Weihnachtspfeffer: Was eine Erinnerung hinterlässt, ist nicht umsonst geschehen
Von Inga Droemer
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Über dieses E-Book
Und doch spürt man beim genaueren Zuhören einen emotionalen Knick in ihrer Stimme. War wirklich alles so rosarot?
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Buchvorschau
Weihnachtspfeffer - Inga Droemer
Klappentext
I N G A D R Ö M ER
W E I H N A C H T S P F E F F E R
heitere Kurzgeschichten zum Schmunzeln und das nicht nur zur Weihnachtszeit
Marie, in den Fünfzigern geboren, aufgewachsen in einer 911 Seelengemeinde, behütet im Schoße ihrer geliebten Oma, plaudert witzig vergnügt aus ihrer Kinderstube, immer drauflos, wie ihr der Schnabel gewachsen ist. Jeder hört ihr gerne zu, wenn sie auf ihre ganz eigene Art den Wandel der Zeit bis hin zum Erwachsensein zelebriert, dabei flott und ein bisschen verrückt aus jeder ihrer Erinnerungen eine muntere, unterhaltsame Weihnachtsgeschichte zaubert.
Und doch spürt man beim genaueren Zuhören einen emotionalen Knick in ihrer Stimme. War wirklich alles so rosarot?
Die Autorin
ist schon lange kein unbeschriebenes Blatt mehr, hat sie doch mit ihren Gedichten
„Die Weihnachtszeit der Generationen" sowie „Das Wurfzelt" schon so manchen Leser zum Lächeln gebracht. Beide Gedichte wurden bereits in regionalen Zeitungen veröffentlicht.
In den Neunzigern nahm die Autorin am Fernstudiuman der Schule des Schreibens in Hamburg
teil, seit dem ist es ihr Herzenswunsch, lustige aber besinnliche Kurzgeschichten zu schreiben und zu veröffentlichen.
Sie wurde im Juni 1958 in einem kleinen Dörfchen im Land Brandenburg geboren, wo sie bis heute gemeinsam mit ihrem Ehemann lebt und arbeitet.
Was eine Erinnerung hinterlässt, ist nicht umsonst geschehen
Das tägliche Leben schreibt ja bekanntlich die besten Geschichten.
Doch nur die Allerwichtigsten bleiben bei Jedem von uns im Herzen, in unserem Gedächtnis, so lange wir leben, da spielt keine Zeit der Welt eine Rolle. Jeder Mensch hat seine ganz eigenen Erinnerungen an sein ganz eigenes Leben.
Oft erinnern wir uns gar nicht mehr so genau an sie, haben sie absichtlich vergraben, verdrängt und weggeschoben, wollen sie nicht denken, nicht erinnert werden. Aber sie sind in uns, immer, schlummern geduldig in einer verschlossenen Schublade und können die Zeit abwarten.
„Wie war denn das damals eigentlich?" überlegen wir eines Tages krampfhaft und blättern im Rückblick auf unser Leben die Seiten von hinten auf, sei es einem unvorhergesehenen Geistesblitz an eine besondere Begebenheit oder einem längst verstorbenen lieben Menschen geschuldet. Blitzartig, wie aus dem Nichts, sind sie plötzlich gegenwärtig, hauchen unseren Gedanken Leben ein, erscheinen ungefragt auf der Bildfläche und poltern in unser Leben hinein. Wir müssen uns setzten, unsere Augen füllen sich mit Tränen, sie erwachen für kurze Zeit noch einmal aus ihrem Schlaf und unsere Erinnerungen an sie werden wach und lebendig, als wären sie gestern noch unter uns gewesen. In solchen Augenblicken der Nähe ist der Mensch bereit, Erinnerungen zuzulassen, manches loszulassen, zu verstehen und über sie zu sprechen und nachzudenken, sei es dem Älterwerden oder einem anderen überraschend urplötzlichen Anlass zu verdanken.
Widmung
Wie oft im Jahr fällt mir, wie aus heiterem Himmel, blitzartig meine liebe Oma wieder ein. Dann erzähle ich voller Hingabe, begleitet von einer emotionsgeladenen Situationskomik, die schönsten Geschichten von ihr, halb lachend, halb weinend, egal wie, aber immer zu Tränen gerührt, weil ich sie so sehr vermisse.
„Wenn ich eines Tages nicht mehr bin, dann lebe ich in Dir weiter." So sagte sie im Älterwerden des öfteren zu mir. Sie war des Lebens müde geworden, aber ihr liebendes, vertrautes Lächeln behielt sie bis ins hohe Alter. Ihre strahlenden, stahlblauen, funkelnden Augen hatten schon vor langer Zeit ihren Glanz verloren. Meine liebe Oma war über die Jahrzehnte immer kleiner, krummer und hagerer geworden, ihre wenigen dünnen Haaren bedeckten am Ende nur noch knapp die helle Kopfhaut, ihre Rheuma geplagten Hände ruhten schon am Vormittag kraftlos in ihrem Schoß. Sie wirkte trotz allem zufrieden mit sich, schien mit ihrem Leben ganz im Reinen zu sein und ihr göttliches Urvertrauen nahm ihr jegliche Angst vor dem Tot.
In meiner ersten Geschichte möchte ich vor allem ihrer gedenken, aus dem behüteten Leben von meinem Bruder und mir, der Marie, berichten und dadurch die Zeit der Sechziger näher bringen. So viel hat sich bis heute verändert, fast lächerlich erscheint die eine oder andere niedliche Episode aus längst vergangener Zeit, doch ohne sie gäbe es keine Weiterentwicklung, keinen Fortschritt und keine Veränderung.
Weihnachtspfeffer
"Die Weihnachtszeit begann früher für uns Kinder, wenn es anfing zu schneien, die Nachttemperaturen unter minus zwanzig Grad Celsius