Nur du und ich für immer
Von Alison Roberts
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Über dieses E-Book
Drei Dates – mehr nicht! Die hübsche Hebamme Sophia ist spontan einverstanden, als Aiden ihr beim Candle-Light-Dinner seine Bedingung nennt. Denn wenn sie den sexy Sanitäter zu oft trifft, entdeckt er noch ihr Geheimnis. Und dann würde er sie sowieso verlassen, oder?
Alison Roberts
Alison wurde in Dunedin, Neuseeland, geboren. Doch die Schule besuchte sie in London, weil ihr Vater, ein Arzt, aus beruflichen Gründen nach England ging. Später zogen sie nach Washington. Nach längerer Zeit im Ausland kehrte die Familie zurück nach Dunedin, wo Alison dann zur Grundschullehrerin ausgebildet wurde. Sie fand eine Stelle als Lehrerin im Norden des Landes, wo sie ihren Traummann kennenlernte, der einen Wirbelsturm aus romantischen Gefühlen in ihr auslöste. Der Sturm gipfelte in der Hochzeit mit dem jungen Doktor und jetzigen Professor Mark. Es folgten zwei Jahre in Glasgow, Schottland. In dieser Zeit vollendete sie ihren ersten Roman – einen Medizinthriller mit einer ordentlichen Portion Romantik. Mit der Rückkehr nach Neuseeland begann ein neues turbulentes Kapitel in ihrem Leben, in dem sich alles darum drehte, sich um ihre kleine Tochter zu kümmern, ein altes Farmhaus zu renovieren, einen großzügigen Garten zu gestalten und ihre kleine Menagerie – Esel, Schafe, Hühner, Hunde und Katzen – zu versorgen. Neben ihrem Zuhause, der Familie und dem Schreiben engagiert sich Alison leidenschaftlich beim Rettungsdienst. Bei dieser Arbeit erhält sie viele Anregungen für ihre Arztromane. Die aufregenden Stunden im Einsatz und die Rettung von Patienten bilden den perfekten Ausgleich für die einsamen Stunden des Schreibens.
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Buchvorschau
Nur du und ich für immer - Alison Roberts
IMPRESSUM
Nur du und ich für immer erscheint in der Verlagsgruppe HarperCollins Deutschland GmbH, Hamburg
© 2015 by Harlequin Books S.A.
Originaltitel: „Always the Midwife"
erschienen bei: Mills & Boon Ltd., London
Published by arrangement with HARLEQUIN ENTERPRISES II B.V./S.àr.l.
Deutsche Erstausgabe in der Reihe JULIA PRÄSENTIERT ÄRZTE ZUM VERLIEBEN, Band 84 (3) 2016
Übersetzung: Susanne Albrecht
Umschlagsmotive: GettyImages / G LightFieldStudios, Orlova Svetlana
Veröffentlicht im ePub Format in 05/2021
E-Book-Produktion: GGP Media GmbH, Pößneck
ISBN 9783751506786
Alle Rechte, einschließlich das des vollständigen oder auszugsweisen Nachdrucks in jeglicher Form, sind vorbehalten.
CORA-Romane dürfen nicht verliehen oder zum gewerbsmäßigen Umtausch verwendet werden. Sämtliche Personen dieser Ausgabe sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen sind rein zufällig.
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BACCARA, BIANCA, JULIA, ROMANA, HISTORICAL, TIFFANY
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1. KAPITEL
Die Herztöne des Babys hatten sich stark verlangsamt, und Sophia wusste, dass ihre Entscheidung sicher nicht gut ankommen würde.
„Es tut mir leid, sagte sie zu ihrer Patientin. „Aber ich bin nicht glücklich damit, wie die Dinge sich entwickeln. Wir müssen dich in ein Krankenhaus bringen.
„Nein! Claire Robinson wollte bei ihrem ersten Kind unbedingt eine Hausgeburt erleben. „Du hast gesagt, der Muttermund ist fast vollständig geöffnet. Dann kann es doch nicht mehr lange dauern.
„Du bist erschöpft. Jede Wehe wird schwerer für dich, und die Geburt gerät ins Stocken. Sophia hielt das kleine Doppler-Ultraschallgerät an Claires Unterleib. „Kannst du hören, wie langsam der Herzschlag des Babys geworden ist? Das bedeutet, dass es sich nicht wohlfühlt.
„Was heißt das? Greg, Claires Mann, wirkte blass und besorgt. „Ist das Baby in Gefahr? Oder Claire?
„Nein, versicherte Sophia schnell. „Aber genau das möchte ich eben vermeiden. Die Wehen sind nicht ganz so verlaufen, wie es sein sollte.
Ihr Gefühl sagte ihr, dass hier irgendetwas nicht stimmte. „Ich rufe mal an, um zu schauen, wie weit der nächste Krankenwagen entfernt ist."
Die Notrufzentrale meldete sich sofort.
„Mein Name ist Sophia Toulson. Ich bin Hebamme bei der Geburtshilfe-Abteilung im Melbourne Victoria. Ich befinde mich gerade bei einer geplanten Hausgeburt." Um das junge Paar nicht zu beunruhigen, ging sie ein paar Schritte zur Seite, ehe sie mit gedämpfter Stimme die Adresse nannte und ihre Befürchtungen äußerte.
„Bis ein Krankenwagen bei Ihnen ist, dauert es etwa fünfzehn Minuten, erklärte die Frau in der Zentrale. „Aber wir haben einen Motorrad-Notfallsanitäter ganz in Ihrer Nähe.
„Ich denke, wir brauchen bloß einen Transport. Es ist kein Notfall." Dennoch zögerte Sophia. Eine erschöpfte Erstgebärende und eine stockende Geburt. Das konnte durchaus zu einem Notfall werden.
Als sie auflegte, meinte Claire verzweifelt: „Tu einfach das, was nötig ist. Sie begann zu weinen. „Das Baby soll nicht im Krankenhaus zur Welt kommen.
„Ich weiß." Sophia strich ihr das feuchte Haar aus der Stirn.
Greg saß auf dem Bett, die Arme um seine Frau gelegt. Sophia sah erst ihn und dann Claire an. „Aber meine Aufgabe ist es, dafür zu sorgen, dass es dir und dem Baby gut geht. Das Wichtigste ist doch, dass du schließlich ein gesundes Baby im Arm hältst. Es wird deine Freude nicht verringern, egal, wo die Geburt stattfindet. Das verspreche ich dir."
Eine Freude, die Sophia selbst niemals erfahren würde. Doch sie konnte sie mit anderen teilen. Genau deshalb hatte sie sich für diesen Beruf entschieden, den sie aus tiefstem Herzen liebte.
„Das ist alles, was ich will. Gregs Stimme klang brüchig. „Dass ihr beide gesund seid. Wir haben immer gesagt, wir gehen ins Krankenhaus, sobald es Probleme gibt und wir uns Sorgen machen.
„Aber ich mach mir gar keine Sorgen. Ich bin bloß schrecklich müde. Ooohh." Claires Gesicht verzog sich vor Schmerz.
„Wieder eine Wehe? Sophia gab ihr das Mundstück für die Lachgas-Sauerstoff-Mischung. „Hier. Tief einatmen.
An der Wohnungstür ertönte ein lautes Klopfen, und sie war verblüfft. So schnell konnte der Krankenwagen doch noch gar nicht da sein.
„Soll ich hingehen?", fragte Greg.
Claire spuckte das Mundstück aus. „Nein, lass mich nicht allein! Ahhh …"
Auch Sophia blieb, wo sie war. Die Wehe brachte eine Menge Flüssigkeit mit sich. Die Fruchtblase war also endlich geplatzt, und der Geburtsvorgang ging weiter. Allerdings fühlte Sophia sich keineswegs erleichtert. Im Gegenteil.
Die Flüssigkeit enthielt Mekonium, ein Anzeichen dafür, dass es bei dem Kind Probleme gab. Sophia erschrak, denn ein Teil der Nabelschnur war zu sehen.
„Guten Tag, hörte sie hinter sich eine tiefe, volle Männerstimme. „Ich bin einfach reingekommen. Ich hoffe, das ist okay.
Sie schaute auf. Der Mann trug eine schwere Jacke mit einer Warnweste sowie einen Motorradhelm in den Farben Rot, Weiß und Blau des Melbourne-Rettungsdienstes mit der Aufschrift „Sanitäter". Kinnbügel und Visier waren hochgeklappt, damit man sein Gesicht erkennen konnte. Aber Sophia merkte kaum, wie der Mann aussah. Sie war nur unendlich froh, professionelle Unterstützung zu bekommen, da diese Geburt tatsächlich gerade zu einem Notfall geworden war.
„Claire hatte gerade ihren Blasensprung, sagte sie leise zu ihm. „Und wir haben einen Nabelschnurvorfall.
„Was ist das? Greg beugte sich vor. „Was ist los? Und wer sind Sie?
Der Sanitäter kam näher, wobei er den Helm abnahm. „Ich bin Aiden Harrison, stellte er sich vor. „Und ich bin hier, um zu helfen.
Er wandte sich an Sophia. „Andere Position?"
„Knie an die Brust, antwortete sie. „Claire? Wie werden dich jetzt umdrehen. Ich möchte, dass du dich hinkniest, mit dem Po nach oben. Greg, können Sie ihr dabei helfen?
„Was? Wieso?, stieß Claire keuchend hervor. „Ich will mich nicht bewegen.
„Wir haben hier ein kleines Problem, Leute. Der Sanitäter hatte seinen Helm und die Lederhandschuhe abgelegt, ebenso wie ein zusammengerolltes Ausrüstungspaket, das er mitgebracht hatte. Seine Stimme klang ruhig. „Ihr Baby hält sich leider nicht ganz an die Regeln, und ein Teil der Nabelschnur ist zuerst herausgekommen. Die müssen wir jetzt entlasten. Moment, ich helfe Ihnen.
Sophia hielt das Ultraschall-Dopplergerät bereit, um erneut die Herztöne des Babys zu überprüfen.
Mit einem Blick auf seine Uhr hörte Aiden zu. „Achtundneunzig. Wie war der letzte Wert?"
„Hundertvierzig. Sophia streifte sich sterile Handschuhe über. Die Sauerstoffzufuhr des Kindes wurde abgeschnitten. „Ich werde versuchen, den Druck zu lockern.
„Oh, mein Gott, jammerte Claire. „Was ist denn los?
„Du wirst meine Hand spüren, weil ich den Kopf des Babys zurückschiebe, um den Druck von der Nabelschnur zu nehmen", antwortete Sophia.
Greg war weiß wie die Wand. „Wie soll sie ins Krankenhaus kommen, wenn sie in dieser Position bleiben muss? Er warf Aiden einen Blick zu. „Sie fahren ja nicht mal einen Krankenwagen, oder?
„Nein, ich fahre Motorrad. So komme ich schneller dorthin, wo ich gebraucht werde. Aiden aktivierte das an seiner Schulter befestigte Funkgerät. „SPRINT eins an Basis. Wie weit entfernt ist der Krankenwagen?
Alle konnten die Stimme der Frau am anderen Ende hören. „Müsste in weniger als zehn Minuten da sein."
„Verstanden. Prioritätsstufe eins. Er nickte Greg zu. „Wir haben alles unter Kontrolle.
„Es kommt wieder eine Wehe. Claire stöhnte. „Ooohhh. Ich möchte pressen.
„Nein, warnte Sophia. „Noch nicht.
Als sie aufsah, begegnete sie Aidens Blick. „Die Nabelschnur pulsiert, und der Muttermund ist vollständig geöffnet."
Er nickte verstehend. In einem Krankenhaus wäre eine Geburt mit einer Geburtszange der sicherste und schnellste Weg, das Baby herauszuholen. Indem Sophie mit zwei Fingern den Kopf des Babys zurückschob, schützte sie die Nabelschnur, sodass Sauerstoff- und Blutzufuhr gewährleistet blieben. Diese Hebamme wusste genau, wie gefährlich die Situation für das Kind war.
Vermutlich tat ihr bereits die Hand weh, obwohl man ihr nichts anmerkte. Ob sie das wirklich bis zum Krankenhaus durchhalten würde? Die andere Möglichkeit wäre, die Geburt zu beschleunigen.
Noch immer sah Sophia ihn an. „Sie ist erschöpft, weil sie schon lange in den Wehen liegt. Deshalb habe ich überhaupt nach einem Rettungswagen gerufen. Ich bin nicht sicher." Es war eine schwierige Entscheidung, aber es ging um das Leben des Babys.
Während sie den Sanitäter ansah, bemerkte sie seine hellbraunen Augen. Sie wirkten beruhigend und intelligent. Er wusste ebenso, was auf dem Spiel stand. Doch sein Blick hatte auch etwas Zuversichtliches. In den Augenwinkeln erschienen kleine Fältchen, fast als würde er lächeln.
Schließlich unterbrach er den Augenkontakt, hockte sich neben das Bett und sah Claire an, die den Kopf auf ihre zusammengeballten Fäuste gelegt hatte. „Wie müde sind Sie?"
„Sie ist total fertig, antwortete Greg an ihrer Stelle. „Wir hätten nie gedacht, dass es so schwer sein würde.
Aiden hielt Claires ängstlichen Blick fest. „Das Beste für Ihr Baby wäre es jetzt, so schnell wie möglich auf die Welt zu kommen, erklärte er. „Wir können Sie dabei unterstützen, aber den größten Teil der Arbeit müssen Sie allein machen. Glauben Sie, dass Sie das schaffen?
„Ich möchte pressen. Claires Stimme klang erstickt. „Aber ich habe Angst.
„Wir sind bei Ihnen, meinte Aiden beruhigend. „Sollen wir uns bei der nächsten Wehe noch einmal richtig anstrengen?
„O…okay. Ich versuch’s."
„Sehr gut." Er lächelte ihr zu, und die Mischung aus Anerkennung und Zuversicht in seinem Tonfall wirkte absolut motivierend.
Auch Sophia war genau wie Claire fest entschlossen, alles dafür zu tun, dass es funktionierte. Es war die richtige Entscheidung.
Wer war dieser Ritter in glänzender Rüstung auf einem Motorrad, der genau in dem Moment auftauchte, als die Dinge plötzlich eine ungute Wendung nahmen? Dieser Sanitäter mit den freundlichen braunen Augen und dem sonnengebleichten, goldblonden Haar, wodurch er wie ein Surfer aussah.
Als sich kurz darauf die nächste Wehe ankündigte, drehten sie Claire gemeinsam wieder auf den Rücken, und Sophia löste ihre Finger vom Köpfchen des Babys. Jetzt musste es schnell gehen. Daher taten Sophia, Aiden und Greg ihr Bestes, um Claire zu ermutigen, all ihre Kräfte zu mobilisieren.
„Sie schaffen das, ermunterte Aiden sie. „Pressen, pressen, pressen. Weiter so. Pressen.
„Das Köpfchen ist zu sehen, berichtete Sophia. „Immer weiter, Claire.
„Sie machen das toll", sagte Aiden. „Aber nicht aufhören. Wir können nicht auf noch eine weitere Wehe warten. Es geht jetzt um alles. Pressen."
„Ich kann nicht …", stöhnte Claire gequält.
„Doch, Sie können. Sie machen das ganz hervorragend, erklärte er. „Noch einmal pressen, mehr brauchen wir nicht.
Dieser Mann hatte wirklich eine wunderbare Stimme. Sophia spürte sie bis in ihr Innerstes.
„Oh, mein Gott …, brachte Greg mühsam hervor. „Ich kann es sehen, Claire. Unser Baby.
Sophia konnte es auch sehen, berühren, ihm auf die Welt helfen. Doch sie wusste nicht, wie viele Minuten vergangen waren, seitdem die Blut- und Sauerstoffzufuhr der Nabelschnur abgeschnitten worden war. Das Kind erschien leblos und bläulich angelaufen.
Ihr sank der Mut. Doch der Sanitäter hatte bereits seine Ausrüstung ausgerollt und hielt die Reanimations-Utensilien bereit.
Eine winzige Maske für den Sauerstoff. Mit Fingern, die auf dem zerbrechlichen Brustkorb so groß wirkten, verabreichte Aiden dem Neugeborenen sanfte Kompressionsmassagen. „Komm schon, kleiner Mann. Du