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Die Jagd, die drei Leben dauerte: Gefahr aus fremden Dimensionen
Die Jagd, die drei Leben dauerte: Gefahr aus fremden Dimensionen
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eBook668 Seiten10 Stunden

Die Jagd, die drei Leben dauerte: Gefahr aus fremden Dimensionen

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Über dieses E-Book

Das Leben scheint grenzenlos zu sein.
Und es kann gefährlich werden.
Das ist erst der Anfang, die Reise muss jedoch weitergehen.
Bloß was ist Traum - was Wirklichkeit?

"Die Jagd, die drei Leben dauerte", beginnt mit dem ersten Leben: Es droht einer ohnehin schon merkwürdigen Welt Gefahr aus fremden Dimensionen.
Dies ist der Auftakt zu einer faszinierenden Life-Fiction-Romanreihe:

Die Erde im 22. Jahrhundert. Magisch zieht Alpha Centauri die Menschen an und immer weniger kehren in ihre Heimat zurück. In 4 Lichtjahren Entfernung leben unheimliche Wesen. Sie nennen sich Antirer und bedrohen die Menschheit. Nicht nur letztere, sondern das ganze Universum soll untergehen und damit auch die Fremden selbst. Für die Öffentlichkeit verborgen, startet eine neue Mission von der Erde.
Als Jill Copard mit der Crew des Raumflugzeugs Kromor im fremden Sternsystem ankommt, eskaliert die Situation. Bald wird alles zu spät sein - als hätte es die Welt nie gegeben...
SpracheDeutsch
HerausgeberBooks on Demand
Erscheinungsdatum19. Jan. 2021
ISBN9783752621280
Die Jagd, die drei Leben dauerte: Gefahr aus fremden Dimensionen
Autor

Thomas Gessert

Thomas Gessert arbeitet als Wirtschaftsingenieur in der deutschen Industrie. Seit Kindheitstagen schreibt er Geschichten und Gedichte. Nach seinem Debüt-Roman »Gefahr aus fremden Dimensionen« und der Fortsetzung »Die Hierarchie der Verdammten« folgt nun das dritte Buch seiner Life-Fiction-Reihe »Tanz der Welten« mit dem Titel »Im Auftrag der Ewigkeit«. Mit dieser fiktiven Lebensgeschichte entführt er den Leser wieder in ein Abenteuer der ganz besonderen Art. Mehr auf www.tanzderwelten.de.

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    Buchvorschau

    Die Jagd, die drei Leben dauerte - Thomas Gessert

    festhalten.

    – TAG 1 –

    8. MAI 2158

    TOD IN DER STERNENWELT

    10:43

    Die Kromor koppelt von der Raumstation Spengler ab. Ich habe die Ehre, die ersten sechs Standardvakuumtriebwerke einzuschalten. In geplanten Abständen werden dann die weiteren paarweise zugeschaltet, bis wir schließlich mit allen zehn Triebwerken und etwa ab der Plutobahn anschließend auch mit den Thoreison-Gravitatoren in Bereiche höchster Geschwindigkeit endgültig durchstarten.

    Wenn alles nach Plan verläuft, werden wir am 13. Mai, dem sechsten Tag unserer Reise, im Sternsystem Alpha Centauri ankommen. Doch bis dahin kann viel passieren, sodass wir nicht steif an diesem Datum festhalten können. Es ist die erste Reise, die Menschen leibhaftig aus unserem Sonnensystem heraus führt. Wenn es gelingt, verbuchen wir den ersten großen Erfolg, den wir mit einem kleinen Fest feiern wollen.

    Die eigentliche Fete wird auf der Heimreise stattfinden. Fünf Flaschen des süffigen Raumschwarzweins sind für diesen Fall schon bereitgestellt. Diese sehr dunkle Flüssigkeit mit einem recht niedrigen Alkoholgehalt soll von einer privaten Weltraumgartenanbaufirma aus den Früchten einer neuen Weinpflanze erzeugt worden sein. Diese wurde gentechnisch verändert und vollständig im All gezüchtet. Die Trauben reifen zu schwarzen pflaumengroßen Früchten aus und haben den typischen aromatischen Geschmack. Vor zwei Wochen haben wir auf der Erde bereits eine Kostprobe bekommen. Man überlegt, ob man den neuen Wein zu einem neuen Raumfahrtritual kredenzt, vorausgesetzt natürlich, dass dies ein gutes Omen ist und unsere Reise ein Erfolg wird. Auf der Hinreise ist es uns eigentlich verboten, vom Raumschwarzwein zu trinken. Es ist zwar kein gesetzliches Verbot, aber dennoch eine Vereinbarung, die einzuhalten für jeden von uns selbstverständlich sein sollte.

    Das Risiko unserer Reise ist allein deshalb schon sehr hoch, weil noch nie ein bemanntes Raumschiff mit solch starken Kraftquellen wie den mit Gravitatoren gekoppelten Triebwerken eingesetzt wurde, über welche die Kromor verfügt. Hoffentlich halten alle Materialien im interstellaren Raum durch und die Bauteile dieser Dauerbelastung ohne Ausfälle stand.

    Die neue Baureihe der Thoreison-Gravitatoren konnte auch noch nie im interstellaren Raum und mit lebenden Menschen an Bord getestet werden. Unser Vorhaben beinhaltet tatsächlich ein nicht kleines Risiko, denn es ist nun mal nicht möglich, alles bei den noch so ausgefeilten Tests zu erproben. Im Extremfall müssten wir die Gravitatoren rechtzeitig absprengen und unverrichteter Dinge wieder zur Erde zurückkehren.

    Wir fliegen eine Abschiedsrunde um unseren Heimatplaneten, auch wenn es zusätzlich Energie kostet, die aber einkalkuliert worden ist, und verlassen den Orbit. Ich sitze neben dem Piloten und hinter uns ist nur der Kommandant mit im Cockpit. Die anderen Crewmitglieder beobachten die Abreise aus dem Mannschaftsraum.

    Ilwino Lanez schaltet per Hand den Autopiloten ein, der die Kromor nun relativ gleichmäßig beschleunigt. Natürlich hat man hier an Bord aus Sicherheitsgründen – der Missionsverlauf ist schließlich doch sehr ungewiss – auf sämtliche Möglichkeiten einer Gedankensteuerung verzichtet. Dabei handelt es sich zwar um eine bereits ausgereifte Technik, die in fast allen regelmäßig pendelnden Weltraumobjekten zum Einsatz kommt, die nicht vollautomatisch fliegen, trotzdem wird hier die manuelle Bedienung bevorzugt. Wir greifen also aus Brisanzgründen, vor allem aus psychologischen, zum Teil auf schon recht veraltete mechanisch betätigte Eingabeund Bedienungselemente für die Bordsysteme zurück.

    Vieles hat der Mensch im Laufe der technischen Evolution automatisieren können, aber bei allem technischen Maschinen- und Roboterfortschritt wird der Mensch selbst nie ersetzbar oder gar verzichtbar sein, schon oft haben sich hier in der Vergangenheit große Entscheidungsträger geirrt. Ohne den Einsatz von Menschen gibt es eben keinen echten technischen Fortschritt und die entsprechenden Vorhaben wären von Anfang an zum Scheitern verurteilt.

    Alle Bordsysteme funktionieren einwandfrei. Wir entfernen uns stetig vom Erde-Mond-System. Auf den drei Monitoren, die die Aufnahmen der Kameras vom Heck zeigen, sehe ich die Spengler-Station schnell kleiner werden, bis sie nur noch ein immer schwächer werdender Lichtpunkt ist.

    Ich schaue zum Cockpit-Kampfroboter, der abgeschaltet in der Ecke steht und nur dazu dient, im Ernstfall das Cockpit zu verteidigen, es sei denn, es würde anderweitig ein Engpass auftreten. Im Normalfall befindet er sich aufgrund unwahrscheinlicher Fehlfunktionen durch mehrere Sicherungssysteme fest arretiert im hintersten Winkel des Cockpits. Unter jedem Sitzplatz befindet sich ein Fernbedienungsknopf zum Einschalten, zu dem man sich fast unauffällig vortasten kann.

    „Ja, ja, lächelt Arturo Tonow mir zu, ohne wie früher mit seiner hochziehenden Nase zu arbeiten. „Wer hätte gedacht, dass wir einmal zusammen fliegen werden. Ich habe Sie von der Universität her in Erinnerung. Sie haben damals schon meine Aufmerksamkeit erregt. Ich sehe ihn fragend an, bis er erklärt: „Sie waren einer der wenigen Studenten, die ich ständig beim Notieren gesehen habe, und kein anderer hatte mir nach meinen Referaten so viele Fragen gestellt wie Sie. Ich muss zugeben, dass mir das ein wenig geschmeichelt hat."

    Ich blicke kurz zu Boden. Meines Erachtens waren viele andere Studenten mindestens ebenso begeistert. Mitgeschrieben habe ich alles. Aber schmeicheln habe ich ihm damit bestimmt nicht wollen, ausschließlich mein einfach nicht versiegen wollender Wissensdrang hat mich angetrieben. Dass er sich so gut an mich erinnert, und das ausgerechnet in diesem Moment, kann ich mir gar nicht erklären. Er hat viele Gastvorlesungen in den verschiedensten Seminargruppen gehalten. Besonders aufgefallen bin ich dabei nie.

    „Wenn mich etwas interessiert, dann bleibe ich bis zum Schluss an einer Sache dran, sage ich zu ihm, während Ilwino Lanez gelangweilt ins All schaut. „Die Raumfahrt hat mich schon als Kind fasziniert. Und Sie waren der Erste, der mir seine persönlichen Erfahrungen im All mitgeteilt hat. Mein Vater hat ja den Erdboden nie verlassen.

    „Dort hat er allerdings viel erreicht. Seine Dienste stehen meinen in nichts nach." Arturo Tonow mimt ein Lächeln, das sich nicht so recht deuten lässt. Ich wüsste nur zu gern, was tatsächlich in seinem Kopf vorgeht. Aber so lange ich ihn noch nicht näher kenne, bleibe ich lieber vorsichtig.

    „Ich genehmige mir einen schönen heißen Kaffee. Kommen Sie mit?", fragt mich Tonow. Ich habe nichts dagegen. Etwas anderes habe ich ohnehin noch nicht zu tun. Eine genaue Flugeinteilung sollen wir später untereinander vornehmen.

    Arturo Tonow wendet sich förmlich an Ilwino Lanez: „Wir werden später eine erste Teambesprechung abhalten. Sie kommen erst einmal allein zurecht? „Natürlich, schließlich bin ich der Pilot, antwortet dieser. Bei diesen Worten muss ich leicht grinsen.

    Wir verlassen gerade das Cockpit, als uns auf dem Gang der Bordarzt Arden Ranga begegnet. „Ilwino Lanez ist allein vorn?, fragt er den Kommandanten und weist zur Cockpittür. „Unser Chef-Pilot hat alles im Griff, nickt dieser, wobei er das Wort „Chef" grinsend betont.

    Mit Arden Ranga habe ich in meiner kurzen Vorbereitungszeit außer bei den Diensttreffen noch nichts zu tun gehabt. Er ist ein recht ruhiger Mann Mitte vierzig, dunkle Haare mit Seitenscheitel, Schnurrbart – kurz: eine unauffällige, teilweise altmodisch wirkende Person. Auch er soll bereits etliche Raumfahrtmissionen erfolgreich absolviert haben. Genaueres ist mir allerdings nicht bekannt. Vielleicht findet mein Vater etwas über ihn heraus. Seine Frau heißt Sarina und passt sowohl von den äußeren wie auch von den inneren Werten her zu ihm. Ihre Haare sind schulterlang, gelockt und dunkel – fast so wie die Haare meiner Mutter auf einem Foto. Sarina ist nicht nur die Frau eines Arztes, sondern selbst Ärztin. Beiden werden wir also unser Leben anvertrauen müssen, wenn dies erforderlich werden sollte. Vom jetzigen Stand der Dinge glaube ich jedoch nicht, dass dies ein Problem sein wird. Sollte ich mich irren, wäre es auch nicht das erste Mal in meinem Leben.

    Wir betreten den wohnlich eingerichteten Versammlungsraum der Mannschaft, kurz: Mannschaftsraum. Meine Frau Sus, Mol Ding-Fis und dessen Frau Mala sitzen am zentralen Tisch und schweigen sich an. Arturo Tonow holt zwei Tassen Kaffee aus dem Automaten. Ich nehme neben Sus Platz. „Meine Güte, schnattert doch nicht so viel!", unterbreche ich die Stille. Sus blickt mich an, grinst und sagt keinen Ton. Ich sehe Mol an und dann seine Frau, doch deren Reaktion ist die gleiche.

    Arturo Tonow stellt die Tassen, edles weißes Porzellan mit grün-roten Rosenverzierungen, auf den Tisch und setzt sich mir gegenüber. „Also Leute, sage ich, „vorhin habt ihr noch geschnattert wie Gänse und nun? Ich nippe an meiner Tasse und frage Sus: „Dürft ihr nicht reden oder was?"

    Bejahend weist sie mit dem Zeigefinger auf Mol. Ich begreife: Das ist wieder eines von Mols neckischen Spielchen. Nicht einmal im All kann er es lassen. Das erste Mal verpasste er mir gleich am ersten Tag, als wir uns kennenlernten, eine Schweigeminute. Ich musste ihn wohl damals mit meiner neugierigen Fragerei sehr gelöchert haben, sodass er mir gebot, und das kann ich wörtlich wiedergeben: „Nun schweige eine Minute, guter Freund! Damals war ich für ihn immer nur „ein guter Freund, obwohl er meinen Namen längst kannte. „Dann bekommst du von mir ein Tässchen Kaffee oder ein Bierchen spendiert. Ich blickte ihn erstaunt an und er fuhr fort: „Andernfalls bekomme ich ein ganzes Fass Bier. Es gilt! Ich hielt nur eine knappe halbe Minute durch, denn er startete nämlich die erste Computersimulation der Vorläufer-Kromor. Natürlich tranken wir das kühle Fass mit dem wohlschmeckenden Inhalt gemeinsam ...

    „Haben Sie jetzt auch Ihre Stimme verloren?", holt mich Arturo Tonows Stimme in die Gegenwart des Mannschaftsraums an Bord der Kromor zurück. Ich sehe ihn an und beschließe, ihn im Beisein von Mol hinsichtlich seiner bisherigen Missionen zu befragen – auch in der Hoffnung, dass mein Freund sein Spielchen gegen Sus verliert.

    „Ist das Ihre aufregendste Mission oder gab es schon interessantere?, frage ich den Kommandanten schließlich. Arturo Tonow sieht auf seinen Kaffee und lächelt: „Interessant waren schon viele. Aber von dieser verspreche ich mir das meiste. „Stimmt es, dass nur ein Flug missglückte?"

    Er nickt. „Aber über Niederlagen sollten wir nicht sprechen. „War es eine zu große Herausforderung?, bohre ich weiter.

    „Nein. Er sieht noch immer nicht auf. „Mehrere Asteroiden trafen unser Raumschiff. Darunter war ein allzu großer Brocken. Er riss eine Seitenwand auf. Zum Glück konnten wir gerettet werden. Aber ich möchte wirklich nicht weiter darüber sprechen. Mol sagt immer noch nichts. Er sieht mich an und schüttelt den Kopf. Ich sollte also nach etwas anderem fragen. „Wie viele Flüge haben Sie eigentlich schon absolviert?, frage ich Tonow. „Im Schnitt unternehme ich zwei größere pro Jahr. Und das seit vierundzwanzig Jahren. Nun sieht er mich beinahe fanatisch an. Mit Sicherheit erwartet er noch weitere Fragen, doch bevor ich etwas sagen kann, fährt er fort: „Interessieren Sie sich für die Raumschiffe der letzten Missionen und deren Technik? Ich habe mir ein eigenes Album angefertigt, vom Beginn der Raumfahrt im 20. Jahrhundert bis zur Kromor. Wollen Sie es sehen? Ich habe es in meinem Quartier ..."

    Da erscheint Arden Rangas Frau Sarina in der Tür und schlägt plötzlich kräftig mit der Handfläche gegen den Türrahmen. „Die beiden streiten sich mal wieder – diesmal im Cockpit!, ruft sie Arturo Tonow zwar nicht verärgert, aber deutlich aufgeregt zu. Der Kommandant steht auf: „Ich bin gleich wieder da. Er verlässt den Raum und folgt der Frau des Arztes. „Sei nicht zu neugierig, sonst schöpft dieser Arturo Tonow noch Verdacht!, ermahnt mich Mol zischend. Im gleichen Moment wird er von seiner Frau und von Sus angelächelt, denn zum ersten Mal – soweit ich weiß – hat Mol sein eigenes Spielchen verloren. Er winkt ab: „Das bisschen Wäsche, das wäscht sich doch von allein. Wenn nur das verdammte Sortieren und Einräumen nicht wäre. Wer braucht dazu schon Roboter?

    Ich weiß, dass er ein guter Verlierer ist. Er sieht mich wieder an: „Sei vorsichtig! Ich traue dem Frieden zwischen diesem Arturo Tonow und dir nicht. „Ich passe schon auf. Aber mir kommt es so vor, als hätten der Arzt und der Pilot ein Problem miteinander. Das könnte noch interessant werden! Ich trinke meine Tasse leer und erhebe mich. Alle schweigen jetzt wieder. Ich werfe Sus spaßeshalber einen eleganten Handkuss zu und begebe mich, ihre angenehme Antwort mitnehmend, wieder zum Cockpit. Von dort höre ich Arturo Tonows laute Stimme. Er verstummt, als ich eintrete. Ilwino Lanez stiert ins All. Arden Ranga steht daneben und stiert auf einige Armaturen. Er blickt mich nur kurz an. Das Klima ist recht frostig; alle drei starren mit grimmigen Mienen vor sich hin. Arturo Tonow schweigt noch immer. Arden Ranga wischt mit seinem Finger auf einer Zierleiste der Armaturentafel entlang.

    „Was ist los?, unterbricht meine Stimme die Totenstille. Arturo Tonow sagt schließlich: „Die beiden haben ein Problem. Er winkt ab. „Kommen Sie, lassen wir sie schalten und walten, wie sie wollen. Um alle Streitereien muss ich mich nun wirklich nicht kümmern, erst recht nicht zu Beginn unserer Reise."

    Er geht an mir vorbei und ich folge ihm. Hinter uns bleibt es ruhig. Wir gehen in sein Privatquartier an Bord der Kromor. Seine Frau Franca sieht gerade an ihrem Schreibtisch einige ihrer altmodisch wirkenden Akten durch. Ich muss zugeben, dass sie älter als achtundvierzig wirkt, da ihre Haare bereits komplett mausgrau aussehen. Aber sie muss ein fantastisches Gedächtnis haben, wie man über sie erzählt.

    „Ich habe alles gespeichert, sagt Arturo Tonow und geht zu seinem standardmäßig in die Wand eingelassenen Rechner. „Alobi: Archiv Raumschiffe!

    Ich sehe ihn an und muss grinsen: „Sie nennen Ihren Rechner Alobi? „Warum nicht? Ich finde den Namen nett, lacht er. Schon erscheint die erste Rakete auf dem Schirm. Ich grinse erneut: „Eine Wostok? „Nicht irgendeine, die von Juri Gagarin. Mit ihm begann die bemannte Raumfahrt, wie Sie wissen.

    „Schatz, meldet sich Arturo Tonows Frau Franca, „ich gehe zu Jenaja und komme in einigen Minuten wieder. Jenaja ist die Frau von Ilwino Lanez. „Ja, ist gut", antwortet Arturo Tonow und Franca verlässt das Quartier.

    Der Kommandant sieht mich an: „Wie gefällt Ihnen eigentlich Jenaja? –

    Okay, Sie haben Sus, aber was halten Sie von Jenaja? Ich sehe zur Wand. Jenaja ist sechsundzwanzig, nur ein Jahr älter als meine Sus, und genauso alt wie ich. Schon oft habe ich ihr hinterher geschaut, denn sie ist, salopp gesagt, eine brünette Sus. Wie so ein charakterlich schwacher Typ wie Ilwino Lanez im Hinblick auf die Menschlichkeit zu solch einem Traum von einer Frau gekommen ist, ist mir ein Rätsel. Außerdem ist sie zwölf Jahre jünger als er. Ilwino und Jenaja Lanez, der Pilot und die ... Ich weiß gar nicht, welchen Beruf die süße Jenaja ursprünglich erlernt hat. Solche Sachen wird der Kommandant jedoch bestimmt nicht meinen, oder? „Sie sieht gut aus, antworte ich unsicher.

    Arturo Tonow nickt: „Das findet auch unser Arzt. Jenaja mit den Top-Model-Maßen und ihrem Puppengesicht. Wegen ihr haben sich Ilwino Lanez und er gestritten. Arden Ranga wollte einen Aktenberg an Bord schaffen und ist mit Jenaja zusammengeprallt. Mehrere Akten fielen zu Boden. Er wollte sie im Fall abfangen und griff ihr dabei aus Versehen an den Ausschnitt und lächelte im Reflex. Sie gab ihm eine Ohrfeige. Im gleichen Moment kam Ilwino Lanez um die Ecke und unser Pilot glaubt seitdem, es wäre mit Absicht passiert. Tja, die liebe Eifersucht!"

    „Wann ist das passiert?, frage ich nach. „Auf der Erde kurz vor dem Start, bevor die Kromor zur Spengler-Station ins All gebracht wurde.

    Ich überlege: „Was schleppt denn der Arzt für Akten mit sich herum? Meine Daten habe ich auf meinem Speicherchip elektronisch verfügbar – überall und jederzeit!" Ich greife mir an das linke Ohrläppchen, in dem sich das winzige Datenplättchen befindet. Jeder hat so oder ähnlich seine persönlichen Daten gespeichert. Manche haben ein implantiertes Datenplättchen wie ich oder eben ein Ohrsteckerdesign mit einer darin integrierten Speichereinheit.

    Arturo Tonow winkt ab: „Ich weiß nicht, was es genau war. Vielleicht waren es alte Zeitschriften oder andere Sachen, so ein Stapel halt. Ärzte sind eben altmodisch! Zeigen Sie mir auch nur einen erfolgreichen Arzt in der Moderne, der seine nicht oder noch nicht öffentlichen Aktivitäten nicht auf Papier verewigt. Außerdem besitzt meine Frau auch sehr viel Papier. Er lacht. „Hier im All wärmen sie so etwas auf. Lachhaft, nicht?

    Soll dies der wahre Grund für solch einen Streit gewesen sein? „Warum ist Ilwino Lanez eigentlich so ein komischer Typ?, frage ich zögernd. „Keine Ahnung. Ich habe ihn erst wenige Jahre vor dem Start kennengelernt. Seitdem sah ich ihn auch nur gelegentlich in den notwendigen Besprechungen und zu den Projektaktivitäten. Er ist eigenartig, das stimmt. Aber sagen Sie ihm um Himmelswillen nicht, dass ich Ihnen das erzählt habe. Schauen Sie nun auf den Monitor, ich zeige Ihnen die nächsten Bilder.

    Arturo Tonow spielte nicht mit offenen Karten; das spürte ich damals schon. Ich beschloss, meine Vorsicht zu erhöhen. Er zeigte mir mit scheinheiliger Miene einige Bilder von Raumschiffen, die ich bereits aus den technischen OWI-Geschichtsbüchern und von elektronischen Datenträgern her kannte. Es war also nichts Neues.

    Warum er mich so freundschaftlich behandelte, sollte ich später auf eine äußerst unangenehme Weise erfahren. Doch bis dahin ereignete sich noch Verschiedenes ...

    14:00

    Ich bin allein im Cockpit. Momentan beschleunigt die Kromor mit der zusätzlichen Hilfe der Gravitation des Planeten Mars weiter. Wir nutzen den Antriebsenergie schonenden Swing-by-Effekt und umrunden ihn einmal, da sich dieser kleine Planet zu unserer Flugbahn derzeit günstig befindet. Alle sechs eingeschalteten Triebwerke zünden für Sekunden gleichzeitig mit vollem Schub. So schleudern wir uns ohne eine spürbare Auswirkung auf die interne Flugqualität mit einer höheren Geschwindig keit vom Mars fort, als wir ursprünglich in dessen Gravitationsfeld hineingeflogen sind.

    Unser Tempo liegt noch bei einem Bruchteil der Lichtgeschwindigkeit, der wir uns erst in mehreren Stunden der Beschleunigung nähern werden. Leider ist eine stetige Geschwindigkeitserhöhung nur mit einem extremen Energieaufwand möglich. Daher nutzen wir im Bereich niedriger Geschwindigkeit, sozusagen zum Anschieben, zusätzlich die Gravitation einiger Himmelskörper. Erst die Thoreison-Gravitatoren werden uns ab etwa neunzig Prozent der Lichtgeschwindigkeit wirklich voranbringen. Aus dem „Stand beschleunigt, würden Menschen die durch sie entfesselten G-Kräfte nicht überleben. Die Thoreison-Gravitatoren erlauben für die beabsichtigte Raumkrümmung mithilfe des von meinem Vater entdeckten Effekts bei niedrigen Geschwindigkeiten keine ertragbaren Beschleunigungen, da sie in jenem Energiebereich zu schwer zu beherrschen sind. Sie würden durch die an Bord wirkenden Trägheitskraftunterschiede ein allmähliches Zerreißen unseres Raumflugzeugs und auch unserer menschlichen Körper bewirken. So müssen wir die Kromor mit konservativen Antrieben „anschieben und schonen somit unsere Körper.

    Die zusätzliche Schubkrafterhöhung durch die Gravitatoren geschieht bei Geschwindigkeiten knapp unterhalb der Lichtgeschwindigkeit nicht mehr mit unerträglichen Beschleunigungen. Die Zunahme erfolgt gedämpfter, aber dies stetig und scheinbar bis weit über die Lichtgeschwindigkeit hinaus. Denn tatsächlich bewirken die Gravitatoren eine Stauchung der Raumzeit außerhalb unseres Raumflugzeugs, das heißt, die Kromor-Außenhaut wird die Grenze zwischen zwei Raumzeiten – der des Universums mit seinen Galaxien, den Sternen und Planeten und der des Kromor-Inneren. Wir bilden sozusagen unser eigenes unabhängiges Universum, das sich derart bewegt, dass jenes andere „äußere" Universum entsprechend an uns vorbeirauscht.

    So schrumpfen die scheinbar vier großuniversellen Lichtjahre zu wenigen Milliarden Kilometern zusammen. Unsere Geschwindigkeitsangaben beziehen sich dabei immer auf das große Universum jenseits der Kromor-Außenhaut. Durch ein spezielles Tunneleffektsystem wirken die beiden Raumzeitanordnungen freilich permanent aufeinander ein, sodass wir nie die Orientierung verlieren sollten. Mit unbemannten Sonden hat man schließlich schon zahlreiche erfolgreiche Tests diesbezüglich absolviert.

    Arturo Tonow kommt ins Cockpit. „Das ist eine Ruhe an Bord, sagt er mit einem Hauch Fröhlichkeit. „Wahrscheinlich halten alle Mittagsschlaf. Er setzt sich auf den Platz von Ilwino Lanez. „Ich nehme an, dass es keine besonderen Vorkommnisse gibt, sonst hätten Sie es bereits gemeldet?"

    „So ist es, antworte ich. Wir lassen den Mars endgültig hinter uns. „Wie lange fliegen Sie jetzt? „Fast zwei Stunden. „Haben Sie mit Ilwino Lanez eine bestimmte Ablösezeit vereinbart?, fragt Tonow. Ich schüttle den Kopf: „Ich schätze, er wird in gut zwei Stunden kommen. Vorher wird er sich bestimmt noch einmal bei mir melden. Es gibt noch keinen besonderen Stress."

    „Wenn Sie wollen, passe ich hier kurz auf. Machen Sie eine Pause. Ich nicke etwas unschlüssig. Langsam stehe ich auf. Arturo Tonow schaut ins sternübersäte All. Ich verlasse das Cockpit und warte noch eine kleine Weile hinter der Tür. Wenige Sekunden vergehen, bis ich noch einmal eintrete, doch Arturo Tonow scheint keinen Kontakt mit Rich Rollandon aufnehmen oder etwas anderes tun zu wollen. Es bleibt ruhig. „Soll ich Ihnen noch etwas zu trinken bringen?, frage ich schnell. „Nein danke." Er dreht sich nicht einmal um. So lasse ich ihn wieder allein. Pause – gerade einmal zwei Stunden bin ich geflogen. Später werde ich viele Stunden am Stück fliegen müssen und niemand wird danach fragen.

    Ich begebe mich in die neue Unterkunft, also in Sus' und mein Quartier. Niemand ist auf dem geraden Gang zu sehen. Das quadratische Feld über der Tür leuchtet rot, also ist Sus nicht da. Ich öffne mit meinem Handabdruck die Eingangstür und betrete meine künftige Bleibe. Sie wird, wie die vier Quartiere der anderen Besatzungsmitglieder, durch eine dünne Wand in zwei unterschiedlich große Räume geteilt. Der größere Bereich in Form eines unproportionierten „L" ist der Wohn- und Arbeitsraum. Sus hat die behaglichen Möbel ausgesucht. Unsere braune Schrankwand hat zwei durchsichtige Glas- und mehrere Kunststofftüren im Holz-Look. Letztere sind mit nostalgischen weißen Blumenkunstmotiven verziert.

    An die Schrankwand am Ende des breiteren Raumbereichs schließt sich ein recht großes Leichtmetallregal an. In der untersten Reihe steht unser Drucker, darüber liegen die verschiedensten Informationsträger, unter anderem mein geheimnisvolles Buch mit den goldenen Seiten. Dieser Bereich des „L" wird durch einige Grünpflanzen abgerundet.

    Gegenüber der Schrankwand befindet sich, stilistisch passend zu allem anderen Mobiliar, eine gemütliche Sitzecke und im schmaleren Arbeitsbereich steht ein größerer, recht schlichter Tisch mit den Computerarbeitsplätzen von Sus und mir. Die Rechnerkomponenten sind in das Schreibtischgestell eingearbeitet, damit der Platz optimal genutzt werden kann. Andere Crewmitglieder verwenden andere Rechnertechnologien, doch wir haben uns aus Gewohnheitsgründen für dieses Kombimodell entschieden. An der weißen Wandfläche im Hintergrund des Tischs werden die Arbeitsbilder dargestellt, wenn wir mit einem der elektronischen Systeme arbeiten. Das alles sieht fast wie ein kombinierter Wohn- und Arbeitsraum auf der Erde aus, nur die Fenster fehlen.

    Unser recht massiv wirkender Esstisch befindet sich zwischen der Sitzecke und dem Arbeitsbereich. Daneben ist der Durchgang zu unserem „Schlafzimmer. Sus hat ihn mit einem orientalischen Glitzervorhang geschmückt. Insgesamt hat sie versucht, und es ist ihr auch gelungen, unser Quartier so gemütlich wie möglich zu gestalten. Deshalb nennt sie es auch „Wohnung. Sie liebt sehr helles blasses Gelb – der Farbton der Wände und der Decke. Der Boden unseres Wohnzimmers ist hellbraun, im Schlafzimmer ist dezent Rot beigemischt. An einigen Stellen hängen schöne kleine Rahmen mit Landschaftsaufnahmen von der Erde, mal ein plätschernder Wasserfall, mal eine Wiese mit einem grasenden Reh oder eine Waldlichtung, wo auf einem Ast am Rand eine Eule mit geschlossenen Augen sitzt, und noch vieles mehr. Die Bilder wechseln im Minutentakt. Sus muss Tausende von Aufnahmen abgespeichert haben.

    Im Schlafzimmer befindet sich auch unser Badbereich, der durch eine geriffelte Glaswand vom übrigen Raum abgetrennt ist. Das kleine Badezimmer, dessen Decke nach unserem Wunsch aus einem Spiegel besteht, macht etwa ein Drittel der gesamten Schlafraumfläche aus. Hier in dieser Ecke befindet sich unser kleiner, für Sus und mich ausreichender Whirlpool mit integrierter Duschfunktion. Ich schlendere zu unserem Wasserbett, lasse mich quer darauf fallen und die Beine baumeln. Entspannt schaue ich zum kleinen Tisch mit den beiden flauschigen Sesseln vor unserer Schlafstätte. An der Wand steht unser Schlafzimmerschrank mit den intimeren Dingen. Ich denke über Arturo Tonow nach. Grundlos hat er mich bestimmt nicht abgelöst. Wenige Minuten lasse ich tatenlos verstreichen und genieße die Ruhe. Schließlich gehe ich zum Privatquartier von Mol Ding-Fis, doch dort leuchtet das quadratische Feld über der Tür rot.

    Dafür kommt Arden Ranga aus seinem Wohnraum. „Wissen Sie, ob Mol Ding-Fis noch im Mannschaftsraum ist?, frage ich ihn. „Nein. Ranga kommt auf mich zu: „Haben Sie etwas von meinem Streit mit Ilwino Lanez mitbekommen? „Jeder an Bord hat es gemerkt, antworte ich. Um ihm keinen Anlass zu Vorurteilen zu geben, will ich warten, bis er geht. „Ist es möglich, Sie kurz zu sprechen?, fragt er mich und weist mit dem Kopf auf die Krankenstation. Ich nicke. „Nehmen Sie schon einmal drinnen Platz. Ich komme gleich. Er verschwindet in seiner „Wohnung" – oder wie auch immer er sein Quartier nennt.

    Ich gehe in den sterilen Behandlungsraum. Die Stationstür schließt sich hinter mir. Ich schaue mich um. An der Seite befindet sich sein Schreibtisch mit verschiedenen Utensilien und einer Computervorrichtung, die ähnlich wie bei Sus und mir in das Mobiliar eingearbeitet ist. Daneben stehen zwei braune Liegen und eine schwarze Ledersitzecke. Mehrere durchsichtige Schränke mit medizinischen Geräten und Gefäßen, die ich nicht oder kaum kenne, stehen entlang der Wand. Eine Vitrine ist offen. Kleine weiße Schachteln und teilweise braune Fläschchen mit Pulvern und Flüssigkeiten stehen oder liegen auf kleinen transparenten Böden. Die Be-Zeichnungen – Kürzel für die Zusammensetzungen der Substanzen – sind überall in roten Lettern auf weiße Aufkleber gedruckt.

    Ich begebe mich zur Sitzecke, in deren schwarzem Leder ich regelrecht versinke, als Arden Ranga eintritt. Wortlos zu Boden schauend nimmt er mir gegenüber Platz und sieht mich nun an: „Ich mache mir Sorgen um Ihre Psyche und auch um die anderer Personen an Bord. Er schweigt für eine Sekunde und fährt fort: „Wir befinden uns in den ersten Minuten der Mission. Das Klima vor allem zwischen Ihnen und Ilwino Lanez ist schon jetzt nicht das beste. Was ist los?

    Ich überlege. Was hat das für einen Sinn? Ich habe mich doch in letzter Zeit sehr bedeckt gegeben. Außerdem hat der Arzt vorhin Streit mit dem Piloten gehabt; sie haben einander sogar angeschrien. Zwischen Ilwino Lanez und mir ist es noch nie derart laut geworden. „Keine Ahnung. Ich habe nichts gegen Ilwino Lanez. Er ist eigenartig und scheint mir fremd bleiben zu wollen", sage ich vorsichtig.

    Arden Ranga wendet ein: „Was sollte er für einen Grund haben? Ich glaube, es kommt Ihnen nur so vor. Ich glaube auch, dass eine gewisse Furcht vor dem Fremden, Unbekannten der Mission der wahre Grund ist. Das ist bei uns allen irgendwo tief in der Psyche verwurzelt. Es verursacht eine innere Verspanntheit. Und deshalb ... Nehmen Sie es mir bitte nicht übel, aber ich hätte Sie wohl besser nicht für eine solche Aufgabe ausgewählt. Sie sind noch sehr jung und unerfahren, haben an keiner längeren Reise mit solch starken Belastungen teilgenommen."

    „Das kann aber auch ein Vorteil sein, denn ich mache mir kaum Gedanken ... „Nach außen scheinbar nicht, unterbricht mich Arden Ranga und schaut mir tief in die Augen. „Ich habe bloß Angst, dass Ihr Unterbewusstsein nicht mit der Situation ... Er stockt: „Entschuldigen Sie, ich habe es nicht richtig angepackt. Ich bin eigentlich nicht nur der Arzt hier an Bord, sondern auch so etwas wie der Psychologe. Wenn Sie, wann auch immer, ein Problem haben, wenden Sie sich bitte jederzeit ohne zu zögern an mich. Im Vertrauen, er rückt näher an mich heran, „ich halte Ilwino Lanez nicht für einen dummen Menschen, aber Sie halte ich für einsichtiger, leider auch nervlich labiler."

    „Ich fühle mich stark!, wende ich ein. „Das ist schön zu hören. Halten Sie an sich fest. Das war es auch schon, was ich fürs Erste mit Ihnen besprechen wollte. „Dann gehe ich jetzt wieder ins Cockpit, kündige ich an und überlege, ob ich ihn nach dem Streit mit Ilwino Lanez fragen sollte, lasse es aber sein und gehe langsam zu der schneeweißen Stationstür. „Halten Sie die Ohren steif, sagt Arden Ranga mit einem dezenten Lächeln und erhebt sich ebenfalls.

    In Gedanken vertieft, betrete ich den Gang und befrage mich noch einmal nach Gegenstand und Sinn des Gesprächs. Was hat Arden Ranga mir eben einreden wollen? Bis jetzt habe ich nur vor einem Angst: vor Ilwino Lanez', Rich Rollandons und vielleicht auch Arturo Tonows eventuell riskanten Geheimplänen. Bis jetzt ist mein Verdacht gegenüber unserem Kommandanten unbegründet, aber etwas stört

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