Du hast mein Herz gestohlen!
Von Cara Colter
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Über dieses E-Book
Joshua Cole lässt Danielles Herz höher schlagen: sein strahlendes Lächeln, der muskulöse Körper, sein umwerfender Charme … Aber ein Milliardär und ein Kindermädchen? Als er sie bei einem Bootsausflug zärtlich küsst, scheint sie am Ziel ihrer Träume. Doch für wie lange?
Cara Colter
Cara Colter hat Journalismus studiert und lebt in Britisch Columbia, im Westen Kanadas. Sie und ihr Ehemann Rob teilen ihr ausgedehntes Grundstück mit elf Pferden. Sie haben drei erwachsene Kinder und einen Enkel. Cara Colter liest und gärtnert gern, aber am liebsten erkundet die begeisterte Reiterin auf ihrer gescheckten Stute Dakota die kilometerweiten Waldwege, die direkt an ihrem Haus vorbei- und in die freie Natur führen. Als Autorin von insgesamt 40 Büchern wurde Cara Colter mehrfach ausgezeichnet. 2006 erhielt sie von der Romantic Times einen Sonderpreis für ihre humorvollen Romane, 2007 kam sie erstmalig auf die Bestellerliste von Waldenbooks.
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Buchvorschau
Du hast mein Herz gestohlen! - Cara Colter
IMPRESSUM
Du hast mein Herz gestohlen! erscheint in der HarperCollins Germany GmbH
© 2009 by Cara Colter
Originaltitel: „Hired: Nanny Bride"
erschienen bei: Mills & Boon Ltd., London
Published by arrangement with HARLEQUIN ENTERPRISES II B.V./S.àr.l.
© Deutsche Erstausgabe in der Reihe JULIA EXTRA
Band 314 - 2010 by CORA Verlag GmbH & Co. KG, Hamburg
Übersetzung: Elke Schuller-Wannagat
Umschlagsmotive: gradyreese / iStock
Veröffentlicht im ePub Format in 09/2019 – die elektronische Ausgabe stimmt mit der Printversion überein.
E-Book-Produktion: GGP Media GmbH, Pößneck
ISBN 9783733727406
Alle Rechte, einschließlich das des vollständigen oder auszugsweisen Nachdrucks in jeglicher Form, sind vorbehalten.
CORA-Romane dürfen nicht verliehen oder zum gewerbsmäßigen Umtausch verwendet werden. Sämtliche Personen dieser Ausgabe sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen sind rein zufällig.
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BACCARA, BIANCA, JULIA, ROMANA, HISTORICAL, TIFFANY
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1. KAPITEL
Als Joshua das befremdliche Geräusch hörte, erstarrte er. In seinem Nacken prickelte es, und ein eiskalter Schauer lief ihm über den Rücken. Das passierte ihm so selten, dass er einige Momente brauchte, um die Anzeichen richtig einzuordnen.
Angst.
Er, Joshua Cole, hatte Angst!
„Unternehmen statt unterlassen" lautete sein Lebensmotto, und er war stolz darauf, allen Problemen die Stirn zu bieten. Sein eindrucksvoller Erfolg bestätigte die Wirksamkeit dieser Strategie, und sein luxuriöses Büro unterstrich, wie weit er es als Geschäftsmann gebracht hatte.
Die riesigen Fenster boten einen atemberaubenden Blick auf das Panorama Vancouvers mit den Wolkenkratzern der City im Vordergrund und der prachtvollen Kulisse der schneebedeckten Rocky Mountains im Hintergrund.
Der Schreibtisch war eine Antiquität, den Boden schmückte ein handgeknüpfter Perserteppich. An zwei Wänden hingen kostbare Gemälde, an der dritten zeigten gerahmte Titelblätter der wichtigsten Finanzmagazine ihn, Joshua Cole, als charismatischen, attraktiven und selbstbewussten jungen Unternehmer.
Allerdings schien sein Selbstbewusstsein wie verflogen, als er den Knopf der Gegensprechanlage drückte, um mit seiner Vorzimmerdame zu sprechen. „Amber, sagen Sie mir bitte, dass ich mich verhört habe!"
In dem Moment war das Geräusch erneut zu hören, und diesmal dröhnte es unverkennbar aus dem Lautsprecher der Anlage. Im Vorzimmer weinte ein Baby!
Dabei war „weinen noch eine harmlose Untertreibung. Es schrie wie am Spieß! „Sie sagt, Sie würden sie erwarten
, rief Amber, um den Lärm zu übertönen. Natürlich erwartete er Gäste … aber doch nicht heute! Und schon gar nicht in seinem Büro. Hier waren Babys und Kleinkinder so fehl am Platz wie ein Nilpferd bei einer Teeparty der Königin Victoria.
Immerhin hatte er seinen Großkonzern genau dafür gegründet. Alle seine kostspieligen wie exklusiven Ferienclubs waren ausschließlich für Erwachsene gedacht. Kinder hatten ausnahmslos keinen Zutritt! Weder im Dschungelcamp am Amazonas noch in der Savanne Afrikas und auch nicht in dem kleinen Hotel in der Toskana, mit dem alles begonnen hatte. Kürzlich war sein neuestes Projekt eröffnet worden: ein Fünf-Sterne-Ressort auf mehreren künstlichen Inseln vor der Küste von Hawaii für Liebhaber des Wassersports.
Ja, seine Clubs waren für Menschen, die Luxus liebten und Kinder hassten.
Nein, nicht hassen, verbesserte Joshua sich schnell. Zu seinen besten Kunden zählten liebvolle, aber erschöpfte Eltern, die dringend Urlaub von ihrem Nachwuchs brauchten.
Sogar seine Schwester Melanie – hingebungsvolle Mutter einer kleinen Tochter und eines wenige Monate alten Sohns – hatte sofort zugesagt, als er ihr und ihrem Mann Ryan einen einwöchigen Kurzurlaub in dem neuen Hotel auf Hawaii angeboten hatte.
Natürlich hatte sie sich Sorgen wegen der Kleinen gemacht, obwohl diese von einer zuverlässigen Kinderfrau betreut wurden. Joshua hatte seiner Schwester versprochen, sich darum zu kümmern, dass auch ihre Kinder einen schönen Urlaub haben würden.
Aber wieso waren sie heute schon hier? Er warf einen Blick in seinen Terminplaner. Darin stand eindeutig der nächste Morgen als Ankunftstag, zehn Uhr vormittags am Flughafen. Joshua hatte vorgehabt, die Kinder und deren Nanny dort abzuholen, sie in eine Limousine zu setzen und in die Berge nach Whistler verfrachten zu lassen, wo es ein kinderfreundliches Hotel gab.
Anschließend hatte er sich weiter seinem neuesten Projekt widmen wollen, mit dem er schon seit Tagen beschäftigt war. Es ging um ein Feriencamp in den Rocky Mountains, das seit der Gründung in den Dreißigerjahren in Familienbesitz der Bakers war und nun verkauft werde musste. Allerdings hatten die Besitzer, das Ehepaar Baker, bisher gezögert, mit ihm zu verhandeln. Offenbar behagte ihnen weder sein Ruf als Playboy noch der Ruf seiner Ferienressorts als luxuriöse Fluchtorte aus dem Alltag für gut betuchte Menschen. Erwachsene Menschen, und nur die, nicht zu vergessen!
Seine Strategie zur Übernahme von Moose Lake Lodge, wie das Camp hieß, hatte er sich bereits zurechtgelegt. Er würde die Bakers persönlich aufsuchen und mit einer Charmeoffensive für sich gewinnen. Darin war er gut.
Ja, so hatte er sich die kommenden Tage vorgestellt, und nun war sein Neffe draußen im Vorzimmer und schrie sich die Seele aus dem Leib!
Ich hätte daran denken sollen, dass meine Pläne nie so ganz funktionieren, wenn Melanie ihre Finger im Spiel hat, dachte Joshua mürrisch.
Mit Kindern konnte er so wenig anfangen, dass ihn sein Selbstvertrauen augenblicklich verließ, sobald er mit Menschen zu tun hatte, die jünger waren als fünf Jahre.
„Was ist da draußen eigentlich los?, erkundigte er sich nun bemüht ruhig. „Hier ist ein Frau mit einem Baby und einem … kleinen Mädchen
, antwortete Amber. „Das weiß ich! Ich wollte wissen, warum das Baby so einen höllischen Lärm macht."
„Sie wissen, wer die sind?" Amber klang beinah enttäuscht, dass sich die Eindringlinge offenbar doch nicht von der Straße in ihr Vorzimmer verirrt hatten.
„Ja, das tue ich. Aber sie sollten gar nicht hier sein, sondern noch in Toronto …, begann Joshua zu erklären. „Nein, Miss, das geht nicht!
, hörte er Amber entrüstet rufen. „Sie können da nicht einfach hineinspazie…"
In dem Moment ging die Tür auf, und trotz des Lärms, den das Baby immer noch veranstaltete, empfand Joshua schlagartig ein Gefühl von Ruhe und Zufriedenheit.
An der Tür stand eine Frau, die trotz des verheulten Babys im Arm und der Vierjährigen an ihrem Rockzipfel eine unglaubliche Gelassenheit ausstrahlte. Unerschütterlich wie ein Fels in der Brandung stand sie vor ihm, als könnten ihr solche Naturgewalten wie schreiende Babys nichts anhaben.
Joshua war erstaunt, als seine Nichte Susie ihn nun feindselig anfunkelte. Genau wie Katzen suchten Kinder ja gerne ausgerechnet die Nähe von Leuten, bei denen sie Ablehnung spürten. Bei seinem letzten Besuch in Toronto hatte sie ihn noch auf Schritt und Tritt verfolgt und ihn mit ihrer Zuneigung überhäuft, ganz so, als wäre sie von seiner inneren Ablehnung wie magisch angezogen gewesen.
Damals war das Baby noch nicht geboren. Wie hieß der Junge doch gleich? John? Jason? Nein, Jake!
Und ein Kindermädchen hatte da auch noch nicht zu Melanies Haushalt gehört.
Nachdenklich betrachtete Joshua die Nanny. Einer Frau wie ihr begegnete er nur selten. Er umgab sich seit Langem ausschließlich mit makellosen weibliche Wesen, schlank und durchtrainiert, mit strahlend weißen Zähnen, stilvollem Make-up, perfekten Haaren und Outfits …
Die Frau vor ihm hingegen sah genau so aus, wie er sich eine Nanny immer vorgestellt hatte: kein Make-up, vernünftige flache Schuhe, ein schlichter schwarzer Rock unter einem arg zerknitterten Mantel, dazu dunkle Strümpfe. Es fehlte nur noch ein Regenschirm, und sie hätte wie eine moderne Ausgabe von Mary Poppins gewirkt.
Solche Frauen bedachte Joshua üblicherweise mit keinem zweiten Blick – Frauen, die ihr Aussehen und ihre Figur vernachlässigten, weil sie sich ganz der Aufgabe widmeten, kleine Kinder zu betreuen.
Diese Nanny war allerdings noch ziemlich jung, vielleicht Mitte zwanzig, schätzte Joshua. Doch obwohl ihre äußere Erscheinung nicht besonders viel hermachte, verriet ihre aufrechte Körperhaltung ein beachtliches Maß an Selbstbewusstsein. Wahrscheinlich war es besser, sie nicht gleich auf den ersten Blick als uninteressant abzutun, kam es ihm in den Sinn.
Um den Hals trug sie an einer dünnen Kette ein Medaillon, das so gar nicht zu ihrem sonstigen Erscheinungsbild passen wollte. Wahrscheinlich zog es genau deshalb Joshuas Blick auf sich. Ihm fiel auf, wie weich ihre zarte Haut an ihrem Hals auf ihn wirkte …
Das Haar war offensichtlich von Natur aus schwarz und lockig. Sie hatte es mit einer Spange im Nacken zusammengefasst, aber einige Strähnen waren herausgerutscht und kringelten sich um ihr Gesicht. Eigentlich hätte es ihre unordentliche Erscheinung noch unterstreichen müssen. Doch stattdessen schienen die Locken eher auf eine ungezwungene, vielleicht sogar leidenschaftliche Seite ihrer Persönlichkeit hinzuweisen, die unter ihrem langweiligen Äußeren möglicherweise versteckt war.
Als er dann in ihre Augen sah, schien sich sein Eindruck zu bestätigen. An dieser Nanny war mehr dran, als sich auf den ersten Blick offenbarte. Ihre Augen waren türkisblau und von dichten schwarzen Wimpern umrahmt, funkelten aber genauso feindselig wie die seiner Nichte Susie.
Obwohl Joshua die junge Frau nicht unbedingt als überwältigende Schönheit bezeichnen konnte, war er dennoch von ihrem Gesicht fasziniert. Ihre Natürlichkeit wirkte verblüffend anziehend auf ihn. Und irgendwie schien sie hier in diesem sorgfältig gestalteten Raum beinahe fehl am Platz. Sie war zu real für seine Welt. Seine Welt war die der luxuriösen Rückzugsgebiete vor dem Alltag, der Fluchtmöglichkeiten vor der Wirklichkeit. Die Errichtung dieser „Reservate" hatte sich für ihn bezahlt gemacht, denn immerhin war er durch sie Milliardär geworden, aber plötzlich schien es ihm, als würde ihm in dieser von ihm erschaffenen Welt etwas fehlen. Etwas Entscheidendes.
Schnell schob er diese für ihn untypischen Gedanken beiseite und konzentrierte sich wieder auf das Wesentliche. Joshua brauchte sich nur umzusehen und wusste, dass er ein Mann war, der alles besaß, was er sich wünschen konnte – inklusive der bewundernden Aufmerksamkeit schöner und kultivierter Frauen.
„Onkel Joshua hasst uns", holte Susie ihn plötzlich aus seinen Gedanken.
Er hatte gerade sein charmantestes Lächeln ausprobieren wollen, um den leicht geringschätzigen Ausdruck in den Augen der Nanny zu vertreiben, überlegte es sich dann aber doch noch einmal anders.
„Susie, das zu sagen war sehr unhöflich", tadelte die Nanny das kleine Mädchen.
Die Stimme der Frau war dunkel, leicht rau … beinahe sexy. So als verberge sich unter dem unscheinbaren Äußeren tatsächlich ein verlockendes sinnliches Wesen.
„Natürlich hasse ich euch nicht!", stellte Joshua gereizt fest.
Es gefiel ihm gar nicht, sich gegenüber diesem kleinen Biest rechtfertigen zu müssen, das ihn voriges Jahr noch mit seiner unermüdlichen Zuneigung überhäuft hatte.
„Ihr macht mir Angst,