Sommer der Sinnlichkeit
Von Kristi Gold
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Sinnlicher Sommer in San Francisco: Noch nie hat Kerry sich so sehr zu einem Mann hingezogen gefühlt wie zu Ford Ashton. Doch als sie sich ihm nach leidenschaftlichen Küssen rückhaltlos hingeben will, zeigt er ihr plötzlich die kalte Schulter …
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Buchvorschau
Sommer der Sinnlichkeit - Kristi Gold
IMPRESSUM
Sommer der Sinnlichkeit erscheint in der HarperCollins Germany GmbH
© 2005 by Harlequin Books S.A.
Originaltitel: „Mistaken For a Mistress"
erschienen bei: Silhouette Books, Toronto
Published by arrangement with HARLEQUIN ENTERPRISES II B.V./S.àr.l.
© Deutsche Erstausgabe in der Reihe COLLECTION BACCARA
Band 274 - 2009 by CORA Verlag GmbH & Co. KG, Hamburg
Übersetzung: Brigitte Marliani-Hörnlein
Umschlagsmotive: Harlequin Books S.A.
Veröffentlicht im ePub Format in 06/2019 – die elektronische Ausgabe stimmt mit der Printversion überein.
E-Book-Produktion: GGP Media GmbH, Pößneck
ISBN 9783733747091
Alle Rechte, einschließlich das des vollständigen oder auszugsweisen Nachdrucks in jeglicher Form, sind vorbehalten.
CORA-Romane dürfen nicht verliehen oder zum gewerbsmäßigen Umtausch verwendet werden. Sämtliche Personen dieser Ausgabe sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen sind rein zufällig.
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BACCARA, BIANCA, JULIA, ROMANA, HISTORICAL, TIFFANY
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PROLOG
San Francisco, 1991
Sally Barnett Ashton war tot.
Spencer Ashton thronte in seinem vornehmen Büro der Ashton-Lattimer Corporation. Ihm gegenüber saß der Privatdetektiv, der ihm die Nachricht überbracht hatte und jetzt ein Gesicht machte, als erwartete er, sein Auftraggeber würde mit Trauer auf den Tod seiner ersten Frau reagieren. Das Gegenteil war der Fall. Spencer empfand nichts als Erleichterung, dass Sally endgültig aus seinem Leben verschwunden war. „Was ist mit den Zwillingen?"
„Sie sind jetzt achtundzwanzig. Grant lebt immer noch in Nebraska. Er hat die Farm Ihrer Schwiegereltern übernommen."
„Meiner Ex-Schwiegereltern." Spencer hatte die Barnetts mit Inbrunst gehasst.
„Bis zu Sallys Tod waren es Ihre Schwiegereltern. Sie haben sich nie von ihrer Tochter scheiden lassen."
Spencer war mit seiner Geduld am Ende. „Das interessiert jetzt nicht, Rollins. Reden Sie endlich weiter."
„Wie ich schon sagte, Grant bewirtschaftet die Farm. Und zwar sehr erfolgreich. Er ist nicht nur ein guter Farmer, sondern auch ein ausgezeichneter Geschäftsmann."
Offensichtlich hatte Grant den Geschäftssinn seines Vaters geerbt. „Was ist mit seiner Schwester?"
„Ihre Tochter Grace hat zwei Kinder, Ford und Abigail Ashton. Sie wurden 1979 und 1981 geboren."
„Ashton?"
Rollins blätterte durch seine Unterlagen. „Ja. Sie ist nicht verheiratet. Die Väter der Kinder sind unbekannt."
Nach außen wirkte Spencer kühl und gelassen, doch innerlich kochte er. Nicht, weil seine Tochter zwei uneheliche Kinder in die Welt gesetzt hatte. Er war wütend, weil er selbst damals gezwungen worden war, das schwangere Mauerblümchen zu heiraten. Bei seinem Nachwuchs waren offensichtlich andere Maßstäbe angelegt worden. „Wo lebt Grace jetzt?"
Rollins rieb sich das Kinn. „Gute Frage. Angeblich ist sie vor etwa fünf Jahren, als die Kinder gerade in der Grundschule waren, mit einem Verkäufer durchgebrannt. Ich konnte sie nicht ausfindig machen. Wenn Sie wollen, forsche ich weiter nach ihr."
„Das ist nicht nötig. Was ist mit ihren Kindern?"
„Ihr Sohn ist der gesetzliche Vormund Ihrer Enkel. Er zieht sie allein auf."
Spencer fand es irgendwie paradox, dass er Enkel hatte, die genauso alt waren wie seine jüngsten Kinder. „Grant ist nicht verheiratet?"
„Nein. Bisher nicht."
Anscheinend hatte er die Intelligenz seines ältesten Sohnes überschätzt. Warum halste sich ein Mann Kinder auf, die nicht einmal seine eigenen waren? Und wieso kümmerte er sich überhaupt um Kinder? Das war in seinen Augen Frauensache.
Spencer blickte den Privatdetektiv ernst an. „Ich kann mich doch darauf verlassen, dass Sie in Crawley diskret vorgegangen sind?"
„Natürlich. Ich habe jedem erzählt, dass wir uns als Teenager kennengelernt und dann aus den Augen verloren haben. Dabei habe ich festgestellt, dass die Einwohner nicht gut auf Sie zu sprechen sind. An Ihrer Stelle würde ich mich dort nicht so bald blicken lassen."
Spencer hatte nicht die Absicht, jemals wieder in das gottverlassene Nebraska zu reisen. „Ihnen ist hoffentlich klar, dass absolute Diskretion Ihrerseits unerlässlich ist."
„Spielen Sie auf mein Wissen an, dass Ihre zweite Ehe ungültig war, weil Sie von Ihrer ersten Ehefrau nie geschieden wurden?"
Richtig, aber die Ehe mit seiner jetzigen Frau war gültig, obwohl ihm Lilah absolut egal war. Ihre Stelle könnte schnell eine andere Frau einnehmen. Oft genug hatte er sie schon betrogen. Das war der Vorteil, wenn man blauäugige Sekretärinnen hatte und Macht besaß. „Ich zähle auf Ihre Verschwiegenheit. Ansonsten werden Sie in dieser Stadt nie wieder einen Auftrag bekommen."
Rollins machte endlich ein betretenes Gesicht. „Ich bin Profi, Mr. Ashton. Sie können mir vertrauen."
Spencer vertraute niemandem außer sich selbst. „Schön. Ich nehme Sie beim Wort."
Der Privatdetektiv zögerte einen Moment, bevor er fragte: „Fürchten Sie nicht, dass die Wahrheit eines Tages ans Licht kommt? Und wenn das passiert, würde das nicht bedeuten, dass Sie das Unternehmen verlieren? Schließlich gehörte es dem Vater Ihrer zweiten Frau."
„Keine Sorge. Ihr Vater hat mir seine Anteile überschrieben. Caroline hat keinen Anspruch darauf." Spencer unterdrückte ein Lächeln. Der alte Lattimer und seine Tochter waren leichte Beute für ihn gewesen.
„Ich denke, damit ist meine Arbeit erledigt. Rollins schob seinen Stuhl zurück und deutete auf die Unterlagen. „Dort finden Sie alle Details. Kopien der Geburts- und Sterbeurkunden. Außerdem ein paar Fotos, die mir in die Hände gefallen sind. Vor allem eins von Ihrem Sohn. Falls es Sie interessiert, wie er heute aussieht.
Spencer nickte nur. „Das wäre dann alles. Er holte einen Umschlag aus einer Schublade und reichte ihn dem Privatdetektiv. „Der vereinbarte Betrag in bar, plus Zuschlag für Ihr Schweigen.
Rollins lächelte ihn durchtrieben an. „Viel Spaß auf der Reise in die Vergangenheit."
Ohne sich zu verabschieden, verließ der Mann das Büro und ließ Spencer mit Erinnerungen an seine Vergangenheit zurück.
Kaum war Spencer allein, blätterte er durch die Unterlagen. Er fand das Foto seines Sohnes in einem Zeitungsartikel im Crawley Crier. Grant hatte eine Auszeichnung von der Stadt bekommen. Ein Junge von etwa dreizehn Jahren und ein zwei Jahre jüngeres Mädchen standen rechts und links von Grant. Anständig aussehende Kinder, soweit man das von Kindern sagen konnte. Aber schließlich hatten sie auch seine Gene.
Gelangweilt schloss er die Akte, so wie er dieses Kapitel seines Lebens vor langer Zeit abgeschlossen hatte. Er musste sich keine Sorgen mehr machen, dass Sally eines Tages vor seiner Tür stehen könnte. Und sein dummer Sohn und seine leichtfertige Tochter auch nicht. Seine Vergangenheit in Crawley war so tot wie die Stadt selbst.
Spencer Ashton lebte ein faszinierendes Leben, musste niemandem gegenüber Rechenschaft ablegen, und er würde dieses Leben noch viele Jahre fortführen. Ja, er würde jeden überleben.
1. KAPITEL
August, vierzehn Jahre später
Spencer Ashton war tot, und Grant Ashton war wegen Mordes angeklagt.
Sein ganzes Leben hatte Ford Ashton darunter gelitten, als das uneheliche Kind eines angeblichen Flittchens abgestempelt zu werden, das die eigenen Kinder im Stich gelassen hatte. Aber seinen Onkel – den Mann, der ihn und seine Schwester liebevoll aufgezogen hatte – in Gefängniskleidung und mit Fußketten zu sehen, war der schlimmste Moment im Leben des Sechsundzwanzigjährigen.
Ford stand inmitten neugieriger Zuschauer im Gerichtssaal von San Francisco und hörte traurig und wütend zugleich, wie der Vorsitzende Richter verkündete: „Untersuchungshaft, keine Entlassung gegen Kaution." Wütend und verzweifelt kämpfte er sich durch die Menge. Bevor er jedoch seinen Onkel erreichen und ihm sagen konnte, wie viel er ihm bedeutete, wurde dieser von bewaffneten Beamten fortgeführt.
Nur ihre Blicke trafen sich noch, und Ford sah die Resignation in den Augen seines Onkels.
Grant durfte nicht aufgeben. Nicht jetzt. Nicht nach allem, was sie gemeinsam durchgemacht hatten. Ford ballte die Fäuste. Er war verzweifelt angesichts der Ungerechtigkeit. Verzweifelt, wütend und frustriert.
„Mr. Ashton."
Ford drehte sich zu einem ihm unbekannten aalglatten jungen Mann in dunklem Anzug um. Ohne Zweifel ein Presseheini. „Ich beantworte keine Fragen."
Der Mann schob seine Brille hoch. „Ich bin kein Reporter. Ich arbeite für den Anwalt Ihres Onkels. Wenn Sie mir bitte folgen? Da ist jemand, der Sie gern sprechen würde."
Offensichtlich bekam er doch noch die Gelegenheit, mit Grant zu reden. Ohne zu zögern trat er in den Vorraum. Links von ihm machten sich die Reporter über die Staatsanwaltschaft und den Verteidiger her und konnten nur mit Mühe von den Sicherheitskräften zurückgehalten werden. Er folgte dem jungen Mann durch einen schmalen Gang zu einem abseits gelegenen Raum. Der Mann öffnete die Tür. Statt Grant erblickte Ford Caroline Sheppard – früher Caroline Ashton – und ihren zweitältesten Sohn Cole an dem kleinen Besprechungstisch.
„Ich lasse Sie jetzt allein", sagte der junge Mann und schloss die Tür.
Caroline stand auf und ging mit ausgebreiteten Armen auf Ford zu. „Es tut mir so leid, Ford."
Er ließ sich von ihr umarmen und verbarg seine Enttäuschung hinter einem Lächeln. „Ich freue mich, dich zu sehen, Caroline."
Cole trat zu ihnen und schüttelte Ford die Hand. „Tut mir leid, dass wir uns unter diesen traurigen Umständen wiedersehen, Ford. Wir waren nicht sicher, ob du es schaffst, rechtzeitig hier zu sein."
„Das war auch knapp. Ich habe einen Flug nach Denver bekommen und dort die Nacht im Flughafen verbracht, sodass ich heute Morgen gleich den ersten Flug nach San Francisco nehmen konnte."
Caroline sah ihn mütterlich besorgt an. „Dann hast du also gar nicht geschlafen?"
„Nein, aber nach der schlechten Nachricht hätte ich sowieso schlafen können."
Caroline fuhr sich durch die blonden Haare. „Tut mir leid, dass ich dir nicht persönlich sagen konnte, dass Grant verhaftet worden ist, sondern auf den Anrufbeantworter sprechen musste. Aber ich wusste nicht, wie ich dich erreichen konnte."
„Du musst dich nicht entschuldigen, Caroline. Woher solltest du wissen, dass ich geschäftlich unterwegs war? Es wundert mich allerdings, dass Grant dir nicht meine Handynummer gegeben hat."
Caroline seufzte. „Grant wollte nicht, dass ich dich anrufe. Aber das war ich dir schuldig. Außerdem wollte ich verhindern, dass Abby und du aus dem Fernsehen davon erfahrt."
Abby. Ford hatte kein gutes Gefühl bei dem Gedanken, seiner Schwester von den Geschehnissen zu berichten. Seine Schwester war zwar eine starke Persönlichkeit, aber sie war auch schwanger. Mit Zwillingen. „Seit dem Mord sind drei Monate vergangen. Ich dachte, sie hätten Grant vielleicht von der Liste der Verdächtigen gestrichen. Warum ist er plötzlich verhaftet worden?"
„Es hat sich ein Zeuge gemeldet, der behauptet, gesehen zu haben, wie Grant ein paar Minuten vor neun Uhr abends, der mutmaßlichen Tatzeit, das Gebäude betrat, antwortete Cole. „Dieser Zeuge hat Grant bei einer Gegenüberstellung wiedererkannt.
Wenn Grant doch nur in Nebraska geblieben wäre, statt nach San Francisco zu reisen, um seinem charakterlosen Vater gegenüberzutreten. Dann wäre das alles nicht passiert, und er würde bei der Ernte helfen, statt des Mordes an seinem Vater angeklagt zu sein.
Eines aber wusste Ford genau – sein Onkel war vielleicht wütend gewesen, vielleicht hatte es auch tatsächlich einen heftigen Streit gegeben, doch Grant würde niemals einen Menschen umbringen. „Er hat es nicht getan."
„Das wissen wir, Ford", sagte Caroline.
„Wer ist der angebliche Zeuge, und warum hat es so lange gedauert, bis die Polizei ihn präsentiert hat?"
„Wir kennen keine Einzelheiten, erwiderte Cole. „Doch du kannst am Montag mit Grants Anwalt sprechen.
„Warum erst Montag und nicht jetzt?"
„Heute hat er noch eine