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Pfützenwelten: Eine Kurzgeschichte
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Pfützenwelten: Eine Kurzgeschichte
eBook54 Seiten43 Minuten

Pfützenwelten: Eine Kurzgeschichte

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Über dieses E-Book

Regen. Eine für uns so normale Erscheinung. Wer hätte gedacht, dass mein Leben einmal von einem Wetterphänomen abhängen würde?
Pfützen. Wer ist noch nicht in eine hineingesprungen? Dabei können sie gefährlich sein. Wenn du nicht aufpasst, tragen sie dich in andere Welten davon.
Welten. Es gibt so viele von ihnen. Wie findest du den Weg zurück, wenn sie dich einmal in ihrem Netz gefangen haben?

Eine Geschichte über das Reisen in der Zeit und zwischen den Welten.
SpracheDeutsch
Herausgeberneobooks
Erscheinungsdatum31. Jan. 2017
ISBN9783742798817
Pfützenwelten: Eine Kurzgeschichte

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    Buchvorschau

    Pfützenwelten - Marie Grünberg

    1. Drei Monde am Himmel

    Während am Horizont langsam die orange Sonne untergeht, um den drei riesigen Monden ihren Platz am Himmel zu überlassen, füllt sich die Luft mit dem Gebrüll der gerade erwachenden Tiere. Bald werden sie zur Jagd aufbrechen und ihre Beute vom Angesicht dieser Welt tilgen. Mir graut es schon bei dem Gedanken an ihr Aussehen. Ihre deformierten Köpfe, die fast nur aus spitzen Zähnen bestehen. Wenn ich mir vorstelle, wie sie sich langsam in meinen Körper bohren. Nein, ich denke lieber nicht daran. Wer weiß wie lange ich mich hier oben noch vor ihnen verstecken kann. Es wird Zeit, es wird wirklich Zeit, eine neue Pfütze zu finden. Eine Pfütze, die mich weit weg bringt von diesem Ort der zähnefletschenden, bluthungrigen Bestien. Für die nächsten Stunden jedoch werde ich meinen Platz nicht mehr verlassen. Es ist zu gefährlich bei Nacht durch diese Welt zu wandern, wie ich schmerzhaft erfahren musste. Als ich hier ankam, war es stockfinstere Nacht. Der Himmel war mit Wolken bedeckt, von den drei Monden war ebenso wenig zu sehen wie von den Sternen. Selbst meine Hände konnte ich nicht erkennen, egal wie nah ich sie mir vor das Gesicht hielt. Ich stolperte blind durch die Gegend und zog natürlich sofort die Aufmerksamkeit dieser Tiere auf mich. Ich konnte hören wie sie langsam näher kamen. Ein gurgelndes Geräusch, das mir das Blut in den Adern gefrieren ließ. Ein Schnauben und Schniefen wie bei einem Allergiker zur Hochsaison des Pollenfluges. Sie hatten meine Witterung aufgenommen.

    Ich versuchte vor diesem Geräusch zu fliehen, rannte blindlinks durch die mir unbekannte Welt, stolperte über am Boden liegende Dinge, die ich für Steine und Baumwurzeln hielt und hatte das bedrückende Gefühl doch nicht entkommen zu können. Nach einem besonders heftigen Sturz spürte ich plötzlich am ganzen Körper ein Brennen. Zähne und Krallen bohrten sich in meine Arme und Beine und etwas spitzes zerkratzte mein Gesicht. Wild strampelnd versuchte ich mich zu befreien und schaffte es doch nur, die fremden Zähne tiefer in mein Fleisch zu treiben. Mit einem Mal waren auch die Geräusche direkt neben mir. Mein Körper versteifte sich schlagartig und für einen Moment setzte ganz sicher auch mein Herzschlag aus. Ich dachte mein letztes Stündlein hätte geschlagen und erinnerte mich zurück an die Schatten, die einst meine Familie waren. Dann bewegte sich plötzlich etwas unter mir. Die Zähne und Krallen ließen von mir ab und was auch immer für ein Tier mit mir gekämpft hatte, packte mich am Knöchel und ließ mich in einem kleinen Bogen durch die Luft fliegen. Die Landung war weniger schmerzhaft als überraschend gekommen, denn der Boden war weich wie Moos. Vorsichtig meine Umgebung abtastend, rutschte ich langsam auf Knien vorwärts, immer weg von dem seltsam keifenden und schmatzenden Geräusch. Da riss über mir die Wolkendecke auf und ich erkannte nur wenige Meter vor mir einen Baum, der zumindest für den Moment Schutz zu versprechen schien. Alle Vorsicht vergessend, rannte ich los und erklomm den Baum mit mehr Geschick als ich es mir selbst zugetraut hätte. Erst als ich weit oben, sicher in einer breiten Astgabel saß, drehte ich mich um.

    In manchen Nächten wünsche ich mir, ich hätte es nicht getan. Zu genau sind jetzt die Bilder in meinem Kopf zu den nächtlichen Geräuschen dieser Welt. Verglichen mit der Welt, die einst meine gewesen war, kämpfte dort eine Art Igel gegen einen Brombeerstrauch – nur zehnmal größer. Die Stacheln des Igels waren in diesem Fall aber spitze Zähne in einem gewaltigen Maul, die sich auch noch bewegten. Der Rest des Körpers erschien mir nur als eine struppige, unförmige Masse. Der

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