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Sescattewa: Wyatt Earp 292 – Western
Sescattewa: Wyatt Earp 292 – Western
Sescattewa: Wyatt Earp 292 – Western
eBook155 Seiten1 Stunde

Sescattewa: Wyatt Earp 292 – Western

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Über dieses E-Book

"Vor seinem Colt hatte selbst der Teufel Respekt!" (Mark Twain) Der Lieblingssatz des berühmten US Marshals: "Abenteuer? Ich habe sie nie gesucht. Weiß der Teufel wie es kam, dass sie immer dort waren, wohin ich ritt." Diese Romane müssen Sie als Western-Fan einfach lesen!

Weit ragten die weißen Schneegipfel mit ihren bizarren Konturen in den stahlblauen Coloradohimmel hinein. Strahlender Sonnenschein lag über der ansteigenden Weide, die zu der Ranch hinaufführte. Der Mann, der auf der Wagenspur ritt, hatte ein junges Gesicht. Und doch war es von einer Härte gezeichnet, die es irgendwie alt erscheinen ließ. Die grauen Augen waren von langen Wimpern halb verdeckt. Unter der kurzen Nase lag ein schmaler, strichdünner Mund. Das Kinn sprang weit vor und war in der Mitte gespalten. Der Mann mochte etwa fünfundzwanzig Jahre alt sein, hatte flachsblondes Haar, das strähnig unter dem breiten grauen Hut hervorsah, trug Weidereiterkleidung und in den beiden Halftern seines Kreuzgurtes je einen großen fünfundvierziger Colt. Jake Halbot war ein langer Bursche, wenigstens einsfünfundachtzig hoch. Etwas zurückgelehnt saß er im Sattel und lenkte mit lässiger Hand seinen Wallach bergan. Die ersten Bauten der Ranch hatte er schon seit einer Meile im Blickfeld. Als er jetzt beim Hoftor angekommen war, sah er einen grauhaarigen Mann im offenen blauen Hemd, mit hochgezogener, von Trägern gehaltener Levishose auf sich zukommen. Der Alte hob die Hand und grüßte. »Wen suchen Sie, Mister?« Halbots Gesicht blieb unbewegt. Es schien, als rühre sich nicht einmal sein Unterkiefer, als er jetzt schnarrend fragte: »Ist der Rancher da?« Der Alte kratzte sich den Schädel. »No, der Boß ist beim Vorwerk.« »Und der Vormann?« »Yeah, der ist drüben im Corral.
SpracheDeutsch
HerausgeberKelter Media
Erscheinungsdatum17. Okt. 2023
ISBN9783989364653
Sescattewa: Wyatt Earp 292 – Western

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    Buchvorschau

    Sescattewa - William Mark

    Wyatt Earp

    – 292 –

    Sescattewa

    William Mark

    Weit ragten die weißen Schneegipfel mit ihren bizarren Konturen in den stahlblauen Coloradohimmel hinein.

    Strahlender Sonnenschein lag über der ansteigenden Weide, die zu der Ranch hinaufführte.

    Der Mann, der auf der Wagenspur ritt, hatte ein junges Gesicht. Und doch war es von einer Härte gezeichnet, die es irgendwie alt erscheinen ließ. Die grauen Augen waren von langen Wimpern halb verdeckt. Unter der kurzen Nase lag ein schmaler, strichdünner Mund. Das Kinn sprang weit vor und war in der Mitte gespalten. Der Mann mochte etwa fünfundzwanzig Jahre alt sein, hatte flachsblondes Haar, das strähnig unter dem breiten grauen Hut hervorsah, trug Weidereiterkleidung und in den beiden Halftern seines Kreuzgurtes je einen großen fünfundvierziger Colt.

    Jake Halbot war ein langer Bursche, wenigstens einsfünfundachtzig hoch. Etwas zurückgelehnt saß er im Sattel und lenkte mit lässiger Hand seinen Wallach bergan.

    Die ersten Bauten der Ranch hatte er schon seit einer Meile im Blickfeld.

    Als er jetzt beim Hoftor angekommen war, sah er einen grauhaarigen Mann im offenen blauen Hemd, mit hochgezogener, von Trägern gehaltener Levishose auf sich zukommen.

    Der Alte hob die Hand und grüßte. »Wen suchen Sie, Mister?«

    Halbots Gesicht blieb unbewegt. Es schien, als rühre sich nicht einmal sein Unterkiefer, als er jetzt schnarrend fragte: »Ist der Rancher da?«

    Der Alte kratzte sich den Schädel. »No, der Boß ist beim Vorwerk.«

    »Und der Vormann?«

    »Yeah, der ist drüben im Corral. Sie machen ein neues Gatter…«

    Ohne ein weiteres Wort abzuwarten, ritt Halbot vorwärts, an dem Alten vorbei.

    Hinter der großen Scheune erblickte er den Corral.

    Er ritt darauf zu.

    Schon von weitem sah er drei Männer an dem Holzlattenzaun arbeiten.

    Halbot ritt heran und fragte den Mann, der ihm am nächsten stand: »Wo ist der Vormann?«

    Der herrische Ton schien dem arbeitenden Cowboy nicht sehr zu behagen. Er wandte sich um, wischte sich mit dem Unterarm den Schweiß von der zerfurchten, sonnverbrannten Stirn und schob sich den Hut ins Genickt. »Von einem Gruß halten Sie anscheinend nichts, Mister?«

    Halbots Brauen zogen sich düster über den Augen zusammen. »Dafür scheinst du schlecht zu hören, Brother«, gab er schroff zurück. »Ich habe dich nach dem Vormann gefragt.«

    Der Cowboy war ein mittelgroßer Mann mit breiten Schultern, kantigem Gesicht und hellen Augen. Er trug ein graues Hemd, eine Lederweste, enge Reiterhosen und einen abgeschabten Waffengurt, der rechts über dem Oberschenkel einen alten Parker-Colt im Halfter hielt. Fünfunddreißig Jahre mochte der Mann sein.

    Jetzt zog er die Brauen verblüfft hoch und warf einen Blick auf seine beiden Kameraden, die auf der anderen Seite des Zauns standen. »Was haltet ihr davon, Boys?«

    Die beiden lachten schallend los.

    Bis sich einer von ihnen verpustet hatte und zu Halbot gewandt erklärte: »Du sprichst schon eine Weile mit dem Vormann, Stranger!«

    Halbot rutschte aus dem Sattel.

    Sieben Yards trennten ihn von dem Vormann.

    Es war genau die Entfernung, über die nach kaum einer weiteren Minute das tödliche Blei aus seinem Revolver jagen würde.

    Jake Halbot war schon immer ein wilder, unberechenbarer Bursche gewesen. Den Colt hatte er schon mit sechzehn Jahren geschwungen. Auch dann, wenn es nicht notwendig gewesen wäre. Unten in Texas, auf der Ranch seines Vaters, hatte es oft Schießereien gegeben, und die Cowboys hatten nicht wenig Mühe gehabt, den ungebärdigen Burschen aus den Gunfights herauszureißen, in die er sich blindlings gestürzt hatte.

    Sieben Mal hatte er beweisen können, daß er nicht zuerst gezogen hatte.

    Sieben Mal hatte Jake mit dem Revolver in der Hand einem Gegner gegenübergestanden.

    Im großen Flußknie des Arkansas-River hatte er auf einer Ranch Arbeit gefunden. Einen so großen, kräftigen Burschen hatte man brauchen können. Aber sehr bald war er in eine Schießerei verwickelt, aus der ihn der Rancher nur mit Gewalt herausbringen konnte.

    Seitdem war Jake auf dem großen Trail.

    Bis Cheyenne Wells hatte sein Geld gereicht. In dieser Stadt hatte er seinen letzten Dollar vertrunken.

    Dann hatte er von der Wilkins-Ranch gehört. Es sollte eine gewaltige Viehranch sein, die oben vor den Wäldern lag.

    Jake Halbot war hierhergekommen, weil er einen Job brauchte.

    »Bleib ruhig im Sattel, Brother«, versetzte der Vormann abweisend, »hier hat niemand Zeit, sich mit dir zu unterhalten.«

    »Wie meinst du das?« fragte Halbot.

    »Wie ich es gesagt habe. Leute, die wie Tramps reden, sind hier verdammt unwillkommen.«

    Tramps! Dieses Wort hätte nicht kommen dürfen. Es brachte den Texaner augenblicklich in Weißglut. Er spreizte die Beine und hatte die Arme steif herunterhängen.

    »Hast du Tramp gesagt, Dreckskerl?«

    Ein Zucken fuhr durch den Körper des Vormanns.

    Halbot deutete es falsch.

    Blitzschnell fuhr seine Rechte zum Colt. Brüllend fauchte der Schuß von seiner Hüfte los.

    Die beiden anderen Weidereiter standen wie erstarrt, als sie ihren Vormann schwer gegen das Gatter stürzen sahen.

    Halbot hatte den Revolver noch in der Faust. »Keine Bewegung!« zischte er.

    Da brüllte vom Hof her der Alte: »Sind Sie wahnsinnig, Mensch!«

    Der Texaner riß auch den zweiten Colt aus dem Halfter.

    Dann schnellte er mit einem tausendmal geübten Federsprung in den Sattel und ließ sein Pferd zurücktänzeln.

    Da brüllte der grauköpfige Cattleman: »Er darf nicht weg, Leute! Holt ihn aus dem Sattel! Er hat den Vormann erschossen…«

    Als Antwort spien die Colts des Texaners Feuer.

    Aber der wildtänzelnde Wallach verhütete ein weiteres Unglück.

    Die Kugeln fegten dicht an den Männern vorbei.

    Halbot riß sein Pferd herum und preschte tief über die Mähne gebeugt davon.

    Wie wilde Hornissen surrten die Kugeln, die die erbosten Cowboys ihm nachschickten, um ihn herum.

    *

    Blutüberströmt lag Jonny Tucker vor dem untersten Gatterbrett.

    Hilflos umstanden ihn die Männer.

    Drüben aus dem Ranchhaus kam ein Mädchen angelaufen. Es mochte vielleicht sechzehn Jahre alt sein, hatte

    dunkles Haar, blaue Augen, ein frisches Gesicht und rote Wangen. Es trug die gleiche Kleidung, die auch die Männer trugen.

    Es war Judy Wilkins, die Tochter des Ranchers.

    Ungestüm stieß sie die Cowboys auseinander und beugte sich über den Niedergeschossenen.

    Mit fliegenden Händen riß sie ihm das blutdurchtränkte Hemd über der Brust auf.

    Dann stockten die Finger.

    Entsetzt starrte sie auf die große Wunde in der Brust des Vormannes; ihre Augen flogen zu seinem wächsernen Gesicht.

    »Er ist tot«, kam es tonlos von ihren Lippen.

    Die Cowboys sahen sie unbehaglich an.

    »Yeah«, knurrte der jüngste von ihnen.

    Das Mädchen sprang auf die Füße. »Und ihr Schläfer habt den Mörder entkommen lassen!«

    Die Cowboys kraulten sich die Köpfe.

    Judy Wilkins stieß einen von ihnen an. »Wenn Vater zurückkommt, wird er euch zum Teufel jagen!«

    »Aber –«

    »Was aber? Holt eure Pferde, wir müssen dem Banditen folgen.«

    Die Weidereiter und das Mädchen sattelten ihre Tiere und sprangen auf.

    Oben im Ranchhaus stand eine weißhaarige Frau und schrie erschrocken: »Judy! Du bleibst hier!«

    Aber die Rancherstochter flog auf ihrem schnellen Fuchs bereits aus dem Tor vor den Cowboys her.

    Wie der Sturmwind ging es über die Savanne nach Norden, dahin, wo die frische Spur des Mörders durch das hohe Gras führte.

    Spät am Abend kamen sie mit hängenden Köpfen und mißmutigen Gesichtern zurück.

    *

    Jake Halbot war entkommen.

    Er stieg im gleichen Augenblick, als seine Verfolger auf die Ranch zurückkehrten, in einer Waldschlucht aus dem Sattel und ließ sich ins kniehohe Gras fallen.

    Auch er war erschöpft.

    Er und der Wallach.

    Aber Halbot kümmerte sich nicht um das Tier, er dachte nicht daran, es abzureiben.

    Halbot dachte auch nicht an den Toten.

    Was ihn berührte und unruhig machte, war nur die Tatsache, daß er kein Geld mehr hatte. Er wußte, daß er sich nach neuen Bucks umsehen mußte.

    Dieses Bewußtsein war in Jake Halbot noch mit dem Gedanken an Arbeit verbunden. Er mußte sich irgendwo auf einer Ranch einen Job beschaffen.

    Das war hier oben vor den Bergen Colorados nicht leicht. Die großen

    Ranchs waren dünn gesät. Unter Umständen konnte es ihm passieren, daß er tagelang reiten mußte, bis er irgendwo auf eine Ansiedlung traf.

    Aber das hinderte ihn nicht, sich in seine Schlafdecke zu wickeln und seelenruhig in den kommenden Morgen hineinzuschlafen.

    Es war schon Vormittag, als er erwachte.

    Aus seinen letzten Vorräten bereitete er sich eine Mahlzeit, dann schnallte er den Sattel auf seinen Wallach und ritt weiter.

    Wie so oft in seinem Leben sollte er auch jetzt wieder Glück haben. Anstatt, wie er es vorgehabt hatte, scharf nach Norden zu reiten, hielt er sich nordwestlich und traf schon am Nachmittag an einem Flußlauf auf die Spuren einer kleineren Herde.

    Halbot folgte der Fährte und sah am späten Nachmittag die flachen Dächer einer Ranch.

    Ein langaufgeschossener knorriger Mann arbeitete an der Brunnenwinde, als der Reiter in den Hof ritt. Mürrisch blickte er auf und ließ von seiner Arbeit ab.

    Halbot stieg nicht erst ab, lehnte sich über das Sattelhorn und erkundigte sich nach einem Job.

    Der Mann zog verwundert die Brauen hoch.

    Einen Job? Ja, den könne er kriegen, meinte er.

    Und dann erfuhr der Texaner, daß er mit Jonathan Cadd, dem Rancher, selber sprach.

    Die beiden Männer waren sich schnell einig.

    Jake brachte seinen Gaul in den Corral und wurde dann von dem Rancher ins Haus geführt.

    In der Küche war eine junge Frau damit beschäftigt, das Abendbrot vorzubereiten.

    Sie war groß und schlank, hatte ein ernstes Gesicht und blaue Augen.

    Jake blickte ihr forschend entgegen. Fast hätte er – nach alter Gewohnheit – einen halblauten Pfiff durch die Zähne gestoßen.

    »Das ist Jake Halbot, er kommt aus Texas – und das ist meine Tochter Susan«, erklärte der Rancher einfach.

    Jake nahm seine Blicke nicht von der Frau. Auch nicht, als der Rancher ihm seine Arbeit erklärte.

    »Geht schon in Ordnung, Boß. Ich stamme von einer Ranch. Mein Vater hat mehrere tausend Rinder auf der Weide…«

    Dann lernte der Texaner die anderen Cowboys kennen. Sie kamen vor Einbruch der Dunkelheit von der Weide. Sechs hartgesichtige, ganz staubige Burschen.

    Einer von ihnen war Dan Carey, der Vormann. Ein großer, vierkantiger Mann mit hölzernem Gesicht, schiefergrauen

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