Mit Salbei und Weide das Leben grundlegend erneuern
Sanfter, flauschiger Pelz bedeckt die festen, grau-grünen Blätter. Aus dem Schnee schauen sie mir entgegen, als ich frühmorgens meinen ersten Gang ins Freie wage, um mir für den Tee ein Blättchen zu erbitten. Die Kälte scheint dieser standhaften Pflanze mit ihrem vierkantigen, holzigen Stängel nichts anzuhaben – ihr Pelz hüllt sie gut ein. Ein Wunder, wo Salbei (Salvia officinalis), der der Familie der Lippenblütler angehört, doch eigentlich im warmen Mittelmeerraum zu Hause ist, auf den kahlen Kalkfelsen Dalmatiens und den Hängen Griechenlands, des Balkans und Spaniens. Dort schützen ihre feinen Härchen die Pflanze im Sommer vor dem Austrocknen, wenn sie zwischen heißen Felsen auf der trockenen Erde die Sonnenstrahlen auffängt und ihren feinen Duft daraus webt. Schnell husche ich mit der kostbaren Gabe wieder ins Warme. Ich betrachte das fingerlange Blatt in meiner Hand. Dicke Blattadern, „Blattnerven“ zeichnen sich auf ihm ab – solch starke Nerven möchte ich auch haben!
SALBEI: HOCHGESCHÄTZTES HEILKRAUT
„Was sterben die Menschen – wächst doch Salbei im Garten“, lautet ein bekannter Spruch aus dem Mittelalter. Tatsächlich galt der Salbeitee noch vor 500 Jahren als allgemein bekanntes und beliebtes Gesundheits-und Stärkungsmittel, das reichlich getrunken wurde. Seine große Heilwirkung war bereits den alten Griechen und Römern bekannt und drückt sich auch in seinem Namen aus:
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