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Junges Herz in Versuchung: Dr. Norden Aktuell 35 – Arztroman
Junges Herz in Versuchung: Dr. Norden Aktuell 35 – Arztroman
Junges Herz in Versuchung: Dr. Norden Aktuell 35 – Arztroman
eBook133 Seiten1 Stunde

Junges Herz in Versuchung: Dr. Norden Aktuell 35 – Arztroman

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Über dieses E-Book

Nun gibt es eine Sonderausgabe – Dr. Norden Aktuell

Dr. Norden ist die erfolgreichste Arztromanserie Deutschlands, und das schon seit Jahrzehnten. Mehr als 1.000 Romane wurden bereits geschrieben.
Für Dr. Norden ist kein Mensch nur ein 'Fall', er sieht immer den ganzen Menschen in seinem Patienten. Er gibt nicht auf, wenn er auf schwierige Fälle stößt, bei denen kein sichtbarer Erfolg der Heilung zu erkennen ist. Immer an seiner Seite ist seine Frau Fee, selbst eine großartige Ärztin, die ihn mit feinem, häufig detektivischem Spürsinn unterstützt. Auf sie kann er sich immer verlassen, wenn es darum geht zu helfen.

Es war keine Seltenheit, dass zufriedene Patienten ihrem Arzt auch dann treu blieben, wenn sie ihren Wohnsitz wechselten, aber ein Ausnahmefall war es wohl doch, dass eine ganze Familie einen beschwerlichen Umzug auf sich nahm, um in der Nähe eines bestimmten Arztes zu wohnen. Solches hatte Dr. Daniel Norden erlebt. Die Ursache dafür lag bereits neunzehn Monate zurück. Dr. Norden war Augenzeuge eines dramatischen Skiunfalls geworden, der ihn dann über lange Zeit beruflich und auch menschlich beschäftigen sollte. Um diese Geschichte zu erzählen, konnte man so beginnen: Es war einmal ein strahlendschönes Wochenende Anfang März. Einer Einladung von lieben Freunden folgend, wollte die Familie Norden dieses in den Bergen verbringen. Danny und Felix, die beiden Söhne der Nordens, konnten auf sanften Hügeln ihre ersten Versuche auf den Brettern machen. Die Jüngste, Anneka, damals noch ein Baby, wurde von der guten Lenni betreut. Fee Norden übte mit den Söhnen. Daniel war es erlaubt, sein früher so perfektes Können auf der Piste zu überprüfen. Es sollte keine reine Freude werden, und doch war es gut, dass er zur Stelle war, als das geschah, was ihn noch lange beschäftigen sollte. Ein junges Mädchen war ihm schon am Skilift aufgefallen, weil es besonders reizend war. Schelmisch hatte es ihm zugeblinzelt, als er ihr den Vortritt ließ. »Es gibt doch noch Kavaliere«, hatte Andrea Horn gesagt. Ihren Namen hatte Daniel allerdings erst später erfahren. Er schätzte sie auf fünfzehn, aber vor allem fiel sie ihm deshalb auf, weil sie eine vage Ähnlichkeit mit seiner Frau Fee hatte, als diese noch so jung gewesen war. Die Haarfarbe war nicht zu erkennen, da eine dicke Pudelmütze das zarte Gesicht umhüllte.
SpracheDeutsch
HerausgeberKelter Media
Erscheinungsdatum3. Aug. 2023
ISBN9783989362161
Junges Herz in Versuchung: Dr. Norden Aktuell 35 – Arztroman

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    Buchvorschau

    Junges Herz in Versuchung - Patricia Vandenberg

    Dr. Norden Aktuell

    – 35 –

    Junges Herz in Versuchung

    Patricia Vandenberg

    Es war keine Seltenheit, dass zufriedene Patienten ihrem Arzt auch dann treu blieben, wenn sie ihren Wohnsitz wechselten, aber ein Ausnahmefall war es wohl doch, dass eine ganze Familie einen beschwerlichen Umzug auf sich nahm, um in der Nähe eines bestimmten Arztes zu wohnen. Solches hatte Dr. Daniel Norden erlebt.

    Die Ursache dafür lag bereits neunzehn Monate zurück. Dr. Norden war Augenzeuge eines dramatischen Skiunfalls geworden, der ihn dann über lange Zeit beruflich und auch menschlich beschäftigen sollte.

    Um diese Geschichte zu erzählen, konnte man so beginnen: Es war einmal ein strahlendschönes Wochenende Anfang März. Einer Einladung von lieben Freunden folgend, wollte die Familie Norden dieses in den Bergen verbringen. Danny und Felix, die beiden Söhne der Nordens, konnten auf sanften Hügeln ihre ersten Versuche auf den Brettern machen. Die Jüngste, Anneka, damals noch ein Baby, wurde von der guten Lenni betreut. Fee Norden übte mit den Söhnen. Daniel war es erlaubt, sein früher so perfektes Können auf der Piste zu überprüfen. Es sollte keine reine Freude werden, und doch war es gut, dass er zur Stelle war, als das geschah, was ihn noch lange beschäftigen sollte.

    Ein junges Mädchen war ihm schon am Skilift aufgefallen, weil es besonders reizend war. Schelmisch hatte es ihm zugeblinzelt, als er ihr den Vortritt ließ. »Es gibt doch noch Kavaliere«, hatte Andrea Horn gesagt. Ihren Namen hatte Daniel allerdings erst später erfahren.

    Er schätzte sie auf fünfzehn, aber vor allem fiel sie ihm deshalb auf, weil sie eine vage Ähnlichkeit mit seiner Frau Fee hatte, als diese noch so jung gewesen war.

    Die Haarfarbe war nicht zu erkennen, da eine dicke Pudelmütze das zarte Gesicht umhüllte.

    Lange konnte er sich dann allerdings nicht an den graziösen Schwüngen der jungen, sehr geübten Skifahrerin erfreuen, denn ein rücksichtsloser Bursche, der im Schuss die schon ausgefahrene Piste herunterstierte, wie man in Bayern sagt, rammte das Mäd­chen.

    Daniel Norden setzte der Herzschlag momentan aus, als er sah, wie das Mädchen versuchte, sich auf den Beinen zu halten, wie es dann auf einer Eisplatte stürzte, mit dem Kopf aufschlug und bewusstlos liegen blieb.

    Später konnte er wieder einmal mit maßloser Verachtung darüber nachdenken, wie gleichgültig die Mitmenschen waren. Er war der Einzige, der sich sofort um das Mädchen bemühte, obgleich andere näher bei der Stelle waren als er.

    Allerdings sollte es für Andrea Horn lebensrettend sein, dass ein so erfahrener Arzt zur Stelle war, der sie vor der Unterkühlung bewahrte, die ihren Zustand noch verschlimmert hätte.

    Er begleitete Andrea Horn dann auch in das Unfallkrankenhaus, in das sie mit dem Hubschrauber gebracht wurde, und er sollte dann die unendliche Dankbarkeit liebevoller und besorgter Eltern erleben. Dennoch sollte für Andrea Horn ein langer Leidensweg beginnen. Vierzehn Tage blieb sie bewusstlos, bis sie endlich erste Regungen zeigte.

    Dr. Norden war von seinen Patienten in der Praxis schon wieder voll in Anspruch genommen, aber er nahm sich doch die Zeit, sich immer wieder nach Andreas Fortschritten zu erkundigen. Freilich taten die Ärzte alles für sie, doch das so menschliche Verständnis fanden die Horns dann doch nur bei Dr. Norden.

    Aus der fröhlichen Andrea war ein verzagtes Mädchen geworden. Lange Zeit hatte man sie im Rollstuhl fahren müssen. Dann, als sie aus dem Krankenhaus entlassen worden war, hatte man wieder Rat bei Dr. Norden gesucht.

    Er hatte Andrea aufgemuntert. Er hatte ihr von Katja erzählt, Anne Cornelius’ Tochter aus ihrer ersten Ehe, die bei einem Lawinenunglück durch den Schock gelähmt worden war und nun schon lange völlig genesen.

    Andrea war mit ihrer Mutter sechs Wochen auf der Insel der Hoffnung gewesen, und Andreas Zustand hatte sich so weit gebessert, dass sie wenigstens mit Stützen wieder gehen konnte. Freilich musste sie ständig in ärztlicher Behandlung bleiben, und so war es dann gekommen, dass Dr. Horn, ein bekannter Rechtsanwalt, den Entschluss fasste, in Dr. Nordens Gegend zu ziehen, damit er Andreas Betreuung wahrnehmen konnte, denn nur zu ihm hatte das Mädchen volles Vertrauen.

    Endlich bot sich ein Haus an, das auch Patienten von Dr. Norden gehörte, den Dongens. Das Schicksal der jungen Sandra Dongen und ihres kleinen Halbbruders Nicolas beschäftigte die Nordens auch jetzt noch, obgleich Sandra nun mit dem Amerikaner Gary Batten glücklich verheiratet war.

    Es war ein schönes Haus, das Dr. Gustav Horn kaufte, wenngleich auch nicht nur Glück darin gewohnt hatte. Für die Familie Horn war es nur wichtig, dass Dr. Norden innerhalb kürzester Zeit dort sein konnte, wenn man ihn brauchte. Und in diesem Haus war Dr. Norden auch früher schon sehr oft gewesen.

    Andrea Horn hatte inzwischen ihren achtzehnten Geburtstag gefeiert. Normalerweise wäre es ein großes Fest gewesen, aber durch ihr langes Leiden war Andrea so schwermütig geworden, dass sie nur noch ihre Angehörigen und Dr. Norden sehen wollte, und außer diesen nur einen Leidensgenossen aus ihrer Krankenhauszeit, der Frank Röttges hieß, der bei einem unverschuldeten Autounfall schwer verletzt worden, inzwischen aber völlig genesen war.

    Er war ein sehr netter, ernsthafter junger Mann, Verlagskaufmann von Beruf. Er war im Verlag seines Onkels tätig, sein Vater besaß eine Druckerei. Die Freundschaft zwischen ihm und Andrea schien beständig zu wachsen. Von mehr wollte niemand reden, an mehr niemand denken, obgleich Gustav und Annemarie Horn sicher wünschten, dass ihr so sehr geplagtes und so liebenswertes Kind doch ein privates Glück erleben könnte und auch ganz genesen würde.

    Was menschenmöglich war, wurde für Andrea getan, und die Freude war groß, als Andrea von ihrer Kindheitsfreundin Margit Kayser die Nachricht bekam, dass sie für ein paar Wochen nach München kommen würde.

    Vor drei Jahren war Margit mit ihren Eltern nach Madrid gegangen, wo ihr Vater die Niederlassung einer großen deutschen Firma leitete. Brieflichen Kontakt hatten die beiden Mäd­chen immer gehalten. Margits Bruder Jörg hatte in Heidelberg Jura studiert und jetzt seinen Doktor gemacht. Auch er war von einer befreundeten Familie nach München eingeladen worden, und deshalb hatte Margit von ihren Eltern auch die Erlaubnis zu dieser Reise bekommen.

    Das alles hatte Dr. Norden bei seinem letzten Besuch im Hause Horn erfahren, und er freute sich, weil An­drea in der Vorfreude richtig auflebte.

    Dr. Norden sollte Margit Kayser bald kennenlernen, aber da war er nicht mehr so sicher, dass sie die richtige Gesellschaft für Andrea sein könnte.

    *

    Margit war früher in München als ihr Bruder Jörg, der von seinen Kommillitonen noch eine große Abschiedsfeier geschenkt bekommen sollte.

    Margits Vater hatte jedoch mit Annemarie Horn telefoniert und ihr gesagt, mit welcher Maschine seine Tochter ankommen würde.

    Man kannte sich von früher. Die beiden Familien waren sogar befreundet gewesen. Umso mehr hatte sich Annemarie schon gewundert, dass Lilo Kayser kaum noch geschrieben hatte.

    Noch mehr wunderte sie sich, als Dr. Benno Kayser sie bat, ob sie Margit bei sich aufnehmen würden.

    Das hätten sie ohnehin vorgehabt, meinte sie. Erst im Nachhinein wurde sie sich bewusst, dass er etwas merkwürdig gesprochen hatte, so, als wäre Margit die Leidende und nicht An­drea.

    Annemarie fuhr mit Andrea zum Flughafen. Auf den Arm ihrer Mutter gestützt und mit einem Stock in der anderen Hand, konnte sich Andrea schon ganz gut vorwärtsbewegen. Sie gab sich auch die erdenklichste Mühe, sich so wenig wie nur möglich von ihrer Behinderung anmerken zu lassen, obgleich sie manchmal arge Schmerzen hatte, die durch die Rückgratverletzung hervorgerufen wurden. Diese konnte jedoch nur durch eine sehr komplizierte Operation behoben werden, die man aber noch nicht riskieren wollte. Auch Dr. Norden war dafür, dass sich Andreas Allgemeinzustand bessern müsse.

    Andreas Geist hatte glücklicherweise durch die Schädelverletzung und die lange Bewusstlosigkeit nicht gelitten. Das Gegenteil war in jüngster Zeit festzustellen. Da sie keinen Sport mehr treiben konnte, las und lernte sie, was nur möglich war. Da sie am normalen Schulunterricht nicht teilnehmen wollte, wurde sie von Hauslehrern unterrichtet. Ihre Eltern waren ja in der glücklichen Lage, ihr alles zu ermöglichen, aber man konnte es An­drea auch bescheinigen, dass sie jederzeit die Reifeprüfung ablegen könnte. Allerdings meinte Dr. Horn, dass dies nicht nötig wäre, da sie ihr auch so ermöglichen könnten, ihre Neigungen zu verwirklichen.

    Aus dem quirligen Mädchen, das früher nur Interesse für Sport gezeigt hatte und auch Sportlehrerin hatte werden wollen, war ein »Fräulein Professor« geworden. So wurde sie jedenfalls liebevoll scherzhaft von ihrem Vater genannt. Annemarie wäre es freilich lieber, wenn Andrea wieder so quicklebendig wie früher wäre und ihre Jugend so richtig genießen könne.

    Als dann Margit daherkam, schlank und schick, sehr attraktiv, sehr erwachsen wirkend, wie Annemarie feststellen konnte, zog es ihr das Herz zusammen, denn ihre Andrea wirkte dagegen wie eine zarte, kränkliche Fünfzehnjährige.

    Aber dann war Margit auch das Mäd­­chen von ehemals, als sie die Freundin umarmte und unter den getönten Brillengläsern Tränen hervorrollten.

    »Antschilein, ich bin so froh, dich zu sehen«, flüsterte sie. »So froh, dass ich bei euch sein darf.«

    Annemarie, die leidgeprüfte Mutter, war sofort hellhörig, aber sie zeigte sich der Situation gewachsen.

    »Wir freuen uns, dass du gekommen bist, Margit«, sagte sie.

    Noch konnte sie nicht ahnen, dass mit diesem Tage weitere, größere Sorgen über sie hereinbrechen würden.

    Margit war ein bildschönes Mäd­chen geworden, aber sie wirkte älter als sie war, und der Ausdruck ihrer Augen, der Zug um ihren vollen Mund gaben Annemarie zu denken.

    Andrea war

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