Kerzenglanz in deinen Augen
Von Shirley Jump
()
Über dieses E-Book
Eigentlich wollte Jessica die Feiertage in Florida unter Palmen verbringen. Doch als Christopher Hamilton sie bittet, seinem Töchterchen Ellie ein schönes Fest zu bereiten, kann sie der Verlockung nicht widerstehen. Wird an Weihnachten ihr Traum vom Glück wahr?
Shirley Jump
Shirley Jump wuchs in einer idyllischen Kleinstadt in Massachusetts auf, wo ihr besonders das starke Gemeinschaftsgefühl imponierte, das sie in fast jeden ihrer Romane einfließen lässt. Lange Zeit arbeitete sie als Journalistin und TV-Moderatorin, doch um mehr Zeit bei ihren Kindern verbringen zu können, beschloss sie, Liebesgeschichten zu schreiben. Schon ihr erstes Buch gewann den Bookseller’s Best Award als beste traditionelle Romance 2003. Bis heute hat sie auch viele andere Preise gewonnen. Das Schreiben sieht Shirley außerdem als gute Ausrede, um nicht putzen zu müssen – und finanziert sich damit ihre stetig wachsende Schuhkollektion. Die drei wichtigsten Dinge in ihrem Leben sind Liebe, Familie und Essen – auch wenn die Reihenfolge an vielen Tagen umgekehrt ist … Als sie ihren Mann kennenlernte, war dieser oft mit der Navy unterwegs. Zum Trost hörten sie beide „Waiting for you“ von Richard Marx und wussten so, dass sie im Herzen immer zusammen sind.
Mehr von Shirley Jump lesen
Bianca Exklusiv Ein Daddy zum Muttertag: eBundle Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen
Ähnlich wie Kerzenglanz in deinen Augen
Titel in dieser Serie (100)
Rückkehr nach Connemara Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenGefangen im Sturm der Leidenschaft Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenVerführt im Schloss des stolzen Spaniers Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenHeißer Flirt in Napa Valley Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEin Hollywood-Märchen für Dr. Morgan Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenVon nun an und für immer Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenHeiße Küsse unter griechischer Sonne ... Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenIm Rausch einer Nacht Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie süße Rache des stolzen Spaniers Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenHappy End unter griechischer Sonne Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSpanische Nächte Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSchicksalsnächte in Spanien Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEin Sommer voller Leidenschaft Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenHope - Hoffnung auf das Glück Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenHalt mich jetzt ganz fest: Digital Edition Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenHeißes Happy End in Griechenland Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWarum nur ... warum? Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenTango mit Daisy: Digital Edition Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenNacht des Schicksals Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSüße Küsse in Athen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWüstenbraut wider Willen: Digital Edition Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDaddy gefunden Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEine Braut für Daddy Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenIn deinen Armen will ich träumen: Digital Edition Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenVerführung für Anfänger: Digital Edition Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSüßes, wildes Spiel Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSizilianischer Zauber Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenTanzen ist die beste Medizin Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenHochzeitsnacht auf Hawaii Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Playboy von Tobago Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen
Ähnliche E-Books
Weihnachtsglanz in Kinderaugen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenVerlorene Seelen 3 - Stumme Schreie Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWeihnachts-Geschichten für's Herz: Geschichten für Erwachsene Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenIch hab euch so vermisst Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWie ein Hoffnungsschimmer in dunkler Winternacht Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenHab Vertrauen, Liebste Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenHöchstgebot: Liebe Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWenn aus Freundschaft Liebe wird ... Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Preis der Liebe: Roman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDorian Hunter - Black Snow Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEin Weihnachtsgeschenk für Miss Claus Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenVati darf sich nicht scheiden lassen: Sophienlust Bestseller 70 – Familienroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWo bist du, Mami?: Sophienlust Bestseller 3 – Familienroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWo bist du, Mami?: Sophienlust 392 – Familienroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenVerlobung unterm Mistelzweig Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenO du fröhliche, o du tödliche Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSo klein – und schon verlassen: Sophienlust 270 – Familienroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenVerhängnisvoller Ehrgeiz: Sophienlust 400 – Familienroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenPink Christmas 3: Noch mehr andere Weihnachtsgeschichten Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDas Lachen des Weihnachtsmanns: Eine Weihnachtsgeschichte Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Mann, der vom Himmel fiel Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenZwei Rosen für Darcy Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenVersprechen des Herzens Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenBianca Exklusiv Band 239 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMein Esel Fridolin: Sophienlust Extra 20 – Familienroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenViel Liebe zum Fest Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenIch will dich beschenken! - Gott: 24 inspirierende Gedanken zur Advents- und Weihnachtszeit. Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEin Vater kehrt zurück: Sophienlust 406 – Familienroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEin karibischer Traum Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen
Romanzen für Sie
Der Weg zum eigenen Sklaven: Ein Leitfaden für die dominante Frau Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEine Nacht, ein Jahr - ein Leben? Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDem Paradies so nah Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSchloß Gripsholm: Eine Sommergeschichte (Erotik Klassiker): Eine Liebesgeschichte von Kaspar Hauser (Erotisches Abenteuer) Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMit dir kommt das Glück Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Gefangene der Mafia: Mafia Ménage Trilogie, #1 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEntehrt von einem Highlander Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenFlitterwochen mit dem Feind Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenHistorical Exklusiv Band 8: Höchster Einsatz: Liebe Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWie erobert man einen Earl? Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Leiden des jungen Werther Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Unbedarft: Raw, #1 Bewertung: 5 von 5 Sternen5/5Du hast mich wachgeküsst Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie verbotene Babysitterin: Ein Milliardär - Liebesroman: Nachtclub-Sünden, #1 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWilhelm Meisters Lehrjahre Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Perlefter: Die Geschichte eines Bürgers Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Komm mit mir nach Caracas Bewertung: 5 von 5 Sternen5/5Zärtlicher Winter Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWicked Little Price Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Duke, der mein Herz stahl Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenKleines Biest | Kurzgeschichte: Der etwas andere Bar-Besuch Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Mein Peiniger: Mein Peiniger, #1 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenReigen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSchmutzige kleine Jungfrau: Geheimnisse einer Unterwürfigen, #1 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenAuf der Suche nach dem Earl ihrer Träume Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Hilfe: Könige der Linwood-Akademie, #1 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Herzog und seine geliebte Feindin Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Gestohlene Unschuld Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenLieben Sie mich, Marquess! Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEntzückt von einem Herzog: Sagenhafte Liebe Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen
Rezensionen für Kerzenglanz in deinen Augen
0 Bewertungen0 Rezensionen
Buchvorschau
Kerzenglanz in deinen Augen - Shirley Jump
IMPRESSUM
Kerzenglanz in deinen Augen erscheint in der HarperCollins Germany GmbH
© 2007 by Shirley Kawa-Jump
Originaltitel: „Miracle On Christmas Eve"
erschienen bei: Mills & Boon Ltd., London
Published by arrangement with HARLEQUIN ENTERPRISES II B.V./S.àr.l.
© Deutsche Erstausgabe in der Reihe JULIA WEIHNACHTSBAND
Band 21 - 2008 by CORA Verlag GmbH & Co. KG, Hamburg
Übersetzung: Heike Warth
Umschlagsmotive: shutterstock_Roman Samborskyi
Veröffentlicht im ePub Format in 20/2020 – die elektronische Ausgabe stimmt mit der Printversion überein.
E-Book-Produktion: GGP Media GmbH, Pößneck
ISBN 9783751504867
Alle Rechte, einschließlich das des vollständigen oder auszugsweisen Nachdrucks in jeglicher Form, sind vorbehalten.
CORA-Romane dürfen nicht verliehen oder zum gewerbsmäßigen Umtausch verwendet werden. Sämtliche Personen dieser Ausgabe sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen sind rein zufällig.
Weitere Roman-Reihen im CORA Verlag:
BACCARA, BIANCA, JULIA, ROMANA, HISTORICAL, TIFFANY
Alles über Roman-Neuheiten, Spar-Aktionen, Lesetipps und Gutscheine erhalten Sie in unserem CORA-Shop www.cora.de
Werden Sie Fan vom CORA Verlag auf Facebook.
1. KAPITEL
Jessica Patterson hatte mit Weihnachten abgeschlossen.
Sie brauchte weder einen Christbaum, der doch nur auf den Teppichboden nadelte, noch einen rot-grün geschmückten Kranz an der Tür. Und auf einen mit fröhlich tanzenden und karottennasigen Schneemännern bemalten Weihnachtsteller mit ungesunden Süßigkeiten und Plätzchen konnte sie erst recht verzichten.
Ihre Freundin Mindy Newcomb lehnte an der Theke von Jessicas Spielzeugladen, die Arme über der Brust verschränkt. „Heute ist der 20. Dezember, und in drei Tagen findet unser großes Winterfest statt. Es wird langsam Zeit, dass du dein Kostüm vom Dachboden holst. Außerdem sind deine Schaufenster noch nicht dekoriert. Was ist bloß los mit dir?"
Jessica rückte einige Teddybären im Regal zurecht. Weiße Bären waren dieses Jahr der große Renner unter den Plüschtieren, und zum Glück hatte sie sich rechtzeitig damit eingedeckt. „Ich habe dir hundertmal gesagt, dass ich dieses Jahr nach Miami Beach fliege. Deshalb brauche ich auch kein Kostüm und muss mich nicht als Mrs. Claus verkleiden, weil ich nämlich gar nicht da sein werde. An den Feiertagen werde ich mich in meinen neuen Badeanzug werfen und mich mit einer große Flasche Sonnenöl bewaffnet am Strand aalen."
„Und ich dachte, darüber wärst du hinweg."
„Was genau meinst du damit?"
„Na ja, deine komische Stimmung. Für einen Augenblick zögerte Mindy. „Komm schon, Jessica, du liebst doch Weihnachten. Was willst du denn in Miami?
„Ich habe Weihnachten geliebt, gab Jessica entschieden zurück. „Aber das ist vorbei.
Als es nun zehn Uhr schlug, ging Jessica zur Ladentür und drehte das Schild an der Scheibe um, sodass es ‚Geöffnet‘ anzeigte. Anschließend überprüfte sie schnell, ob sich genügend Wechselgeld in der Kasse befand. Heute sollten die Schulferien anfangen: Es würde nicht mehr lange dauern, bis die jüngsten Bewohner von Riverbend bei ihr auftauchten, um ihr Taschengeld gegen Flummis, Spielkarten und andere verlockende Kleinigkeiten, die Jessica eigens für die Kinder auf einem Tisch ausgebreitet hatte, einzutauschen.
Mindy ließ sich auf den Hocker hinter dem Tresen fallen. Als ihre Freundin an ihre Seite trat, strich sie über Jessicas Hand und blickte sie voller Mitgefühl an. „Ich weiß, dass diese Zeit besonders schwierig für dich ist, seit Dennis nicht mehr da ist."
Jessica nickte und musste schlucken. Bereits zwei Jahre waren vergangen, seit Dennis gestorben war – und trotzdem kam es ihr manchmal vor, als sei es erst gestern gewesen. „Ja, Weihnachten ist einfach nicht mehr dasselbe ohne ihn." Sie betrachtete die Bilder an der Wand. Die Fotos zeigten Dennis und sie in glücklicheren Tagen, verkleidet als Santa Claus und Mrs. Claus.
Schon bald nach ihrer Hochzeit vor fünfzehn Jahren hatten sie diese Tradition begonnen. In der ersten Zeit hatte Dennis sein Kostüm noch ausgestopft. Aber im Laufe der Jahre war er immer fülliger geworden und hatte die zusätzlichen Polster nicht mehr gebraucht. Es stand ihm gut, ließ ihn wie einen gemütlichen Teddy aussehen, an den Jessica sich kuscheln konnte.
Aber die überschüssigen Pfunde hatten auch sein Herz arg in Mitleidenschaft gezogen. Achtlos hatte Dennis die Warnungen des Arztes in den Wind geschlagen und selbst seiner Frau nichts davon erzählt. Statt die Ratschläge ernst zu nehmen, wollte er sich nicht durch Vorschriften und Diäten einschränken lassen und lebte, wie er es gewöhnt war, aus dem Vollen.
Jedoch forderte seine unbändige Lebenslust ihren Tribut: Kurz nach seinem achtundvierzigsten Geburtstag verstarb Dennis. Mit siebenunddreißig Jahren war Jessica Witwe geworden.
Den Kindern zuliebe und im Andenken an Dennis hatte Jessica noch ein einziges Mal das Kostüm der Ehefrau des Weihnachtsmannes angelegt. Doch die Kinder von früher waren groß geworden, und die neue Generation war ihr fremd.
Jessica wandte sich von den Bildern ab. „Diese ganze Sache macht mir einfach keinen Spaß mehr. Die Kinder sind heutzutage so ungezogen. Der Gipfel war, als Andrew Weston meine Figur von Frosty, dem Schneemann, verunstaltet hat."
„Das war doch nur ein dummer Streich."
„Mindy, er hat Frosty immerhin grün angemalt und mitten in der Stadt an der alten Eiche aufgehängt. Dann behauptete er auch noch, er habe ihn auswildern wollen! Und dann diese Sarah Hamilton … Jessica schüttelte den Kopf. „Ich gebe mir wirklich alle Mühe, nie schlecht von Kindern zu denken. Aber dieses Mädchen kostet mich noch den letzten Nerv.
„Ich gebe zu, sie ist …"
„… eine Nervensäge, beendete Jessica Mindys Satz und bekam sofort ein schlechtes Gewissen. Sarah konnte ja nichts dafür, war sie doch einfach das Ergebnis ihrer unkonventionellen Erziehung. „Das sage ich nicht oft von einem Kind.
„Jessica, sie hat erst vor zwei Monaten ihre Mutter verloren. Was erwartest du?"
Mit einem Seufzer ließ Jessica sich auf den zweiten Hocker sinken. „Du hast ja recht. Außerdem muss es hart für sie sein, dass sie jetzt bei ihrem Babysitter wohnen muss."
Sarah hatte sich in letzter Zeit angewöhnt, nach der Schule in Jessicas Laden zu kommen und sie mit Fragen zu löchern – vorzugsweise im größten Andrang, wenn sie überhaupt keine Zeit hatte. Das Mädchen trieb sie damit manchmal beinahe in den Wahnsinn. Denn wenn die Kleine das Gefühl hatte, dass Jessica ihr nicht die volle Aufmerksamkeit schenkte, reagierte sie mit Wutanfällen.
„Falls sie noch irgendwo einen Vater hat, lässt der sich jedenfalls nicht blicken. Aber sie kann doch nicht auf Dauer bei der Nachbarin bleiben", bemerkte Mindy missbilligend. Wie konnte man nur ein Kind auf diese Weise sich selbst überlassen!
„Kiki hat nie ein Wort über den Vater verloren. Seltsame Person." Jessica dachte an Sarahs Mutter, die in der Stadt als Bedienung gearbeitet und je nach Laune ihre Haarfarbe geändert hatte. Nicht zuletzt wegen ihrer direkten Art war Kiki immer eine Außenseiterin in Riverbend geblieben.
Bei einer solchen Mutter aufzuwachsen, erklärte natürlich, weshalb Sarah sich so entwickelt hatte. Jessica hatte Kiki gut genug gekannt, um zu wissen, dass Ordnung und Disziplin für sie Fremdwörter gewesen waren. Kikis Lebensstil war Jessica nicht nur ungewöhnlich erschienen, sondern regelrecht verrückt.
„Sarah hat es wirklich nicht leicht, sagte Mindy. „Sie hatte schon mit ihrer Mutter nicht das große Los gezogen, aber dann so früh praktisch Waise zu werden …
„Und normalerweise würde mir das Kind auch leidtun. Wieder plagte sie ihr Gewissen, und sie schwor sich, nie wieder schlecht über andere Menschen zu reden, besonders nicht über Kinder. „Aber für dieses Jahr scheint mein Vorrat an Geduld aufgebraucht zu sein. Jedes Mal, wenn ein Kind den Laden betritt, bin ich sofort nervös und gereizt.
„Das sieht dir gar nicht ähnlich."
„Ich weiß. Vielleicht liegt es daran, dass die Kinder heute anders sind als früher. Sie haben gar nichts Kindliches mehr an sich, sondern sind so …" Hilflos hob Jessica die Schultern.
„Abgestumpft? Verroht? Gepierct und tätowiert?"
Zwar lachte Jessica nun auf, doch es klang nicht unbeschwert. Insgeheim sehnte sie sich nach den vergangenen Zeiten, nach Dennis und seinem grenzenlosen Verständnis für Kinder. Weihnachten war sein Fest gewesen, nicht ihres. Nur um seinetwillen hatte sie die Tradition im letzten Jahr fortgeführt. Aber ihr fehlten seine starke Ausstrahlung und seine Fähigkeit, aus der Situation heraus zu improvisieren, aus dem Nichts etwas Besonderes zu zaubern.
„Dennis und ich haben immer gesagt, dass wir unsere Kostüme an den Nagel hängen, sobald wir keinen Spaß mehr daran haben. Sie zog die bunte Broschüre unter der Kasse hervor, die sie aus dem Reisebüro mitgenommen hatte. „Genau das tue ich jetzt.
Ganz gleich, was andere davon hielten: Ihr Entschluss, die Stadt zu verlassen, stand felsenfest. „Klingt das nicht verlockend? Unberührter Sandstrand. Sanftes Meeresrauschen. Heiße Sonnenstrahlen auf der Haut. Junge, braun gebrannte Männer, die mir Drinks mit kleinen Schirmchen darin servieren … Mit dem Finger deutete sie auf die Bilder im Prospekt, die ein wahres Urlaubsparadies versprachen. „Und das Beste kommt erst noch: In der Anlage sind keine kleinen Kinder zugelassen.
„Aber du liebst Kinder. Und du liebst Weihnachen."
Vehement schüttelte Jessica den Kopf. Nein, keine Macht der Welt konnte sie von ihrer Reise abbringen. Vor ihrem inneren Auge sah sie, wie sie Süßigkeiten verteilen und in ihrer Verkleidung vor Kameras posieren müsste, wenn sie blieb.
Die Weihnachtszeit hatte ihren Zauber für sie verloren. Wahrscheinlich würden sie die Erwachsenen mit ihren sentimentalen Erinnerungen beim Winterfest vermissen. Aber die Kinder würden ihr Fehlen vermutlich nicht einmal bemerken. Da machte sie sich nichts vor.
In diesem Jahr fiel die Vorstellung aus. Punkt. Ein schlechtes Gewissen hatte sie deshalb nicht. Vielleicht würde sie sogar nie wieder als Mrs. Claus auftreten: Ohne einen Weihnachtsmann an ihrer Seite sah sie keinen Sinn mehr darin. „Nichts zu machen. Die Koffer sind gepackt, am 23.