Der tiefgrundige Pöt: Lyrik
Von Robert Grund
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Über dieses E-Book
Ich weiß auch nicht, wohin
ich will. Ach, ganz egal,
ich gehe erst einmal.
„Der tiefgrundige Pöt“ gibt die ernsteren Themen des menschlichen Daseins aus lyrischphilosophischer Sicht wieder, ohne dabei den Blick für komische Situationen zu verlieren und diese mit einem Augenzwinkern zu kommentieren.
Der 2. Gedicht-Band des Berliner Gelegenheitslyriker Robert Grund nach „Ein Grund zum Reimen“.
Robert Grund
Robert Grund, geboren 1975, lebt mit seiner Familie in Berlin. Nach beruflichen Ausflügen in die Welt der Technik tat er ab 2010 endlich das, wofür er sich im wahrsten Sinne des Wortes berufen fühlt – nämlich schreiben. In Vorbereitung sind die Gedichtbände „Der tiefgrundige Pöt“ sowie „Vom Grunde meines Herzens – Liebesgedichte“. Unter dem Titel der „lächelnd lebhaften Lesung“ trägt er in lockeren Abständen aus seinen Werken vor. Auszüge daraus und Aktuelles sind zu finden unter: www.robert-grund.de
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Buchvorschau
Der tiefgrundige Pöt - Robert Grund
Impressum
Bibliografische Informationen der Deutschen Nationalbibliothek
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.
ISBN: 978-3-95894-150-2 (Print) / 978-3-95894-151-9 (E-Book)
© Copyright: Omnino Verlag, Berlin / 2020
Alle Rechte, auch die des Nachdrucks von Auszügen, der fotomechanischen und digitalen Wiedergabe und der Übersetzung, vorbehalten.
E-Book-Herstellung: Open Publishing GmbH
Wer das Licht der Welt erblickt,
wird das Dunkel schon noch kennenlernen.
Joachim Ringelnatz
Es ist nicht von Bedeutung, wie langsam du gehst,
solange du nicht stehenbleibst.
Konfuzius
Nur der Denkende erlebt sein Leben,
an Gedankenlosen zieht es vorbei.
Marie Freifrau von Ebner-Eschenbach
Für meine Familie und meine Lieben –
und zum Andenken an Heike – du warst mein treuester Fan.
Mein Dank gilt Anna für die Unterstützung bei
Zeichensetzung und Rechtschreibung sowie meinem Verleger,
der zum wiederholten Male an mich glaubt.
Vorvers
Dies Werk, das Sie in Händen halten,
wirkt leider etwas zwiegespalten.
Tiefgründigkeit bestimmt sein Sein,
doch lädt es auch zum Schmunzeln ein.
Vielleicht können Sie ja was entdecken
aus Ihrem Leben, was mit Schrecken
und es neu bewerten dann,
auf das man es vergessen kann.
Wie auch immer es Ihnen geht,
es grüßt Sie herzlichst der Poet.
Sprach-Gewandt
Wenn Deutsch die meine Sprache wär,
was würd’ ich wohl beschreiben?
Irgendwas, von ungefähr
muss in Erinnerung bleiben.
Vielleicht auch hinkend Humpelding,
in fröhlich melancholisch.
Wer mit wem, wohin, mal ging,
in realistisch metaphorisch.
Von fast beinah bis ganz genau,
so ziemlich dicht daneben,
und strunzendumm zu furchtbar schlau
wär’ dann mein Schreiberleben.
Total erfüllt an leeren Orten,
käm’s dann nicht von ungefähr,
leise, laut, mit andern Worten -
wenn Deutsch die meine Sprache wär.
Lebensschaum
Leben ist wie das Sterben der kleinen Seifenblasen
des Badeschaums auf meiner Haut -
stetig fortschreitend, unaufhaltsam,
schillernd bunt und farbenfroh,
zufällig und spontan
und immer wieder ein winziger Tod,
bis nichts mehr ist.
Zwischending
Ich bin wie angetautes Eis,
’ne Melange, nicht schwarz, nicht weiß.
Ich glaub’, ich könnte noch entwischen,
doch ich bin ja nur dazwischen.
Ich gehöre nirgendwo so richtig hin.
Bin oft weit weg, wo ich grad bin,
besetze lieber alle Nischen
und bin nur irgendwo dazwischen.
Ich denke mehr als alle andern
und das im Stehen, nicht im Wandern.
Wie der Wind in den Gebüschen,
fahr’ ich so eben mal dazwischen.
Ich tanze so, als wär ich jung,
geb’ meinen Hüften zu viel Schwung,
stech’ hervor aus all den Ischen
und bin doch nur irgendwo dazwischen.
Ich glaub’, ich sollt mich mal verlieben,
den Horizont einfach verschieben,
die Grenzen meines Lebens sich verwischen,
dann bin ich irgendwann dazwischen.
Fühlingsgefühl
Der Himmel hängt so voller Geigen,
so herrlich schön ist diese Welt.
Sie kann sich vor der Liebe nur verneigen,
als wäre die ihr Himmelszelt.
Sommerabend
Silberstreif am Horizont,
die Ferne liegt dir nah,
entschwindest derweil ganz gekonnt,
so formlos wunderbar.
Schwalben schwirren durch die Luft,
die Ruh’ besiegt die Stadt,
alles Laute nun verpufft
und nichts zu melden hat.
Heißes Licht des Tages geht,
das Dunkel bricht herein,
ein leises Lüftlein nur noch weht,
so schlaf’ und träume fein.
Gewitter
Donnerhall und Blitze zucken,
Wind tost durch das Laub.
Bäume biegen sich ohne mucken,
Nebel gelb aus Staub.
Über allem Regenrauschen,
Tropfen machen Rhythmus.
Diesem könnt’ ich ewig lauschen,
Lied, mit dem ich mit muss.
Unverständliche Bekanntschaft
Ich spreche deine Sprache nicht,
sie ist mir völlig fremd.
Nicht zu lesen dein Gesicht,
so bin ich nur gehemmt.
Mir wird nie klar, wo liegt dein Ziel.
Du sprichst, es kommt nichts an.
Letztendlich spielst du nur ein Spiel,
dem ich nicht folgen kann.