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Das letzte Wort hat immer der Tod
Das letzte Wort hat immer der Tod
Das letzte Wort hat immer der Tod
eBook140 Seiten1 Stunde

Das letzte Wort hat immer der Tod

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Über dieses E-Book

Der 16. Teil der Reihe ist insofern eine Besonderheit, dass er aus der Sicht der Hauptkommissarin Valerie Voss erzählt wird. Wiederum muss sich das sympathische Team mit einem Serienmörder befassen. Zeugen behaupten, es handle sich sogar um ein Pärchen, das ständig sein Aussehen verändert. Deshalb gibt es auch keine einheitliche Beschreibung. Die beiden gehen mit unvorstellbarer Grausamkeit vor, ohne Ansehen der Person. Sie handeln aus purer Lust am Töten. Als es endlich eine verdächtige junge Frau gibt, will Hauptkommissar Lange sie rund um die Uhr observieren lassen. Doch aufgrund des Personalmangels wird dies abgelehnt. Doch damit gibt sich Hinnerk Lange nicht zufrieden. Ein schwerwiegender Fehler.
SpracheDeutsch
Herausgeberneobooks
Erscheinungsdatum29. Juli 2019
ISBN9783748557623
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    Buchvorschau

    Das letzte Wort hat immer der Tod - Dietrich Novak

    Prolog

    Das Gewissen ist die Wunde, die nie heilt und an der keiner stirbt

    (Zitat Ende)

    Friedrich Hebbel (* 18. März 1813; † 13. Dezember 1863)

    Mein Name ist Valerie Voss. Ich bin Hauptkommissarin beim LKA Berlin. Viele werden mich bereits aus den vergangenen spektakulären Fällen kennen. Unserem Team – das sind im Wesentlichen mein Mann Hinnerk Lange, Kommissar Heiko Wieland, der Nachfolger von Lars Scheibli, und die gute Seele der Abteilung: Marlies Schmidt – wird nachgesagt, dass wir zu Alleingängen und eher ungewöhnlichen Methoden neigen, wenn es um die Überführung von Verbrechern geht. Abteilungschef Dr. Paul Zeisig ist das ebenso wenig recht wie seinem Vorgänger Paul Schütterer. Wegen der hohen Aufklärungsquote sah man gewöhnlich letztendlich stets zähneknirschend darüber hinweg. Doch immer unter Androhung von Sanktionen, die bis zur kurzzeitigen Suspendierung reichten und auch durchgeführt wurden.

    Oft kam es zur Zusammenarbeit mit Kollegen aus anderen Abteilungen und Dienststellen außerhalb Berlins. Die Alleingänge bestanden hauptsächlich darin, dass ich, mein Mann Hinnerk oder Lars unseren Urlaub nutzten, um privat weiterzuermitteln, wenn der Täter oder die Täterin ins benachbarte Ausland geflüchtet waren. Nicht selten gerieten wir dabei in Lebensgefahr.* In anderen Fällen stellten sich Marlies, Lars oder Heiko als Lockvogel bzw. als Spion zur Verfügung, wenn wir in eine Sackgasse geraten waren.**

    Am schlimmsten waren aber wohl jene Fälle, bei denen sich Berufliches mit Privatem vermischte, oder bei denen nahe Angehörige in Gefahr gerieten. So wurde unser Sohn Ben als Kind entführt oder meine Adoptivmutter Karen und meine leibliche Mutter Tyra als Geiseln genommen.***

    Doch der letzte Fall, der alle anderen in den Schatten stellte und mein gesamtes Leben veränderte, führte mich an meine Grenzen und hatte die weitreichendsten Konsequenzen. Von ihm soll im Folgenden berichtet werden.

    *Siehe Band 1 „Mord nach Gebot; Band 2 „Mörderischer Glaube und Band 3 „Du sollst nicht morden"

    **Siehe Band 5 „Gottlos – Der Todesengel; Band 10 „Morphodit und Band 15 „Schwedische Gardinen"

    ***Siehe Band 4 „Götzenbild – Nur eine Hülle; Band 12 „Jede Menge Zaster; Band 13 „Thalia – Hinter der Maske"

    1. Kapitel

    Es begann wie üblich. Wir wurden zu einem Tatort gerufen. Ausnahmsweise mal nicht mitten in der Nacht, sondern in den frühen Vormittagsstunden. Es handelte sich um die Wiclefstraße in Moabit. Einer aufmerksamen Mieterin war aufgefallen, dass in der Erdgeschosswohnung im Seitenflügel etwas nicht stimmte. Die ältere Frau erwartete uns bereits auf dem Hof. Ebenso zwei Hauptwachmeister aus dem Polizeirevier in der Perleberger Straße. Wir stellten uns kurz gegenseitig vor und wendeten uns dann an die Mieterin.

    »Wissen Se, die Meta steht mit de Hühner uff«, sagte die beleibte Dame. »Dass da am Vormittach noch de Jardinen zujezogen sind, hat`s noch nie jejeben. Da muss wat passiert sein.«

    »Haben Sie schon energisch an die Tür geklopft?«, fragte Hinnerk.

    »Ja, wat denken Sie denn? Und an de Fenster ooch. Aba Meta kann wohl nich’ mehr antworten.«

    »Wie kommen Sie darauf, dass es sich um ein Verbrechen handeln könnte?«, hakte ich nach. »Vielleicht ist Ihre Bekannte nur gestürzt oder im schlimmsten Fall eines natürlichen Todes gestorben.«

    »Der olle Albrecht aus’m vierten Stock – ick wohne oben im zweeten – hat jestern Abend so’n fremdet Jesindel uff’m Hof jeseh’n. Keen Wunder, die Tür steht ja Tach und Nacht offen. Die sind gleich pampich jeworden, als er se anjesprochen hat. Mehrere Tüten soll’n se dabei jehabt ha’m. Und da er se vorher nich’ uff de Treppe jehört hat, können se eijentlich nur im Erdjeschoss gewesen sein. Mensch, Herr Albrecht, hab ick zu ihm jesacht. Warum ha’m Se denn nich’ bei Meta jekloppt? Hab ick ja, hatter jesacht. Aba die hat nich uffjemacht. Da dachter, dass se jarnich’ zuhause is’. Wo soll die Meta denn noch am Abend sein? Hab ick ihn jefracht. Da hatter nur mit de Schultern jezuckt. Bei dem fällt der Groschen manchmal nen bisken spät, wissen Se.«

    »Hat denn Ihre Bekannte – wie heißt sie eigentlich mit vollem Namen? – so einfach Fremden die Tür aufgemacht?«, wollte ich wissen.

    »Die Meta Wischnewski is zu jut für diese Welt und meistens völlig arglos. So oft hab ick ihr schon jesacht … Ach, ick soll nich’ immer bei jedem det Schlecht sehen, meinte se. Wenn die jekloppt ha’m, um nach eener Person zu fragen, die hier jarnich’ wohnt, oder nen Glas Wasser haben wollten, hat se bestimmt keene Falle dahinter jewittert. Ick bin übrijens die Olga Kunze. Nich’ Kunz wie Hinz und Kunz …«

    Ich verkniff mir ein Lächeln. »Gibt es in diesem Haus einen Hausmeister, der uns die Tür öffnen kann?«

    »Sie glooben wohl ooch noch an den Weihnachtsmann? Der lässt sich eenmal de Woche seh’n, wenn’s hoch kommt, weiler noch zich andre Häuser im Bezirk betreut. Die Zeiten, wo wa noch Portierleute im Haus wohnen hatten, sind längst Jeschichte. Aba wenn Se Werkzeuch brauchen, dit kann ick Ihn’ jeben.«

    »Tja, Kollegen, da seid Ihr wohl gefragt«, sagte Hinnerk.

    »Warte mal, das haben wir gleich«, antwortete Hauptwachmeister Michael Böhme, dessen trainierter Körper fast die Uniform sprengte. Er warf sich zweimal gegen die alte Holztür, die augenblicklich nachgab.

    Auf dem schmalen Korridor gab es dann vorübergehend einen kleinen Stau, als wir zu viert hineingingen. Verursacht durch Herrn Böhme, der abrupt in der Tür zum Wohnzimmer stehen blieb.

    »Pfui Deibel. Das ist mit Sicherheit etwas für Euch«, rief er aus und machte uns Platz.

    Mitten im Zimmer lag eine alte Frau auf dem Fußboden, deren Gesicht durch mehrere Hämatome und getrocknetes Blut völlig entstellt war. Um den leblosen Körper herum gab es eine angetrocknete Lache, und auf ihrer Brust befand sich ein Kothaufen.

    »Hat Frau Wischnewski ein Haustier?«, rief Hinnerk in Richtung Flur.

    »Nee. Hunde sind nich’ so ihr Ding. Und jegen Katzen isse allergisch, hat se mir mal erzählt. Wat is denn mit Meta?« Frau Kunze betrat den Flur und wollte einen Blick riskieren. Doch der Wachtmeister hinderte sie daran.

    »Bleiben Sie bitte draußen. Damit keine Spuren verwischt werden«, sagte er energisch.

    »Na, dafür ha’m Sie ja schon jesorcht …«

    »Kommen Sie, ich begleite Sie nach oben«, sagte ich. »Bei der Gelegenheit kann ich gleich den Mieter aus dem vierten Stock befragen. Mein Kollege ruft derweil die Spurensicherung und die Rechtsmedizin.«

    »Ick hab zwar nen paar Pfunde zu viel uff de Rippen, kann aba noch alleene jeh’n.«

    »Ich meinte es mehr im übertragenen Sinn. Gehen Sie nur vor …«

    »Sie ha’m wohl Angst, dass ick doch noch nen Rückzieher mache und mir Meta ankieke?«

    »Das weniger«, lächelte ich. Dieses Berliner Urgestein war einfach zu köstlich. »Aber Sie kennen den Weg besser, den wir gemeinsam haben.«

    »Ick hab noch nie jehört, dass sich eener uff de Treppe valoofen hat … Aba ejal. Wenn Sie mein Hintern nich stört … Wissen Se, ick hab schon hier jewohnt, da hatten wa noch Ofenheizung. Und det Treppenhaus war nich so uffjemotzt wie heute. Nach der Restaurierung musste allet vom Feinsten sein, damit se de Mieten schön in de Höhe treiben konnten. Mein alter Mietvertrach hat mir vor det Schlimmste bewahrt. Die neuen Mieter zahlen bis zu det Vierfache.«

    »Ja, es ist eine Schande, wie heute mit Wohnraum spekuliert wird. Da gebe ich Ihnen Recht. Wie sagten Sie, heißt der Mieter aus dem vierten Stock?«

    »Albrecht, Rüdiger Albrecht. Ihr Jedächtnis is ooch nich’ det beste, wa?«

    »Im Allgemeinen schon. Und Sie haben wirklich nichts gehört? Oder Ihre Nachbarn?«

    »Nee, sonst hätt ick sofort Alarm jeschlagen. Und meene Nachbarn könn’ Se in der Pfeife rauchen. Die saufen sich den janzen Tach die Hucke voll. Abends sind die breit.«

    »Gut, Frau Kunze, es kann gut sein, dass wir uns noch einmal bei Ihnen melden.«

    »Dit könn’ Se halten wie’n Dachdecker. Aba mehr, als ick Ihn’ jesacht habe, weeß ick ooch nich’.«

    »Vielleicht fällt Ihnen noch etwas ein. Wir müssen ohnehin Ihre Aussage noch zu Protokoll nehmen. Also, bis später!«

    Olga Kunze verschwand grummelnd in ihrer Wohnung, und ich stieg noch zwei Etagen höher hinauf.

    Rüdiger Albrecht wollte zuerst nicht öffnen. Erst als ich meinen Dienstausweis vor den Spion hielt, klapperte das Schlüsselbund im Schloss und kurz darauf erschien ein grauhaariger, älterer Mann mit Strickjacke und ausgebeulten Hosen in der Tür.

    »Entschuldigen Sie«, sagte er mit leiser Stimme, »aber wie man sieht, kann man nicht vorsichtig genug sein. Obwohl sich eher selten jemand hier nach oben verirrt. Was ist denn mit Frau Wischnewski?«

    »Sie ist tatsächlich einem Verbrechen zum Opfer gefallen. Wie es auf den ersten Blick scheint, sogar einem besonders grausamen.«

    »Seh’n Sie, das wird das junge Gesindel gewesen sein. Er war frech und unhöflich, und sie hat nur hämisch gegrinst.«

    »Demnach waren es nur

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