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Ohne Scham
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eBook217 Seiten2 Stunden

Ohne Scham

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Über dieses E-Book

Im sechsten Teil der Krimi-Reihe kommen die Hauptkommissare Valerie Voss und Hinnerk Lange wieder zusammen. Sohn Ben pubertiert heftig und sieht seine Eltern in einem anderen Licht.
In Berlin geht ein Frauenmörder um. Seine Opfer, allesamt alleinstehende Frauen, findet er in Parks, auf Singlebörsen oder in deren Wohnungen. Über seine Motive kann nur gemutmaßt werden, bis Abteilungschef Paul Schütterer den entscheidenden Hinweis gibt.
Für Liebhaber von (relativ) unblutigen Regionalkrimis, die Spaß daran haben, sich mit auf die Suche nach dem Täter zu begeben.
SpracheDeutsch
Herausgeberneobooks
Erscheinungsdatum2. Nov. 2016
ISBN9783738090253
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    Buchvorschau

    Ohne Scham - Dietrich Novak

    Prolog

    Daniela Wilke fühlte sich schon seit einiger Zeit verfolgt. Der Kerl war geschickt genug, immer dann in Deckung zu gehen, wenn sie sich umdrehte. Trotzdem konnte sie seine Anwesenheit geradezu körperlich spüren. Seine Schritte wurden durch den Sandweg gedämmt, falls er diesen überhaupt benutzte und nicht über den Rasen lief. Wie konnte sie auch nur so blöd sein, durch den Bürgerpark die Abkürzung zu nehmen, geißelte sie sich unaufhörlich. Doch einmal hatte sie nicht bedacht, dass in dieser Jahreszeit die Dämmerung früher einsetzte, und zum anderen hatte sie gehofft, noch vereinzelte Spaziergänger anzutreffen, wie es normalerweise der Fall war. Denn im großen Erholungspark, einem Wahrzeichen des Ortsteils Pankow, traf man bei jedem Wetter und zu jeder Jahreszeit Menschen jeglichen Alters, die dem Stadtgetümmel entflohen und sozusagen in eine andere Welt eintauchten.

    Nur heute nicht, dachte Daniela bitter. Vielleicht, weil für die Abendstunden Regen angesagt war und es bereits zu nieseln anfing. Ihre Freundin Birgit hatte sie noch gewarnt, der Versuchung zu widerstehen, von der Heinrich-Mann-Straße zur Wilhelm-Kuhr-Straße die Abkürzung durch den Bürgerpark zu nehmen. Wie gut Birgit sie doch kannte, dachte Daniela. Doch der Kaffeeklatsch war so unbeschwert und heiter gewesen, dass sie für einen Moment alle düsteren Gedanken verdrängt hatte. Ein folgenschwerer Fehler, wie ihr mehr und mehr bewusst wurde.

    Die aufkommende Panik hielt sie nicht davon ab, wiederum zu überlegen, wer ihr Verfolger sein konnte. Hatte sie jemanden beleidigt, ermuntert oder abgewiesen, der ihr offensichtlich den Hof machte? Ob es derjenige war, der sie neulich auf der Singleparty unbedingt hatte kennenlernen wollen? Wie hieß der Mann noch? Er hatte stechende Augen gehabt und sich irgendwie seltsam benommen. Dabei war er noch nicht einmal ihr Typ gewesen. Auch ohne seine fordernde, lauernde Art hätte sie ihm nie und nimmer eine Chance gegeben. Aber nein, er hatte ihr zwar draußen aufgelauert, war dann aber ziemlich beleidigt weggegangen, nachdem sie ihm unmissverständlich klar gemacht hatte, dass es keine gemeinsame Zukunft für sie beide geben würde. Und seitdem hatte sie ihn nicht wiedergesehen. Warum sollte er heute ausgerechnet …?

    Halt! Hatte da nicht ein Ast geknackt? Wenn doch nur das rettende Tor endlich in Sicht käme … Herrje, warum kam denn niemand? Waren alle aus Zucker, um sich vor ein paar Regentropfen zu fürchten? Daniela beschleunigte ihre Schritte und merkte, wie sie zu schwitzen anfing.

    Dann ging alles sehr schnell. Plötzlich nahm sie einen dunklen Schatten wahr, dessen Verursacher sich ihr in den Weg stellte.

    »Du?«, fragte sie ungläubig, »was machst du hier?« Es sollten die letzten Worte sein, die sie in diesem Leben sprach.

    Kapitel 1

    »Wenn du jetzt nicht aufstehst, wirst du unweigerlich zu spät zur Schule kommen, Ben.«

    »Na und? Ist doch eh immer derselbe Kram, den niemand später braucht«, die Stimme des Teenagers war gelangweilt und überzeugt zugleich.

    »Du hast zwei Möglichkeiten: Entweder du verzichtest heute darauf, Stunden im Bad zu verbringen, und riechst im Laufe des Tages etwas streng, oder du lässt dein Fahrrad stehen und Papa oder ich fahren dich zur Schule. Wie du dann allerdings zurückkommst, ist deine Sache.«

    »Mama, du nervst. Ja, ich dusche etwas schneller und fahre dann mit euch.«

    »Eins zu null für dich«, sagte Hinnerk, »waren wir in der Pubertät auch so anstrengend?«

    »Wenn es nach meiner Mutter geht, ich schon. Du warst hingegen bestimmt ein Musterknabe«, antwortete Valerie.

    »Denkste, meine Eltern hatten es auch nicht leicht mit mir.«

    »Dachte ich mir’s doch.«

    Das Paar neckte sich wie in alten Zeiten. Dabei waren sie seit vier Jahren geschieden, lebten aber seit etwa drei Jahren wieder zusammen im gemeinsamen Haus. Der gemeinsame Sohn Ben war damals überglücklich gewesen, als sein Vater zurückgekehrt war. Die Zeit dazwischen hatte Hinnerk Lange bei seiner Freundin Marion Haberland gelebt, die er durch einen Mordfall kennen und lieben gelernt hatte. Hinnerk war nämlich ebenso wie seine Frau Valerie Voss Hauptkommissar beim LKA Berlin. Schon bald nach der Trennung hatten beide gemerkt, dass die Scheidung ein Fehler gewesen war. Leider hatte ihre erneute Annäherung und die Tatsache, dass sie wieder miteinander schliefen, dazu geführt, dass Marion nach einem heftigen Streit aus dem Haus gelaufen und durch einen mit überhöhter Geschwindigkeit fahrenden Lkw ums Leben gekommen war.

    Die Zeit danach war eine harte Prüfung für beide gewesen, denn Hinnerk hatte sich an Marions Tod die Schuld gegeben und war depressiv geworden. In der Wohnung seiner Freundin oder einem Hotel hatte er nicht bleiben wollen und war zu Frau und Kind zurückgekehrt. Mit viel Geduld und Spucke, wie man in Berlin sagte, war es Valerie schließlich gelungen, Hinnerks Lebensgeister wieder zu wecken. Seitdem waren sie glücklich miteinander, auch ohne Trauschein.

    Nur der dreizehnjährige Ben hatte sich von einem bezaubernden Kleinkind zu einem nörgelnden, schlecht gelaunten Teenager entwickelt. Valerie und Hinnerk hofften jedoch, dass die Phase nicht allzu lange anhalten würde.

    Auf halbem Weg zu Bens Schule meldete sich Valeries Handy. »Voss, was gibt’s?«, meldete sie sich wie üblich. »…Wo ist das…? Verstehe, wir sind gleich da. Wir haben einen neuen Fall«, wandte sie sich an Hinnerk. »Ben, wir müssen dich leider hier rauslassen. Doch du kannst dir ausnahmsweise ein Taxi nehmen. Nur heute, damit das klar ist. Das nächste Mal kommst du eben zu spät zur Schule, wenn du wieder bummelst.«

    »Den kleinen Schlenker könntet ihr ruhig noch machen«, maulte Ben.

    »Nein, wir müssen gleich weiter. Also, Taxi oder zu Fuß?«

    »Taxi natürlich, ich kann schließlich nichts dafür, dass eure Arbeit schon wieder ruft …«

    »Wo müssen wir hin? Erzähl schon«, sagte Hinnerk, als Ben ausgestiegen war.

    »Nach Pankow in den Bürgerpark. Weibliche Leiche, die Kollegen sind schon vor Ort. Der Haupteingang ist in der Wilhelm-Kuhr-Straße. Am besten du fährst über Wollankstraße …«

    »Danke, Schatz, das Navi wird uns ohne Probleme hinbringen.«

    Als sie kurz darauf im Park ankamen, hatte die Spurensicherung schon das Gelände weitläufig abgesperrt. An einem dichten Gebüsch machte sich bereits Rechtsmedizinerin Tina Ruhland an der Frauenleiche zu schaffen.

    »Ach, sieh an, unsere Hauptkommissare Hanni und Nanni. Euch kriegt man wohl seit eurer Versöhnung wiederum nur im Doppelpack …«

    »Das liegt in der Natur der Sache, wenn man in einem gemeinsamen Haushalt lebt. Dir auch einen schönen guten Morgen«, sagte Valerie.

    Tina und Valerie hatten vor vielen Jahren ein Verhältnis gehabt, das Valerie nach der Heirat mit Hinnerk abrupt beendet hatte. Ein Stachel, der bei Tina tief saß, obwohl sie sich inzwischen mit Staatsanwältin Ingrid Lindblom tröstete, was mittlerweile ein offenes Geheimnis war. Trotzdem warf sie immer noch gelegentlich Spitzen, was Valerie gehörig nervte.

    »Wer ist die Tote und welche Todesursache liegt vor?«, fragte Hinnerk, um die beiden Frauen nicht noch zu mehr spitzen Reden zu ermuntern.

    »Daniela Wilke, 30, wohnhaft in der Wollankstraße, Nummer … Todesursache: Ersticken durch Strangulation, wie der Kabelbinder um ihren Hals beweist. Todeszeitpunkt: etwa zwanzig Uhr. Da will ich mich aber aus bekannten Gründen nicht festlegen.«

    »Schon klar, warum hat es so lange gedauert, bis man sie gefunden hat?«

    »Das müsst ihr die Kollegen von der Spusi fragen. Ich vermute aber, dass es zwei Gründe gibt. Einmal das regnerische Wetter, da kommen kaum Spaziergänger vorbei, und die etwas versteckte Lage. Für Jogger war die Leiche vom Weg aus kaum zu erkennen.«

    »Dieser Meinung kann ich mich nur anschließen«, sagte Manfred Hoger von der Spurensicherung.

    »Hallo, guten Morgen, also hat sie kein Jogger gefunden?«

    »Morgen, doch, reiner Zufall, weil ihn ein dringendes Bedürfnis geplagt hat.«

    »Hat die Leiche genau so dagelegen oder hast du sie bewegt?«, wollte Valerie von Tina wissen.

    »Nein, ich bin ja nicht von gestern«, antwortete Tina. »Bevor keine Fotos gemacht worden sind …«

    »Dann ist sie nicht extra drapiert worden, wie es öfter vorkommt. Womöglich noch mit gefalteten Händen oder Blumen darin«, überlegte Valerie laut. »Sieht eher so aus, als habe der Täter sie wie Lumpen oder Müll entsorgt. Wahrscheinlich ein Zeichen seiner Verachtung. Glaubt ihr, Fundort ist gleich Tatort?«

    »Mit großer Wahrscheinlichkeit. Jedenfalls gibt es keine erkennbaren Schleifspuren«, meinte Manfred. »Der nächtliche Regen hat allerdings die meisten Spuren beseitigt. Doch, wenn ihr mich fragt, ist es nahezu unmöglich, die Leiche unbemerkt von der Straße aus bis hierhin zu schaffen. Es ist eher davon auszugehen, dass der Täter der Frau hier aufgelauert hat.«

    »Und augenscheinlich hat sie sich nicht gewehrt«, sagte Tina. »Es gibt keine Kampfspuren und auf den ersten Blick kein fremdes Gewebe unter ihren Fingernägeln.«

    »Demnach könnte sie den Täter gekannt haben«, überlegte Valerie laut, »vielleicht haben sie sogar gemeinsam den Park aufgesucht, und es hat unterwegs Streit gegeben … Ich frage mich andernfalls, was eine Frau veranlassen könnte, am Abend allein durch den dunklen Park zu gehen …«

    »Sehnsucht nach Abgeschiedenheit, Depressionen …« Hinnerks Stimme klang völlig emotionslos. »Hatte sie ein Handy dabei?«

    »Jep, bitte schön!«, Manfred überreichte Hinnerk eine Plastiktüte mit einem einfachen Handy darin.

    »Dann wollen wir doch mal sehen, ob sie irgendwelche Nachrichten erhalten hat …« Hinnerk rief die Mailbox auf, woraufhin eine weibliche Stimme mitteilte, dass Daniela vier neue Nachrichten hatte.

    »Ich bin’s, Birgit. Warum hast du dein Handy nicht eingeschaltet? Eigentlich müsstest du doch schon längst zu Hause sein. Doch über Festnetz erreiche ich dich nicht. Bist du etwa doch durch den Park gegangen und dem Traumprinzen begegnet? Melde dich, mache mir langsam Sorgen«, lautete die erste Nachricht. Die weiteren drei waren allesamt von derselben Person und klangen zunehmend panisch.

    Hinnerk durchsuchte das Telefonregister und fand auf Anhieb eine Birgit darunter. Sogleich stellte er die Verbindung her.

    »Na endlich, wo steckst du denn? Habe bis in die frühen Morgenstunden versucht, dich zu erreichen. Hallo …? Daniela …?«, erklang eine sympathische Stimme am anderen Ende der Verbindung.

    »Hier spricht Kommissar Lange vom LKA. Nennen Sie mir bitte Ihre vollständige Adresse und Ihren Namen …«

    »LKA? Ich verstehe nicht. Ist Daniela etwas passiert?«

    »Würden Sie bitte meine Frage beantworten? Wir sind dann gleich bei Ihnen.«

    »Ja, ich heiße Birgit Schubert und wohne in der Heinrich-Mann-Straße, Nummer … Das ist gleich hinter dem Bürgerpark.«

    »Gut, warten Sie bitte auf uns!«

    Nachdem Valerie und Hinnerk sich noch einmal mit der Rechtsmedizinerin und den Kollegen von der Spurensicherung unterhalten hatten, um die neuesten Erkenntnisse zu erhalten, machten sie sich auf den Weg zu Birgit Schubert. Sie wurden bereits von einer hübschen, jungen Frau ungeduldig erwartet, die vom Weinen gerötete Augen hatte. Schon im Flur des gemütlichen Eigenheims wollte Birgit wissen, wie die Kripo an Danielas Handy kam.

    »Es tut uns leid. Ihre Freundin ist heute Morgen im Bürgerpark tot aufgefunden worden«, sagte Valerie.

    »Was hat man ihr angetan? Ist sie vergewaltigt worden? Hach, ich habe so sehr auf sie eingeredet, nicht die Abkürzung durch den Park zu nehmen. Es kam doch wirklich nicht darauf an, ob sie ein paar Minuten früher zu Hause ankam ... Noch dazu, wo sie sich seit Tagen verfolgt fühlte.«

    »Demnach hat Frau Wilke den frühen Abend hier bei Ihnen verbracht?«, fragte Hinnerk.

    »Ja, wir haben nachmittags zusammen Kaffee getrunken. Dabei hat sie mir von ihrem Verfolger erzählt.«

    »Was genau? Kannte sie den Mann?«

    »Nein, ihr gegenüber hat er sich ja nicht blicken lassen. Trotzdem spürt man doch irgendwie, wenn man beobachtet wird. Das ging schon ein paar Tage so. Wir haben noch zusammen überlegt, wer es sein könnte. Ich wollte wissen, ob sie einen Verehrer abgewiesen hat, oder ob sich ein verflossener Lover wieder gemeldet hat. Beides hat Daniela verneint. Vielleicht kannte sie den Mann gar nicht. Es soll ja so Verrückte geben, die sich in einen verlieben, ohne einen zu kennen. Aber sie haben mir noch nicht gesagt, was man ihr angetan hat …«

    »Ihre Freundin ist nach vorläufigen Erkenntnissen nicht vergewaltigt worden, doch man hat sie stranguliert.«

    Birgit kamen erneut die Tränen. »Was für ein schrecklicher Tod«, sagte sie mit erstickter Stimme. »Es muss furchtbar sein, keine Luft mehr zu bekommen.«

    Valerie nickte. »Fällt Ihnen irgendjemand ein, der Ihrer Freundin das angetan haben könnte? Vielleicht ein Exfreund?«

    Birgit Schubert schüttelte verneinend den Kopf. »Wie gesagt, wir haben uns auch schon den Kopf zerbrochen. Aber Danielas Beziehungen sind immer friedlich auseinandergegangen. Man hat sich eben geirrt oder jeder in eine andere Richtung entwickelt, wie das heute so läuft. Teilweise hält der Kontakt aber noch immer an, auf freundschaftlicher Basis. Da gab es keinen, der sie hinterher bedroht hat. Das kann ich mit Bestimmtheit sagen.«

    »Wie lange kennen Sie sich schon? Seit der Schulzeit?«

    »Nein, ich bin ja zwei Jahre jünger und hier in Pankow zur Schule gegangen. Daniela am Wedding. Wir haben uns als Teenager beim Sport kennengelernt. Wir waren beide im selben Handballverein. Nach meiner Heirat bin ich mit meinem Mann hier in dieses Haus gezogen. Daniela hat sich erst vor knapp einem Jahr eine Wohnung in der Wollankstraße genommen. Seitdem haben wir uns regelmäßig gesehen und viel Zeit miteinander verbracht, denn mein Mann mochte sie auch. Nicht so, wie Sie jetzt vielleicht denken. Er hat einen ganz anderen Typ, eben so wie mich. Aber menschlich haben sie sich gut verstanden.«

    »Haben Sie gestern alle drei Kaffee getrunken?«

    »Nein, mein Mann ist erst später von der Arbeit gekommen, da war Daniela schon weg.«

    »Wann genau kam Ihr Mann nach Hause?«

    »So gegen neun. Warum? Sie denken doch nicht etwa … Ich sage doch, er stand nicht auf Daniela. Und ein Mörder ist er schon gar nicht.«

    »Wir würden uns gerne mit ihm persönlich unterhalten. Richten Sie ihm bitte aus, er möge sich bei uns auf dem Präsidium melden.«

    »Ja, wenn Sie darauf bestehen … Aber es ist einfach lächerlich. Er hätte Daniela nie etwas angetan … überhaupt keiner Frau.«

    Ben hatte am Abend noch immer schlechte Laune wegen des verpatzten Morgens. Und dass er von der Schule mit der BVG zurückfahren gemusst hatte, gefiel ihm überhaupt nicht.

    »Warum steht das Mistding eigentlich immer noch hier herum?«, fragte er, als er mit dem Fuß gegen den Kratzbaum stieß. »Minka ist doch schon eine ganze Weile tot und kommt bestimmt nicht wieder.«

    »Vielleicht mäßigst du dich etwas in deinem

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