Eine Zukunft für uns zwei: Der Bergpfarrer 289 – Heimatroman
Von Toni Waidacher
()
Über dieses E-Book
Diese Serie enthält alles, was die Leserinnen und Leser von Heimatromanen interessiert.
»Herzlich willkommen, Frau Kollegin, und auf eine gute Zusammenarbeit!« Professor Ulrich Bernhard, Leiter der renommierten Klinik ›Nonnenhöhe‹, in den Wachnertaler Alpen, begrüßte Katja Berlinger mit einem herzlichen Lächeln. »Vielen Dank«, nickte die Ärztin. »Ich freue mich sehr, mit Ihnen zusammenarbeiten zu dürfen.« Noch berühmter, als das Krankenhaus, war der ärztliche Direktor der ›Nonnenhöhe‹. Professor Bernhard galt als Koryphäe auf dem Gebiet der internistischen Medizin. Er hatte Patienten in aller Welt behandelt, und Generationen von Studenten als Doktorvater begleitet. Nicht wenige verglichen ihn mit dem legendären Professor Sauerbruch. Für Katja Berlinger war es wie eine Offenbarung gewesen, als sie die Nachricht erhielt, in diesem Haus arbeiten zu können. Die Begrüßung der Ärztin fand im Direktionszimmer statt. Zugegen waren auch der leitende Oberarzt Dr. Richard Hauser sowie der Verwaltungschef Hans Jürgen Weiler, der eben erst dazugestoßen war. Ulrich Bernhards Sekretärin hatte für Kaffee und belegte Brote gesorgt, und nachdem alle Formalitäten erledigt waren, ging man zum gemütlichen Teil über. Später begleitete der Verwaltungschef die junge Ärztin durch das Krankenhaus und zeigte ihr die einzelnen Stationen. Fast alle Ärzte und viele Angehörige der Pflegekräfte wohnten in der ›Nonnenhöhe‹, so auch Katja Berlinger, die am späten Vormittag endlich ihr Zimmer im dritten Stock der Klinik bezog. Zimmer? Ihr neues Zuhause erinnerte Katja eher an eine Suite in einem Luxushotel. Es war ein großer Raum, behaglich eingerichtet, der als Schlafzimmer vorgesehen war. Dann gab es einen Wohnbereich, der mit einer Küchenzeile ausgestattet war, sodass man sich selbst einen Kaffee, Tee oder eine kleine Mahlzeit kochen konnte.
Mehr von Toni Waidacher lesen
Der Bergpfarrer (ab 375)
Ähnlich wie Eine Zukunft für uns zwei
Titel in dieser Serie (100)
Der Bergpfarrer 107 – Heimatroman: Intrige aus Liebe Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Bergpfarrer 100 – Heimatroman: Geh' nicht am Glück vorbei Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Bergpfarrer 78 – Heimatroman: Stille Tränen – neues Glück? Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Bergpfarrer 102 – Heimatroman: Die Tochter seines ärgsten Feindes… Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Bergpfarrer 105 – Heimatroman: Sagt mir, wer mein Vater ist Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Bergpfarrer 103 – Heimatroman: Dich hat mir der Himmel geschenkt Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Bergpfarrer 79 – Heimatroman: Wo das Edelweiß blüht… Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Bergpfarrer 124 – Heimatroman: Ich bringe dir das Glück zurück Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenLisa im Glück: Der Bergpfarrer 150 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Bergpfarrer 104 – Heimatroman: Der unbeugsame Bergbauer Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Bergpfarrer 114 – Heimatroman: Er wollte ihr eine Heimat geben Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Bergpfarrer 113 – Heimatroman: Ein Mann mit vielen Gesichtern Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Bergpfarrer 110 – Heimatroman: Wenn aus Freundschaft Liebe wird Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Bergpfarrer 109 – Heimatroman: Liebe auf den zweiten Blick Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Bergpfarrer 106 – Heimatroman: Er brach ihr das Herz Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Bergpfarrer 108 – Heimatroman: Solang du nur zu mir hältst! Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Bergpfarrer 99 – Heimatroman: Von der Liebe vergessen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Bergpfarrer 118 – Heimatroman: Wer andere auf die Probe stellt Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Bergpfarrer 101 – Heimatroman: Nimm mich, wie ich bin Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Aussteiger – Senn aus Berufung?: Der Bergpfarrer 129 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Bergpfarrer 119 – Heimatroman: Braut für einen Tag Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Bergpfarrer 112 – Heimatroman: Was kümmern uns die Leut'? Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Bergpfarrer 111 – Heimatroman: Verschmähte Liebe Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Liebe ist kein Glücksspiel: Der Bergpfarrer 136 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenLissi, bleib bei uns!: Der Bergpfarrer 144 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Bergpfarrer 120 – Heimatroman: Er fühlt sich schuldig Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Bergpfarrer 115 – Heimatroman: Katharinas neues Glück Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Bergpfarrer 122 – Heimatroman: Florian, unser rettender Engel? Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWir halten zusammen!: Der Bergpfarrer 131 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenAus einem Traum erwacht: Der Bergpfarrer 127 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen
Ähnliche E-Books
Der neue Landdoktor 79 – Arztroman: Es war eine Fehldiagnose Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenNiemand kannte seinen Traum: Der Bergpfarrer 303 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenAlpendoktor Daniel Ingold #18: Verhängnisvolle Lügen: Cassiopeiapress Bergroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Bergpfarrer 381 – Heimatroman: Liebesglück und Liebesleid Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenIch will dir helfen!: Der Bergpfarrer 285 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenStunden der Glückseligkeit: Der Bergpfarrer 385 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenTod einer Kassenpatientin: Wenn die Medizin versagt Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenHöre nur auf dein Herz: Der Bergpfarrer 226 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMit der Liebe spielt man nicht: Der Bergpfarrer 179 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Bergpfarrer 424 – Heimatroman: Wirbel um Dr. Elena Winter Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Franzosenkrankheit: Ein Kleinstadtskandal Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenBegegnung im Unfallkrankenhaus: Dr. Norden Bestseller Classic 9 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEinmal alles vergessen!: Der Bergpfarrer 213 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Bergpfarrer 402 – Heimatroman: Jenny will nur noch vergessen... Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMainleid Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEin Wiedersehen nach vielen Jahren: Dr. Norden Bestseller 275 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEin wunderbarer Arzt: Die unglaubliche Geschichte eines Hochstaplers Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenLass mein Leben neu beginnen: Der Bergpfarrer 273 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Frau seines Lebens: Der Bergpfarrer 287 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWo viel Licht ist, ist auch Schatten ...: Der Bergpfarrer 438 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenVertrau auf meine Liebe: Der Arzt vom Tegernsee 53 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEin Flachlandkrimi II: Mariannes 2. Fall Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Magie des Silbermondes Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenHoffen und Sterben der Elfriede H.: Geschichten zum Verzweifeln Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenIrmas Vormund: Eine Beziehungsgeschichte Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenKüsse, süß wie Schokolade Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenLisas Schutzengel: Kinderärztin Dr. Martens 102 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMord im Spital: Kriminalroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEin Atelier in New York: Greenwich 917 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer lange Weg zum Glück: Der Bergpfarrer 368 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen
Zeitgenössische Romantik für Sie
Nachtclub-Sünden Kurzgeschichten: Milliardär Liebesromane Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenGefährliches Vorspiel: Black Light Roulette: Chicago Bratwa, #1 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDoktorluder Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie verbotene Babysitterin: Ein Milliardär - Liebesroman: Nachtclub-Sünden, #1 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEine filmreife Hochzeit (Hochzeitsfieber bei den Andersens #1) Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Der Duke, der mein Herz stahl Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEine Braut für den spanischen Playboy Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenFinnische Träume - Teil 1 | Roman: Eine verbotene Liebe ... Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenGeliehenes Glück Bewertung: 5 von 5 Sternen5/5Nanny für eine Nacht: Ein Milliardär – Liebesroman Bewertung: 5 von 5 Sternen5/5Wie erobert man einen Earl? Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenIhre Vergeltung: Milliardär Liebesromane: Ein Leuchtturm im Sturm, #2 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenLieben Sie mich, Marquess! Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Gefangene der Mafia: Mafia Ménage Trilogie, #1 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenKleines Biest | Kurzgeschichte: Der etwas andere Bar-Besuch Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Rules Of Pain Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenLiebesspiele auf Schloss Nymphenburg: Sexy Storys aus der Weltstadt mit Herz Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenHot Pursuit - 1 Bewertung: 5 von 5 Sternen5/5Gegluckte Investitionen: Milliardär Liebesromane Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSchmutzige kleine Jungfrau: Geheimnisse einer Unterwürfigen, #1 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEntehrt von einem Highlander Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenHot Shot: BDSM Romance Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenThe Billionaire's Agreement: Ein Weihnachtliche Liebesroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenRotten Love Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Hilfe: Könige der Linwood-Akademie, #1 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenAuf Seinen Knien: Ein Liebesroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenToskanische Liebesmelodie Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEin erster Kuss im Winter: Eine Milliardär Liebesroman: Der Mistelzweig-Vorfall, #1 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenUrlaubsromanzen Kurzgeschichten: Jahreszeit des Verlangens Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen
Rezensionen für Eine Zukunft für uns zwei
0 Bewertungen0 Rezensionen
Buchvorschau
Eine Zukunft für uns zwei - Toni Waidacher
Der Bergpfarrer
– 289 –
Eine Zukunft für uns zwei
... oder hat Florian ihr zu viel versprochen?
Toni Waidacher
»Herzlich willkommen, Frau Kollegin, und auf eine gute Zusammenarbeit!«
Professor Ulrich Bernhard, Leiter der renommierten Klinik ›Nonnenhöhe‹, in den Wachnertaler Alpen, begrüßte Katja Berlinger mit einem herzlichen Lächeln.
»Vielen Dank«, nickte die Ärztin. »Ich freue mich sehr, mit Ihnen zusammenarbeiten zu dürfen.«
Noch berühmter, als das Krankenhaus, war der ärztliche Direktor der ›Nonnenhöhe‹. Professor Bernhard galt als Koryphäe auf dem Gebiet der internistischen Medizin. Er hatte Patienten in aller Welt behandelt, und Generationen von Studenten als Doktorvater begleitet. Nicht wenige verglichen ihn mit dem legendären Professor Sauerbruch. Für Katja Berlinger war es wie eine Offenbarung gewesen, als sie die Nachricht erhielt, in diesem Haus arbeiten zu können.
Die Begrüßung der Ärztin fand im Direktionszimmer statt. Zugegen waren auch der leitende Oberarzt Dr. Richard Hauser sowie der Verwaltungschef Hans Jürgen Weiler, der eben erst dazugestoßen war. Ulrich Bernhards Sekretärin hatte für Kaffee und belegte Brote gesorgt, und nachdem alle Formalitäten erledigt waren, ging man zum gemütlichen Teil über.
Später begleitete der Verwaltungschef die junge Ärztin durch das Krankenhaus und zeigte ihr die einzelnen Stationen. Fast alle Ärzte und viele Angehörige der Pflegekräfte wohnten in der ›Nonnenhöhe‹, so auch Katja Berlinger, die am späten Vormittag endlich ihr Zimmer im dritten Stock der Klinik bezog.
Zimmer?
Ihr neues Zuhause erinnerte Katja eher an eine Suite in einem Luxushotel. Es war ein großer Raum, behaglich eingerichtet, der als Schlafzimmer vorgesehen war. Dann gab es einen Wohnbereich, der mit einer Küchenzeile ausgestattet war, sodass man sich selbst einen Kaffee, Tee oder eine kleine Mahlzeit kochen konnte. Ein kleiner Kühlschrank war ebenso vorhanden, wie Geschirr, Wasserkocher und Kaffeemaschine. Es war also nicht notwendig, jedes Mal in die Kantine hinunterzufahren, obwohl auch diese ganz anders war, als man sich die Räume für Gemeinschaftsverpflegung gemeinhin vorstellt. In der ›Nonnenhöhe‹ hatte man den Eindruck, ein Restaurant zu betreten, wenn man in die Kantine kam.
Katja hatte lediglich zwei große Reisetaschen dabei, die restlichen persönlichen Sachen kamen in den nächsten Tagen mit einem Paketdienst. Da sie bisher immer nur möbliert gewohnt hatte, gab es, abgesehen von einem Biedermeierschränkchen, keine anderen Möbel, die sie hätte unterbringen müssen. Das Schränkchen stand nun in München, im Haus ihrer Eltern.
Nachdem alles ausgepackt und verstaut war, öffnete Katja die Tür und trat hinaus auf den Balkon, der zu ihrem Zimmer gehörte. Tief atmete sie die frische, würzige Bergluft ein. Auf der Herfahrt hatte sie sich gefragt, wie jemand nur auf die Idee kommen konnte, so einen riesigen Klotz wie das Klinikgebäude mitten in die Berge zu setzen. Inzwischen hatte sie erfahren, dass die ›Nonnenhöhe‹ ursprünglich als Schönheitsklinik konzipiert gewesen war, errichtet von einer ebenso reichen, wie skrupellosen Unternehmerin, die es darauf angelegt hatte, den örtlichen Pfarrer zu verärgern. Allerdings hatte die Dame bei ihrem Feldzug gegen den Geistlichen nicht nur mit unfairen Mitteln wie Bestechung und Drohungen gekämpft, sie hatte ihren Kampf auch verloren und musste vor der Polizei ins Ausland flüchten. Das hatte zur Folge, dass der Klinikbetrieb eingestellt wurde, und Hunderte von Mitarbeitern von heute auf morgen auf der Straße standen.
Der Initiative des Pfarrers war es zu verdanken, dass Professor Bernhard, mit dem der Geistliche befreundet war, zusammen mit einem Konsortium renommierter Ärzte, das Haus übernahm und in eine allgemeine Klinik umwandelte, die eng mit den Krankenhäusern in Garmisch Partenkirchen und der Kreisstadt zusammenarbeitete. Zudem galt die ›Nonnenhöhe‹ in Fachkreisen als erste Adresse für ›Ärzte im Praktikum‹, die hier die besten Erfahrungen sammeln konnten.
Katja Berlinger holte ihr Handy aus dem Zimmer und setzte sich auf den Balkon; ein Tisch und zwei bequeme Korbstühle gehörten zur Ausstattung. Sie musste ihre Eltern anrufen und ihnen sagen, dass sie gut angekommen sei. Indes lief daheim nur der Anrufbeantworter, und so sprach die Ärztin ein paar Worte darauf und lehnte sich zufrieden zurück, das Gesicht der Sonne zugewendet.
Irgendwann schreckte Katja hoch und stellte erstaunt fest, dass sie richtig eingeschlafen war. Sie rieb sich die Augen und reckte die Arme.
Zu viele Dienste und zu wenig Schlaf, das war ihr Leben in den vergangenen Monaten gewesen. Aber das war nicht der Grund, warum sie in der Münchner Klinik gekündigt hatte. Ihr dortiger Chef hätte sie gerne behalten, schließlich war Katja Berlinger eine engagierte Ärztin, beliebt bei Patienten und Kollegen.
Vor allem bei einem von ihnen …
Dr. Fleischer, ebenfalls Internist und Chef der Station, hatte Katja einige Male ausgeführt. Sie fand ihn sympathisch, und irgendwie half seine Gesellschaft ihr, über ein anderes Problem hinwegzukommen – die Trennung von dem Mann, den sie wirklich von ganzem Herzen geliebt hatte und immer noch liebte. Und diese Liebe war das große Hindernis, das zwischen ihr und Michael Fleischer stand. Mehr als Freundschaft konnte Katja für ihn nicht empfinden, und als sie es ihm klipp und klar sagte, brach der Arzt regelrecht zusammen. Offenbar hatte er sich schon so in seine Liebe zu ihr hineingesteigert, dass er es nicht vertragen konnte, eine Abfuhr erhalten zu haben. Er ließ nicht locker und verfolgte sie regelrecht mit seinem Liebeswahn. Nachdem sie es noch einige Zeit ausgehalten hatte, konnte Katja es nicht mehr ertragen und beschloss, München zu verlassen. Sie hatte es erst im Guten versucht, hatte Michael dann mit gerichtlichen Schritten gedroht, doch die nächtlichen Anrufe, die unerwünschten Blumenlieferungen blieben nicht aus. Selbst als Michael Fleischer in der Klinik gekündigt wurde, und er sich anderswo eine neue Stellung suchte, gab er nicht auf. Katja sah als einzigen Ausweg einen Neuanfang fern der bayerischen Landeshauptstadt.
Jetzt hoffte sie, dass er ihr gelingen möge.
*
»Grüß Gott, Dr. Haller, und herzlich willkommen in St. Johann.«
Der junge Arzt lächelte.
»Den Doktor, den lassen S’ mal fort, Frau Stubler«, sagte er. »Florian genügt.«
Die Pensionswirtin lächelte ebenfalls.
»Dann bin ich die Ria für Sie.«
»Einverstanden.«
Florian nahm seine Reisetasche auf und folgte der Wirtin, die den Zimmerschlüssel vom Brett genommen hatte und voranging.
»So, da wären wir.«
Ria hatte aufgeschlossen und ließ dem Gast den Vortritt. Der Arzt betrat das Zimmer und nickte zufrieden.
»Sehr schön. Hier werd’ ich mich bestimmt wohlfühlen.«
»Das freut mich. Frühstück gibt’s ab sieben Uhr, bis um elf, außer Sie wollen eine Bergtour machen, dann müssten S’ mir am Abend vorher Bescheid sagen, damit ich Ihnen was herrichten kann. Der Zimmerschlüssel passt auch für die Haustür, wenn’s abends mal spät werden sollt’.«
»Prima, dann richte ich mich erst mal ein.«
Ria verabschiedete sich und ging wieder hinunter. Florian packte die Reisetasche aus und ging dann auf den Balkon hinaus.
Eine Bergtour?
Warum nicht, es war eine Ewigkeit her, dass er aufgestiegen war, und unter den Sachen, die er mit in den Urlaub genommen hatte, waren auch Wanderstiefel und wetterfeste Kleidung.
Aber jetzt wollte er sich erst einmal in aller Ruhe umschauen und mit dem Urlaubsort vertraut machen.
Florian erinnerte sich, ein Schild gesehen zu haben, das auf einen Biergarten hinwies. Auf dem Tischchen, das am Fenster stand, lagen einige Prospekte, Hinweise auf die Sehenswürdigkeiten von St. Johann und der näheren Umgebung. In einem davon entdeckte der Arzt eine Anzeige des hiesigen Hotels, das darin eben diesen Biergarten anpries.
Er schaute auf die Uhr. Für Bier