Entdecken Sie Millionen von E-Books, Hörbüchern und vieles mehr mit einer kostenlosen Testversion

Nur $11.99/Monat nach der Testphase. Jederzeit kündbar.

Waidmannsheil: Science Fiktion oder Realität?
Waidmannsheil: Science Fiktion oder Realität?
Waidmannsheil: Science Fiktion oder Realität?
eBook204 Seiten2 Stunden

Waidmannsheil: Science Fiktion oder Realität?

Bewertung: 0 von 5 Sternen

()

Vorschau lesen

Über dieses E-Book

Eine Trilogie, deren erstes Buch, als fertiges Manuskript mit 201 Buchseiten vorliegt.
Die beiden Hauptprotagonisten, Waldblume und Weißohr, erwachen in einem Krankenzimmer und scheinen am oder im Kopf behandelt worden zu sein. Sie merken sehr bald, dass in ihren Gehirnen etwas geändert ist, da sie die Sprache der Menschen, von ihnen Flachlandbewohner genannt, verstehen können, vor der Behandlung war es ihnen nicht möglich.
Mit der Hilfe der Flachlandbewohner Krankenschwester Natascha, reicher Dauerstudent Robin, MTA Liesa und Förster Eduard, können sie aus dem Krankenhaus fliehen. Zwischen den Kreaturen Waldblume und Weißohr, die sich Waldbewohner nennen und deren Zuhause der Norderwald ist und den Flachlandbewohnern, entwickelt sich eine intensive Freundschaft.
Der Kontrahent Professor Dr. Karl Neihus, ein berühmter, berüchtigter und nazistischer Gehirnforscher, dem Waldblume und Weißohr entkommen waren, sieht es als seine Lebensaufgabe an, beiden wieder habhaft zu werden.
Nach einer Treibjagd, die für die Flachlandbewohner ein Fiasko wurde, erkannte der Professor, wie erfolgreich seine Gehirnforschungen zu erkennen waren. Nur ein intelligentes Wesen, mit organisatorischen Aktionsmöglichkeiten, konnte den Flachlandbewohnern eine solche Schlappe zufügen, zudem der Professor, Weißohr im Kampfgetümmel erkannt hatte. Diese Fähigkeiten konnten nur von Weißohr und Waldblume, in Verbindung mit seiner sensationellen Gehirnmanipulation, herrühren.
Waldblume und Weißohr konnten es immer noch nicht fassen wie sehr ihr ganzes Leben, durch die extreme Gehirnveränderung, anders verlaufen würde. Es betraf nicht nur ihre Fähigkeit die Sprache der Flachlandbewohner zu verstehen, noch die Möglichkeit des organisatorischen und strategischen Denkens, sondern auch die intensive Steigerung ihrer Gefühle zueinander, als auch die Gefühle zu anderen.
Der Professor gab nicht auf und mit Hilfe seiner Jagdkameraden und der Exekutive, startete er eine aufwendige Suchaktion.
SpracheDeutsch
Herausgeberneobooks
Erscheinungsdatum10. Sept. 2015
ISBN9783738039511
Waidmannsheil: Science Fiktion oder Realität?

Ähnlich wie Waidmannsheil

Ähnliche E-Books

Fantasy-Romanze für Sie

Mehr anzeigen

Ähnliche Artikel

Verwandte Kategorien

Rezensionen für Waidmannsheil

Bewertung: 0 von 5 Sternen
0 Bewertungen

0 Bewertungen0 Rezensionen

Wie hat es Ihnen gefallen?

Zum Bewerten, tippen

Die Rezension muss mindestens 10 Wörter umfassen

    Buchvorschau

    Waidmannsheil - Erich Witte

    1 Ich, Weißohr erwache

    Was ist mit mir?

       Ich möchte meine Augen öffnen aber es geht nicht, die Augenlider sind schwer, sind schwer als wenn, als wenn ein weiches aber dämmend, schweres Säckchen auf ihnen ruhen würde. In meinem Kopf ist ein dumpfer Schmerz als sei er ein Kochtopf, der sein Überdruckventil nicht finden kann.

       Ich hole tief Luft und versuche noch einmal die Augen zu öffnen und ich schaffe es, aber was ich sehe ist ein verschwommenes Etwas, ein unklares, graues, verwaschenes Bild. Über mir ein gedämpftes Licht, aus einer großen, kreisrunden Fläche, wie eine riesige Sonne, die eine abendliche Stimmung erzeugt, eine Sonne, die wie durch zarte, federleichte Wolken behindert wird, ihre Sonnenstrahlen frei entfalten zu können.

       Wie bin ich hierher geraten?

       Da war doch irgendetwas mit mir….., mit UNS, mit Waldblume und mir geschehen. Ein Schreck durchzuckt meinen Körper, mein Herz fängt an zu schlagen, als sei der Teufel hinter mir her und Adrenalin pur, verteilt sich scheinbar durch meinen ganzen Organismus. Wo ist Waldblume? Mein Kopf will in die entgegen gesetzte Blickrichtung fliegen, wird aber durch einen stechenden Schmerz auf halben Weg zurück gehalten, doch durch meinen Willen schaffe ich es, über die Schmerzgrenze zu gehen und die Bewegung zu einem Ende zu bringen.

      Großes Aufatmen, mein Herzschlag nähert sich der Normalität und das Adrenalin scheint sich zu verflüchtigen. Dort liegt sie, dort liegt meine Waldblume. Aber wie liegt sie da? Auf einem Bett, mehr ein nacktes Metallgestell, als ein Bett, an dessen unterem Ende große, räderähnliche Rollen befestigt sind. Waldblume selbst, liegt auf einer Auflage, die mit einem weißen Laken bedeckt ist. Auf dem Rücken liegend, scheint ihr Körper wie in die Auflage hinein gepresst zu sein. Ihre Extremitäten sind leicht abgewinkelt, in vier Richtungen gestreckt und mit breiten Ledergurten über eine metallene Hilfskonstruktion, an der Auflage befestigt.

       Die Ledergurte, - erst jetzt dringt es in mein Bewusstsein, dass auch ich mich nicht bewegen kann. Ich scheine genauso wie Waldblume, an einer Unterlage, oder doch mehr an das gleiche Gestell, gefesselt zu sein. Nur ein kleiner Spielraum in den Gurten, gibt einem die Illusion, von Freiheit und das Gefühl, nicht ganz hilflos zu sein.

       Wie kann ich diese Illusion nutzen, wie kann ich Waldblume helfen, wie kann ich sie befreien, denn das ich diesen Zustand nicht hinnehmen kann, steht für mich außer Frage. Ich schaue zu ihr und es gibt mir einen Stich ins Herz, zu sehen, wie sie dort liegt, so hilflos und verloren, mit einem turbanähnlich anmutenden Verband, der ihre geschlossenen Augen und ihre niedlichen, spitzen Ohren nur so weit frei lässt, dass sie schwebend, von dem Rest des Körpers losgelöst zu sein scheinen.

       Wieso ein Verband um den Kopf? Ist auch mein Kopf, zum Teil unter einem Verband verschwunden? Ich schließe die Augen und versuche, über die immer noch vielschichtig anhaltenden Schmerzen, hinweg zu gehen, um noch eine neue, eine andere Wahrnehmung zu verspüren und ich glaube eine zu fühlen, nein ich bin mir sicher, dass auch mein Kopf, mit diesem Verbandsgebilde „verschönert" wurde.

       Langsam dämmert es mir, wir wurden hierher verschleppt, von den Flachlandbewohnern, mit den weißen Kitteln. Ich mag da im Moment nicht drüber nachdenken, es war einfach zu schrecklich und ich glaube nicht, dass ich schon in der Lage bin, mir alle Einzelheiten, dieser Aktion, in der Waldblume und ich die Leidtragenden waren, zurück zu rufen.

       Ich öffne meine Augen und fragte mich wie soll, wie muss es weitergehen? Der Blick zu Waldblume schmerzt, sie da so hilflos liegen zu sehen und zu wissen, im Moment machtlos zu sein, bereitet mir ein körperliches Unbehagen, aber auch eine Wut, die sich in meinen Eingeweiden festsetzt.

       Ich rufe zu ihr rüber:

      „Waldblume," und noch einmal, „Waldblume."

      Keine Reaktion von ihr. Mit dem Bewusstsein, im Augenblick nichts machen zu können, nehme ich mir vor, nach meiner Lebensphilosophie zu handeln und das bedeutet in dieser Situation. „In der Ruhe liegt die Kraft."

      Also schaue ich mir, soweit es mir mit dem eingeschränkten Blickwinkel möglich ist, die restlichen Räumlichkeiten unserer Zwangsherberge an. Über Waldblumes Lagerstätte befindet sich die gleiche Lampe, wie bei mir. Die Wand neben ihr ist der gleichen, langweiligen Gestaltung zum Opfer gefallen, wie der Wand neben mir, aber mit dem Nachteil, dass sie nicht durch ein Fenster und den grauen Vorhängen aufgepeppt wurde. Da geht es der Wand zu meinem Fußende schon besser, in ihren beiden, oberen Ecken, sind zwei kleine, besenstielgroße Rohre angebracht, die mit einem matt glänzenden Material verschlossen sind. Außerdem wurde ihr die Ehre zu teil, in ihrer Mitte eine graue Stahltür zu beherbergen. Diese Tür könnte, für Waldblume und mich, eine schicksalhafte Bedeutung haben. Durch sie, könnte eine bösartige Gefahr eintreten, die uns unsere Gesundheit oder gar unser Leben rauben will, oder es erscheint uns ein engelhaftes Wesen, dass uns rettet, uns ergreift und mit uns durch die Tür davon schwebt.

       Die Wand hinter meinem Kopfende, kann ich nur an ihren Enden, zu den Ecken hin, erkennen. Mehr zu Waldblumes Seite als zu meiner, da mein Bett mehr zum Fenster hin ausgerichtet ist. Zu Waldblumes Seite, erkenne ich noch einen kleinen Teil, eines spindartigen Schrankes, natürlich aus Metall und grau eingefärbt.

       Zwischen unseren Betten sieht der Raum schon interessanter aus. Es befindet sich neben unseren Körperablagerungsvorrichtungen ein Tischschrank, oder auch Schranktisch, ( natürlich auch aus Metall und grau ) mit einigen, auch für uns eventuell interessanten Dingen, als da wären: „Verschiedene Skalpelle, div. Scheren, Klammern, dünne Schläuche und andere, zum teil bedrohlich aussehende Dinge, die ich nicht benennen, oder irgendwo zuordnen könnte."

      Noch wilder und beunruhigender geht es bei Waldblume zu. An ihrem Kopfende ist ein schlankes, hohes, galgenartiges Gestell, mit einer Trinkwasser ähnlichen Flasche angebracht, von der ein dünner Schlauch zu einer Extremität verläuft, in einer Nadel endet und diese wiederum, in einer Ader verschwindet.

       Es ist nicht die einzige Verbindung, die ich an Waldblume erkenne, sondern an mehreren Stellen ihres Körpers sind Saugnäpfchen, in der Größe eines Сhampignon, auf ihrer nackten Haut befestigt, aus denen jeweils ein dünner Draht zu einem Fernseher geht, der auf einem kleinen, einbeinigem Tisch steht, doch statt eines schönen Spielfilmes, erscheinen nur teilweise laufende und blinkende Striche, wellenförmige Linien und wechselnde Zahlen. Ihr Genitalbereich ist mit einem haubenähnlichem Kunststoffgegenstand bedeckt, aus dem ein dünner Schlauch herausschaut, der in einen, ebenfalls flaschenähnlichen Behälter mündet und ein zweiter, dicker Schlauch, der die Struktur eines Flexischlauches besitzt der in einen Behälter endet, der mit einem übergroßen, Benzinkanister vergleichbar wäre. Die ganze Szenerie, ist eine äußerste Erniedrigung und es sollte kein Lebewesen auf diesem Erdball geben, das einer solchen Situation ausgesetzt ist.

       Wenn ich an mir herabsehe, soweit es mir möglich ist, bemerke ich, dass an mir die gleichen Verbindungen haften, genau wie bei Waldblume und auch wie bei ihr, wahrscheinlich in einen Bildschirm enden, der sich hinter meinem Kopf befindet und sich somit außerhalb meines Blickwinkels befindet.

       Langsam, schleichend wie der Morgennebel, der sich schwebend, von einer unsichtbaren Kraft getragen, aus dem Tal, auf die Berghänge begibt, wird mir klar, dass ich in unserer jetzigen Situation nichts unternehmen kann, als mich zu konzentrieren, neue Kräfte zu sammeln, darauf zu hoffen, dass die Kopfschmerzen sich in Luft auflösen und ich sicher in der Lage sein werde, einen klaren Gedanken zu fassen und mir dann irgend etwas einfallen wird, das uns weiter hilft. Nach diesen vielen Gedanken, die meine Gefühlsregungen zu einer Achterbahn werden lassen, werde ich ruhiger und mit einen vorerst letzten Blick, auf meine so friedlich ruhend aussehende Waldblume, komme ich zu meiner natureigenen Gelassenheit zurück.

    2 Natascha mit dem Prof. in der Kantine

    Sie sitzt an einem Tisch, in einer typisch aussehenden Kantine des Universitätskrankenhauses. Typisch, für die cremefarbenen Wände mit den Kunstdrucken, die in den Etagen für die Ärzte und Verwaltungsbosse als Originale wieder zu finden sind. Typisch für die breite Fensterfront, mit Aussicht über die Dächer der Stadt. Typisch für die schlichten, abwaschbaren, beigen Tischplatten auf Tischbeinen, die aber mehr die Bezeichnung Metallgestell lichtgrau verdient hätten. Typisch für den Tischschmuck, der sich nach näherem hinschauen als Aschenbecher, Salz- und Pfefferstreuer zu erkennen gibt. Typisch für die Metallstuhlgestelle, mit gezogenen Mehrschichtholzsitzflächen, frei nach Bauhaus und typisch für den putzfreundlichen Fliesenboden Marke lichtgrau, beige – rot gesprenkelt.

    Der Fensterfront gegenüber, befindet sich die „Ausschankabfertigungsanlage", die wirklich nur so nüchtern bezeichnet werden kann, da sie mit ihren Edelstahlablageflächen, Edelstahlhandlauf- und Abtrennrohren, eher einer modernen Melkanlage ähnelt, in die glückliche Kühe mit Freude und freiwillig hinein schreiten. Hinter einer nüchternen Glasscheibe findet sich Edelstall wieder, in Form von Vertiefungen, die zum Teil mit Massenspeisen gefüllt sind, aus denen große Edelstahlkellen, mit langen Stielen herausragen, die die Speisen, mit einem eleganten Schwung auf die dargebotenen Teller klatschen. Von den Rückwänden strahlen einem, in greller Leuchtreklame, Speiseangebote des Tages entgegen, die einem Dönerimbiss aller Ehren gereicht hätte.

    Sie, dem Anschein nach eine Krankenschwester, ist das Gegenteil der nüchternen Räumlichkeit. Ihre Erscheinung wirkt befremdend, wie eine Kokospalme im ewigen Eis der Pole. Schon vom weiten leuchtet ihr Haar, mit seinen Rot- und Orangetönen wie eine Abendsonne, die gerade im Begriff ist, sich von unserer Erdkugel zu verabschieden aber nicht ohne uns zu versprechen, dass der nächste Tag ein herrlicher und sonniger Tag werden wird. Ihre Haarpracht fällt, in lockeren Wellen bis über ihre Schultern und wird von einer kleinen, weißen Krankenschwesterhaube bedeckt, die aber auf dieser locker wirkenden Haarfülle, auch ohne Diamanten, wie eine Krone wirkt. Ihre ovalen, leicht schräg gestellten Augen, schweifen durch die Kantine und ein jeder, der sie beobachtet, bekommt den Eindruck, dass ihr nichts entgeht. Die laubgrüne Augenfarbe, mit kleinen, bernsteinfarbenen Einschlüssen, ergänzt sich auf wundersame Weise mit der Haarfarbe. Die Augenbrauen nehmen sich die Freiheit, überwiegend die Kastanienfarbtöne der Haupthaare zu übernehmen und durch den stimmigen Abstand und dem leichten Schwung der Linienführung, konnte es die Natur nicht besser hinbekommen und kein Kosmetikstudio wäre dazu in der Lage, es zu verschönern. Das gleiche trifft auf den freundlich, sinnlich blickenden Mund zu, der durch seinen Schwung, seinem Verhältnis zwischen Oberlippe zur Unterlippe, optimal ausgewogen wirkt und durch den dezenten Auftrag von Lippenstift, einfühlsam unterstützt wird. Die nicht zu kleine Nase, bekommt durch den leicht angedeuteten Höcker und den kaum merklich, nach oben gezogenen Nasenlöchern, eine klassische Form, die durch die betonten Wangenknochen unterstützt wird. Der Abschluss dieser Vollkommenheit, wird durch den zarten, natürlichen Braunton vollbracht, der erkennen lässt, dass diese Haut noch nie unter einer Sonnenbank, den schädlichen Strahlen ausgesetzt war.

    Vor diesem „Traum" steht eine Tasse, mit noch dampfenden Kaffee, die wohl anzeigt, dass die Pause, mit einer ruhigen Gelassenheit, zu Ende gebracht werden soll. Ihr Blick bleibt an der Essensausgabe hängen und sie bemerkt eine große, stabile, um den Bauch und um die Hüften herum gut gepolsterten, ihr unangenehmen Person: Professor Dr. Neihus, Karl Neihus. Sie lässt ihren Blick schnell weiter gleiten und hofft, dass der bittere Krug an ihr vorbei geht und Herr Professor Dr. Karl Neihus nicht auf den Gedanken kommt, sie mit der Anwesenheit seiner Person, an ihrem Tisch zu beglücken. Prof. Dr. Neihus, der Platzhirsch der ganzen Klinik, der von sich so sehr eingenommen ist, das ein Rad schlagender Pfau wie ein Sperling, der auf einem Herbstlaubweg sitzt, wirkt.

    Das Institut des Professors besitzt eine große Gewichtung, da es in die Klinik intrigiert ist. Durch die Gehirnforschung des Prof., die in der Fachpresse von einer Genieleistung, bis zu einer zweifelhaften, nazistischen und menschenverachtenden Beurteilung geführt hatte, war er zu einer hochgradig, zwielichtigen Berühmtheit geworden, dass mittlerweile auch den Bekanntheitsgrad der Klinik vergrößert. Was macht ein Professor Dr. in dieser Kantine, da doch für die Ärzte und Professoren eine eigene, luxuriöse Wohlfühlkantine eingerichtet wurde?

    Der bittere Krug geht nicht an ihr vorbei, der Herr Professor Dr. Karl Neihus tritt an ihren Tisch heran und fragte von oben herab, ob noch ein Platz frei sei, um sich dann im gleichen Atemzug, sich ihr gegenüber, in den Stuhl wuchtet und gleichzeitig seine Kaffeetasse so energisch auf den Tisch abstellt, dass ein Teil des Inhalts überschwappt und sich ein kleiner See auf der Untertasse bildet. Mit einem süffisanten Lächeln, schaut er sie mit seinen kalten, kleinen, mehr rund als ovalen Augen an und säuselt ihr zu: „Es freut mich immer wieder, sie zu sehen, Schwester Natascha und heute um so mehr, da ich ihnen eine wunderbare Neuigkeit mitzuteilen habe. „Guten Tag Professor Neihus, ich wüsste nicht, was sie mir Neues erzählen könnten. „Oh doch Schwester, sie werden in mein Institut versetzt, um sich intensiv um meine Objekte zu kümmern. Bei diesen Worten wurde sein Lächeln, in seinem fast kugelrunden Gesicht, zu einem breiten, kaum hörbaren Lachen, das durch seinen kleinen, schwarzen Oberlippenbart und den unregelmäßig stehenden und gelben Zähnen, zu einem noch diabolischeren Ausdruck wird. Nataschas Augen werden noch größer, als sie schon sind und sie kann ein trockenes Schlucken nicht verhindern. „Professor, ich bin nur eine Krankenschwester, aber sie wissen, dass ich ihre Forschungen nicht gutheiße und ihre so genannten Objekte sehr bemitleide, für mich sind sie keine Objekte, sondern Lebewesen. „Ja, ja Schwester Natascha, ich kenne ihre Einstellung sehr gut. Der Prof. macht eine kleine Pause und streicht sich theatralisch über seine schwarzen, seitlich gescheitelten, mit Pomade geglätteten Haare, die durch die Geheimratsecken schon sehr weit zurück gedrängt sind: „Aber das wäre doch für sie eine Möglichkeit, etwas Gutes für meine Objekte zu tun und ich könnte mir sehr gut vorstellen, dass sich die Lebewesen sehr gerne von ihnen verwöhnen lassen. Außerdem ist ein diskutieren überflüssig, da bereits alles mit der Personalabteilung abgesprochen und beschlossen wurde. Morgen, um 8 Uhr 30 melden sie sich in meinem Büro!

    Bei diesen Worten, stößt er energisch den Stuhl zurück, ignoriert seine nicht benutzte Kaffeetasse und geht mit einem stechschrittähnlichen Gang davon, der seinen inneren Zorn nach außen sichtbar werden lässt. Ein Professor Dr. Karl Neihus, lässt nun mal zu seiner Meinung, keine gegenteilige Meinung zu. Natascha schaute dem Prof. mit einem unverständlichen Blick hinterher. Sie fühlte sich wie vor den Kopf geschlagen und kann es noch gar nicht fassen, was sie da gehört hatte. Da schritt er dahin, in seinem füllig wirkenden, weißen Doktorkittel, das Stethoskop demonstrativ, seitlich herausragend.

    Von ganz unten, aus dem Bauch heraus, wird ihr klar, dass sie nichts machen kann. Es wäre auch völlig zwecklos, bei dem Personalbüro vorzusprechen, da es sowieso nur Anweisungen des Prof. befolgt. Die Forschungen der Prof. sind, auch wenn sie noch so umstritten diskutiert werden, für die Klinik einfach zu wichtig, da sie auf die Forschungsgelder nicht verzichten kann.

    Ich werde das Beste draus machen, sagte sich Natascha und kümmert sich um ihren, noch warmen Kaffee, denn den gleichen Fehler wie, Professor

    Gefällt Ihnen die Vorschau?
    Seite 1 von 1