Ein Himmel voller Großflaschen empfängt die Gäste des berühmten Hotels »Arlberg Hospiz« in St. Christoph in Tirol: Dutzende dieser Schätze aus Glas und vergorenem Rebensaft sind im Keller des legendären Adi Werner an die Decke montiert. Und deren Inhalt wiederum versetzt die Gäste in den Himmel: Denn Flaschen, die das Mehrfache einer normalen 0,75-Liter-Bouteille enthalten, sind von der Aura des Exklusiven umgeben. Eine Großflasche ist immer schon per se eine Rarität. Und das Volumen der Flaschen sorgt dafür, dass die Weine langsamer reifen und komplexer schmecken – das ist der Grund dafür, dass man den Aufwand mit den Riesenflaschen überhaupt betreibt.
Und doch umgibt die Magnumflaschen, Doppelmagnums, Impérial und noch größeren Formate auch manches Rätsel. Wo genau liegt der historische Ursprung dieser Flaschengrößen? Und warum tragen diese Formate alle biblische Namen? Kann man berechnen, um wie viel länger der Wein in einer Großflasche benötigt, bis er trinkreif ist? Und stimmt es, dass fürs Abfüllen der Großflaschen die besten Fässer verwendet werden? Falstaff ist all diesen Fragen auf den Grund gegangen, und hat einige überraschende Erkenntnisse zutage gefördert.
EINE GESCHICHTE MIT VIELEN WENDUNGEN
Vieles spricht dafür, dass die ersten Großflaschen im Frankreich des Ancien Régime in