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Eine Rose für einen Schwerenöter: Ein Walzer für einen Schwerenöter, #6
Eine Rose für einen Schwerenöter: Ein Walzer für einen Schwerenöter, #6
Eine Rose für einen Schwerenöter: Ein Walzer für einen Schwerenöter, #6
eBook213 Seiten2 Stunden

Eine Rose für einen Schwerenöter: Ein Walzer für einen Schwerenöter, #6

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Über dieses E-Book

Was soll ein zukünftiger Herzog tun, wenn die unpassendste Frau sein Herz erobert?


 

Eden hatte stets den leisesten Hauch von Skandal in ihrem Leben unterbunden.

Mit den Marquis von Sterling zusammenzustoßen und dabei die Eier auf seine Stiefel fallen zu lassen, war nicht die dümmste Sache, die Eden Haverden jemals gemacht hatte. Unklugerweise einzuwilligen, den charmanten Schwerenöter nach Hause zu fahren, da sein Pferd lahmte, war sicherlich auch nicht die dümmste Sache. Aber widerstrebend Chesters Einladung anzunehmen, die Nacht auf seinem Familienanwesen zu verbringen, nachdem sie fast ertrunken wäre? Ja, das war sicherlich eine unüberlegte Entscheidung gewesen, die den gesellschaftlichen Ruin versprach. Also, warum hatte sie nicht auf ihren gesunden Menschenverstand gehört?

Die Sünden der DeCourcys hatten Chester sein ganzes Leben lang verfolgt.

Entschlossen, eine neue Ära im angeschlagenen Herzogtum einzuläuten, sind alle Handlungen und Entscheidungen Manchesters geleitet von Sorgfalt und Disziplin. Ein vernünftiger, zielstrebiger Mann sollte sich nicht von der vollkommen unpassenden Eden Haverden ablenken lassen. Nicht nur, dass sie der uneheliche Sprössling vom Erzfeind seines Vater ist, sie ist auch noch die Schwester des Mannes, der seinen Bruder getötet hat. Warum also kann er der starken Verbindung zwischen ihnen nicht widerstehen?

Kann Chester Eden davon überzeugen, die Fehde zwischen ihren Familien außer acht zu lassen und ihm ihr Herz anzuvertrauen?

SpracheDeutsch
HerausgeberBadPress
Erscheinungsdatum14. Juni 2020
ISBN9781071551370
Eine Rose für einen Schwerenöter: Ein Walzer für einen Schwerenöter, #6

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    Buchvorschau

    Eine Rose für einen Schwerenöter - Collette Cameron®

    EINE ROSE FÜR EINEN SCHWERENÖTER

    Ein Walzer mit einem Schwerenöter

    Von

    COLLETTE CAMERON

    Sweet-to-Spicy Timeless Romance®

    übersetzt von Stefanie Holzhausen

    Mistress? Mätresse

    Seine Stimme wurde tief und samtig.

    Gänzlich hypnotisierend. Herrlich verrucht.

    „Ein interessanter Gedanke."

    Widmung

    Für alle Mr. Wiggles und ihre Besitzer auf der ganze Welt.

    Mögen Sie die bedingungslose Liebe erfahren, die nur ein Hund geben kann.

    (Okay, Katzen können es auch!)

    Danksagungen

    Ein großes Dankeschön an meine VIP Reader Group, Collette’s Chèris, die mir geholfen hat, Chesters weitere Vornamen zu finden, und an Amy Ikari für ihren Vorschlag, dass Edens Eichhörnchen den Namen Acorn haben könnte. Das Rothörnchen meiner Schwester, Orbit, hat mich zu der Idee mit dem Eichhörnchen inspiriert. Dank an Teresa Spreckelmeyer, die das großartige Cover von EINE ROSE FÜR EINEN SCHWERENÖTER gestaltet hat, an Period Images für die Models, die für diesen besonderen Fotoauftrag Modell gestanden haben, an Kathryn Lynn Davis und Emilee Bowers für ihr grandioses Lektorat, und, wie immer, an meine Assistentinnen Cindy Jackson und Dee Foster.

    Kapitel Eins

    Newbury, Berkshire England

    27.Mai 1820

    Bummelei und Trödelei würden gar nichts ändern.

    Manchester, der Marquis von Sterling, kippte den letzten Schluck seines recht anständigen Whiskeys herunter. Mit einem resignierten Seufzer stellte er sein leeres Glas auf den abgenutzten Tresen des Fox and Falcon. Eine ganze Flasche hätte nicht dabei geholfen, seine Anspannung zu mildern. Nichts konnte auch gegen die dunklen Gedanken getan werden, die in seinem Kopf umherschwirrten.

    Einige schwache Strahlen der Nachmittagssonne, die es schafften, den Wolken zu entkommen, fielen durch die Spitzenvorhänge herein, welche die makellosen Fensterscheiben einrahmten. Ein kleines, trockenes Lächeln stahl sich auf seine Lippen. Wie er bis jetzt erkennen konnte, seitdem er Magnus vor zwei Stunden nach Newbury gelenkt hatte, hatte sich der Pub - zusammen mit der malerischen Gemeinde - in seiner zehnjährigen Abwesenheit wenig verändert, bis auf die neue Schicht an heller, kobaltblauer Farbe.

    War es wirklich schon ein Jahrzehnt her, dass er durch Newburys Straßen spaziert war, jeden Sonntagmorgen die jahrhundertealte, zweigeschossige Kirche aus Stein besucht, heimlich seinen ersten und letzten Stumpen hinter den Stallungen geraucht, ein Schlückchen in dem gleichen Etablissement mit seinen Freunden geteilt oder die freundlichen Grüße der Dorfbewohner erwidert hatte?

    Ein Drittel seines Lebens.

    Nun, da es mit der Gesundheit des alten Herzogs bergab ging, war er gerufen worden — es war ihm befohlen worden — nach Hause zu kommen.

    Nein. Nicht nach Hause.

    Perygrim Park war von dem Tag an nicht mehr sein Zuhause gewesen, als sein Erzeuger Chester für Byrons Tod verantwortlich gemacht hatte, während er jeden erdenklichen, teuflischen Fluch auf die Andrews von Gablecrest Hall ausstieß.

    Die bösartigen Worte seines Vaters, die er hysterisch geschrien hatte, als er seinen Lieblingssohn in seinen Armen hielt, hallten noch immer in Chesters Kopf wider — verletzten immer noch sein Herz, nach all diesen Jahren.

    Er warf einen sehnsüchtigen Blick auf die Whiskeyflasche.

    Sollte er es wagen?

    Auch nur, um den stillen Monolog zum Schweigen zu bringen, der ihn immer quälte?

    Russel Stewart, der Besitzer des Pubs, wies mit seinem hängenden Kinn in Richtung der tiefgrünen, halb vollen Flasche, während er ein Glas abtrocknete.

    „Möchtet Ihr ein weiteres Glas, mein Herr? Oder vielleicht etwas vom Shepherd’s Pie meiner Frau?"

    Wenn er doch nur könnte. Das abnehmende Licht zeugte von dem langsamen Untergehen der Sonne und er hatte versprochen, rechtzeitig zum Abendessen auf Perygrim zu sein.

    Um seinen dreißigsten Geburtstag zu feiern.

    Es gab viele Arten, wie er diesen Tag gerne begangen hätte, keine davon beinhaltete es, von einem gehässigen Grantler finster angestarrt und verspottet zu werden. Einem streitsüchtigen Fiesling, dessen seltene Briefe vor Kritik, Verachtung, Beschwerden getropft hatten, wegen Chesters Versagen, zu heiraten und einen Erben hervorzubringen, sowie teuflischer Schadenfreude, als Walter Andrews vor einigen Jahren in dem See zwischen den Ländereien von Perygrim Park und Gablecrest Hall ertrunken war.

    Verflucht sei Chesters Pflichtgefühl. Seine endlose Schuld.

    Eine Pocke auf dem winzigen sanften Gefühl, das er noch für seinen Vater hegte, das hinter den Säulen verborgen war, die er um sein zerschmettertes Herz errichtet hatte.

    Er nahm einen bekräftigenden Atemzug und atmete dann lang und kontrolliert aus.

    Der alte Mann lag im Sterben. Trotz des Hasses seines Erzeugers konnte Chester nicht so grausam sein und seinem schwerkranken Vater eine letzte Bitte abschlagen. Ehrlicherweise gesagt ging es bei diesem Besuch mehr darum, die Geister zur Ruhe zu bringen, die Chester einst verfolgt hatten, als sich mit dem Herzog auszusöhnen.

    Er nahm einen weiteren, bekräftigenden Atemzug und schloss für einen Augenblick seine Augen, als sein Magen ein unzufriedenes Grummeln von sich gab.

    „Ihr wart immer ein großer Freund von Janes Roastbeef mit Kartoffeln, Sir. Seid ihr euch sicher, dass ihr nicht doch einen Teller wollt?"

    Stewart wischte über den bereits sauberen Tresen. Seine Andeutung war deutlich zu erkennen, als er eine seiner buschigen Augenbrauen hochzog.

    Whiskey auf leeren Magen tat niemals gut. Besonders da Chester normalerweise nichts Stärkeres als Wein trank.

    Ganz anders als der sechste Herzog von DeCourcy.

    Fleiß und Disziplin.

    Dieses Mantra, Chesters Lebensmotto, unterschied ihn von seinem verbitterten Erzeuger.

    „Nein, danke, obwohl ich mich sehr gut an Mrs. Stewarts Pie erinnere. Chester schüttelte seinen Kopf, als er in seiner Tasche nach einigen Münzen suchte. „Ein anderes Mal, darauf gebe ich euch mein Wort. Ich freue mich darauf.

    Nachdem er das Geld auf das glatte Walnussholz gelegt hatte - gegen den Drang ankämpfend, die Münzen auf den Tresen zu knallen und etwas von seiner angestauten Frustration rauszulassen - nahm er seine Bibermütze.

    Er wäre schon eher auf Perygrim angekommen, wenn Magnus sich nicht vor etwa einer Viertelmeile einen Stein eingetreten hätte und sich jemand darum kümmern musste. Das Unglück des Pferdes bescherte ihm eine dringend gebrauchte Ruhepause, bevor er dem Drachen gegenüber treten musste, der ihn gezeugt hatte.

    Seine Zunge in Zaum zu halten, könnte sich als Chesters größte Herausforderung herausstellen.

    Fleiß und Disziplin, Mann. Du bist nicht aus derselben missgestalteten Form gemacht.

    Er schaffte es kaum, ein abfälliges Schnauben unterdrücken.

    Aber ich bin das Produkt seiner Lenden.

    Stewart nahm die Münzen, lächelte breit und entblösste dabei hasenähnliche Vorderzähne, an die sich Chester gut erinnerte.

    „Ich weiß, dass ich auch für andere spreche, wenn ich sage, dass wir glücklich sind, dass ihr zurückgekommen seid, mein Herr. Ich werde in Zukunft auch den Bordeaux auf Lager haben, den ihr so gerne mögt, und ich wette, meine Misses wird immer einen frischen Vorrat an Sally Lund Gebäck haben."

    „Danke. Noch mehr Gründe, um schnell wiederzukommen."

    Chester ließ wieder seinen Blick durch den gemütlichen Schankraum schweifen. Wie viele Male hatten Byron und er ein dunkles Bier genossen, während sie einander geneckt hatten, wie das Brüder zu tun pflegten?

    Er neigte seinen Kopf, während ein Ellenbogen auf dem Tresen ruhte.

    „Ich habe das vermisst, Stewart. Habe Newsbury und die Einwohner vermisst."

    Das hatte er wirklich.

    Er zog bei Weitem das gemächliche Tempo auf dem Land der wuselnden Geschäftigkeit der Stadt vor. Dies war auch der Grund, warum er fast jede Feierlichkeit auf dem Land besucht hatte, zu der er in den letzten Jahren eingeladen worden war.

    „Ich hoffe, ihr beehrt uns nun öfter mit eurer Anwesenheit, mein Herr. Stewart fasste sich mit den Fingern an seine Augenbraue und neigte seine kräftige Form in Richtung Küche. „Ich lasse euer Pferd bringen.

    Chester nickte noch einmal und zog seinen schwarzen Lederhandschuh an, als er Richtung Ausgang ging, während er die neugierigen, leicht argwöhnisch blickenden Stammkunden mit einem Lächeln oder einem Nicken bedachte, die seinen Fortgang beobachteten. Sie würden ihn als sehr viel nahbarer, freundlicher und gerechter erleben als den jetzigen Herzog. Dafür würde er sorgen.

    Kein Flüstern mehr über DeCourcy, den dämonischen Herzog. Ein teuflischer und hinterhältiger Herzog.

    Vielleicht würde er sich um einen neuen Spitznamen bemühen, irgendetwas, was schmeichelhafter für das Herzogtum war.

    Der tanzende Herzog?

    Nein, zu frivol.

    Vielleicht der verwegene Herzog?

    Pompös und voller Selbstüberschätzung.

    Der ehrenwerte Herzog?

    Eine Erinnerung tauchte vor seinem inneren Auge auf - wie er nackt im See schwamm, etwas, was er wieder im Sinn hatte, nun, da er wieder nach Hause zurückgekehrt war. Daran war nichts ehrenwert.

    Er streckte seine Hand nach dem Griff aus, als die Tür aufging und ihm fast ins Gesicht schlug. Das stabile Holz stoppte abrupt, als es gegen seinen Stiefel stieß. Seine verletzten Zehen zogen sich protestierend zusammen, trotz ihres Schutzes aus Leder.

    Mit voll beladenen Armen raste ein kleiner, in Braun gekleideter Wirbelwind in ihn hinein, stieß mit ihrer Stirn gegen seine Brust und, nachdem sie einen erschrockenen Schrei von sich stieß, ließ sie einen ihrer Körbe fallen.

    Eier und Grünzeug verteilten sich überall, auch auf seinen Füßen, und er griff instinktiv nach ihrem Ellenbogen, um sie davor zu bewahren, auch polternd auf dem Boden zu landen.

    Ein Hauch von Rosen und Lilien sowie einem anderen Duft stieg nach oben. Er blähte seine Nasenflügel, atmete ein und versuchte, den anderen Duft herauszufinden. Vielleicht eine Spur von Orangenblüten oder Limone? Frisch und leicht. Ganz und gar unvergesslich.

    „Ich bitte um Verzeihung."

    Außer Atem, ihr Scheitel war nicht ganz auf der Höhe seiner Schultern, rückte sie ein Stück weg und schaute nach oben.

    Ihre Kapuze fiel herunter und enthüllte ungebändigtes Haar, das an Walnuss und Pekannuss erinnerte. Nicht wirklich braun, aber auch nicht blond, obwohl goldene Strähnen hier und da zu sehen waren.

    Ihre hellen, eisblauen Augen – so blau wie Hyazinthen – weiteten sich vor Überraschung, aber nicht vor Scham. Ein kräftigeres Blaugrün rahmte ihre Iris ein, aus der, wenn er sich nicht täuschte, kaum zurückgehaltene Freude und unverhohlene Belustigung sprühte.

    Die an ihn gerichtet war.

    Gegen ein unerklärliches Zögern ankämpfend, entfernte er sich etwas von ihr. Allerdings nicht, bevor er gedanklich die Zartheit der Arme bemerkte, die seine Finger umfasst hatten oder die feinen Züge ihres erröteten Gesichts. Oder ihren gebogenen Mund, rosarot von der Mailuft, die frischer als gewöhnlich war.

    Seit wann nahm er Notiz von der Haarfarbe einer Frau?

    Oder, wenn wir schon dabei waren, von Lippen, die vom Wind gerötet waren?

    Das musste am Whiskey liegen – der hatte ihn benebelt gemacht. Das war der Grund, warum er selten mehr als ein Gläschen trank.

    Verstimmt über seine intensive, ungebetene und verwirrende Reaktion spannte er seine Lippen an, während er ihr einen vorwurfsvollen Blick zuwarf.

    „Vielleicht solltet ihr aufpassen, wo ihr hintretet und vorsichtiger sein, wenn ihr Türen öffnet."

    „Ja, das sollte ich, Sir."

    Nicht im Mindesten beschämt schenkte sie ihm ein einnehmendes Lächeln, und ein merkwürdiges Gefühl flackerte in seiner Brust auf.

    Der verdammte Whiskey.

    Wie konnte so etwas Einfaches wie die Krümmung ihrer samtweichen Lippen ihre zuvor noch unscheinbaren Züge in eine atemberaubende Schönheit verwandeln?

    Und besser gesagt, warum fiel ihm das überhaupt auf?

    Weil ein Mann sich in dieses strahlende Lächeln verlieben könnte.

    Er schüttelte seinen Kopf.

    Bei Gott, so viel hatte er auch nicht getrunken, um diese Art von abstrusen Gedanken zu haben.

    Nicht er, der Meister darin war, seine Instinkte und dunklen Neigungen zu kontrollieren.

    „Russell, könnte ich ein Tuch oder zwei haben," rief der kleine Wirbelwind dem Wirt zu, als sie sich hinhockte, und reumütig ihren wunderschönen Mund verzog, der an eine Rosenknospe erinnerte, als sie die Unordnung sah, die sie verursacht hatte. Nachdem sie den anderen Korb auf den Boden gestellt hatte, sammelte sie die Kräuter auf, die noch zu retten waren.

    Der Geruch von zerdrücktem Oregano, Rosmarin, Salbei und anderen aromatischen Pflanzen, die Chester nicht identifizieren konnte, stieg nach oben.

    Wer war sie?

    Offensichtlich jemand, der hier hergezogen war, nachdem Vater ihn enterbt hatte. Obwohl ihr einfacher Umhang und die abgewetzten Halbstiefel, die unter ihrem praktischen, wollenen, rostbraunen Kleid hervorschauten, nicht der letzte Schrei waren, waren es auch nicht die groben Kleider eines einfachen Bürgers.

    Eine junge, alleinstehende Witwe vielleicht?

    Durch seine halbgeschlossenen Lider hindurch, musterte er sie und es gefiel ihm sehr, was er sah.

    Sie war nicht attraktiv im klassischen Sinn, dennoch umgab sie ein nicht identifizierbarer Zauber. Zog ihn an. Rief unzüchtige Gedanken und Gelüste in ihm hervor, die in ihm tobten.

    Sehr beunruhigend waren diese unbedachten Träumereien. Sie zeugten von einer Rücksichtslosigkeit, ein geerbter Charakterzug, den er immer  - immer bis jetzt - sorgfältig unter Kontrolle gehalten hatte, damit er nicht das gleiche obszöne Verhalten oder die gleichen Neigungen wie der Herzog an den Tag legen würde.

    Chester strich mit seiner Hand über seinen Mund und seinen Kiefer und seine Augen verengten sich zu Schlitzen.

    Er hatte niemals zuvor einen Gedanken daran verschwendet, sich eine Geliebte zu nehmen, besonders nicht, wenn er die Frau gerade erst getroffen hatte. Aber er brauchte etwas - jemand - der ihn davon abhalten würde, in den nächsten Wochen und Monaten den Verstand zu verlieren.

    Sie könnte sich vielleicht als die verführerische Ablenkung erweisen, die er brauchte.

    Stewart steckte seinen überdimensionalen Kopf durch die Tür, die in Richtung Küche führte. „Weib, Miss Eden ist ein kleines Missgeschick passiert. Sie braucht Hilfe, es sauber zu machen."

    Miss Eden?

    Also keine Witwe. Wie ärgerlich. Chester ließ sich nicht mit Jungfrauen ein, egal, wie bezaubernd ihr Lächeln oder unschuldig verführerisch ihre Augen auch sein mochten.

    Unberechtigte Enttäuschung machte sich in ihm breit.

    „Was ist das? Mrs. Stewart rauschte aus der Küche, nasse Lappen tragend. Ihre Wangen waren wegen des heißen Ofens rot wie reife Äpfel. Als sie die schleimige Angelegenheit erblickte, machte sie ihrem Unmut Luft. „Miss Eden, ich hatte schon fast nicht mehr damit gerechnet, dass ihr heute noch kommen würdet.

    Ein Schatten legte sich über Miss Edens vor Freude übersprudelnde Miene, als sie die Tücher entgegennahm. Aber nur für einen Moment und schon hatte

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