Halt mich warm in kalten Nächten
Von Silver James
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Über dieses E-Book
Eingeschneit mit einem Traummann! Die hübsche Polizistin Quin verbringt eine eiskalte Winternacht mit Countrystar Deacon vor dem Kaminfeuer. Eigentlich soll sie in einem brisanten Fall ermitteln - und die Finger von Deacon lassen! Aber zwischen ihnen knistert es so heiß …
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Buchvorschau
Halt mich warm in kalten Nächten - Silver James
IMPRESSUM
Halt mich warm in kalten Nächten erscheint in der HarperCollins Germany GmbH
© 2017 by Silver James
Originaltitel: „The Cowboy’s Christmas Proposition"
erschienen bei: Harlequin Enterprises Ltd., Toronto
Published by arrangement with HARLEQUIN ENTERPRISES II B.V./S.àr.l.
© Deutsche Erstausgabe in der Reihe COLLECTION BACCARA
Band 400 - 2018 by HarperCollins Germany GmbH, Hamburg
Übersetzung: Christine Schmidt
Umschlagsmotive: GettyImages_Deagreez
Veröffentlicht im ePub Format in 12/2019 – die elektronische Ausgabe stimmt mit der Printversion überein.
E-Book-Produktion: GGP Media GmbH, Pößneck
ISBN 9783733729219
Alle Rechte, einschließlich das des vollständigen oder auszugsweisen Nachdrucks in jeglicher Form, sind vorbehalten.
CORA-Romane dürfen nicht verliehen oder zum gewerbsmäßigen Umtausch verwendet werden. Sämtliche Personen dieser Ausgabe sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen sind rein zufällig.
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1. KAPITEL
Im Grunde seines Herzens war Deacon Tate ein Cowboy. Er liebte das Leben auf seiner Ranch in Oklahoma. Am liebsten saß er auf der Veranda vor seinem Haus und spielte auf der Gitarre, während die Dämmerung heraufzog und die Glühwürmchen um ihn herum tanzten. Doch er war auch ein Freigeist. Er liebte das Leben auf Tour, mit dem Tourbus von einer Stadt zur anderen zu ziehen und jeden Abend auf einer anderen Bühne zu stehen. Sein Publikum gab ihm die Energie, die er zum Leben brauchte.
Nach dem heutigen Konzert in Oklahoma hatte ihr Manager eine Woche Pause eingeplant, sodass die Bandmitglieder der Sons of Nashville die Woche vor Thanksgiving zu Hause verbringen konnten. Den Freitag danach traten sie in Tulsa auf, und der darauffolgende Monat war komplett ausgebucht. Daher freuten sich alle auf die Unterbrechung. Deke würde die freien Tage auf seiner Ranch verbringen.
Er sang ins Mikrofon, doch seinen Blick ließ er über die weiblichen Fans in der ersten Reihe wandern, die alle versuchten, seine Aufmerksamkeit zu gewinnen. Einzelnen zwinkerte er zu und sang sie direkt an, was einige fast bis zur Hysterie trieb. Deke liebte Frauen.
Jetzt wurden die Lichter gedimmt, Deke nahm seine Akustikgitarre und setzte sich auf einen Hocker. Blaue Scheinwerfer strahlten ihn an, als er einige Saiten anschlug. Es wurde still im Saal. Er sang ein Liebeslied.
Als Deke seinen Song beendete, hatten die Frauen in der ersten Reihe Tränen in den Augen. Mit belegter Stimme hauchte er die letzten Worte ins Mikrofon. „Du bist alles, was ich brauche … bei dir bin ich zu Hause … du bist das letzte Lied, das ich singe."
Der Song bewegte etwas in seiner Seele. Erinnerte ihn daran, dass er sich manchmal wünschte, irgendwann so eine Liebe zu erleben. In seiner Familie waren die Barrons die Wilden, die Tates die eher ruhigen. Doch seine Mutter hatte schon oft mit einem Augenzwinkern gesagt, dass Deke mehr Barron als Tate war.
Der Scheinwerfer erlosch. Im Saal herrschte einen Moment Totenstille, bevor das Publikum in Jubel ausbrach. 2500 Fans kreischten und tobten um die Wette. Doch Deke war schon von der Bühne verschwunden.
Nach dem Konzert begann hinter der Bühne die übliche Party. Lokale Prominenz, Presseleute und einige Leute aus Politik und Wirtschaft trudelten allmählich ein und gratulierten den Musikern zu ihrem Erfolg, bevor sie sich auf das kostenlose Büfett stürzten. Deke spürte einen dumpfen Kopfschmerz hinter den Schläfen pochen. Am liebsten hätte er sich gleich in seinen Wagen gesetzt und wäre nach Hause gefahren.
Ein spitzer Schrei riss ihn aus seinen Gedanken. Sekunden später hielt er eine kurvenreiche rothaarige Frau in den Armen, die ihn enthusiastisch abküsste. „Du hast wunderbar gesungen!", rief Roxanne Barron begeistert.
Deke war froh, als sein Cousin Cash auftauchte und seine Frau zu sich zog. Die ganze Familie war inzwischen eingetrudelt. Seine Brüder Cooper und Bridger zogen Dillon auf, den jüngste Tate. Das andere waren Cousins und Cousinen: Chance und Cassidy mit ihren Partnern Cord und Jolie.
Er versuchte seinen Kopfschmerz zu verdrängen. Seine Familie ging ihm über alles. Hier gab es Liebe und Leben im Überfluss. Auf ihn selbst aber wartete ein leeres Haus ohne Lichter – wenn nicht gerade der Vorabeiter, der sich in seiner Abwesenheit um die Ranch kümmerte, daran gedacht hatte, die Lampen anzumachen. Was mehr als zweifelhaft war.
Als die Party zu Ende ging, strebten die letzten Gäste dem Parkplatz zu. Die Band würde mit dem Tourbus nach Oklahoma fahren, und diejenigen, die in Nashville wohnten, hatten Reservierungen im Barron Hotel. Am nächsten Tag würden sie nach Hause fliegen. Die Roadies würden sich gleich daranmachen, alles abzubauen und in der Sicherheitszone zu verstauen, in der auch Deke seinen Pick-up geparkt hatte. Er wollte jetzt so schnell wie möglich nach Hause.
„Mr. Tate!"
Er und seine drei Brüder drehten sich um.
„Deke!, rief Max, der den Tourbus fuhr. „Ich wusste nicht, was ich tun sollte.
„Was ist denn los, Max?"
„Ich habe die Polizei gerufen, und ich wollte Sie holen – aber ich konnte es doch nicht allein lassen!", erklärte Max aufgeregt.
„Was ist denn überhaupt passiert?", fragte Deke. In dem Moment ertönte lautes Weinen.
Der Fahrer zeigte auf einen Korb, der auf den Stufen des Busses stand. „Ich habe ein Baby gefunden, Mr. Tate."
Quincy Kincaid nippte an dem heißen Kaffee, den sie sich gerade gekauft hatte. Noch fünf Stunden bis zum Schichtwechsel um 7 Uhr morgens. Bis jetzt hatte sie eine ruhige Nacht gehabt. Ein paar Raser, nichts Aufregendes. Sie warf einen Blick auf die Uhr in ihrem Wagen. Noch vier Stunden und fünfundfünfzig Minuten. Dann hatte sie drei wunderbare freie Tage vor sich, bevor sie wieder arbeiten musste. Und all das brachte sie ihrem Urlaub wieder ein Stückchen näher. Mehr als zwei Wochen lang weit weg von allem. Eine fantastische Aussicht.
Seit sie vor fünf Jahren die Oklahoma Highway Patrol Academy abgeschlossen hatte, hatte Quin Zeit und Geld für diesen Urlaub angespart. Sie würde in einem 5-Sterne-Hotel in einer atemberaubenden Landschaft wohnen und Skifahren lernen. In Aspen, Colorado, mitten in den Rocky Mountains. Weihnachten weit weg von ihrer Familie. Grandios.
Sie schaute auf die grellen Lichter etwa eine Meile entfernt, die immer noch vom Casino herüberstrahlten. Deacon Tate and the Sons of Nashville hatten hier gestern Abend vor ausverkaufter Halle ein Konzert gegeben. Quin hatte Glück gehabt, dass man sie nicht für die Security eingespannt hatte. Diese Überstunden waren an einige Kollegen gegangen, die sich ein bisschen Extrageld für Weihnachten verdienen wollten.
Für sie gab Jahr es dieses Jahr nur ein Weihnachtsgeschenk: den Trip nach Aspen, in das Traumhotel, das sie sich ausgesucht hatte. Keine Familie, keine Verpflichtungen. Nur Schnee und Berge und vielleicht ein netter Kerl, mit dem sie vor dem Kaminfeuer ein paar Drinks nehmen würde. Quin massierte sich die Schultern. Noch vier Stunden und …
„Adam-109", unterbrach die Stimme aus dem Funkradio ihre Gedanken.
„Hier Adam-109."
„Fahren Sie zum Thunder River Casino auf den Parkplatz. Da steht der Tourbus der Sons of Nashville. Offensichtlich wurde dort ein Baby aufgefunden."
Quin schüttelte ungläubig den Kopf. Ein Baby? Und was hatte die Band damit zu tun? Rasch setzte sie das Blaulicht auf das Dach ihres Wagens und raste los.
Der riesige Tourbus war nicht zu übersehen. Wahrscheinlich hatte er mehr gekostet als so manches Haus. Quin verzog das Gesicht. Sie hatte schon einige Male bei solchen Veranstaltungen als Security gearbeitet und schätzte weder verwöhnte Musiker noch Leute aus Hollywood.
Nachdem sie den Cruiser abgestellt hatte, setzte sie ihre Dienstmütze auf, rückte den Waffengürtel zurecht und ging zu einer Ansammlung von Menschen hinüber, die um den Eingang des Busses herum standen und lautstark debattierten.
Quin räusperte sich, und sofort wurde es still. Alle Köpfe wandten sich ihr zu. „Ich bin Trooper Kincaid, Highway Patrol, erklärte sie mit energischer Stimme. „Was ist hier los?
Jetzt redeten alle auf einmal, bis Quin ihre Trillerpfeife einsetzte. Sofort fing das Baby an zu weinen. Der Cowboy, der das Kind im Arm hielt, klopfte vorsichtig auf seinen Rücken, bis das Weinen allmählich in ein leises Glucksen überging und das Köpfchen gegen seine Brust sank.
„Ich bin Deacon Tate", stellte er sich vor.
„Ist das Ihr Baby, Mr. Tate?", fragte Quin.
„Nicht direkt."
„Was meinen Sie damit?"
„Jemand hat das Kind hier zurückgelassen."
„Zusammen mit einer Nachricht", ergänzte eine Blondine.
„Max hat das Baby gefunden", erklärte eine Rothaarige.
Ein älterer Mann in einem Flanellhemd hob die Hand. „Das bin ich. Ich fahre den Bus."
Quin holte tief Luft. Das hatte ihr gerade noch gefehlt. Lauter Verrückte und ein Star, der für ihren Geschmack entschieden zu gut aussah.
Sie zog ein Notizbuch aus der Tasche und wandte sich an Max. „Wie heißen Sie, und was genau ist passiert?"
„Max Padilla, Madam. Nach den Konzerten warte ich hinter der Bühne, bis die Party vorbei ist, und wärme dann den Bus auf. Das ist wichtig, weil es ein Diesel ist, verstehen Sie? Außerdem sorge ich dafür, dass die Jungs hinten im Bus nicht frieren."
„Was war mit dem Baby?", fragte Quin ungeduldig.
„Genau. Das wollte ich gerade erzählen. Also, ich bin dann rausgekommen und wollte den Bus starten."
„Und weiter?"
„Dann war da dieser Korb. Mit dem Kind."
„Die kleine Noelle hier lag darin, in Decken eingewickelt. Und eine Tasche mit Windeln", ergänzte Deke.
„Sie wissen, wie das Baby heißt?", fragte Quin erstaunt.
Ein anderer Mann trat mit einem Umschlag in der Hand an Quin heran. „Ich bin Chance Barron, stellte er sich vor. „Hier steht, dass die Kleine Noelle heißt und Deacons Kind ist.
Mit seinem Namen konnte sie etwas anfangen. Das war der Familienanwalt der Barrons. Na toll. Die Nacht wurde immer besser. „Und aus welchem Grund sind Sie hier, Mr. Barron?"
„Deacon ist mein Cousin. Meine Frau Cassie und ich waren bei seinem Konzert."
„Und ich bin Jolie Barron", stellte sich die Brünette vor.
Quin sah sich um. Die einen waren also die Tates, die anderen die Barrons. Der Rest gehörte vermutlich zu der Band, die sich Sons of Nashville nannte.
Quin überflog den Brief.
„Ist es schon öfter vorgekommen, dass Ihr Kind einfach so zurückgelassen wurde?", fragte sie stirnrunzelnd. Sie musste sich zusammenreißen, um höflich zu bleiben. Aber bei diesen Leuten sollte man vorsichtig sein. Sie hatten viel Einfluss.
„Nein", knurrte Deke. „Ich