, als seine frisch Angetraute sich bereits Samantha zuwandte und mit ihren braunen Augen fragend zu ihr aufsah. Zynisch überlegte Samantha, warum hochgewachsene Männer so selten eine Partnerin wählten, die sich mit ihnen auf Augenhöhe befand.
Es gab nur einen Weg, die nächsten Stunden zu überstehen: Sie musste in die Rolle einer souveränen Dame der Gesellschaft schlüpfen, und während sie ein professionelles Lächeln aufsetzte, stellte sie sich nun selbst der zierlichen, süßen Rachel vor.
„Bryn ist ein guter Freund von mir", fügte Samantha eilig hinzu, als sie seinen Blick auf sich spürte. Ein guter Freund und mehr nicht! ergänzte sie in Gedanken. Dann legte sie eine Hand auf Bryns Schulter und hauchte einen flüchtigen Kuss auf seine trockenen Lippen. Diese Geste war an einem Tag wie heute sicherlich gestattet. Schließlich gab es genug Menschen, die ihre Freunde bei jedem Treffen auf derartige Weise begrüßten, also war es doch ganz selbstverständlich.
Hastig trat sie einen Schritt zurück, doch ihre Hand rutschte dabei etwas zu langsam von seiner Schulter über das Revers seines Anzugs, bevor sie von ihm abfiel.
„Ich gratuliere dir, mein Lieber, sagte Samantha munter, und Bryn zog lächelnd eine Augenbraue hoch. „Ich hätte nie gedacht, dass du diesen Schritt wagen würdest. Aber selbst der höchste Baum im Wald muss wohl mal fallen, vermute ich.
Nur nicht direkt auf mich, dachte Samantha und schluckte ihre Enttäuschung einmal mehr mühsam hinunter.
Bryn lachte auf. „Wie philosophisch! Dann legte er einen Arm um die schmale Taille seiner Frau und zog Rachel zu sich heran. „Ich bin ein sehr glücklicher Mann.
Samantha hatte eine ganze Reihe gut aussehender, intelligenter Männer erlebt, die sich auf hübsche, kleine Dummchen eingelassen hatten. Allerdings konnte man Rachel wohl kaum dieser Kategorie Frau zuordnen, denn immerhin war sie Historikerin und Autorin.
Nachdenklich betrachtete Samantha die junge Frau eine Weile und erkannte in deren Augen eine Mischung aus Wachsamkeit und Unsicherheit. Das hervorstehende Kinn verriet dagegen eine gewisse energische Entschlusskraft. Vielleicht hatte Bryn tatsächlich die passende Partnerin in Rachel gefunden. „Wohl zu recht, murmelte Samantha. „Aber weiß sie auch, worauf sie sich einlässt?
„Das tue ich, antwortete Rachel mit fester Stimme. „Ich kenne Bryn, seit ich fünf Jahre alt bin.
Wollte Rachel sie damit in ihre Schranken weisen? Scheinbar war diese sich trotz des Rings an ihrem Finger der Liebe ihres Ehemanns nicht allzu sicher.
Entschlossen unterdrückte Samantha den Impuls, der anderen Frau etwas ins Ohr zu flüstern wie: Sei jetzt nicht albern! Er gehört nun ganz allein dir, also mach das Beste daraus!
„Tja, ich wünsche euch alles Gute und hoffe, ihr werdet sehr glücklich miteinander." Jedenfalls wünschte Samantha sich das für Bryn, der sich sofort wieder seiner Braut widmete und für niemand anderen ein Auge hatte.
Seufzend wandte Samantha sich ab und verzog den Mund, als ihr Blick plötzlich den eines Fremden traf, der sie aus grünbraunen Augen feindselig anstarrte. Erschrocken und gleichzeitig interessiert betrachtete sie in wenigen Sekundenbruchteilen das auffallend schöne Gesicht des Mannes, seinen perfekt gestutzten Dreitagebart und den aufregend sinnlichen Mund.
Eilig schob sie sich durch die Menschenmenge auf dem Rasen, vorbei an kleinen Grüppchen und zahlreichen Gästen, die Champagnerflöten oder Kaffeetassen in ihren Händen hielten. Samantha dagegen hatte keine Lust, sich irgendwo dazuzugesellen und Small Talk zu betreiben. Obwohl diese Hochzeit ein privater Anlass war, trafen bei diesen Veranstaltungen grundsätzlich einflussreiche Menschen mit allen möglichen beruflichen Interessen aufeinander, sodass manch Geschäftsabschluss dabei seinen Ausgangspunkt nahm. Aber Samantha war dafür nicht in der Stimmung, außerdem dachte sie insgeheim noch immer an den Fremden, der sie auf der Eingangstreppe angestarrt hatte.
Seine dunkelbraunen Haare hingen wild bis zu den Schultern herab, und einige Strähnen leuchteten gold in der Sonne auf. Wie die anderen Männer auf diesem Fest war er äußerst elegant gekleidet – perlgrauer Anzug, schneeweißes Hemd und olivgrüne Seidenkrawatte – und trotzdem wirkte er völlig fehl am Platze.
Im Schatten einer riesigen Eiche war ein Buffet mit edlen Horsd’œuvres aufgebaut, und ein schneller Blick verriet Samantha, dass sie niemanden der dort anwesenden Gäste kannte. Leider fühlte sie sich in diesem Moment alles andere als wohl und hatte kein Verlangen danach, mit vollkommen fremden Menschen Höflichkeitsfloskeln auszutauschen.
Vielleicht hätte sie einen Begleiter mitbringen sollen. Fast jeder ihrer männlichen Freunde wäre anstandslos mitgekommen und hätte sich dabei noch glücklich geschätzt. Aber Samantha hatte verhindern wollen, dass sie auch noch für die Unterhaltung eines weiteren Menschen verantwortlich war, nachdem sie sich selbst schon nicht amüsieren konnte …
Außerdem brauchte sie keine Krücke, um sich krampfhaft daran festzuhalten. Und niemand würde daran zweifeln, dass Samantha Magnussen nur aus einem Grund eine Feier allein besuchte: Weil sie es so wollte.
Sie trat aus dem Schatten heraus und betrachtete tief beeindruckt das Anwesen der Donovans. Der Zahn der Zeit hatte ihm nichts anhaben können, und das Haupthaus sah mit seiner weißen Vertäfelung und den hohen Fenstern, den Türmchen und Erkern unfassbar schön aus.
Samantha war die Tochter eines Mannes, der ein Vermögen damit verdient hatte, einige viel gelobte öffentliche Gebäude und grandiose Privathäuser zu bauen. Während ihrer Kindheit zog die Familie von einem Musterhaus ins nächste, jedes davon größer und opulenter als das vorherige. Perfekte Werbeobjekte für Samanthas Vater.
Sie selbst hatte eine Schwäche für kunstvoll restaurierte Originalhäuser wie dieses. Es war die Ausstrahlung von Beständigkeit und Würde – ein Heim, um mehrere Generationen einer Familie sicher unter einem Dach zu vereinen.
Schon immer hatte Samantha sich Rivermeadows einmal ansehen wollen. Ironie des Schicksals, dass die erste Gelegenheit dazu Bryn Donovans Hochzeitseinladung war.
Er und seine Frau posierten für die Fotografen gerade auf der breiten Treppe, gemeinsam mit ihren Trauzeugen und mehreren Familienmitgliedern, immer im Wechsel mit verschiedenen Hochzeitsgästen.
Der Mann, dessen feindseliger Blick kurz zuvor noch auf Samantha geruht hatte, stieg ein paar Stufen hoch, um sich in Positur zu stellen, und sie fragte sich, zu wem er wohl gehörte.
Ein zweites Mal trafen sich ihre Blicke, und seine Abneigung war selbst auf die relativ große Distanz beinahe körperlich spürbar. Was war bloß mit diesem Kerl los? Samantha war sicher, ihn noch nie im Leben gesehen zu haben. In jedem Fall hatte er keinen Grund, ihr derart ablehnend zu begegnen.
Sie wandte den Kopf zur Seite und bemerkte einen schmalen Pfad, der sich um das Haus schlängelte. Die Nachmittagssonne trieb ihr zarte Schweißperlen auf die Stirn, und in der Hoffnung, hinter dem Haus sei es kühler, ging Samantha zur Rückseite des Gebäudes, wo einige Gäste sich am Pool versammelt hatten.
Dahinter führte der Pfad weiter zu einem versteckten kleinen Sommerpavillon, der von blühenden Ranken umgeben war. Samantha nippte an ihrem Champagner und trat in das schattige Innere. Auf einer schmalen Bank ließ sie sich nieder, schloss die Augen und lehnte den Kopf gegen die weißen Holzstreben. In dieser ruhigen Umgebung konnte sie endlich Ordnung in ihre aufgewühlten Emotionen bringen.
Sie war überrascht, wie sehr Bryn Donovans Hochzeit ihr zusetzte. Nicht, dass er jemals auch