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Von Schneehasen, Lichtkatzen und Winterelfen: Drei winterliche Geschichten
Von Schneehasen, Lichtkatzen und Winterelfen: Drei winterliche Geschichten
Von Schneehasen, Lichtkatzen und Winterelfen: Drei winterliche Geschichten
eBook47 Seiten39 Minuten

Von Schneehasen, Lichtkatzen und Winterelfen: Drei winterliche Geschichten

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Über dieses E-Book

Wenn Schneehasen ihre Farbe verlieren und weiße Katzen an Bushaltestellen warten, wenn die Winterelfe den ersten Tanz des Jahres beginnt, dann ist die Zeit der Geheimnisse und Flockenwirbel gekommen. Drei winterliche Geschichten für gemütliche Lesestunden laden zum Träumen und Schmunzeln ein.
SpracheDeutsch
Herausgeberneobooks
Erscheinungsdatum1. Dez. 2018
ISBN9783742713438
Von Schneehasen, Lichtkatzen und Winterelfen: Drei winterliche Geschichten

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    Buchvorschau

    Von Schneehasen, Lichtkatzen und Winterelfen - Marie Grünberg

    Die Elfe des Winters

    Ich erinnere mich noch genau an den Tag, als es passierte. Es war der zweite Freitag im Dezember und ich saß im Zug, um über das Wochenende nach Hause zu fahren. Nach Hause. Ob sie mich dort noch vermissen? Ich saß oben am Fenster, draußen schneite es in großen Flocken und ich kam mir vor, wie in einem Tunnel aus Schnee. Die Landschaft vor dem Fenster war weiß eingefärbt. Die Häuser und die Autos hatten weiße Mützen auf, die Wiesen waren unter einer warmen weißen Decke versteckt. Und die Bäume, sie sahen alle so verschieden aus. Manche waren mit dicken, weißen Wattebällchen bedeckt, einige hatten nur wenige weiße Stellen in ihren Astgabeln, wo der Schnee vom Wind nicht verweht werden konnte. Andere sahen aus, als hätte man sie mit glitzerndem Kristallzucker beklebt und wieder andere, als hätte man sie mit einem feinen Pinsel weiß angemalt. In diesem Moment liebte ich den Winter so sehr wie noch nie in meinem Leben.

    Ich bin ein Winterkind, im Januar geboren. Und fühlte mich im Winter bei Schnee und Kälte schon immer viel wohler als im Sommer mit seiner unerträglichen Hitze. Wenn der erste Schnee fiel, rannte ich hinaus und versuchte die zarten Flocken mit meinen Händen aufzufangen. Jede Schneeflocke war ein kleines Wunder und ich konnte Stunden damit zubringen, sie zu bestaunen. Doch nie hatte ich bisher eine solche Zuneigung empfunden, wie in diesem Moment.

    Irgendwann stieg ich um und genoss die Berührungen der kleinen Flocken in meinem Gesicht. Es war als begrüßten sie mich. Aber das verstand ich noch nicht.

    Nach zwei Stunden war ich da und stieg aus. Sonst war der Bahnhof immer gefüllt mit lärmenden Schülern und hastenden Reisenden, aber an diesem Tag war ich die einzige auf dem Bahnhof. Heute bin ich mir nicht einmal mehr sicher, ob der Zug für die anderen Menschen überhaupt angehalten hatte. Ich schaute mich um und einem Teil von mir wurde klar, dass dies nicht der Ort war, an den ich wollte. Ich stand auf einer kleinen Plattform, an deren Ende, oder war es ihr Anfang, eine schmale Treppe hinunterführte. Um mich herum nur Wald und nicht die vertraute Aussicht auf die Häuser meines Heimatortes. Es gab kein Ortsschild auf der Plattform, keine Straße, die von hier wegführte, nur einen kleinen Weg in den Wald hinein.

    Obwohl ich nie zuvor an diesem Ort gewesen war, fühlte sich der andere Teil von mir dort sofort zu Hause. Ich folgte dem Weg in den Wald, wo sich das Schneetreiben bald abschwächte. Mit jedem Schritt, den ich ging, wurde der Teil von mir, der sich hier auskannte, immer größer und größer und ich begann mich zu verändern. Mein Rucksack und meine kleine Reisetasche verschwanden. Mein dicker Mantel löste sich in Luft auf und die Stiefel, die ich trug, verwandelten sich in weiße Schläppchen. Trotzdem fror ich nicht und spürte keine Kälte auf meiner Haut.

    Nach einer Weile erreichte ich eine Lichtung, auf der eine kleine Hütte stand. Kein Schneepalast, kein Winterschloss, ein einfaches Häuschen, das auf mich wartete. Als ich hineinging, erkannte ich alles wieder, obwohl ich zuvor nie einen Fuß in das Haus gesetzt hatte. Vor dem Kamin, in dem ein warmes Feuer brannte, stand mein Lieblingssessel, die Wände waren mit Landkarten und Kalendern behangen und es roch nach frischen Plätzchen, die man gerade aus dem

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