Entdecken Sie Millionen von E-Books, Hörbüchern und vieles mehr mit einer kostenlosen Testversion

Nur $11.99/Monat nach der Testphase. Jederzeit kündbar.

Die Weihnachtsinsel
Die Weihnachtsinsel
Die Weihnachtsinsel
eBook202 Seiten2 Stunden

Die Weihnachtsinsel

Bewertung: 0 von 5 Sternen

()

Vorschau lesen

Über dieses E-Book

Jeder von uns nennt sie sein eigen, jeder zieht sich einmal im Jahr auf sie zurück: auf seine individuelle Weihnachtsinsel. Sie verändert sich mit den Jahren analog der Bedeutung, die wir Weihnachten beimessen.

Setzen Sie die Segel! Reisen Sie auf den Wellen der hier versammelten zehn Geschichten zu Ihrer Weihnachtsinsel. Lassen Sie Ihr Herz berühren von einer kleinen Brise Wehmut oder lachen Sie mit der Sonne um die Wette.
SpracheDeutsch
Herausgebertredition
Erscheinungsdatum17. Nov. 2022
ISBN9783347754324
Die Weihnachtsinsel
Autor

Daniel Schaup

Daniel Schaup lebt an der schönen Elbe in Magdeburg. In seinen Romanen und Erzählungen gelingt es ihm, im Kopf des Lesers einen mitreißenden Film entstehen zu lassen - er ist mitten im Geschehen und doch Beobachter. Die Lektüre ist kurzweilig und gleichzeitig ein Bildungserlebnis. Wer seine Romane und Erzählungen liest, lernt etwas über die Welt und über sich selbst. Anfragen für Lesungen bitte unter: danielschaup(at)icloud.com

Mehr von Daniel Schaup lesen

Ähnlich wie Die Weihnachtsinsel

Ähnliche E-Books

Mystery für Sie

Mehr anzeigen

Ähnliche Artikel

Rezensionen für Die Weihnachtsinsel

Bewertung: 0 von 5 Sternen
0 Bewertungen

0 Bewertungen0 Rezensionen

Wie hat es Ihnen gefallen?

Zum Bewerten, tippen

Die Rezension muss mindestens 10 Wörter umfassen

    Buchvorschau

    Die Weihnachtsinsel - Daniel Schaup

    Die Heilige Barbara

    Miriam lag in ihrem Bett. In den vergangenen Tagen hatte es viel geregnet, dieser neue Tag jedoch begrüßte Miriam mit Sonnenschein, der scheibchenweise durch den Spalt zwischen den Gardinen in ihr Zimmer fiel. Es war Samstag; sie musste nicht in die Schule. Wundervoll! Sie liebte Samstagvormittage; Samstage starten langsam ohne die Hektik der Woche. Miriam schaute zu dem Weihnachtskalender, der auf ihrem Nachttisch stand. Heute war also das vierte Türchen dran - der vierte Dezember!

    Wäre alles, ihr Leben, das ihres Bruders Oskar und auch das ihres Vaters noch genauso wie vor einem Jahr, stünde ihre Mutter jetzt in der Küche und schmierte Brote, denn nachher würden sie hinausziehen, um Barbara-Zweige zu holen. Ein kleiner Wandertag, auch wenn es kalt war. Sie würden sich zusammen auf eine Bank setzen, in eine Decke hüllen, in den Händen die dampfenden Tassen mit Tee und jeder würde mit großem Appetit ein Brot essen. Für Miriams Mutter war die Tradition der BarbaraZweige sehr wichtig - im ganzen Haus standen Zweige vom Apfelbaum oder von der Kirsche, auch Flieder und Pflaume waren immer dabei.

    Die Augen von Miriams Mutter leuchteten jedes Mal, wenn einige Zweige zum heiligen Abend aufblühten. „Das wird ein tolles neues Jahr", hatte sie dann immer gerufen und gelacht. Ihre Mutter hatte oft und viel gelacht. Miriam wusste, dieses Lachen wird sie nie wieder hören. Obzwar im vergangenen Jahr einige Zweige aufblühten, begann das schrecklichste Jahr ihres Lebens.

    Ganz fest rieb Miriam sich mit ihren Händen das Gesicht. Heute wollte sie nicht weinen! Heftig drehte sie ihren Kopf hin und her, um die Tränen zu vertreiben. Auf ihrer rechten Seite blieb sie liegen und starrte auf ihren Schreibtisch. Da lag es! Dieses blöde Ding! Der Beweis ihrer Unfähigkeit. Worauf hatte sie sich nur eingelassen?

    Papa wird mit ihr und Oskar nicht spazieren gehen und Barbara-Zweige abscheiden; sie wird sich den ganzen Tag mit diesem Ding herumquälen. Damit war von jetzt auf gleich aus einem vielversprechenden Morgen ein einziger Vorwurf geworden, der Miriam mutlos machte. Dreißig Euro hatte es gekostet und im Moment sah es aus wie Plastikmüll. Miriam stand auf, um das Ding eingehender zu betrachten, auch hoffte sie, aus der Nähe betrachtet sieht es nicht gar so schlimm aus. Dem war nicht so! Das Einzige, was entfernt daran erinnerte, was es einmal werden sollte, war die Plastikschale, in die sie alles einbauen musste. Aus dem Wirrwarr aus Kabeln, Schrauben und kleinen undefinierbaren Teilchen sollte ein Modellboot werden: Oskars Weihnachtsgeschenk!

    Oskar wünschte sich ein Modellboot, das er auf dem See herumfahren lassen wollte. Papa hatte es ihm versprochen und Oskar war fest davon überzeugt, eines zu bekommen. Vor seinen Freunden in der Schule hatte er geprahlt, bald ein ferngesteuertes Boot zu besitzen. Nur dass sein Papa derzeit nicht fähig war, eines zu kaufen, geschweige denn eines zu bauen. Die meiste Zeit lag er auf der Couch oder in seinem Bett. Er war den ganzen Tag traurig und ging auch nicht mehr zur Arbeit. Vor einer Woche hatte Miriam versucht, mit ihm über Weihnachten zu reden, aber er winkte nur ab und küsste sie auf die Stirn.

    „Versprochen ist versprochen", hatte sie ihm nachgerufen und war enttäuscht in ihr Zimmer gegangen. Als sie vor einer Woche zufällig ein Gespräch ihres Vaters mit anhörte, beschloss sie, die Sache selbst in die Hand zu nehmen:

    In der Küche hatte ein Mann gesessen. Miriam war verwundert, denn mit solchen Typen traf sich ihr Vater sonst nicht. Der Mann trug einen blauen Anzug mit rosa Krawatte und seine Haare waren gescheitelt. Papas Freunde sind witzige und flippige Leute, tätowiert und mit Bärten, die sich allerdings schon lange nicht mehr haben blicken lassen. Der Mann im Anzug hatte auf ihren Vater eingeredet, ihm in ruhigem Ton erklärt, wie notwendig es sei, wieder arbeiten zu gehen, ansonsten drohe der totale finanzielle Kollaps.

    „Für dein Reihenhäuschen sehe ich schwarz", sagte der Mann, was Miriam einen heftigen Stich verpasst hatte; beinahe wäre sie entdeckt worden, so laut hatte sie eingeatmet!

    „Wir sind Schulfreunde, ich weiß, aber wenn das so weiter geht, kann ich nichts mehr für dich tun. Verstehst du mich?"

    Ihr Vater hatte seinen Kopf in die Hände gelegt und laut geseufzt.

    „Wie soll ich für alle den gut gelaunten Kasper spielen? Sag es mir! Sag es mir", hatte ihr Vater verzweifelt geschrien und war aufgesprungen. Dann war er ins Schlafzimmer gerannt ohne Miriam zu bemerken. Papas Schulfreund saß jetzt allein in der Küche, unentwegt hatte er den Kopf geschüttelt und langsam seine Papiere in seine Aktentasche gesteckt. Ebenso langsam hatte er sich von seinem Stuhl hochgekämpft. Miriam erkannte wie erschöpft der Mann war, denn unverhofft hatten sich ihre Blicke getroffen: er versuchte ein Lächeln, aber es sah schief aus und mit hängenden Schultern hatte er das Haus verlassen.

    Den ganzen Abend hatte Miriam in ihrem Zimmer gesessen und an Oskar gedacht, wie er reagieren würde, wenn er kein Modellboot geschenkt bekommt. Das wäre eine Katastrophe, entschied Miriam, wusste aber nicht, woher sie ein Boot nehmen sollte. Dann hatte sie ihre Spardose aus dem Schrank genommen und alles ordentlich gezählt: dreißig Euro kamen zusammen. Am nächsten Tag war sie in den Spielzeugladen gegangen, um wenigstens ein kleines ferngesteuertes Boot für ihren Bruder zu kaufen. Entsetzt stellte sie fest: selbst diese waren zu teuer. Ein netter Verkäufer zeigte ihr den Bausatz, der nur dreißig Euro kostete. Ohne lange nachzudenken, hatte sie bezahlt und die vermeintliche Lösung des Problems nach Hause getragen.

    An diesem Samstagmorgen, an dem sie eigentlich hinausgezogen wären, um Zweige zu schneiden, gestand Miriam sich ein, zu ungeschickt zu sein, um das Boot für Oskar zu bauen. Ihr Physiklehrer, der alte Herr Brunswik, hielt mit seiner Meinung nicht hinterm Berg: Technik sei nichts für Mädchen. Er hatte wohl recht? Langsam kletterte Miriam aus dem Bett und zog sich an. Als sie hinunter in die Küche ging, hoffte sie für den Bruchteil einer Sekunde, ihre Mutter stünde in der Küche und packte den Picknickkorb. Sie schloss die Augen und schnupperte, aber es roch nicht nach dem Parfüm ihrer Mutter. Oskar saß mit einer Tüte Bonbons vor dem Fernseher und schaute einen Trickfilm. Miriam ging in die Küche und schüttete Cornflakes in zwei Schüsseln und Milch darüber. Sie setzte sich neben ihren Bruder auf die Couch und beide löffelten ihr Frühstück, während sie einem Fisch dabei zusahen, wie er mit einem Seestern und einem Hummer diskutierte.

    Da klingelte das Handy ihres Vaters. Es lag auf dem Esstisch. Miriam stand auf. Es war Katharina. Sie rief fast täglich an. Katharina war eine Kollegin von ihrem Vater und bemühte sich seit dem Tod von Miriams Mutter sehr um ihn. Wahrscheinlich war sie in ihn verliebt. Miriam wusste, ihr Vater interessierte sich nicht für Katharina; er interessierte sich für gar nichts mehr, nicht einmal für Weihnachten! Sein Lachen hatte sie seit Monaten nicht mehr gehört, verstummt wie das ihrer Mutter.

    „Hallo Miriam. Ist dein Vater nicht da?"

    „Doch, er schläft noch."

    „Was haltet ihr davon, wenn wir zusammen auf den Weihnachtsmarkt gehen?"

    „Hört sich interessant an", sagte Miriam. Tatsächlich erschien ihr Katharinas Angebot sehr verlockend. Seit Wochen war ihr Vater nicht mehr aus dem Haus gegangen und es wäre auch für Oskar gut, nicht den ganzen Tag vor dem Fernseher zu sitzen.

    „Ich würde mich freuen. Ich hätte große Lust dazu, mit euch dreien etwas zu erleben", hakte Katharina nach.

    „Ich frage Papa", antwortete Miriam, aber da stand ihr Vater schon neben ihr.

    „Wer ist das", fragte er. Miriam hielt das Handy etwas von sich weg.

    „Katharina, sie will mit uns auf den Weihnachtsmarkt."

    „Auf keinen Fall", brummte ihr Vater und schüttelte heftig den Kopf.

    „Er ist begeistert, sagte Miriam zu Katharina, „du sollst uns um eins abholen.

    „Ok. Ich freue mich", hörte Miriam gerade noch als ihr Vater nach dem Handy griff, aber Katharina hatte bereits aufgelegt.

    „Was soll das denn", schrie ihr Vater sie an.

    „Wir müssen mal raus, schon wegen Oskar", zischte Miriam zurück.

    Oskar war unterdessen vom Sofa aufgesprungen und fragte, was los sei.

    „Wir gehen auf den Weihnachtsmarkt mit Katharina", sagte Miriam zu ihm.

    „Das ist ja großartig!" Oskar hüpfte auf und ab.

    Ihr Vater saß auf einem Stuhl und fuhr sich mehrmals durch seine strubbeligen Haare.

    „Also gut, sagte er, „also gut.

    Einerseits freute sich Miriam, eine solche Abwechslung würde ihnen gut tun, andererseits mochte sie Katharina nicht besonders. Sie war eine sehr aufdringliche Person. Ihre Idee mit dem Weihnachtsmarkt war gut, so kam ihr Vater aus dem Haus. Sie brauchten alle drei eine Abwechslung. Alle drei? Miriam fiel der Plastikmüll auf ihrem Schreibtisch ein. Sie musste unbedingt daran weiterarbeiten. Vielleicht gelang es ihr, aus dem Wirrwarr ein Boot zu bauen? Sie durfte nicht aufgeben! Oskar musste zu Weihnachten ein Modellboot bekommen!

    „Ich kann nicht mitkommen", sagte Miriam als ihr Vater mit Oskar im Flur stand, nachdem Katharina ihre Ankunft mit einem kleinen Hupkonzert angekündigt hatte.

    „Was, fragte ihr Vater entsetzt, „erst machst du so eine Welle und jetzt kneifst du, warum?

    „Ich habe noch so viele Hausaufgaben. Das hatte ich ganz vergessen."

    Erneut hupte Katharina.

    „Also gut", sagte ihr Vater und zottelte mit Oskar an der Hand durch die Tür zu Katharina. Miriam beobachtete die drei vom Küchenfenster wie sie davonfuhren. Wäre sie gern mitgefahren, fragte sie sich. Vielleicht, aber das Boot war wichtiger!

    Missmutig schlich sie in ihr Zimmer und setzte sich an ihren Schreibtisch. Sie las die Anleitung drei Mal durch, ohne auch nur ein Wort zu verstehen. Dennoch tüftelte sie mit einigen Plastikteilen und Kabeln herum, ob sie vielleicht selber herausbekam, wie die vielen kleinen Dinge zusammengehörten. Nach einer Stunde ließ Miriam enttäuscht die Schultern hängen, gleichzeitig wurde sie so wütend, am liebsten hätte sie alles aus dem Fenster geworfen.

    Sie war unfähig! Oskar wird kein Boot bekommen! Weihnachten wird für Oskar eine Katastrophe. Miriam stiegen Tränen in die Augen. Warum war sie so ungeschickt? Jeder halbwegs vernünftige Mensch kann so ein Boot zusammenbauen.

    Was konnte sie überhaupt? In der Schule war sie Mittelmaß, im Sport keine Leuchte und sie gehörte auch nicht zu Lara-Maries Clique, zu der in ihrer Klassenstufe die schönsten Mädchen gehörten, jede mit einem eigenen Instagram-Kanal, auf dem sie Beauty-Tipps für Zehnjährige posteten.

    Sie war ein Niemand, ein Mädchen, das seine Mutter verloren hat und unfähig war, ihrem kleinen Bruder mit einem super Weihnachtsgeschenk über diesen traurigen Verlust hinwegzuhelfen. Denn Oskar war sehr traurig. Vor ihrem Vater zeigte er das nicht, aber Miriam wusste, er weinte jeden Abend in seinem Bett. Unter seiner Matratze hatte er sogar ein Foto von Mama versteckt.

    Das Modellboot, davon war Miriam überzeugt, würde ihn trösten und er könnte sich mehr mit seinen Klassenkameraden treffen. Aber sie war ein dummes, ungeschicktes, darüber hinaus hässliches Mädchen!

    Mit von Tränen überlaufenden Augen rannte Miriam die Treppe hinunter, durch das Wohnzimmer und riss die Terrassentür auf, um in den kleinen Garten zu gehen. Sie brauchte frische Luft. Ihr ganzer Schmerz brach aus ihr heraus und sie stand schluchzend auf dem Rasen.

    „Hallo, sagte da plötzlich jemand. „Alles in Ordnung?

    Miriam drehte sich um; auf dem Nachbargrundstück stand eine Frau. Sie war schön, viel konnte Miriam aber durch ihre verheulten Augen nicht sehen. Das lange schwarze Haar der Frau wurde vom Wind ein wenig bewegt und sie blickte mitleidig zu Miriam hinüber.

    „Alles gut", schniefte Miriam.

    „Das sieht aber nicht so aus", antwortete die Frau.

    „Ist etwas passiert? Kann ich dir helfen?"

    Ihr helfen? Wer sollte ihr helfen? Dennoch beruhigte Miriam die Gegenwart der Frau und allmählich hörte sie auf zu weinen.

    „Ach, im Moment ist alles ein bisschen schwierig, wissen sie."

    „Schwierig, so so. Es sieht mehr nach einer mittelschweren Katastrophe aus."

    „Sie haben Recht. Es kann eine Katastrophe werden, wenn Oskar sein Boot nicht bekommt."

    Die Frau schaute Miriam fragend an.

    „Oskar ist mein kleiner Bruder und er wünscht sich zu Weihnachten ein Modellboot. Aber Papa kann ihm keins bauen, er ist viel zu traurig."

    Es tat Miriam gut, sich auszusprechen und deshalb erzählte sie weiter.

    „Meine Mama ist vor einem halben Jahr gestorben. Wir haben auch nicht mehr viel Geld, sonst könnte Papa ein Boot kaufen. Oskar ist sehr traurig und das Boot würde ihn trösten. Aber ich bin viel zu ungeschickt, verstehen sie?"

    Die Frau lächelte Miriam an und lächelte.

    „Ich habe nur soviel verstanden, dass es um ein Boot geht, richtig?"

    „Ja, ich bin zu blöd, um dieses Mistding zu bauen."

    „Du willst ein Boot für deinen Bruder bauen?"

    „Ja, ich habe mein ganzes Geld für den Bausatz ausgegeben."

    „Ach, jetzt verstehe ich. Du kriegst es nicht zusammengebaut!"

    „Ja, ich bin eben nur ein Mädchen und Mädchen können so etwas nicht."

    „Wer sagt denn so etwas? Dein Vater?"

    „Nein, mein Physiklehrer."

    „Also, wie du siehst, bin ich eine Frau und wenn du willst, helfe ich dir, was meinst du?"

    Miriam schaute die Frau ungläubig an. Wo kam sie plötzlich her?

    „Würden sie das machen?"

    „Sicher. Lass uns deinem blöden Physiklehrer zeigen, was Frauen alles können!"

    Miriam lächelte und ihre Traurigkeit war ebenso verschwunden wie ihre Wut.

    „Ich bin Annabel", sagte die Frau und reichte ihr über den kleinen Zaun die Hand.

    „Ich bin Miriam."

    „Dann komme ich mal zu dir rüber."

    „Super, ich mache die Tür auf."

    Annabel und Miriam saßen eine Stunde zusammen und bastelten an dem Modellboot. Ruhig und sehr liebevoll erklärte Annabel, was zu tun war und ließ Miriam alles selbst zusammensetzen. Plötzlich erschien Miriam alles leicht und einleuchtend. Sie versank vollkommen in ihrem Tun.

    „Das macht ja richtig Spaß", sagte Miriam, nachdem das Boot fast fertig war und nur noch der kleine Motor fehlte.

    „Sag ich doch", gab Annabel zurück, der es auch viel Spaß machte, mit Miriam an dem Modellboot zu basteln.

    „Was machst du eigentlich hier", fragte Miriam.

    „Ich habe mir das Reihenhaus nebenan angesehen. „Willst du dort einziehen?

    „Vielleicht?"

    „Das musst du unbedingt! Du bist großartig."

    Annabel schmunzelte.

    „Nur weil ich basteln kann?"

    „Nein, auch so. Willst du was trinken?"

    „Ja, gern."

    Die beiden gingen hinunter in die Küche. Miriam zeigte Annabel alles und sie kochte sich eine

    Gefällt Ihnen die Vorschau?
    Seite 1 von 1