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Wohin führt dein Weg?: Der junge Norden 32 – Arztroman
Wohin führt dein Weg?: Der junge Norden 32 – Arztroman
Wohin führt dein Weg?: Der junge Norden 32 – Arztroman
eBook116 Seiten1 Stunde

Wohin führt dein Weg?: Der junge Norden 32 – Arztroman

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Über dieses E-Book

Er kommt aus Gran Canaria und ist der Sohn von Dr. Daniel Nordens Cousin Michael und dessen spanischer Frau Sofia.
Alexander kennt nur ein Ziel: Er will Arzt werden und in die riesigen Fußstapfen seines berühmten Onkels, des Chefarztes Dr. Daniel Norden, treten. Er will beweisen, welche Talente in ihm schlummern. Dr. Norden ist gern bereit, Alexanders Mentor zu sein, ihm zu helfen, ihn zu fördern.
Alexander Norden ist ein charismatischer, unglaublich attraktiver junger Mann. Die Frauenherzen erobert er, manchmal auch unfreiwillig, im Sturm. Seine spannende Studentenzeit wird jede Leserin, jeden Leser begeistern!

»Nach München? Ich soll nach München verlegt werden?« Greta richtete ihre Augen fragend auf den Arzt, der sich nach einem Moment des Zögerns geräuschvoll einen Stuhl neben ihr Krankenbett zog und darauf Platz nahm. »Ja, Frau Steinmann. Ich habe mir noch einmal zusammen mit einem Kollegen Ihre Röntgenbilder angesehen. Wir haben uns beraten, und auch der Kollege meinte, dass es das Beste wäre, Sie in der Münchner Behnisch-Klinik weiter zu behandeln.« »Behnisch-Klinik«, wiederholte Greta Steinmann stirnrunzelnd. »Den Namen habe ich noch nie gehört. Muss diese Verlegung denn sein? Ich meine, was können die Ärzte in dieser Behnisch-Klinik für mich tun, was hier in Garmisch nicht für mich getan werden kann? Ich habe Vertrauen zu Ihnen, Herr Dr. Müller. Und deshalb wäre es mir, offen gestanden, lieber, wenn ich …« Greta Steinmann verstummte, als der Arzt den Kopf schüttelte. »Ihr Vertrauen ehrt mich, Frau Steinmann«, erwiderte er. »Aber Sie wollen doch wieder laufen können. Und Herrn Hecker wieder auf seinen Abenteuer-Urlauben begleiten und zusammen mit ihm Mountainbike-Touren unternehmen.« Greta nickte und wischte mit einer raschen Handbewegung die Tränen fort, die ihr aus den Augenwinkeln kullerten.
SpracheDeutsch
HerausgeberKelter Media
Erscheinungsdatum1. Aug. 2023
ISBN9783989361508
Wohin führt dein Weg?: Der junge Norden 32 – Arztroman

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    Buchvorschau

    Wohin führt dein Weg? - Carolin Grahl

    Der junge Norden

    – 32 –

    Wohin führt dein Weg?

    Unveröffentlichter Roman

    Carolin Grahl

    »Nach München? Ich soll nach München verlegt werden?« Greta richtete ihre Augen fragend auf den Arzt, der sich nach einem Moment des Zögerns geräuschvoll einen Stuhl neben ihr Krankenbett zog und darauf Platz nahm.

    »Ja, Frau Steinmann. Ich habe mir noch einmal zusammen mit einem Kollegen Ihre Röntgenbilder angesehen. Wir haben uns beraten, und auch der Kollege meinte, dass es das Beste wäre, Sie in der Münchner Behnisch-Klinik weiter zu behandeln.«

    »Behnisch-Klinik«, wiederholte Greta Steinmann stirnrunzelnd. »Den Namen habe ich noch nie gehört. Muss diese Verlegung denn sein? Ich meine, was können die Ärzte in dieser Behnisch-Klinik für mich tun, was hier in Garmisch nicht für mich getan werden kann? Ich habe Vertrauen zu Ihnen, Herr Dr. Müller. Und deshalb wäre es mir, offen gestanden, lieber, wenn ich …«

    Greta Steinmann verstummte, als der Arzt den Kopf schüttelte.

    »Ihr Vertrauen ehrt mich, Frau Steinmann«, erwiderte er. »Aber Sie wollen doch wieder laufen können. Und Herrn Hecker wieder auf seinen Abenteuer-Urlauben begleiten und zusammen mit ihm Mountainbike-Touren unternehmen.«

    Greta nickte und wischte mit einer raschen Handbewegung die Tränen fort, die ihr aus den Augenwinkeln kullerten. »Ja, natürlich«, antwortete sie mit leiser, erstickter Stimme. Sie war sehr bewegt.

    »Sehen Sie, Frau Steinmann«, fuhr Dr. Müller fort, »und genau deshalb ist es enorm wichtig für Sie, dass Sie die bestmögliche Behandlung bekommen.«

    Greta Steinmann seufzte. »Und es gibt wirklich keine andere Möglichkeit als diese Bensch … nein, Behnisch-Klinik?«

    »Nein«, beharrte Dr. Müller. »In der Behnisch-Klinik können Sie mit allermodernsten Geräten untersucht und von hervorragenden Spezialisten behandelt werden. Ich habe bereits telefonisch mit Herrn Hecker … mit Ihrem Freund Hannes gesprochen. Er hat mir sofort zugestimmt und sich für Ihre Verlegung nach München stark gemacht.«

    In Gretas trüben, traurigen Augen leuchtete es bei der Erwähnung von Hannes Hecker auf, wie wenn ein Sonnenstrahl plötzlich durch Wolken bricht. »Sie haben schon mit Hannes telefoniert, Herr Dr. Müller?«, erkundigte sie sich.

    »Ja«, erwiderte der Arzt. »Er lässt Sie im Übrigen sehr lieb grüßen und wünscht Ihnen von ganzem Herzen gute Genesung.«

    Greta lächelte selig. »Wenn Hannes möchte, dass ich in dieser Behnisch-Klinik weiterbehandelt werde, stimme ich der Verlegung selbstverständlich zu.«

    »Wunderbar«, freute sich Dr. Müller. »Das ist eine gute Entscheidung, die Sie mit Sicherheit nicht bereuen werden.«

    »Und wie komme ich nach München?«, wollte Greta Steinmann wissen. »Mit dem Rettungswagen?«

    »Mit dem Hubschrauber. Die Kosten für den Transport in der Luft übernimmt, da er medizinisch notwendig ist, die Krankenkasse. Ich habe das bereits im Vorfeld abgeklärt.«

    »Das beruhigt mich«, bemerkte Greta. »Hannes und ich, wir sind nämlich noch Studenten. Unsere finanziellen Möglichkeiten sind deshalb relativ begrenzt.«

    »Verstehe«, erwiderte Dr. Müller. »Ich kann mich noch gut an meine eigene Studienzeit erinnern. Unvorhergesehene Sonderausgaben zu stemmen, stellte damals ein echtes Problem dar.« Er schmunzelte. »Was studieren Sie denn, wenn ich fragen darf?«

    »Sport«, erwiderte Greta. »Hannes und ich sind Sportstudenten. Deshalb wäre es der pure Horror für mich, wenn ich … querschnittsgelähmt bleiben würde.«

    »Von einer Querschnittslähmung kann vorerst überhaupt nicht die Rede sein«, beschwichtigte der Arzt. »Daran wollen wir nicht einmal denken. Wir haben bei der MRT an der durch den Sturz vom Mountainbike verletzten Stelle Ihres Rückens eine Schwellung im Bereich des Rückenmarks festgestellt, die, wie ich annehme, für die momentane Gefühllosigkeit in Ihren Beinen verantwortlich ist. Genaueres kann natürlich erst festgestellt werden, wenn die Schwellung sich zurückbildet. Das kann noch ein paar Tage dauern. Oder, im schlimmsten Fall, eine bis zwei Wochen.«

    »Hoffentlich keine zwei Wochen. Ich glaube, so lange kann ich die Ungewissheit nicht ertragen.« Greta schnaufte heftig. »Sie sagten gestern, es könnte durchaus sein, dass nach dem Rückgang der Schwellung alles von selbst in Ordnung kommt. Oder … oder habe ich da irgendetwas falsch verstanden?«

    Dr. Müller zupfte unsicher ein paar nicht vorhandene Flusen von seinem blütenweißen Arztkittel. »Nein, Sie haben mich nicht falsch verstanden«, antwortete er endlich. »Es ist in der Tat möglich, dass ausschließlich die Schwellung bewirkt, dass Sie Ihre Beine nicht fühlen und nicht bewegen können. Aber, wie gesagt, die Untersuchungsmöglichkeiten, die der Behnisch-Klinik in München zur Verfügung stehen, übertreffen die unseren bei Weitem. Und auch die Möglichkeiten, die die Behnisch-Klinik für eine Behandlung von Wirbelsäulenschäden hat, sind mit den unseren nicht vergleichbar.«

    »Und wann … werde ich nach München geflogen?«, fragte Greta.

    »Morgen Vormittag«, antwortete Dr. Müller. »Sie werden in der Behnisch-Klinik bereits erwartet. Falls … falls wir uns nicht mehr sehen, möchte ich mich deshalb gleich jetzt von Ihnen verabschieden und Ihnen einen angenehmen Hubschrauber-Krankentransport, viel Glück und gute Genesung wünschen.«

    »Danke«, sagte Greta leise. »Und danke auch für alles, was Sie seit meinem Unfall für mich getan haben, Herr Dr. Müller.«

    »Ich habe nur meine Pflicht getan«, erwiderte der Arzt. Er drückte Gretas Hand zum Abschied warm und herzlich.

    Greta schaute ihm nach, als er ihr Krankenzimmer verließ, und griff dann nach ihrem Handy, um Hannes Hecker, ihren Freund und Studienkollegen anzurufen. Sie fühlte sich mit einem Mal schrecklich einsam und verlassen und sehnte sich nach ein paar aufmunternden Worten von Hannes. Sie sehnte sich danach, zu hören, dass Hannes sie liebte. Dass er sich Sorgen um sie machte. Und dass er mit seinen Gedanken immer bei ihr war. Allein schon der vertraute Klang seiner dunklen Stimme würde ihr guttun …

    Als Greta anstelle von Hannes‘ Stimme die monotone Computerstimme der Mailbox vernahm, machte sich namenlose Enttäuschung in ihr breit. Am liebsten hätte sie den Anruf sofort beendet, aber sie gab sich einen Ruck. »Hi, Hannes. Hier ist Greta«, sprach sie auf die Mailbox. »Ich würde so gerne ein paar Worte mit dir reden. Kannst … kannst du mich bitte zurückrufen?«

    Sie legte das Handy neben sich auf das Nachttischchen und starrte es eine Weile an, als erwarte sie jede Sekunde den heiß ersehnten Klingelton.

    Als er ausblieb, wandte sie sich mit einem leisen Seufzer ab.

    Vielleicht hatte Hannes an der Uni irgendein wichtiges Training. Oder vielleicht schwitzte er auch gerade im Fitnessstudio. Oder vielleicht war er wieder einmal mit seinem geliebten Fahrrad unterwegs und hatte sein Handy zu Hause liegengelassen. Es gab so viele Möglichkeiten.

    Greta dachte daran, dass ihre und Hannes‘ Tage, namentlich während des Semesters, immer von morgens bis abends durchgetaktet gewesen waren. Beide hatten sie so gut wie keine Freizeit gehabt. Und wenn sich doch einmal ein paar Mußestunden ergeben hatten, hatten sie diese eilends mit zusätzlichen Trainerstunden aufgefüllt oder waren zu irgendeinem Fitness-Parcours gefahren, um ihre Kondition noch weiter zu steigern.

    Und nun war sie von einem Tag auf den anderen gezwungen, untätig hier herumzuliegen, und wusste nichts mit sich und der schier endlosen Zeit, die ihr mit einem Mal zur Verfügung stand, anzufangen. Wenn ihr noch vor ein paar Tagen jemand prophezeit hätte …

    Wieder richtete Greta ihren Blick auf das Handy.

    Wann würde es endlich klingeln?

    Mit einem Mal fühlte Greta sich schrecklich müde, aber es war keine körperliche Müdigkeit, wie sie sie nach ihren sportlichen Aktivitäten kannte. Es war eher so etwas wie eine bleierne Schwere, eine Müdigkeit des Geistes und der Seele, die wie eine trübe Glocke über ihr hing und sie mit schier unerträglichem Gewicht niederdrückte.

    Greta schloss die Augen und versuchte zu schlafen, aber es wollte ihr nicht gelingen.

    Stattdessen tauchten plötzlich Bilder vor ihrem geistigen Auge auf, in denen sie sich im Rollstuhl sah, eine Decke über den gelähmten Beinen. Sie sah sich in einem Lehnstuhl am Fenster ihrer Wohnung sitzen und Hannes beobachten, wie er in Jogginganzug und Turnschuhen das Haus verließ, um ohne sie sein morgendliches Lauftraining zu absolvieren.

    Greta spürte, wie ihre Augen wieder feucht wurden und sich eine namenlose Angst in ihr breit machte, die ihr die Kehle zuschnürte.

    Welchen Sinn hatte ihr Leben noch, wenn sich die Lähmung ihrer Beine nicht mehr zurückbildete? Was in aller Welt sollte sie dann mit sich anfangen?

    Natürlich hatte Dr. Müller eine Querschnittlähmung so gut wie ausgeschlossen, aber konnten sich nicht sogar die besten Ärzte irren? Und vielleicht hatte Dr. Müller ihr auch nur Mut machen wollen, war sich seiner Diagnose aber längst nicht so sicher, wie er vorgab?

    Je länger Greta nachdachte, desto wahrscheinlicher erschien ihr Letzteres.

    Warum sonst lag Dr. Müller so viel daran, dass sie in München noch genauer untersucht und dann weiterbehandelt wurde? Was verschwieg er ihr? Und welche Diagnose

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