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Panhandle-Fehde: Die großen Western 336
Panhandle-Fehde: Die großen Western 336
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eBook128 Seiten1 Stunde

Panhandle-Fehde: Die großen Western 336

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Über dieses E-Book

Der Autor steht für einen unverwechselbaren Schreibstil. Er versteht es besonders plastisch spannende Revolverduelle zu schildern und den ewigen Kampf zwischen einem gesetzestreuen Sheriff und einem Outlaw zu gestalten. Er scheut sich nicht detailliert zu berichten, wenn das Blut fließt und die Fehde um Recht und Gesetz eskaliert.
Diese Reihe präsentiert den perfekten Westernmix! Vom Bau der Eisenbahn über Siedlertrecks, die aufbrechen, um das Land für sich zu erobern, bis zu Revolverduellen - hier findet jeder Westernfan die richtige Mischung. Lust auf Prärieluft? Dann laden Sie noch heute die neueste Story herunter (und es kann losgehen).

Als Daniel Cofferfield sich im Panhandle niederließ, ahnte niemand, wer sich hinter diesem Namen verbarg. Texas war ein freies Territorium, und das Grasland am Canadian River blühte an diesem Frühlingstag wie ein bunter Teppich. Eine Woche lang ritt er durch dieses bunte Frühlingsfeld und prüfte erst, ob er die Kraft finden würde, sein unstetes, wildes Vorleben aufzugeben. Eines Morgens rollte er den Revolvergurt zusammen und schob ihn in die Satteltasche. Dann ritt er nach Tackerville und kaufte tausend Morgen fettes Weideland beim Landagenten, lieh sich in Thorens Sägemühle einen Flachwagen und zog hochbeladen mit Bauholz und den nötigen Werkzeugen ins Panhandle zurück. Daniel Cofferfield hatte noch fünfhundert Dollar in der Tasche. Prämiengelder aus einer wildbewegten Vergangenheit, die er nun vergessen wollte. Ein Anfang also. Er steckte zunächst seine Landmarkierungen und legte auf einem sanften Hügel, der von dichtem Baumbestand bewachsen war, den Grundriss seines Hauses. Daniel Cofferfield war voller Eifer und Schaffensfreude. Seine Hütte wuchs, und Cofferfield errechnete den Tag, wo er sein Bett in Texasdaunen – wie er sein Nachtlager im Grammagras nannte – ins feste Gefüge des Hauses verlegen konnte. An irgendeinem Tage, Cofferfield richtete gerade den Dachstuhl, tauchten zwei Reiter am Fluss auf, die ihre Pferde zügelten, und zu ihm heraufblickten. Cofferfield erwartete sie mit einer gewissen Neugierde. Als sie näherritten, sah er die blitzenden Schilder auf der Brust der Männer. Sie stiegen von ihren Ponys, und der Kleinere von ihnen, der den Marshalstern trug und sich Buckskin Frank Leslie nannte, schritt behäbig um das entstehende Haus, während sein Deputy, ein riesengroßer Texaner, grinsend an den Nägeln kaute. »Sie sind der Mann, der Barnays Land gekauft hat«, sagte der Marshal und schlug dem langen Texaner auf die Hände. »Du frisst noch deine ganzen Finger weg, Archie«, fluchte er los, »womit will ein Deputy seinen Colt halten, wenn er die Finger bis auf die Stümpfe weggefressen hat?« Archie grinste wie ein stupider Ladino.
SpracheDeutsch
HerausgeberKelter Media
Erscheinungsdatum18. Juli 2023
ISBN9783989360181
Panhandle-Fehde: Die großen Western 336

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    Buchvorschau

    Panhandle-Fehde - Nolan F. Ross

    Die großen Western

    – 336 –

    Panhandle-Fehde

    Nolan F. Ross

    Als Daniel Cofferfield sich im Panhandle niederließ, ahnte niemand, wer sich hinter diesem Namen verbarg.

    Texas war ein freies Territorium, und das Grasland am Canadian River blühte an diesem Frühlingstag wie ein bunter Teppich.

    Eine Woche lang ritt er durch dieses bunte Frühlingsfeld und prüfte erst, ob er die Kraft finden würde, sein unstetes, wildes Vorleben aufzugeben. Eines Morgens rollte er den Revolvergurt zusammen und schob ihn in die Satteltasche. Dann ritt er nach Tackerville und kaufte tausend Morgen fettes Weideland beim Landagenten, lieh sich in Thorens Sägemühle einen Flachwagen und zog hochbeladen mit Bauholz und den nötigen Werkzeugen ins Panhandle zurück.

    Daniel Cofferfield hatte noch fünfhundert Dollar in der Tasche. Prämiengelder aus einer wildbewegten Vergangenheit, die er nun vergessen wollte.

    Ein Anfang also.

    Er steckte zunächst seine Landmarkierungen und legte auf einem sanften Hügel, der von dichtem Baumbestand bewachsen war, den Grundriss seines Hauses.

    Daniel Cofferfield war voller Eifer und Schaffensfreude. Seine Hütte wuchs, und Cofferfield errechnete den Tag, wo er sein Bett in Texasdaunen – wie er sein Nachtlager im Grammagras nannte – ins feste Gefüge des Hauses verlegen konnte.

    An irgendeinem Tage, Cofferfield richtete gerade den Dachstuhl, tauchten zwei Reiter am Fluss auf, die ihre Pferde zügelten, und zu ihm heraufblickten.

    Cofferfield erwartete sie mit einer gewissen Neugierde. Als sie näherritten, sah er die blitzenden Schilder auf der Brust der Männer.

    Sie stiegen von ihren Ponys, und der Kleinere von ihnen, der den Marshalstern trug und sich Buckskin Frank Leslie nannte, schritt behäbig um das entstehende Haus, während sein Deputy, ein riesengroßer Texaner, grinsend an den Nägeln kaute.

    »Sie sind der Mann, der Barnays Land gekauft hat«, sagte der Marshal und schlug dem langen Texaner auf die Hände. »Du frisst noch deine ganzen Finger weg, Archie«, fluchte er los, »womit will ein Deputy seinen Colt halten, wenn er die Finger bis auf die Stümpfe weggefressen hat?«

    Archie grinste wie ein stupider Ladino. Dabei war er ein waschechter Texaner und kein einheimischer Mestize.

    »Ich heiße Cofferfield«, sagte der junge Rancher und spürte Leslies fettfeuchte Handfläche, als er den Marshal begrüßte.

    »Ich weiß«, sagte der Marshal mit öliger Stimme. Er trug seinen Revolver tief auf dem Schenkel. Auch Archie schien diese Vorliebe zu besitzen. »Ich habe es in der Stadt gehört.«

    Daniel Cofferfield sah die abgegriffenen Kolben ihrer Waffen, die darauf hinwiesen, dass Leslie und sein Deputy sie gern und oft benutzten. Irgendwie wuchs in ihm Abneigung gegen diese beiden Männer, die ihm nie vorher begegnet waren und das Gesetz verkörperten. Vielleicht waren es ihre kalten Augen, die sich hinter ihrem Lächeln verbargen. Vielleicht ihre ganze Art. Cofferfield mochte sie zu Beginn ihrer Begegnung nicht, und er wusste nicht einmal, warum.

    »Es ist wohl die erste Hütte, die Sie bauen?«, fragte der Marshal.

    »Jeder fängt einmal an, Marshal. Wollen Sie eine Tasse Kaffee?« Cofferfield deutete zum Dreibein hin, das auf einem Fels stand.

    Marshal Leslie wollte. Zwischen einzelnen Schlucken sprach er von Barnay, dem einmal dieses Land gehört hatte und der vor zwei Jahren ermordet worden war.

    »Viehdiebe waren es, Mister Cofferfield. Wir haben sie nie erwischt. Im Panhandle wimmelt es von Rustlern. Diese texanischen Drifter machen den Ranches schwer zu schaffen.«

    »Bei mir ist nichts zu holen.« Der junge Rancher deutete lächelnd über sein leeres Weideland.

    »Noch nicht«, erwiderte der Marshal und dankte für den Kaffee. Als er in den Sattel stieg, meinte er: »Sie tragen nicht einmal eine Waffe, Mister Cofferfield. Sie leben in einem einsamen Tal. Mitunter kommt streunendes Rothautgesindel aus dem Indianerland herüber oder Wölfe. Mit beiden ist nicht zu spaßen. Nichts für ungut, Mister Cofferfield.« Marshal Leslie gab seinem Deputy ein Zeichen, und sie ritten in östlicher Richtung den Hang hinunter.

    In der Folgezeit bis zum Sommer hatte Daniel Cofferfield noch zwei Begegnungen. Seine westlichen und südlichen Nachbarn tauchten mit einigen ihrer Leute zum Anstandsbesuch auf und gaben ihm etliche vernünftige Ratschläge.

    Tim Rodan bot ihm für einen günstigen Preis eine kleine Herde an, und sie einigten sich auf vierzig Longhorns, die Rodan nach dem Herbst liefern sollte.

    Yester Hank von der südlich gelegenen LP Ranch, der mit seiner Tochter zur Stippvisite kam, dachte wohl praktischer.

    Er schenkte Cofferfield ein Dutzend Hühner und blieb zwei Tage, in denen er dem Jungrancher half, das Dach einzudecken.

    Judith, Hanks Tochter, war ein hübsches Mädchen, das vom Haushalt einiges verstand. Sie verpflegte die Männer in dieser Zeit mit mitgebrachten Vorräten und verwöhnte sie abends mit Tabak und Brandy.

    Judith machte Daniel verliebte Augen, und von Yester Hank erfuhr Cofferfield, dass er acht Töchter hatte.

    »Sie sind in dieser Gegend schwer an den Mann zu bringen«, sagte Hank am zweiten Abend mit einem Seitenhieb auf seine Sorgen. »Die Burschen in der Stadt wollen nur ihr Vergnügen. Vor der Verantwortung drücken sie sich.«

    Kein Wunder also, dass Daniel Cofferfield aufatmete, als sein Nachbar sich verabschiedete, nicht ohne ihn für einen der nächsten Sonntage auf die LP Ranch einzuladen. Dabei erwähnte er nebenbei, das die LP Ranch ein wahres Paradies sei und seine strammen Weiber eine wahre Augenweide.

    Cofferfield versprach, sein Paradies zu besuchen und spürte Judiths flüchtigen Wangenkuss, der ihm das Blut in den Kopf schießen ließ. Er stand auf dem Hügel und blickte hinter dem Gespann her, das in die sinkende Sonne hineinfuhr, und zum ersten Mal kam ihm der Gedanke, dass auf eine Ranch eine gesunde Frau gehörte. Vielleicht würde er sich bei passender Gelegenheit in Hanks Harem umsehen, denn er musste zugeben, Judiths Art gefiel ihm.

    Doch bis dahin würde er einige Zeit verstreichen lassen. Das Haus war bis auf die feste Einrichtung fertig. Cofferfield begann, in seinem Wald junge Bäume zu schlagen, um ein festes Wintergatter zu schaffen. Er brauchte auch eine Scheune. Aber daraus wurde wohl dieses Jahr nichts.

    Im Spätsommer brachte Cofferfield den Wagen zur Sägemühle zurück. Seine Handflächen waren nun hart und hornig von der Arbeit. Für den Revolver würden sie sich nicht mehr eignen.

    Auf dem Wege nach Tackerville dachte er lächelnd an seine bewegte Vergangenheit, die ihn ruhelos durch das Land geführt hatte. Er, Daniel und sein Bruder Aaron hatten fünf Jahre von der Verbrecherjagd gelebt. Sie waren Kopfgeldjäger und hinter jedem lausigen Drifter hergewesen, für den der Staat eine Handvoll Dollar zahlte. Wenn Daniel sein Hemd wechselte, erinnerten ihn die Narben im Fell an diese raue Zeit. Irgendwann vor einem Jahr hatten sie sich an der Nordplatte getrennt. Es war mehr ein Streit, der sie auseinandergebracht hatte, denn während Daniel nach Süden wollte, um ein ruhiges Leben zu beginnen, rüstete Aaron in Yuta zur Jagd auf Black Jefferson, der Drei-Finger-Black genannt wurde. Ein übler Zeitgenosse, der in Colorado einen ganzen Landstrich terrorisierte. Dreitausend Dollar Prämie standen auf seinem Kopf. Aber Daniel schlug den Job aus, weil er es an der Zeit fand, dem rüden, unsteten Leben Adieu zu sagen.

    Ich werde nach Yuta telegraphieren, dachte Daniel, als er die breite Straße hoch nach Tackerville ritt. Er musste in die Stadt, um Wintervorräte zu besorgen, denn wenn Rodan die Herde schickte, hatte er bis zum Frühjahr alle Hände voll zu tun.

    Es gab einige Aufregungen in der Stadt. Cofferfield sah den Menschenauflauf auf dem Marktplatz, wo Moffels Drugstore stand und das Marshal’s Office lag. Die halbe Stadt war auf den Beinen und scharte sich im weiten Halbkreis um den Lebensbaum, der Trackervilles Stolz, sein Wahrzeichen und zugleich sein Richtbaum war.

    Die Menge johlte, und einige waren so betrunken, dass sie ihre Revolver in die Luft schossen, als Marshal Buckskin Frank Leslie mit einem Gefangenen auf der Veranda auftauchte, den sein Deputy mit einem Kälberstrick am Halse kurzgeschlossen hatte.

    Daniel Cofferfield trieb seinen Mustang zum nächsten Hitchrack und drängte durch die Meute. Er stand nun nahe an der Treppe und sah den jungen Burschen, dessen Hände auf dem Rücken gebunden und dessen Gesicht blutunterlaufen war, und unwillkürlich blickte er zu dem riesigen Texaner hoch und dachte, das können nur Archies Fäuste gewesen sein.

    Und wieder einmal befiel ihn unbewusst der Abscheu, den er gegen die Hüter des Gesetzes in Tackerville hegte.

    »Leute! Bürger!«, schrie Marshal Leslie und verschaffte sich mit seinem Revolver Gehör. »Richter Parker kommt erst in einem oder in zwei Monaten in unsere Stadt. Solange müsste Cimarron Flesh auf Kosten der Bürger versorgt werden. Wir haben Flesh erwischt, als er einige Rinder ins Indianertal treiben wollte. Flesh hat gestanden. Sein Kumpan ist uns entwischt. Ihn suchen wir später. Aber Flesh soll für seine Tat büßen. Für diese und den Mord an Barnay, der seine späte Sühne finden soll.«

    »Wir brauchen Richter Parker nicht!«, schrie einer in Cofferfields Nähe, und Daniel sah ein pockennarbiges, vom Alkohol verwüstetes Gesicht. »Richter Parker hätte ihn so oder so aufgehängt!«

    Ein brandender Aufschrei füllte den Platz, und drüben

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