Entdecken Sie Millionen von E-Books, Hörbüchern und vieles mehr mit einer kostenlosen Testversion

Nur $11.99/Monat nach der Testphase. Jederzeit kündbar.

ANSTURM: Die Geschichte von Sokrate - Und wie er das Vorhaben der Werwölfe durchkreuzt, um die Menschheit vor ihrem Untergang zu bewahren…
ANSTURM: Die Geschichte von Sokrate - Und wie er das Vorhaben der Werwölfe durchkreuzt, um die Menschheit vor ihrem Untergang zu bewahren…
ANSTURM: Die Geschichte von Sokrate - Und wie er das Vorhaben der Werwölfe durchkreuzt, um die Menschheit vor ihrem Untergang zu bewahren…
eBook210 Seiten2 Stunden

ANSTURM: Die Geschichte von Sokrate - Und wie er das Vorhaben der Werwölfe durchkreuzt, um die Menschheit vor ihrem Untergang zu bewahren…

Von Yvo K.

Bewertung: 0 von 5 Sternen

()

Vorschau lesen

Über dieses E-Book

"Sokrate ist der Auserwählte. Um der unumgänglichen Aufgabe nachzukommen, kehrt er seinem geregelten Dorfleben den Rücken und kämpft sich in die unbekannte Dimension. Es folgt ein Schicksalsschlag nach dem anderen, er verliert seine Freunde und wird aus seinem wahren Leben gerissen. Am Ende liegt es an ihm, das Vorhaben der Werwölfe zu durchkreuzen und die Menschheit vor ihrem Untergang zu bewahren…"

Die kleine Geschichte, die ursprünglich als Abschlussprojekt geplant war, endete nach zwei Jahren Arbeit in einem grossen Roman. Meinem ersten richtigen Buch, meinem Erstlingswerk. ANSTURM ist ein Jugendroman im Fantasy-Stil, der vom Kampf gegen den Untergang der Menschheit, hervorgerufen durch Werwölfe, handelt. Ein Auserwählter, junger Erwachsener kämpft mit drei Jungs an seiner Seite gegen den skrupellosen Anführer der Werwölfe und sein grausames Vorhaben.

Meinungen zum Buch:

"Ich freute mich immer wieder an Redewendungen, an Sprachblüten, an ganzen Abschnitten, die ich aus reiner Sprachfreude nochmals überlesen habe." - Martin Kieser
SpracheDeutsch
Herausgeberepubli
Erscheinungsdatum3. Feb. 2017
ISBN9783741889462
ANSTURM: Die Geschichte von Sokrate - Und wie er das Vorhaben der Werwölfe durchkreuzt, um die Menschheit vor ihrem Untergang zu bewahren…

Ähnlich wie ANSTURM

Ähnliche E-Books

Fantasy für Sie

Mehr anzeigen

Ähnliche Artikel

Rezensionen für ANSTURM

Bewertung: 0 von 5 Sternen
0 Bewertungen

0 Bewertungen0 Rezensionen

Wie hat es Ihnen gefallen?

Zum Bewerten, tippen

Die Rezension muss mindestens 10 Wörter umfassen

    Buchvorschau

    ANSTURM - Yvo K.

    frdmauthor.

    qrcode

    YVO K.

    ANSTURM

    FANTASY ROMAN

    frdmauthor.

    2. Auflage (ePub)

    Erstveröffentlichung Februar 2017

    Copyright © Yvo K.

    Umschlagsgestaltung: Tobias B. und Yvo K.

    ISBN: 978-3-7418-8946-2

    Satz: Yvo K.

    Vertrieb durch: epubli.de

    frdmauthor.net

    Vorwort

    ANSTURM. Nun liegt mein Buch also in den Händen eines Lesers - deinen Händen. Dies ist mein Erstlingswerk, mein erstes großes Abenteuer. Meine erste große Geschichte. Mein erstes Buch.

    Eine Menge Nächte, die ich mit Schreiben verbracht habe. Eine Menge Ferientage, an denen ich mit meinem Laptop am Strand gesessen bin und mit Überarbeiten, Korrigieren und Verbessern beschäftigt war. Kurz gesagt, eine Menge Arbeit und Freizeit, die ich in dieses aufwendige Projekt gesteckt habe. Stets war ich bemüht, das Beste aus dem Text herauszuholen. Ich habe gelernt mit Worten zu spielen, Schauplätze zu beschreiben. Eine Geschichte lebendig zu erzählen, Spannung aufzubauen. Mein Schreibstil hat sich Kapitel für Kapitel weiterentwickelt, und ich glaube, das merkt man beim Lesen.

    Wie es an der Börse mit den Aktien läuft, ist auch mein Schreibstil manchmal wieder im Kurs gefallen – es kann nicht immer nur nach oben gehen. Wenn ich heute manche Kapitel lese, würde ich sie am liebsten komplett neu schreiben. Immer finde ich etwas, dass mir nicht passt. Etwas, von dem ich weiß, dass ich es noch besser machen könnte. Dadurch würde sich das Projekt unendlich in die Länge ziehen – Ich selbst würde meinen stetig wachsenden Anforderungen nie gerecht werden.

    Das wollte ich zu Beginn gesagt haben. Nun aber genug meiner Worte. Ich wünsche dir viel Spaß beim Lesen. Wir treffen uns im Nachwort wieder!

    Yvo, 17. November 2016

    Sokrate - Flucht

    Montag, 22. September 2014

    Ich sehe die Nacht hereinbrechen. Dunkelheit umhüllt nach und nach die karge Landschaft, mir wird zunehmend kälter. Ich muss mich beeilen, mir bleibt nicht mehr viel Zeit. In wenigen Minuten wird es zu spät sein, alles vorbei, mein Leben sich in Luft auflösen, meine Erinnerungen sich verflüchtigen, mein Ich im Nichts verschwinden. Was habe ich mir nur dabei gedacht. Dass ich jetzt hier stehe, an diesem Ort, von dem niemand etwas ahnt, geschweige denn weiß, habe ich wieder einzig meinem sturen Kopf zu verdanken.

    Ich erreiche den Wald, mein Herz schlägt höher. Was werden die Folgen von meinem unerwünschten Eindringen hier sein? Schreckliche Gedanken gehen mir durch den Kopf. Aber es ist die Gefahr wert, oder? Ich habe viele wichtige Informationen bekommen, welche die Menschheit vor einer gewaltigen Bedrohung schützen könnten. Vorausgesetzt, es kommt jemals dazu, dass sie einen Menschen erreichen. Und die Chance, dass der mir diese unvorstellbaren Dinge dann auch ohne jegliche Beweise glaubt, ist gleich null. Aber um lange darüber nachzudenken, bleibt mir keine Zeit. In dem Moment ist nur eines wichtig: Rennen. Allzu weit kann es nicht mehr sein. Ich hetze durch den düsteren Tannenwald, doch lange halte ich nicht mehr durch. Nur noch ein paar letzte Sonnenstrahlen erreichen den von dunkeln Tannennadeln übersäten Waldboden. Langsam aber sicher neigen sich meine Kräfte dem Ende zu. Die Ereignisse der letzten Tage haben sich überschlagen, ich habe kaum Zeit gehabt mich auszuruhen und musste immer auf der Hut sein. Jeden Moment darauf gefasst, dass das Unmögliche zur Realität wird.

    Ich bin am Ende. Keuchend und mit stechenden Schmerzen in der Seite bleibe ich kurz stehen. Der Schweiß rinnt mir die Stirn herab. Die Hände auf die Knie gestützt, lausche ich in die Dämmerung hinaus und spähe mit zusammengekniffenen Augen zwischen den Baumstämmen hindurch. Außer dem Knarren der alten Tannen im Wind ist noch nichts zu hören. Erleichtert atme ich auf, vielleicht gibt es doch noch eine Möglichkeit meinem Schicksal zu entkommen. Am liebsten würde ich mich jetzt hinlegen, einschlafen und aus diesem Albtraum erwachen. Doch das würde nicht passieren, da bin ich mir sicher. Schmerzerfüllte Schreie aus der Ferne holen mich in die Realität zurück. Alles um mich herum wird von der  Finsternis verschlungen. Es ist soweit. Ich habe zu lange gewartet. Aber ich kann es schaffen, noch ist nichts verloren.

    Plötzlich kann ich die Silhouetten der Felsbrocken und Bäume im fahlen, silbernen Mondlicht schimmern sehen. Er ist aufgegangen. Unter anderen Umständen hätte mich dieses Schauspiel erfreut, der Mond hat mich schon immer fasziniert. Doch leider bedeutet der Mond in meiner Situation nichts Gutes. Jetzt werden sie in Scharen angerannt kommen... Ich muss mich weiter mit letzter Kraft aus dem Wald kämpfen. Die ersten kann man bereits heulen hören. Ein unheimlicher Laut, der darauf hindeutet, dass sie sich versammeln. Ein Zittern durchfährt meinen kräftig gebauten Körper, als ich mir vorstelle, was gleich geschehen könnte. Aber jetzt kann ich nicht aufgeben. Ich bin so weit gekommen. Selbst wenn ich hier auf der Stelle tot umfalle vor Überanstrengung, ist mir das lieber, als ihnen schutzlos ausgeliefert zu sein.

    Meine schnellen Schritte werden vom Erdboden gedämpft. Das hier ist nichts als eine öde Landschaft, geprägt von alten, kranken Bäumen und gewaltigen Findlingen aus schwarzem Gestein. Die gesamte Landschaft widerspiegelt gewissermaßen die schrecklichen Dinge, die von Zeit zu Zeit geschehen. Ausgelöst durch diese Wesen. Ich fühle mich klein, bedrückt, unfähig gegen diese Macht anzukämpfen.

    Kaum habe ich die letzten Bäume hinter mir gelassen, erblicke ich es. Gewaltig, voller dunkler Magie, steht es am Fuße des Hügels. Würde ich es erreichen, wäre ich gerettet. Ich stolpere den steilen Abhang hinunter, falle ein paar Mal hin und kämpfe mich dann wieder auf die Beine. Das Heulen kommt immer näher. Vielleicht noch hundert Meter ist das rettende Portal von mir entfernt. Was würde ich nicht dafür geben, um diese Welt verlassen zu können? Um lebend hier herauszukommen, meine Familie wieder zu sehen? Mit einem großen Satz springe ich über den verfallenen Holzzaun, der das Gelände umgibt, und steuere zwischen den mit Unkraut überwachsenen Gräbern auf das Portal zu. Kann ich noch aus diesem Albtraum entkommen?

    Vor dem riesigen Stein bleibe ich stehen und verschaffe mir einen Überblick. Der Mond schimmert silbern am Horizont über den Baumwipfeln. Von ihnen ist noch nichts zu sehen. Ich krame in meiner Hosentasche nach dem Amulett und halte es mit zitternden Händen vor das Portal. Ein überirdischer Laut ist zu hören, und von der Mitte aus breitet sich ein matter, schwarzer Schleier auf dem Gestein aus, bis nur noch ein Torbogen übrig bleibt. Gleich habe ich es geschafft. Ich gehe auf den Schleier zu. Dann werde ich von zwei kräftigen Pranken an den Schultern gepackt und mit gewaltiger Wucht zu Boden gerissen. Ein stechender Schmerz durchfährt meinen Körper. Als ich versuche wieder aufzustehen, werde ich durch einen weiteren Prankenschlag an die Brust erneut auf den Boden geworfen. Mir verschlägt es den Atem, der Schädel brummt vom harten Aufprall. Vor meinen Augen flimmern die Portalschwaden. Ich fühle mich benommen, alles dreht sich langsam in meinem Kopf. Wie aus der Ferne kann ich hören, wie immer mehr dazukommen, alle drängen sich um meinen schutzlosen Körper. An meinen Händen spüre ich ihren kalten Atem, es riecht nach Blut. Mir kommt es so vor, als würden sie zögern. Sie warten auf etwas. Ich habe Angst vor dem, was mich jetzt erwartet. Lieber wäre ich tot im Wald umgefallen und für immer vergessen gegangen, als einer von ihnen sein zu müssen. Ich wünsche mir nur noch, dass sie es jetzt tun. Sofort.

    Dann, plötzlich, weichen sie ehrfürchtig leicht zur Seite. Ich denke schon darüber nach, ob sie abgehauen sind, da bohren sich seine rücksichtslosen Zähne tief in mein Fleisch, der ganze Körper schmerzt höllisch. Ich bin wie gelähmt, liege da und wünsche mir, dass ich nie hierher gekommen wäre. Dann müsste ich das alles nicht ertragen. Er steht direkt über mir, mustert mich genau. Das Gift verteilt sich langsam im Körper, ich fühle wie mein warmes Blut das Bein herabläuft. Alles dreht sich immer schneller, ich nehme nicht mehr viel wahr. So fühlt sich das also an. Alles ist vorbei, nun würde ich für immer einer von ihnen sein. Den Werwölfen. Ein letzter Ruck durchfährt meinen Körper, meine Gedanken schweifen ab. Das einzige, was mein altes Ich zurücklässt, ist eine weitere Inschrift auf dem riesigen Grabstein mit meinem Namen. Sokrate Falcon.

    Sokrate - Begegnung

    Montag, 6. Oktober 2008

    Es ist schon sechs Jahre her. Damals war ich 15 und ging zur Schule wie jeder andere Junge. Meine Freizeit bestand hauptsächlich daraus, Hausaufgaben zu lösen, für anstehende Prüfungen zu büffeln, mit Kollegen über die Schule zu lästern, ein Game nach dem anderen durchzuspielen und auf bessere Zeiten zu warten. Irgendwann hat mich einfach alles nur noch gelangweilt. Ich saß zu Hause herum, tat nichts. So, dass ich mich am Ende jedes Tages fragen musste: »Was hast du heute eigentlich gemacht, was dich weiterbringt, deinem Leben einen Sinn gibt?« Ich wusste jeweils keine Antwort, und das sollte sich ändern. Also begann ich mir zu überlegen, was ein wenig Spannung in mein Leben bringen könnte.

    Eines Tages kam mir die Idee, alleine auf einen Abenteuertrip zu gehen. Auf mich selbst gestellt in der Wildnis, mit dem Hintergrund, mir selbst zu beweisen, wozu ich fähig bin. Die heutige Welt war mir zu sicher und geordnet. Alles scheint absehbar zu sein. Ich war fest entschlossen, ich wollte raus aus dem Alltag und spannendes erleben, etwas, wozu nicht jeder den Mut hat. Meine Eltern brauchte ich gar nicht erst um Erlaubnis zu bitten. Ich wusste, dass sie dieses Unterfangen niemals unterstützen würden. Also begann ich im Geheimen mit den Vorbereitungen für meine nächtliche Tour.

    Ich steige in den Bus, fahre zum nächstgelegenen Supermarkt und kaufe das Nötigste ein. Streichhölzer, Wasser, Knäckebrot, ein kleines Zelt, eine Wolldecke und eine Taschenlampe. Zuhause packe ich alles in meinen Rucksack und verstecke diesen im Schrank hinter den Jacken. Nun muss ich wohl oder übel auf den Beginn der Herbstferien warten.

    Als es endlich so weit ist, suche ich nach der Schule die wichtigsten Kleider und Unterlagen zusammen und informiere mich über das Wetter. Es sieht gut aus für die nächsten Tage. Ich habe vor, in der kommenden Nacht loszuziehen, damit meine Eltern nichts davon mitbekommen. Eine Route brauche ich nicht, ich möchte einfach draufloslaufen. Ohne ein Ziel, in das Abenteuer hinein.

    Unser Haus ist umgeben von Wald, es steht auf einer großen Lichtung, das nächste Dorf ist mehrere Kilometer entfernt. Zur Schule muss ich jeweils mit dem Fahrrad, was aber günstig ist, da es mich nach dem Lernen jeweils dazu zwingt, mich ein wenig zu bewegen. Das Holzhaus ist relativ klein und bestimmt bald 50 Jahre alt. Die Eltern meiner Mutter haben früher schon hier gewohnt, sie hatten das Haus damals neu gebaut. Naja, drei Personen brauchen auch nicht eine riesige Villa. Ich habe das geräumigste Zimmer bekommen und bin ganz zufrieden damit. Nur, dass ich ein Einzelkind bin, hat mich schon immer gestört. Jetzt zum Beispiel hätte ich meinen Bruder fragen können, ob er mitkommt. Aber es ist nun mal so und lässt sich nicht ändern.

    Oben in meinem Zimmer krame ich ein Blatt Papier hervor, um einen Informationsbrief an meine Eltern zu schreiben. Ich plane spätestens in drei Tagen zurück zu sein. Sie dürfen das nicht falsch verstehen, ich laufe nicht ihretwegen weg. Die Abenteuerlust in mir ist einfach stärker als der Drang durch die Vernunft, hier bleiben zu müssen. Nachdem ich den Brief geschrieben und in einen Umschlag gesteckt habe, werfe ich mich auf das breite Bett und schaue voller Erwartungen aus dem Fenster in den Wald hinaus.

    Als mein Wecker klingelt, ist es ein Uhr morgens. Ich kann die Sterne draußen über den Bäumen schimmern sehen, die Nacht ist klar. Von unserem Haus aus kann man den Sternenhimmel ohnehin oft gut betrachten. Der Lichtsmog der Großstädte macht sich bei uns noch nicht so stark bemerkbar. Ich schleiche zum Schrank herüber, hole meinen Rucksack aus dem Versteck und nehme den Brief an meine Eltern aus der Schublade. Ich bin aufgeregt und freue mich auf die folgenden Tage. Meine Eltern schlafen ein Stockwerk über mir, mein Zimmer liegt im Erdgeschoss. Den Umschlag lege ich beim Vorbeigehen gut sichtbar auf den Küchentisch. Danach gehe ich durch den Flur hinaus zur Garderobe und ziehe mir robuste Wanderschuhe an.

    Es ist Anfang Oktober, in der Nacht wird eine Jacke auf jeden Fall nötig sein. Ich entscheide mich für meine gefütterte, schwarze Lederjacke, mit der werde ich bestimmt warm genug haben. Leise schließe ich die Haustür hinter mir ab und gehe durch unseren Garten auf die Bäume zu. Den Wald in westlicher Richtung des Hauses kenne ich am schlechtesten, im Hinblick auf Abenteuer entscheide ich mich für diesen Teil. Während ich zwischen den Bäumen hindurchlaufe, stetig weg vom Haus, lausche ich in die dunkle Nacht hinaus. Zwischendurch ist der Ruf einer Eule zu hören, ganz in der Ferne muss ein Automotor laufen. Das Holz der alten Bäume ächzt, eine Windböe lässt Blätter durch die Luft wirbeln.

    Nachdem ich längere Zeit durch den Wald gelaufen bin, verrät mir ein Blick auf das Handy, dass es drei Uhr ist. Ich muss seit bald zwei Stunden unterwegs sein. Beim Weitergehen halte ich Ausschau nach einem geeigneten Platz für mein kleines Zelt. Zwischendurch drängt sich die Frage in meinen Kopf, ob es richtig war, ohne meinen Eltern Bescheid zu sagen, dieses Abenteuer zu wagen. Den Gedanken verwerfe ich jedoch schnell wieder. Es werden ja nur einige Tage sein.

    Ein paar hundert Meter weiter entdecke ich eine geeignete Stelle. Ich nehme den Rucksack vom Rücken, löse die Schnur, die das Zelt daran befestigt, und beginne mit dem Aufbau. Stäbe zusammenstecken und durch die Öffnung in das Tunnel auf dem Zeltstoff schieben. Eisenheringe in den feuchten, moosigen Waldboden drücken und die schwarze Plastikplane hineinlegen. Danach krieche ich in das Zelt hinein, schließe den Reißverschluss und breite den Schlafsack auf der Plane aus. Erschöpft setze ich mich hin, trinke einige Schlucke Wasser und esse die erste Packung Knäckebrote. Ich will ein paar Stunden schlafen, um am nächsten Morgen früh aufzustehen und den ganzen Tag durchzuwandern. Zufrieden lege ich mich in den Schlafsack und schließe die Augen.

    Benommen schrecke ich aus dem Schlaf auf, irgendetwas muss mich geweckt haben. Der Zeltstoff bewegt sich leicht. Seufzend setze ich mich auf, suche am Boden nach der Taschenlampe und knipse sie an. Dann krieche ich zum Zelteingang und ziehe mir die Schuhe an. Was war das? Ich wollte ein Abenteuer, nun habe ich es. Ich vermute ein Waldtier. Wahrscheinlich ist es über eine gespannte Schnur gestolpert und hat sich danach schleunigst aus dem Staub gemacht. Vor dem Zelt richte ich mich auf und leuchte den Wald um

    Gefällt Ihnen die Vorschau?
    Seite 1 von 1