Zärtlichkeit auf Zeit?
Von Judy Duarte
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Elenas Traum ist eine Boutique in Houston, weshalb sie Bradens Angebot ablehnen sollte: Der alleinerziehende Vater bittet sie, einen Sommer lang Nanny bei ihm zu sein. Aber sie sagt Ja und findet heraus, wie wunderschön es ist, eine Familie zu haben - leider nur auf Zeit …
Judy Duarte
Judy liebte es schon immer Liebesromane zu lesen, dachte aber nie daran selbst welche zu verfassen. „Englisch war das Fach in der Schule, was ich am wenigsten mochte, eine Geschichtenerzählerin war ich trotzdem immer gewesen,“ gesteht sie. Als alleinerziehende Mutter mit vier Kindern, wagte Judy den Schritt zurück auf die Schulbank und machte einen Abschluss an der Universität von Kalifornien in Irvine in Sozialökonomie. Die neue Richtung in ihrem Leben, ließ ihre Zuversicht anwachsen. Diese würde noch größer werden, wenn „der Richtige“ in ihr Leben treten würde. Zielstrebig darauf bedacht ihrer Liebe dem Schreiben nachzugehen, wurde Judy teil der Romance Writers of America und lernte ihre beiden Mitstreiter kennen. Das Trio arbeitet seitdem eng zusammen und spornt sich immer wider aufs Neue gegenseitig an. Judy greift gerne gewöhnliche Figuren auf und konfrontiert sie mit überwältigenden emotionalen Situationen, um deren Charakter wachsen zu lassen. „Es ist spannend, eigensinnige und verletzliche Charaktere mit der Zeit begreifen zu lassen, dass es immer einen Ausweg gibt,“ Judy weiter, „wenn sie dann ihre Möglichkeiten erkennen sind sie nicht mehr aufzuhalten.“ Ihr erstes Buch Cowboy Courage, wurde an die Silhouette Special Edition line verkauft. Es scheint, dass sie ihre Nische dort gefunden hat. „Ich verdanke den Großteil meines Erfolgs meinen ärgsten Kritikern und Unterstützern Crystal Green und Sheri WhiteFeather, die ebenfalls für Silhouette schreiben“, sagt sie. An den Tagen, an denen ein dickköpfiger Held und eine eigensinnige Heldin ihre ungeteilte Aufmerksamkeit einfordern, sind sie und ihre Familie dankbar für Fast Food, Pizzaservice, und Videospiele. Ansonsten genießt sie es zu reisen, romantische Abende mit ihrem geliebten Helden zu verbringen und mit ihren Kindern Brettspiele zu spielen.
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Zärtlichkeit auf Zeit? - Judy Duarte
IMPRESSUM
Zärtlichkeit auf Zeit? erscheint in der HarperCollins Germany GmbH
© 2016 by Judy Duarte
Originaltitel: „The Cowboy’s Double Trouble"
erschienen bei: Harlequin Enterprises Ltd., Toronto
Published by arrangement with HARLEQUIN ENTERPRISES II B.V./S.àr.l.
© Deutsche Erstausgabe in der Reihe BIANCA EXTRA
Band 46 - 2017 by CORA Verlag GmbH & Co. KG, Hamburg
Übersetzung: Rita Hummel
Umschlagsmotive: Harlequin Books S.A.
Veröffentlicht im ePub Format in 07/2019 – die elektronische Ausgabe stimmt mit der Printversion überein.
E-Book-Produktion: GGP Media GmbH, Pößneck
ISBN 9783733747916
Alle Rechte, einschließlich das des vollständigen oder auszugsweisen Nachdrucks in jeglicher Form, sind vorbehalten.
CORA-Romane dürfen nicht verliehen oder zum gewerbsmäßigen Umtausch verwendet werden. Sämtliche Personen dieser Ausgabe sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen sind rein zufällig.
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1. KAPITEL
Ein klägliches Miauen durchdrang die morgendliche Stille.
Braden Rayburn stand in der Box einer Zuchtstute, die bald ihr Fohlen zur Welt bringen würde. Er drehte sich um und sah den sechsjährigen Alberto die Leiter zum Heuboden hochklettern, ein winselndes rot getigertes Kätzchen im Arm. Heute Morgen hatte der Kleine das verwahrloste Katzenbaby gefunden, das offenbar nicht zu weiteren Abenteuern aufgelegt war.
„Nein, Alberto!, rief Braden. „Lass das Kätzchen sofort runter.
Der Junge drehte sich erschrocken um. Das Nein hatte er zweifellos verstanden, aber er machte keine Anstalten, die Katze herunterzulassen.
Alberto – oder Beto, wie seine Zwillingsschwester Bela ihn nannte – konnte kein Englisch, und Bradens Spanischkenntnisse waren nicht der Rede wert. Wie hieß doch gleich „Katze" auf Spanisch?
„Gato. Lass sie runter, sie zerkratzt dir sonst das ganze Gesicht."
Braden merkte, dass seine Stimme genervt klang, doch wenigstens schien der Kleine ihn verstanden zu haben. Rasch kletterte er die Leiter wieder hinab, behielt das Kätzchen aber im Arm.
„Lass sie runter." Diesmal unterstützte Braden seine Worte mit eindeutigen Gesten. Zögernd gehorchte der Kleine, machte dabei aber kein besonders glückliches Gesicht.
„Wo ist denn deine Schwester?", fragte Braden. „Bela? Dónde?"
Der Junge deutete in die Ecke der Scheune, wo seine Schwester mit einem schwarzen Kätzchen im Arm auf dem Heu saß. Möglicherweise stammte das Tier aus demselben Wurf wie das rote Tigerchen.
Wie kamen Menschen auf die Idee, ihre unerwünschten Haustiere einfach auszusetzen? Noch dazu in der Nähe einer Ranch – als gäbe es dort nicht schon genügend Tiere, um die man sich kümmern musste!
Braden lebte seit seiner Geburt auf der Bar M in Brighton Valley und hatte durch seinen verstorbenen Großvater von frühauf mitbekommen, wie schwer das Rancherleben war.
Er sah zu den Zwillingen hinüber, die jetzt einträchtig beisammensaßen, jeder ein Kätzchen auf dem Schoß. Sie plapperten unablässig miteinander, und Braden wünschte, er könnte sie verstehen, mit ihnen reden und ihnen sagen, wie leid es ihm tat, dass ihre Eltern tot waren. Aber die Zwillinge waren in Mexiko aufgewachsen, und es hätte ihm klar sein müssen, dass es Verständigungsprobleme geben würde.
Vor drei Monaten hatte Braden noch keine Ahnung von ihrer Existenz gehabt. Sie hatten in einem mexikanischen Waisenhaus gelebt und danach bei einer Kinderfrau. Dort hatte sein Halbbruder Jason sie abgeholt und für ein paar Tage zu sich nach Houston mitgenommen.
Dann war Jason mit seiner Frau Juliana zu der lange geplanten nachträglichen Hochzeitsreise nach Europa aufgebrochen, und Braden hatte eingewilligt, die beiden Sechsjährigen vorübergehend zu sich zu nehmen. Etwas anderes blieb ihm wohl kaum übrig, denn auch seine Halbschwester Carly war mit ihrem neuen Ehemann auf Reisen.
Das Problem war nur, dass er keine Ahnung hatte, wie man mit Kindern umging. Ganz abgesehen davon, dass er auf der Ranch alle Hände voll zu tun hatte und sich gar nicht richtig um die beiden kümmern konnte.
Gern würde er ihnen versichern, dass sie nun zur Familie gehörten und nicht mehr ins Waisenhaus mussten. Aber wie sollte er das mit Gestik und Mimik und den paar Brocken Spanisch, die er aus seiner Schulzeit behalten hatte, hinbekommen?
Vermutlich wussten die Zwillinge noch gar nicht, dass sie eine wichtige Gemeinsamkeit mit ihm und seinen beiden Halbgeschwistern hatten.
Alle fünf hatten denselben Vater.
Keines der Kinder war sonderlich überrascht gewesen, als herauskam, dass ihr alter Herr in Mexiko eine zweite Familie besaß. Charles Rayburn mochte ein erfolgreicher Geschäftsmann und Milliardär gewesen sein, doch was feste Beziehungen anging, war er eine ziemliche Niete.
Nachdem Braden sich einverstanden erklärt hatte, die Kinder zu hüten, bis seine Geschwister von ihren Reisen zurückkamen, ergriff ihn Panik. Wenn er vollkommen versagte wie sein eigener Vater? Was dann?
Finanziell hatte Charles Rayburn seinen Nachwuchs immer gut versorgt, aber ansonsten hatte er sich kaum um ihn gekümmert. Kein einziges Mal hatte er es geschafft, ein Fußballspiel oder eine Theateraufführung seiner Kinder zu besuchen. Nicht einmal bei ihren Schulabschlussfeiern war er dabei gewesen.
Das Schlimmste war, dass Braden und seine Halbgeschwister auch untereinander nie eine engere Bindung hatten aufbauen können, da ihr Vater das nicht gefördert hatte. Nur die Ferien verbrachten sie stets gemeinsam auf der Ranch ihrer Großmutter väterlicherseits. Doch Braden war sich dort immer wie ein Außenseiter vorgekommen. Vielleicht lag es daran, dass Charles Rayburn seine Mom nie geheiratet hatte.
Und jetzt hatte er zwei weitere Halbgeschwister am Hals, zumindest für die nächsten drei Wochen. Er konnte nur hoffen, dass entweder Jason oder Carly die Zwillinge danach bei sich aufnehmen würden. Beide waren verheiratet, und für Kinder war es allemal besser, in einer Familie aufzuwachsen als bei einem eingeschworenen Junggesellen.
Nicht dass er Beto und Bela nicht mochte. Er wusste nur einfach nicht, wie er das schaffen sollte. Erst vor Kurzem, nach dem Tod von Großvater Miller, hatte er die Ranch übernommen und kümmerte sich im Moment ganz alleine darum. Wie sollte er mit zwei lebhaften Kindern zum Arbeiten kommen?
Wenn sie in die Schule gingen, wäre es einfacher, aber im Moment waren Sommerferien, und sie würden erst danach eingeschult.
Vielleicht sollte er ein Kindermädchen einstellen. Das wäre gut für die Kinder, und er wäre entlastet.
Die Idee gefiel ihm immer besser, je länger er darüber nachdachte. Doch wie sollte er so schnell jemanden finden? Es müsste eine Frau sein, die Spanisch sprach und mit den Kindern liebevoll umging. Denn im Waisenhaus hatten sie bestimmt nicht viel Zuwendung bekommen.
„No!", rief Beto. „Vengan gatitos!"
Braden drehte sich zu der Stimme um und beobachtete kopfschüttelnd, wie die beiden Kätzchen aus der Scheune sausten, die Kinder hinterher.
Er konnte ihnen jetzt unmöglich nachlaufen, denn bei seiner Zuchtstute fingen gerade die Wehen an.
Elena Ramirez schloss die Ladentür des Hay and Grain auf und bereitete alles für den ersten Kundenbesuch vor.
Zuerst fütterte sie die Tiere, dann kümmerte sie sich um die Enten- und Hühnerküken und die Kaninchenbabys. Ihr Dad warb in dieser Woche mit einer Sonderaktion für Jungtiere, und deshalb hatte Elena die Käfige und Körbe werbewirksam neben der Tür aufgestellt.
Das Verkaufen machte Elena nicht nur ungeheuren Spaß, sie kannte sich auch gut mit Verkaufsstrategien aus. Allerdings war das, was sie gern verkaufen würde, eher in Modezeitschriften als in Landwirtschaftskatalogen zu finden.
Während sie sich in der Tier- und Futtermittelhandlung ihres Vaters umblickte, stellte sie fest, dass sich in den vielen Jahren seit der Eröffnung nichts Wesentliches verändert hatte. Elena beschloss, die Zeit zu nutzen, in der sie hier aushalf, um ein paar Veränderungen vorzunehmen.
Als ihr Vater mit seiner Familie nach Brighton Valley gezogen war und den Laden gekauft hatte, war Elena gerade in die Oberstufe gekommen. Sie war sehr traurig gewesen, all ihre Freunde verlassen zu müssen, doch zugleich freute sie sich für ihren Dad, dass er nun die Möglichkeit hatte, auf eigenen Füßen zu stehen. Er war der Einzige von acht Geschwistern, der das geschafft hatte.
Anfangs hatte er sich schwer damit getan, das marode Futtermittelgeschäft wieder in Schwung zu bringen. Für eine Verkaufshilfe hatte er kein Geld, also sprang Elena nach der Schule und an den Wochenenden ein. Als sie dann zum Studium nach Austin zog, lief der Laden bereits so gut, dass Paco Ramirez sich stundenweise einen Verkäufer leisten konnte.
Bei den Eltern zu wohnen und wieder im Futtermittelladen zu arbeiten, fühlte sich für Elena wie ein Schritt zurück an. Aber ihr Dad war so froh, sie wieder zu Hause zu haben, dass es ihr nicht viel ausmachte.
Ihre Verkaufserfahrung war Elena während des Studiums sehr nützlich gewesen, denn sie hatte sofort einen Job in einer Modeboutique unweit der Universität gefunden. Und das hatte ihr so viel Spaß gemacht, dass sie nach ihrem Studienabschluss eine Weile dort weiterarbeitete. Leider war das Leben in Austin sehr teuer, und so ging der ganze Lohn für ihre Wohnung und die Abzahlung des Studienkredits drauf.
Es war schlicht unmöglich gewesen, Geld für ihr eigenes Modegeschäft anzusparen, von dem sie träumte. Daher hatte sie beschlossen, für einige Zeit zu ihren Eltern nach Brighton Valley zurückzuziehen. Dort könnte sie umsonst wohnen und das Geld, das sie in der Tierhandlung verdiente, für ihre Boutique zurücklegen.
„Ich habe mein kleines Mädchen sehr vermisst", sagte ihr Vater zur Begrüßung und schleppte freudestrahlend ihr Gepäck ins Haus.
Dabei hatte er mit seiner zweiten Frau Laura noch sechs weitere Kinder, die im Haus für einigen Trubel sorgten.
Elena blieb bei dem Käfig mit den Entenküken stehen, nahm eines heraus und hielt es zärtlich an ihre Wange.
Nachdem sie es wieder zu den anderen gesetzt hatte, rieb sie die Hände an ihren ausgebleichten Jeans ab. Ihre guten Sachen, die sie in Austin getragen hatte, wären hier fehl am Platz gewesen. Außerdem waren sie noch gar nicht ausgepackt, weil kein Platz im Kleiderschrank war. Ihr voller Koffer stand unter dem Stockbett, das sie mit ihrer zwölfjährigen Halbschwester teilte. Jeden Morgen tat ihr der Rücken weh, denn die Matratze war schon etwas durchgelegen.
Sie vermisste das Leben in der Stadt und das Alleinsein. Bis zu ihrem zwölften Lebensjahr hatte sie als Einzelkind bei ihrer Mutter gelebt. Dann war ihre Mutter plötzlich gestorben, und ihr Dad hatte sie zu sich