Wenn ein Traum wahr wird: Dr. Norden Extra 156 – Arztroman
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Über dieses E-Book
Dr. Norden ist die erfolgreichste Arztromanserie Deutschlands, und das schon seit Jahrzehnten. Mehr als 1.000 Romane wurden bereits geschrieben.
Für Dr. Norden ist kein Mensch nur ein 'Fall', er sieht immer den ganzen Menschen in seinem Patienten. Er gibt nicht auf, wenn er auf schwierige Fälle stößt, bei denen kein sichtbarer Erfolg der Heilung zu erkennen ist. Immer an seiner Seite ist seine Frau Fee, selbst eine großartige Ärztin, die ihn mit feinem, häufig detektivischem Spürsinn unterstützt. Auf sie kann er sich immer verlassen, wenn es darum geht zu helfen.
»Wie machst du es nur, daß du trotz deiner fünf Kinder so eine makellose Figur hast?« Rebecca Haffner warf Fee einen anerkennenden Blick zu. »So genau weiß ich das auch nicht.« Fee Norden lachte. »Die Kinder lassen mir einfach keine Zeit zum Faulenzen. Daran wird's wohl liegen. Aber du hast doch auch keinen Grund, dich zu beschweren.« Sie saß ihrer Gastgeberin auf der Terrasse gegenüber, und die beiden Frauen genossen die letzten wärmenden Sonnenstrahlen des ausklingenden Sommers. Doch Rebecca fehlte die rechte Fröhlichkeit, irgend etwas bedrückte sie. »Mit Kleidung kann man viel kaschieren«, seufzte sie. »Ich selbst bin eigentlich auch gar nicht so unzufrieden mit meiner Figur.« »Jetzt aber raus mit der Sprache, Becky. Dir liegt doch etwas auf der Seele!« Felicitas legte die Hand auf den Arm ihrer Freundin und warf ihr einen aufmunternden Blick zu. »Du kannst mir vertrauen.« »Das weiß ich doch. Ich will dir nur nicht das Gefühl geben, daß ich lästere.« »Um das zu denken, kenne ich dich viel zu gut. Es geht um Ingo, nicht wahr?«
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Buchvorschau
Wenn ein Traum wahr wird - Patricia Vandenberg
Dr. Norden Extra
– 156 –
Wenn ein Traum wahr wird
Patricia Vandenberg
»Wie machst du es nur, daß du trotz deiner fünf Kinder so eine makellose Figur hast?« Rebecca Haffner warf Fee einen anerkennenden Blick zu.
»So genau weiß ich das auch nicht.« Fee Norden lachte. »Die Kinder lassen mir einfach keine Zeit zum Faulenzen. Daran wird’s wohl liegen. Aber du hast doch auch keinen Grund, dich zu beschweren.« Sie saß ihrer Gastgeberin auf der Terrasse gegenüber, und die beiden Frauen genossen die letzten wärmenden Sonnenstrahlen des ausklingenden Sommers. Doch Rebecca fehlte die rechte Fröhlichkeit, irgend etwas bedrückte sie.
»Mit Kleidung kann man viel kaschieren«, seufzte sie. »Ich selbst bin eigentlich auch gar nicht so unzufrieden mit meiner Figur.«
»Jetzt aber raus mit der Sprache, Becky. Dir liegt doch etwas auf der Seele!« Felicitas legte die Hand auf den Arm ihrer Freundin und warf ihr einen aufmunternden Blick zu. »Du kannst mir vertrauen.«
»Das weiß ich doch. Ich will dir nur nicht das Gefühl geben, daß ich lästere.«
»Um das zu denken, kenne ich dich viel zu gut. Es geht um Ingo, nicht wahr?« Fee ließ nicht locker und schließlich gab Rebecca nach.
»Ja. Ich fürchte, er ist nicht zufrieden mit mir.«
»Wie kommst du denn nur darauf?«
»Ach, in letzter Zeit mäkelt er immer häufiger an mir herum. Dies mache ich nicht recht, und jenes paßt ihm nicht, obwohl ich mir alle erdenkliche Mühe gebe. Meine Figur paßt ihm offensichtlich überhaupt nicht.«
»Aber warum denn das? Kein Mensch sieht dir an, daß du zwei Kinder hast!« rief Felicitas ehrlich erstaunt aus.
»Mein Bauch ist nicht mehr so toll, da hat er schon recht. Das Bindegewebe ist ziemlich ausgeleiert. Da kann keine Gymnastik und keine Diät mehr helfen.«
»Dafür hast du ihm zwei schöne Töchter geschenkt«, erklärte Fee ungehalten.
»Davon will er gar nichts hören. Wenn wenigstens ein Sohn dabei gewesen wäre, aber so…« Becky verstummte, und Fee musterte sie fassungslos. Sie kannte Rebecca und Ingo schon seit der Zeit, als Anneka mit der älteren der beiden Haffner-Töchter in dieselbe Kindergartengruppe gegangen war. Auf Anhieb waren sich die beiden Frauen damals sympathisch gewesen und obwohl der Kontakt sehr lose war, verband die beiden Freundschaft. Hin und wieder waren die Paare auch gemeinsam ausgegangen, und Ingo hatte den Eindruck eines modern eingestellten, humorvollen Mannes gemacht. Doch offenbar täuschte das äußere Bild. Fee wollte ihrer Verwunderung gerade Luft machen, als die Zwillinge Jan und Dési aus dem weitläufigen Garten herangestürmt kamen, gefolgt von einem kleinen Hund, der sie lustig bellend umsprang.
»Momo ist ja so süß!« rief Dési begeistert und hielt inne, um dem Hund durch das wuschelige Fell zu streicheln.
»Ach, Mami, ich wünsche mir auch so einen Hund. Warum können wir kein Haustier haben?« bettelte Jan und griff nach einem Glas Limonade, das auf dem Tisch für ihn bereitstand.
»Lenni wird sich bedanken, wenn sie sich nicht nur um fünf Kinder, sondern auch noch um drei Meerschweinchen, zwei Hasen, eine Katze und einen Hund kümmern muß!« setzte sich Fee lachend zur Wehr.
»Aber wir wollen doch nur einen Hund haben. Bitte, bitte, Mami!«
Dési ließ sich nicht so schnell abschütteln.
»Damit ihr euch ständig darum streiten könnt, wer ihn an der Leine führen darf und wer ihm Futter macht! Und später, wenn ihr mal größer seid, will keiner mehr für das Tier verantwortlich sein.« Felicitas war in dieser Frage unerbittlich, obschon sie selbst eine große Tierfreundin war.
»Ihr müßt auch bedenken, daß ein Tier eine große Verantwortung ist. Es muß gefüttert und gebürstet werden. Dreimal am Tag will Momo spazieren gehen, und der Tierarzt kostet auch viel Geld. Darüber muß man sich klar sein, ehe mann so eine Verpflichtung über viele Jahre eingeht«, erklärte Rebecca den beiden.
»Dreimal am Tag spazierengehen? Wie langweilig!« Jan rümpfte die Nase, und die beiden Frauen lächelten sich zu.
»Und in den Urlaub könnten wir ihn auch nicht mitnehmen, weil unser Auto eh schon immer so voll ist«, bedauerte Dési und zog eine Schnute. Doch sofort hellte sich ihre Miene wieder auf. Offenbar hatte sie eine Idee gehabt. »Aber mit Momo dürfen wir doch sicher manchmal spazieren gehen, wenn Sina oder Anja keine Lust dazu haben?«
»Natürlich, kommt nur vorbei, sooft Ihr Lust habt.« Becky nickte dem eifrigen Mädchen wohlwollend zu.
»Du bist so nett, Becky. Und jetzt müssen wir wieder spielen. Momo ist schon ganz ungeduldig.« Jan hob einen Tennisball vom Boden auf und schleuderte ihn, so weit er konnte. Der kleine Hund sauste voll Energie hinterher, gefolgt von den beiden lachenden Kindern.
»So eine Rasselbande.« Fee sah ihren Sprößlingen nach und wandte sich dann wieder Rebecca zu, die den Kindern in Gedanken vertieft nachsah. »Du machst wirklich keinen sehr glücklichen Eindruck.« Sie dachte einen Augenblick nach. »Wenn dich deine Figur so sehr stört, kannst du ja mal mit Daniel sprechen. Vielleicht weiß der eine Lösung.«
»Meinst du wirklich?«
Beckys Miene hellte sich sschlagartig auf.
»Es kommt sogar vor, daß die Krankenkassen die Kosten für einen Eingriff übernehmen. Aber das muß Daniel zusammen mit Schorsch Leitner entscheiden.« Fee wollte ihrer Freundin nicht zu große Hoffnungen machen.
»Wer ist dieser Leitner?«
»Ein ehemaliger Studienkollege und Freund von Daniel. Er hat sich auf Frauenheilkunde spezialisiert und führt eine Frauenklinik, die einen hervorragenden Ruf hat. Vor allen Dingen ist er seriös, und ich kann ihn wirklich guten Gewissens empfehlen.«
»Ach, Fee, du ahnst nicht, was für einen Gefallen Daniel mir damit tun würde.« Rebecca war sichtlich angetan von dieser Idee.
»Ich spreche gleich heute abend mit ihm darüber.«
»Gut, dann kann ich morgen in der Praxis anrufen und einen Termin ausmachen.«
»Am besten verrätst du Ingo erst einmal nichts von deinen Plänen. Sonst ist er enttäuscht, wenn nichts daraus wird.«
»Natürlich nicht. Trotzdem freue ich mich jetzt schon auf sein Gesicht.« Jetzt war Rebecca wieder fröhlich. Der Gedanke daran, womöglich eine Lösung für ihr Problem gefunden zu haben, beschwingte sie sichtlich. Schon sah sie Ingos bewundernde Blicke vor sich, wenn sie erst wieder ihre alte Figur hatte. Mit keinem Gedanken dachte sie daran, daß womöglich nicht nur ihr Äußeres allein der Schlüssel zu seiner Unzufriedenheit war.
Nachdenklich kehrte Fee an diesem Abend mit den Zwillingen und Anneka, die mit den Haffner-Töchtern Sina und Anja gespielt hatte, nach Hause zurück.
»Was ist denn los mit dir, mein Schatz? Du siehst so nachdenklich aus.« Daniel musterte seine Frau besorgt, als sie nach dem Abendessen zu zweit im Wohnzimmer saßen und den gemeinsamen Feierabend genossen.
»Über manche Männer kann man auch gar nicht genug nachdenken«, erklärte sie mit einem tiefen Seufzer.
»Meinst du etwa mich?« Er warf ihr einen erschrockenen Blick zu. »Hab’ ich was falsch gemacht?«
»Würde es dich stören, wenn sich meine Figur nach den Schwangerschaften verändert hätte?« stellte sie eine Gegenfrage.
»Was soll diese Frage? Natürlich nicht. Ich liebe jede einzelne Falte und jedes Pölsterchen an dir, denn alle haben ihren Grund und sind ehrlich erworben. Wie kommst du nur auf so einen Unsinn?«
»Ich dachte mir, daß du so reagierst.« Wieder beantwortete sie seine Frage nicht, sondern lächelte ihm nur liebevoll zu.
»Warum fragst du mich dann?«
»Es geht um Rebecca. Die Mädchen haben heute miteinander gespielt, und wir Frauen haben die Gelegenheit zu einem kleinen Kaffeeklatsch genutzt. Sie machte einen ungewöhnlich bedrückten Eindruck, und ich sorgte mich. Auf meine Frage hin vertraute sie mir schließlich an, daß sich Ingo an ihrem schlaffen Bauch stört, den sie seit ihren Schwangerschaften einfach nicht mehr in Form kriegt.«
»Tja, leider gibt es diese Sorte Männer immer noch zu oft. Aber daß gerade Ingo dazu gehört, hätte ich nicht gedacht.« Daniel schüttelte ungläubig den Kopf.
»So kann man sich irren.«
»Was Beckys Problem mit ihrem Bindegewebe angeht, so könnte ich ihr vielleicht helfen. Wenn sie sehr darunter leidet, kann man die Notwendigkeit einer Operation gegenüber der Krankenkasse durchaus begründen.«
»Das habe ich ihr auch gesagt. Du hättest sehen müssen, wie sie sich darüber gefreut hat«, erinnerte sich Fee.
»Ich sehe allerdings ein Problem darin, wenn sie sich nur ihrem Mann zuliebe unters Messer legt. Immerhin birgt jede Operation ein Risiko«, gab er zu bedenken.
»Am besten sprichst du selbst einmal mit ihr darüber. Sie wollte