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Sonnenstern: Geschichten, die das Leben schreibt
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Sonnenstern: Geschichten, die das Leben schreibt
eBook140 Seiten1 Stunde

Sonnenstern: Geschichten, die das Leben schreibt

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Über dieses E-Book

Verspielt, frech, tiefsinnig! Aus ungewöhnlichen Perspektiven durchstreift Alexa Förster Wortwälder und Seelenlandschaften. Neben einer selbstverliebten Ameise, einem heiter-skurrilen Sommerfest und einer lebensbegeisterten Eintagsfliege warten die 12 Geschichten mit Überraschungen und Einsichten auf. Einfühlsam spinnt die Autorin ein zartes und dennoch kraftvolles Netz an Lebendigkeit und Lebensnähe, sodass sich jeder darin wiederfindet.
SpracheDeutsch
Herausgebertredition
Erscheinungsdatum23. Aug. 2023
ISBN9783347963184
Sonnenstern: Geschichten, die das Leben schreibt
Autor

Alexa Förster

Alexa Försters Tätigkeitsschwerpunkte liegen in der Selbstwahrnehmung und Persönlichkeitsentwicklung. Die Intention all ihres Tuns, sei es als Autorin oder als Therapeutin, ist es, Menschen zu einem höheren Grad der Bewusstheit zu führen. Aus der intensiven Beschäftigung mit naturheilkundlichen und spirituellen Themen hat sie ein eigenes Therapiekonzept entwickelt, das sie in ihrer Praxis für Resonanzmedizin erfolgreich anwendet. Das Schreiben ist ihre Herzensangelegenheit. Als Buchautorin hat sie mehrere Bücher zur Persön-lichkeitsentwicklung und Bewusstseinsschulung, sowie Kurzgeschichten und Gedichte geschrieben.

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    Buchvorschau

    Sonnenstern - Alexa Förster

    Eingang

    Herausgelockt. Endlich kann ich die zähe nasskalte Düsterkeit der langen dunklen Monate abschütteln, die Knospen öffnen für das, was die neue Zeit bringen mag. Leichtfüßig schreite ich den vom Winter gezeichneten Weg entlang. Zarte Düfte der aufkeimenden Natur dringen in meine Nase, erwecken die Lust auf mehr. Mehr Zeit draußen zu verbringen, mehr Licht und Grün einzuladen, das Dunkel und die Kälte eine Zeitlang aus dem Leben zu verbannen. Beschwingte Heiterkeit liegt in der Luft. Ob auch die Pflanzen sich freuen, endlich wieder ihr grünes Kleid präsentieren zu dürfen? Ob daher die Leichtigkeit rührt, die mich umgibt? Ich kann sie spüren, diese heitere Beschwingtheit, so als würde ich mit jedem Atemzug ein wenig Helium einatmen. Es lässt mich meinen Weg entlang schweben. Die Natur – erwacht zu voller Pracht reißt mich förmlich mit. Ich finde ihre Kraft in mir, könnte Bäume ausreißen oder ihnen einfach beim Wachsen zuschauen. Ich entscheide mich für das Zweite und finde sogleicheine Parkbank, die mich zum Verweilen einlädt. Noch ist die Sonne nicht kraftvoll genug, um mich in den Schatten zu zwingen. Mich ihr entgegenreckend genieße ich das wohlige Gefühl, von angenehmer Wärme umhüllt zu sein. Zarte Wölkchen an einem blassblauen Himmel fangen meinen Blick. Im leichten Blau könnte ich versinken. Versonnen betrachte ich das langsame Schweben des wattegleichen Weiß, gebe mich meinen Gedanken hin, schließe sie den Wolken an und spüre, wie die Friedlichkeit des Dahingleitens auch eine tiefe Ruhe in mir hervorbringt. Frühlingshafte Wonne gepaart mit gleichförmiger Gelassenheit. Ein sich langsam näherndes Abrollgeräusch auf dem Kiesweg holt mich sanft zurück. Ein älterer Herr schiebt seinen Gehwagen auf der Mitte des Parkweges vor sich her. Auch ihn hat möglicherweise die Sonne herausgelockt. „Wie schön, denke ich, „sicher möchte auch er sich an der aufkeimenden Natur erfreuen. Mit zum Boden gerichtetem Haupt geht er unsicheren Schrittes seinem Vehikel hinterher. Mir scheint, als müssen sich seine Füße erst wieder an die ungewohnte, außerhäusliche Belastung gewöhnen. Das Betrachten des alten Mannes setzt eine liebevolle Bewegung in meinem Herzen frei und macht mir zeitgleich die Vergänglichkeit meines eigenen Seins bewusst. Ich schaue ihn an. Der Kies knirscht erneut. Rollgeräusche dringen an mein Ohr und nähern sich stetig -Gesprächsfetzen – ein Lachen. In gemäßigtem, nicht forschem Tempo überholen zwei vom Frühling beschwingte Radfahrer den Langsamen. „Könnt ihr denn nicht aufpassen? Immer diese Raserei!, zetert der Alte sogleich. „Die haben auch keine Achtung mehr vor dem Alter!, brummelt er, während er sich die letzten mühevollen Meter zur Nachbarbank erkämpft. „Oh, denke ich, „das Alter trägt schwer! Auf mein Ohr hoffend, verfällt der Eingeschränkte in einen deutlich vernehmbaren Monolog über all das, was ihm auf der Welt missfällt. Nicht achtend dessen, was ihn umgibt, schimpft er beständig weiter. In Ermangelung eines gleichgesinnten Ansprechpartners verklingen langsam seine Ausführungen und auch er gibt sich der naturuntermalten Stille hin. Ein zarter Lufthauch trägt herausforderndes Gezirp an meine Ohren. „Oh, sie unterhalten sich, denke ich. Ob auch sie sich freuen, sich gegenseitig ihre frühlingshafte Begeisterung zuzuträllern. Ich lausche, gebe mich ihrer Melodie hin. Für einen kurzen Augenblick glaube ich, ich könne sie verstehen, möchte gerne ein Teil ihres Gespräches sein, ihnenauch von mir etwas erzählen. Doch mein Verstand bremst mich aus: Du bist ein Mensch, du kannst doch gar nicht fliegen! „Wie schade, denke ich! Dabei würde ich doch so gern die Welt aus anderen Augen sehen. Hoch oben kreisen, um meinen Horizont zu erweitern, neue Perspektiven einzunehmen, meine Sichtweisen zu verändern. Einmal von oben auf das Leben schauen, seinen Sinn und Zweck neu entdecken.

    Kindergeschrei reißt mich aus meinen Höhenflügen. Zum noch laubfreien Baum, der förmlich zum Klettern einlädt, rennen, gefolgt von der Obacht gebenden Mütterschar, eine Horde Knirpse. Mit Leichtigkeit erklimmt einer schon bald eine beachtliche Höhe, andere nesteln haltsuchend im unteren Geäst des kraftvollen Gewächses. Sorgenvolle Blicke sind auf die gerichtet, die sich außerhalb der Griffweite der hinaufstarrenden Mütter befinden. Ermahnungen, Rückrufe, aber auch Ansporn sind ihren Zurufen zu entnehmen. Schnell findet jedes der Kinder einen Platz auf dem Baum und die Situation beruhigt sich. Einige sind auf den Boden zurückgekehrt. Sie spielen Fangen um den Baum herum, während die sicheren Kletterer sich mit ihren Konkurrenten wetteifernd noch höher hinauftasten. Ich bin stiller Beobachter, niemand beachtet mich, selbst der Alte hat die Ruhe in sich gefunden. „Bin ich schon mit der Natur, der Bank verschmolzen?, geht es mir durch den Kopf. „Sicher nicht, denn sonst würde ich nicht das harte Holz der eher unbequemen Parkbank in meinem Rücken spüren. Meine körperliche Wahrnehmung rückt in den Hintergrund, denn ein neues Geschehen bindet meine Aufmerksamkeit. „Das ist ja spannender, als fern zu sehen, denke ich, „was für eine Vielfalt! Ein Rascheln in der Hecke, kratzende Schritte, eine kleine schwarze Nase ist das Erste, was sich in mein Blickfeld drängt. Es folgt ein weißer, flauschiger Körper auf vier Beinen. „Fuchur, der Glücksdrache, ein Erinnerungsbild an die unendliche Geschichte schießt durch meinen Kopf. Verzückt stelle ich fest, dass das weiße Fellknäuel ihm verblüffend ähnlich sieht. Seinem wichtigsten Organ folgend, lässt sich der Vierbeiner vom ansprechenden Duft seiner zahlreichen Vorgänger leiten. Völlig versunken in seiner Welt gleitet sein Riechorgan den Boden entlang. Er verharrt kurz, um sich gleich wieder fortreißen zu lassen. Am anderen Ende der schwarzen Leine hängt ein junges Mädchen. Auch sie scheint tief versunken zu sein. Völlig eingetaucht in eine Welt, die ihre Aufmerksamkeit vollständig absorbiert, versinkt sie förmlich in ihrem Smartphone und lässt sie sich von dem Hund durchs Leben ziehen. „Ob sie wohl in ihrem Handy die von anderen Menschen eingefangenen und hochgeladenen Frühlingsimpressionen anschaut und sich an ihnen erfreut?, frage ich mich. Es ist ihre Entscheidung und somit immer die richtige Wahl. Auch ich habe die Wahl und so besinne ich mich zurück, schließe meine Augen und lausche dem Vogelkonzert. Lasse mich von dem melodischen Zwiegesang in eine andere Welt hineintragen.

    Als ich nach einer zeitlosen Dauer meine Augen wieder öffne, erblicke ich, wie sich in unendlicher Langsamkeit zwei Gestalten nähern. Sich das Leben in winzigen Schritten erschließend, erkundet ein kleines Mädchen die Welt an der Hand der geduldigen Oma. Den kurzen Zeigefinger in die Luft gestreckt, scheint ihre Neugier grenzenlos zu sein. Leise dringen auch ihre Fragen an mein Ohr. „Datt denn?, fragt die Entzückte die Oma. „Ein Vogel – eine Blume – ein Baum, antwortet die Geduldige. In der unnachahmlichen Art, wie nur kleine Kinder sich bücken können, nimmt das Mädchen einen Kiesel in die Hand und betrachtet ihn von allen Seiten. Wie einen Rohdiamanten wendet sie ihn vor ihren alles aufsaugenden Augen. In einem unachtsamen Moment der Älteren verschwindet der Stein im Mund der Erforschenden. „Mit allen Sinnen wahrnehmen, geht es mir durch den Kopf. Als die Oma, die üblichen „Ihh und „Bah Laute ausstößt, kann ich ein Schmunzeln nicht unterdrücken. Nach einigem Hin und Her wird die steinerne Errungenschaft widerwillig gegen einen Keks ausgetauscht. „Ausgetrickst, denke ich. Stolz die Leckerei in Händen haltend, wird die Erkundungstour im Kinderwagen sitzend fortgesetzt. Alle sind zufrieden – ich auch. Die Zeit rinnt dahin, ich habe das Gefühl für sie verloren. „Habe so viel gesehen und doch nichts erlebt, dabei intensiv gelebt, denke ich. Verspüre keinen Drang, meinen Platz zu verlassen, Dinge zu tun, die vermeintlich wichtiger sind als das, was mir der Moment zu bieten hat. Ob jemand meine Sicht teilt? Sich wie ich am Kleinen erfreuen kann? „Braucht es immer die großen Reize, die spektakulären Geschichten, um etwas zu erzählen?, durchstreift es meinen Kopf. Meine Gedanken haben mich wieder auf ihre Seite gezogen. Ich bin mir ihrer bewusst. Sie ziehen lassend richte ich meinen Blick in die Ferne.

    Gekicher holt mich ins Hier zurück. Die fest ineinander verwobenen Hände nehme ich als erstes wahr. Sich albern neckend, tänzelt ein Liebespaar den Weg entlang. Als würde ich einen mit Liebe gefüllten Raum betreten, wird auch mein Herz ganz weit. Liebvolle Blicke fliegen zwischen den voneinander Angezogenen hin und her, sagen: „Ich mit dir – du mit mir – nah bei dir – ich bin hier – sei mit mir! Rosazarte Hingabe gepaart mit frühlingsleichter Verspieltheit. Wunderbar! In mir regt sich etwas, Sehnsucht keimt auf. Ein kühler Lufthauch durchstreift mein Inneres und hat ein zartes Gefühl der Einsamkeit im Gepäck. Für einen kurzen Moment fühle ich mich unvollständig und allein. Mein rechter, rechter Platz ist frei, auch ich wünsche mir meinen Liebsten herbei. Damals, als wir dieses Spiel spielten, eilte sogleich der Gewünschte an meine Seite. Doch heute? Du bist nicht dort, wo ich bin, bist in deiner Welt, mit deinen Themen beschäftigt. Ein Hauch von Wehmut macht sich breit und doch spüre ich, dass gleichgültig wo du bist, dein Herz dem meinen nahe ist. Wohlgefühl – ein Augenblick der Seligkeit erfüllt mich. Die Sonne folgt ihrem Lauf, auf der Bank wird es langsam kühl. Ein frischer Lufthauch streift meine Haut, die Härchen stellen sichauf, mir ist kalt. Friedlich verlasse ich meinen Platz. „Sonne getankt, Wonne gefühlt, Welten gesehen. Nun ist der rechte Moment, nach Hause zu gehen und Geschichten zu schreiben, die Herzen erwärmen und Träume nähren, denke ich und lasse mich von meinen Füßen den vertrauten Weg nach Hause führen.

    Anders Welten

    „Mein Name ist Anders Anderson – was haben sich meine Eltern nur dabei gedacht? Ich hätte doch auch Torben oder Ole heißen können, aber nein – Anders musste es sein. „Es hätte so schön geklungen, so wie eine eingängige Melodie, sagt meine Mutter mit der Inbrunst der Überzeugung, immer wenn ich mich über meinen Namen beklage. „Anders – Anders, denke ich oft, „wie soll jemand mit einem solchen Namen je die Chance haben, gewöhnlich zu sein. Vor einiger Zeit las ich im Wartezimmer beim Zahnarzt in einer Zeitschrift, dass viele Eigenschaften der Eltern auf das Kind übergehen. Wenn die Eltern die Eigenschaften eines Elefanten mit denen eines Löwen gepaart hätten, dann würde daraus ein robustes, schnelles, starkes und widerstandfähiges Kind werden. „Was aber, wenn die Eltern eine Maus und ein

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