Das Findelkind: Der neue Dr. Laurin 7 – Arztroman
Von Viola Maybach
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Über dieses E-Book
Die Familiengeschichte des Klinikchefs Dr. Leon Laurin tritt in eine neue Phase, die in die heutige moderne Lebenswelt passt.
Da die vier Kinder der Familie Laurin langsam heranwachsen, möchte Dr. Laurins Frau, Dr. Antonia Laurin, endlich wieder als Kinderärztin arbeiten. Somit wird Antonia in der Privatklinik ihres Mannes eine Praxis als Kinderärztin aufmachen.
Damit ist der Boden bereitet für eine große, faszinierende Arztserie, die das Spektrum um den charismatischen Dr. Laurin entscheidend erweitert.
Kristin Cornelius entschied sich innerhalb von Sekunden. Sie wusste es einfach: Diese blonde Frau mit den freundlichen blauen Augen und ihr Mann mit dem netten Lächeln waren die Richtigen. Sie war ja schon länger auf der Suche, aber bisher war der Funke nicht ein einziges Mal übergesprungen. Schon mehrmals war sie nahe dran gewesen, aber etwas hatte dann doch immer gefehlt. Nicht so dieses Mal. Sie war ihrer Sache sicher. So sicher, wie ein Mensch nur sein konnte. Sie folgte dem verliebten Paar unauffällig. Darin hatte sie es in den vergangenen Wochen zur Meisterschaft gebracht. Sie wusste, wie man Leute so verfolgte, dass sie es nicht bemerkten. Sie konnte natürlich Pech haben: Wenn die beiden Touristen waren und in einem Hotel verschwanden, würde das ganze Unternehmen eine sehr aufwändige Sache werden. Aber sie vertraute auf ihr Glück. Bisher war es nicht gerade auf ihrer Seite gewesen, aber irgendwann war sie schließlich auch mal an der Reihe mit dem Glückhaben. Die beiden blieben immer wieder stehen, um sich zu küssen, bevor sie eng umschlungen weitergingen. So hätte es bei ihr und Wolle auch sein sollen. Wolle hieß eigentlich Wolfgang, weil sein Vater ein großer Fan von Mozart war. Wolle hingegen konnte mit Mozart nichts anfangen, und er hasste seinen Namen, weil er ihn altmodisch fand. Kristin fand ihn eigentlich, schön, aber in dem Punkt ließ Wolle nicht mit sich reden. Er würde froh sein, wenn sie ihm sagte, dass sie die Richtigen gefunden hatte. Es war eher ihr Plan gewesen, er hatte ihn am Anfang nicht gut gefunden.
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Buchvorschau
Das Findelkind - Viola Maybach
Leseprobe:
Vom Himmel das Blau
LeseprobeIst es nicht erstaunlich, verehrte Leserin, geehrter Leser, wie schnell aus völlig unbekannten Menschen gute Bekannte, vielleicht sogar Freunde werden können? Bis vor kurzem kannten Sie Egidius noch nicht, seine Frau Corinna, und Daniel, den Schriftsteller. Haben Sie einen Sohn wie Lukas daheim? Ein lieber Junge, aber mit 15 mitten in der Pubertät! Dagmars Probleme scheinen gelöst. Endlich kennt sie ihre Eltern, und mit Anton scheint sie ihre große Liebe gefunden zu haben – im Gegensatz zu Frau Fürstenrieder! Den kleinen Hannes kann ich gut verstehen, aber auch Lily. Natürlich macht sie sich Sorgen um den Jungen, der ja unter einer psychischen Erkrankung leidet. Philipp und Chris gehen entspannter mit ihm um, vermutlich fühlt er sich bei den beiden wohler als bei seiner Mutter. Ich habe gerade eben das Ende des fünften Bandes noch einmal gelesen. Drei Informationen schulde ich Ihnen noch. Sie erinnern sich doch sicher an das Wichtelgeschenk für Ludwig, den jungen Assistenzarzt. Die Lotto-Ziehung fand am Samstag, den 22. 12. statt. Dann die Frage, wo und mit wem Lukas Silvester feierte. Und drittens: Wie verlief eigentlich der Besuch bei Professor Tauber? Egidius Sonntag mit seinem untrüglichen Gefühl für das richtige »timing«, wie man sagt, hatte ja exakt zu dem Zeitpunkt angerufen, an dem der Chefarzt der Pädiatrie, alles für sinnlos haltend, beschlossen hatte, seinem Leben ein Ende zu setzen ... »Könnt ihr mich nicht in Ruhe lassen?
Der neue Dr. Laurin
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Das Findelkind
Der kleine Moritz lässt Isabellas Herz höher schlagen
Viola Maybach
Kristin Cornelius entschied sich innerhalb von Sekunden. Sie wusste es einfach: Diese blonde Frau mit den freundlichen blauen Augen und ihr Mann mit dem netten Lächeln waren die Richtigen. Sie war ja schon länger auf der Suche, aber bisher war der Funke nicht ein einziges Mal übergesprungen. Schon mehrmals war sie nahe dran gewesen, aber etwas hatte dann doch immer gefehlt. Nicht so dieses Mal. Sie war ihrer Sache sicher. So sicher, wie ein Mensch nur sein konnte. Nun mussten nur die Umstände noch passen …
Sie folgte dem verliebten Paar unauffällig. Darin hatte sie es in den vergangenen Wochen zur Meisterschaft gebracht. Sie wusste, wie man Leute so verfolgte, dass sie es nicht bemerkten. Sie konnte natürlich Pech haben: Wenn die beiden Touristen waren und in einem Hotel verschwanden, würde das ganze Unternehmen eine sehr aufwändige Sache werden. Aber sie vertraute auf ihr Glück. Bisher war es nicht gerade auf ihrer Seite gewesen, aber irgendwann war sie schließlich auch mal an der Reihe mit dem Glückhaben.
Die beiden blieben immer wieder stehen, um sich zu küssen, bevor sie eng umschlungen weitergingen. So hätte es bei ihr und Wolle auch sein sollen. Wolle hieß eigentlich Wolfgang, weil sein Vater ein großer Fan von Mozart war. Wolle hingegen konnte mit Mozart nichts anfangen, und er hasste seinen Namen, weil er ihn altmodisch fand. Kristin fand ihn eigentlich, schön, aber in dem Punkt ließ Wolle nicht mit sich reden.
Er würde froh sein, wenn sie ihm sagte, dass sie die Richtigen gefunden hatte. Es war eher ihr Plan gewesen, er hatte ihn am Anfang nicht gut gefunden. Aber sie hatte ihn schließlich überzeugen können, dass es anders nicht ging. Letzten Endes, schätzte sie, war er erleichtert gewesen. Denn ohne ihren Plan – wie sähe es jetzt für sie beide aus? Ziemlich düster, so viel stand mal fest.
Die beiden vor ihr blieben vor einem hübschen Einfamilienhaus stehen. Kristin wagte nicht, an ihr Glück zu glauben. Wenn sie hier wohnten … Das wäre ja wie ein Geschenk des Himmels! Nicht zu nah und nicht zu weit weg – jedenfalls wie sie und Wolle im Südwesten von München.
Der Mann blieb stehen und holte einen Schlüssel aus der Tasche, aber bevor er die Haustür öffnete, küsste er seine Frau noch einmal.
»Jetzt mach schon!«, hörte Kristin sie lachend sagen, als ihr Mann sie wieder freigab. »Sonst sterben wir beide noch vor Hunger!«
Er lachte auch, gleich darauf verschwanden beide im Haus.
Kristin verlangsamte ihre Schritte. Das Haus war nicht sehr groß und schon etwas älter. Es sah gepflegt und gemütlich aus. Ihr gefiel, was sie von hier aus vom Garten sehen konnte: Der sah ein bisschen wild aus, sie fand das schöner als schnurgerade eingefasste Beete und akkurat geschnittene Rasenflächen. Kinder hatten die beiden offenbar noch nicht, sie waren ja auch noch ziemlich jung.
Kurz blieb sie stehen, um den Namen zu lesen, der über dem Briefkasten stand, dann schlenderte sie weiter. Ihr war plötzlich ganz leicht ums Herz. Endlich kamen die Dinge ins Rollen. Natürlich mussten Wolle und sie mit den Leuten reden und sie überzeugen, aber das traute sie sich zu. Wenn sie etwas wirklich wollte, konnte sie sehr überzeugend sein – und das hier, das wollte sie wirklich!
Plötzlich fiel ihr ein, dass sie ja noch einen Termin hatte an diesem Nachmittag. Ein Blick auf ihre Uhr sagte ihr, dass sie es gerade noch rechtzeitig zur Kayser-Klinik schaffen konnte, wenn sie sich beeilte.
Sie kam drei Minuten zu spät, aber niemand schimpfte mit ihr. Moni Hillenberg, die nette Sekretärin, zwinkerte ihr sogar zu. »Du kannst gleich reingehen, Kristin, Herr Dr. Laurin kommt sofort.«
Sie betrat also das Sprechzimmer des Klinikchefs und setzte sich auf den Stuhl vor seinem Schreibtisch. Dr. Laurin war Gynäkologe und Chirurg – er hatte ihr bei einem ihrer letzten Besuche erzählt, dass es ganz schön anstrengend gewesen war, auch noch den zweiten Facharzt zu machen, aber er hätte sich einfach nicht entscheiden können zwischen den beiden Fachgebieten. »Ich habe es nun einmal gern mit neuem Leben zu tun, aber ich stehe auch gern im Operationssaal. Also mache ich jetzt beides, und es gefällt mir immer noch.«
Dr. Laurin war ein toller Typ. So einer hätte ihr auch gefallen können, aber natürlich war er viel zu alt für sie. Er sah gut aus, und sie war davon überzeugt, dass sich viele seiner Patientinnen sofort in ihn verliebten. Aber sie hatte einmal seine Frau gesehen, und die war eine richtige Schönheit. Da wäre ja Herr Dr. Laurin schön dumm gewesen, mit einer seiner Patientinnen etwas anzufangen. Bestimmt hätte seine Frau ihn dann sofort verlassen, und das konnte er nicht wollen.
Ihr gefiel an ihm, dass er noch nie versucht hatte, ihr etwas vorzumachen und dass sie sich auf das, was er sagte, verlassen konnte. Als sie vor ein paar Monaten in seiner Sprechstunde gelandet war, hatte er schon schlucken müssen, das hatte sie ihm ansehen können. Aber er hatte sie sofort als Patientin angenommen und es schließlich sogar akzeptiert, als sie ihm erklärt hatte, warum sie ›diese Sache‹ ohne ihre Eltern zu regeln gedachte.
»Hallo, Kristin«, sagte er in diesem Augenblick. Sie hatte ihn gebeten, sie zu duzen, damit fühlte sie sich wohler. Sie war schließlich gerade erst sechzehn geworden. »Wie geht’s dir?«
»Gut, und wie geht’s Ihnen?«
Er lachte. »Es gibt nicht viele Patientinnen, die sich danach erkundigten. Also, mir geht es auch gut. Irre ich mich oder ist