Küss mich, geliebter Prinz
Von Kathryn Jensen
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Über dieses E-Book
Ein Wochenende mit nur zehn Dollar in der Tasche? Das ist für Alexandra Connelly und Prinz Phillip Kinrowan eine echte Herausforderung. Nach zwei Tagen erkennt Alexandra: Sie kann zwar ohne viel Geld, aber nicht ohne die Küsse des Prinzen leben!
Kathryn Jensen
Kathryn Jensen lebt in Maryland. Glücklicherweise genau zwischen den zwei spannenden Städten Washington, D.C. und Baltimore. Aber der Mittelatlantik war nicht immer ihr zu Hause. Zu den vielen Ländern, in denen sie gelebt hat, zählen unter anderen Italien, Texas, Connecticut und Massachusetts. Viele Länder, die sie auch bereist hat, haben ihr Inspiration für ihre Abenteuer-, Liebes- und Mysteryromane geliefert. Ihre Bücher sind immer wieder in den Bestsellerlisten erschienen und für mehrere Preise nominiert worden. Sie lebte als Ehefrau eines Soldaten in Europa und so wurde ihr Appetit für exotische und ferne Orte verstärkt. Sie liebt es mit den Hauptfiguren in ihren Romanen in ferne Länder zu reisen. Bevor sie in Vollzeit begann zu schreiben, arbeitete sie als Vertriebsmitarbeiterin, Bankangestellte und Grundschul- und Tanzlehrerin. Noch immer unterrichtet sie Schreiben in der Erwachsenenbildung. Sie liebt es, ihre Erfahrung an junge Autoren weiterzugeben. Heute lebt Sie mit ihrem Ehemann Roger in einem Außenbezirk der US-Hauptstadt und besucht ihre erwachsenen Kinder und ihre Enkeltochter so oft sie kann. Kathryn und Roger verbringen die meisten Sommer auf ihrem Segelboot, den Chesapeake Bay durchquerend. Ihre beiden Katzen, Tempest und Miranda (deren Namen sie in Gedenken an die Helden in Shakespeare’s letztem Theaterstück erhalten haben) bevorzugen es, an Land zu bleiben. Kathryn ist Mitglied der „Romance Writers of America“, den „Mystery Writers of America“ und den „Sisters in Crime“. Ein paar ihrer Lieblingsplätze, an die sie sich zurückzieht, sind ein Gasthaus in Bermuda, das ehemals einer russischen Prinzessin gehörte und St. Thomas auf den Virgin Islands.
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Buchvorschau
Küss mich, geliebter Prinz - Kathryn Jensen
IMPRESSUM
Küss mich, geliebter Prinz erscheint in der HarperCollins Germany GmbH
© 2002 by Harlequin Books S. A.
Originaltitel: „The Royal & The Runaway Bride"
erschienen bei: Silhouette Books, Toronto
Published by arrangement with HARLEQUIN ENTERPRISES II B.V./S.àr.l.
© Deutsche Erstausgabe in der Reihe COLLECTION BACCARA
Band 297 - 2011 by CORA Verlag GmbH & Co. KG, Hamburg
Übersetzung: Brigitte Marliani-Hörnlein
Umschlagsmotive: Harlequin Books S.A.
Veröffentlicht im ePub Format in 07/2016 – die elektronische Ausgabe stimmt mit der Printversion überein.
E-Book-Produktion: GGP Media GmbH, Pößneck
ISBN 9783733768966
Alle Rechte, einschließlich das des vollständigen oder auszugsweisen Nachdrucks in jeglicher Form, sind vorbehalten.
CORA-Romane dürfen nicht verliehen oder zum gewerbsmäßigen Umtausch verwendet werden. Sämtliche Personen dieser Ausgabe sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen sind rein zufällig.
Weitere Roman-Reihen im CORA Verlag:
BACCARA, BIANCA, JULIA, ROMANA, HISTORICAL, MYSTERY, TIFFANY
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DIE CONNELLY-DYNASTIE
1. KAPITEL
Nicht, dass er Einladungen des Fürstenhauses ablehnte. Phillip Kinrowan war in aristokratischen Kreisen aufgewachsen, wohnte dem ersten Ball bei, bevor er laufen konnte, ritt im Alter von zarten sechs Jahren sein erstes Grand-Prix-Springturnier in Monaco und nannte ein großes Anwesen sein Eigen, kaum, dass er die Pubertät hinter sich gelassen hatte. Er hasste nur die Nennung seines Titels, da sie ihm zu viel unerwünschte Aufmerksamkeit einbrachte. Aufmerksamkeit, die meist mit Ärger endete. Ärger mit Frauen.
„Das Fürstentum Altaria heißt Seine Hoheit, Phillip Kinrowan, Prinz von Silverdorn, willkommen!" Die Begrüßung wurde zuerst in italienischer, dann in französischer und schließlich in englischer Sprache vorgenommen, aus Hochachtung vor dem Amerikaner, zu dessen Ehren dieses Fest stattfand.
Phillip lief die prachtvoll geschwungene Treppe hinunter in den Marmorsaal. Er langweilte sich jetzt schon. Dieselben Gesichter blickten ihm bei fast jedem offiziellen Anlass entgegen. Nur die Amerikaner waren ihm fremd, wie jedem hier in diesem elitären gesellschaftlichen Kreis. Doch es gehörte zum Protokoll, dem neuen Fürsten die Ehre zu erweisen, egal, wo er aufgewachsen war.
Chicago. Phillip wusste kaum, wo die Stadt lag. Irgendwo in der Mitte der Vereinigten Staaten. An einem großen See? Egal. Vielleicht fand er ja unter Daniel Connellys Familienmitgliedern einen interessanten Gesprächspartner. Er ließ seinen Blick über das Ehrenspalier gleiten und fand niemanden, der sein Interesse weckte, bis er fast am Ende angekommen war.
Eine junge Frau mit frecher Kurzhaarfrisur stand verlegen hinter den Ehrengästen. Sie trug ein elegantes Kleid in einem lebhaften Grün, das farblich genau zu ihren Augen passte. Eine erfrischende Abwechslung inmitten der meist schwarzen Abendgarderobe. Was aber seine Aufmerksamkeit besonders erregte, war die Art, wie sie ihren Blick rastlos durch den riesigen Raum mit den funkelnden Kronleuchtern schweifen ließ. Sie gab sich nicht einmal die Mühe, ihre Abneigung diesem Prunk gegenüber zu verbergen. Eine Gleichgesinnte!
Wer war diese Fremde? Er beobachtete, wie sie der Frau vor sich etwas ins Ohr flüsterte. Dann hob sie ihre wallenden Röcke mit beiden Händen hoch und verschwand in Richtung der Türen, die zum Garten führten. Im nächsten Moment war sie draußen, doch Phillip schmunzelte insgeheim über den Anblick, der sich ihm geboten hatte. Klobige braune Lederstiefel mit losen Schnürsenkeln unter dem eleganten Kleid aus Satin und Chiffon. Eine kleine Rebellin! Wie charmant.
Phillip sah sich um. Niemand schien ihr oder ihm Beachtung zu schenken. Er folgte der jungen Frau. Sie hatte eine Ernsthaftigkeit, aber auch eine Natürlichkeit an sich, der er nicht widerstehen konnte.
Von der Terrasse führte eine breite Treppe hinab in einen architektonisch sehr ansprechend gestalteten Garten. Phillip fragte sich, ob der amerikanische Clan mit so viel zur Schau gestelltem Reichtum umgehen konnte, erinnerte sich dann aber daran, dass die Connellys zu den wohlhabendsten Familien ihres Landes gehörten. Er sah die schwarzhaarige junge Frau um die Hecke huschen, die die Ställe und den Hof von dem hübsch gestalteten Garten trennte.
„He, warten Sie!", rief er und lief los.
Wenn sie ihn gehört hatte, dann reagierte sie nicht. Als er hinter den Büschen hervorkam und vor dem Reitplatz stand, war von der jungen Frau in den Doc-Martens-Stiefeln nichts mehr zu sehen.
Phillip erblickte einen Stalljungen, der gerade eine Fuchsstute über den Hof führte. „Haben Sie eine junge Frau in einem Abendkleid gesehen?", fragte er auf Italienisch.
Der Junge schüttelte den Kopf und ging weiter.
Ein leises Wiehern und Schnauben erregte Phillips Aufmerksamkeit. Er drehte sich um und näherte sich dem Geräusch wie eine Katze, die sich an ihre Beute heranschleicht. Als er in das Dunkel der Ställe eintauchte, wartete er einen Moment, bis sich seine Augen an die Finsternis gewöhnt hatten, und blickte dann den Gang entlang, der mit duftendem Heu ausgestreut war. Die Fremde stand an einer Box und streichelte die Nase eines Schimmels. Sie war so mit dem Tier beschäftigt, dass sie ihn nicht bemerkte.
„Weiß der Stallmeister, dass Sie sich an einem seiner wertvollsten Pferde zu schaffen machen?", fragte er.
Die junge Frau wirbelte herum und zog die Hand zurück, erholte sich aber schnell von ihrem Schreck und streckte die Nase in die Luft. Ihre grünen Augen funkelten ihn trotzig an. „Natürlich. Er hat mich gebeten, nach dem Tier zu sehen. "
„So, hat er das? Phillip grinste. Er war jetzt noch neugieriger auf sie als zuvor. Von Weitem war sie faszinierend gewesen. Von Nahem war sie einfach umwerfend. „Und warum sollte er das getan haben?
„Weil ich … weil ich Pferdetrainerin bin. Er hat mich darum gebeten, mit …, ihr Blick glitt fast unmerklich zu dem Bronzeschild an der Boxentür, „. mit King’s Passion zu arbeiten.
„Eine Pferdetrainerin, wiederholte er und konnte sich nun ihre Aufmachung und ihr Unbehagen in dem förmlichen Rahmen erklären. Sein eigener Trainer würde alles daransetzen, um nicht mit Phillips Freunden gesellschaftlich verkehren zu müssen. Allerdings war ihm nicht klar, warum sie als Angestellte überhaupt zu der Feier eingeladen war. „Sie sind Amerikanerin.
„Ja, erwiderte sie und trat von der Stalltür zurück. Sie straffte die schmalen Schultern und reckte den langen schönen Hals, bis sie ihm direkt in die Augen sah. „Ich arbeite für die Connellys und bin mitgekommen, um während der Feierlichkeiten in den Ställen mit anzupacken.
„Verstehe. Sie haben also viel Erfahrung mit Pferden."
„Das kann man so sagen." Sie grinste ihn übermütig an.
Er ging um sie herum und betrachtete ungeniert ihren wohlproportionierten Körper. Ihre Schultern und Arme wirkten kräftig genug für den Job, sie war schlank und leicht wie ein Jockey und schien motorisch geschickt zu sein. Wahrscheinlich würde sie auf seinen Springpferden ein verdammt gutes Bild abgeben. Die Vorstellung faszinierte ihn. Er stellte sich vor, wie sie auf seinem Lieblingswallach ein S-Klasse-Hindernis nahm.
„Es ist heutzutage nicht einfach, einen guten Trainer zu finden", bemerkte er.
Sie zuckte mit den Schultern und streichelte die samtenen Nüstern des Pferdes. Noch immer schien der Schimmel sie mehr zu interessieren als er.
„Ich habe ein Problempferd in meinem eigenen Stall. Vielleicht könnten Sie sich für ein paar Stunden von Ihren Verpflichtungen hier frei machen und zu mir kommen, um sich das Tier anzusehen."
Sie zog die Augenbrauen zusammen. „Natürlich würde ich das gern tun, aber ich habe hier schrecklich viel zu tun. Und ich werde nicht allzu lange bleiben."
„Schade. Ich hätte Sie gut bezahlt. Keine Reaktion. „Und ich würde Sie zu einem leckeren Lunch einladen. Mein Koch ist bekannt für seine köstliche Bouillabaisse.
Ihre schönen Augen weiteten sich. Aha, dachte er, ich habe eine ihrer Schwächen gefunden. Gutes Essen.
„Ich glaube wirklich nicht, dass ich …"
„Wissen Sie was … Er sprach plötzlich nicht weiter. „Wie heißen Sie doch gleich?
„Alex … Sie schien zu zögern. Dann sagte sie: „Alexandra.
„Schön, Alex, ich spreche noch heute Abend mit dem Fürsten. Vielleicht können wir Sie morgen oder übermorgen für ein paar Stunden hier rausholen. Ich bin sicher, er hat nichts dagegen. Außerdem ist er mir noch einen Gefallen schuldig."
„Oh." Jetzt endlich sah sie ihn an.
„Ich erzähle Ihnen irgendwann davon, versprach er augenzwinkernd. „Es ist also abgemacht? Sie sehen sich mein Springpferd an, und ich verwöhne Sie mit der besten Bouillabaisse im gesamten Mittelmeerraum.
Sie seufzte, schien immer noch unsicher. „Einverstanden. Aber ich habe maximal ein oder zwei Stunden Zeit."
„Sind Sie immer so schwer zu bekommen?"
Ihr Blick wurde weicher, und auch er entspannte sich, als sie sich schließlich in die Augen sahen. Bei ihr hatte er nichts zu befürchten. Sie war nicht hinter einem reichen Ehemann her und auch kein gesellschaftlicher Emporkömmling. Nur eine berufstätige junge Frau. Je mehr sie sich seiner Einladung widersetzte, desto besser fühlte er sich.
Sie zwinkerte ihm zu und zog die Mundwinkel zaghaft nach oben. „Nicht immer. Weiterhin betrachtete sie ihn nachdenklich. „Sagen wir morgen. Am frühen Nachmittag. Sie müssen Daniel Connelly nicht um Erlaubnis fragen. Ich kann über meine Zeit frei verfügen.
„Schön. Wenn es Ihnen recht ist, lasse ich Sie um ein Uhr abholen. Dann können Sie sich zuerst mein Sorgenkind ansehen, und anschließend treffen wir uns zu einem späten Lunch. So haben Sie den ganzen Vormittag Zeit, hier zu arbeiten."
„Ja, stimmte sie zu und wich seinem Blick aus. „Ich möchte wirklich zuerst meine Arbeit im Palast erledigen.
Alexandra könnte sich in den Hintern treten. Was war nur in sie gefahren, Phillip Kinrowans Einladung auf sein Anwesen anzunehmen? Sein tolles Äußeres war schuld! Er war zweifelsohne einer der attraktivsten Männer, die ihr je begegnet waren.
Darüber hinaus besaß er einen Stall voller Pferde.
Seit sie ein kleines Mädchen gewesen war, schwärmte sie für diese Geschöpfe. Leider erwiderten sie nicht immer ihre Sympathie – es sei denn, man wertete all die Abwürfe als geheime Zeichen der Zuneigung. In den gesellschaftlichen Kreisen der Connellys war Reitunterricht ein absolutes Muss. Er war ein genauso wichtiges Element ihrer Erziehung wie die Fähigkeit, die New Yorker Börsennotierungen im Finanzteil der Chicago Sun-Times lesen zu können. Doch trotz aller Reitstunden war keine glänzende Reiterin aus Alexandra geworden.
Was war also in sie gefahren, Kinrowan zu erzählen, sie sei eine Pferdetrainerin? Alles wäre halb so schlimm, wenn er sie nicht sofort um Hilfe gebeten hätte. Ihr Stolz hatte es nicht zugelassen, die kleine Notlüge einzugestehen. Sie würde also zu ihm gehen und sich sachkundig geben müssen. Wenn ich nicht lange bleibe, überlegte Alexandra, dann sollte es klappen. Sie wusste genug über Pferde, um sich ein oder zwei Stunden durch ein Gespräch zu mogeln.
Alexandra schüttelte den Kopf, hob ihre Röcke und stapfte in ihren Lieblingsstiefeln die breite Treppe vom Garten zur Terrasse hinauf. Nun, es würde zumindest spannend werden.
Und ein Mann, der ganz offensichtlich nur an ihren beruflichen Fähigkeiten interessiert war und zudem wahrscheinlich noch mehr Geld hatte als ihr Vater, stellte keinerlei Bedrohung dar.
Was soll’s …Vielleicht half ein Nachmittag mit Phillip Kinrowan, ihren Kummer zu vergessen. Und vielleicht schaffte sie es sogar, zumindest ein paar Stunden lang nicht an den Grund für ihre fluchtartige Abreise aus Chicago zu denken.
Am nächsten Morgen herrschte Ruhe im Palast. Ihr Bruder Daniel und seine Frau Erin saßen bei einem späten Frühstück auf der Veranda. Alexandra näherte sich ihnen in ihren Doc-Martens-Stiefeln – ihrem Markenzeichen –, Trekking-Shorts und einem überdimensionierten Pullover. „Ich hätte nicht gedacht, dass ich nach dem vielen Essen gestern Abend schon wieder hungrig sein kann." Sie setzte sich und griff nach dem Teller mit Backwaren.
Erin lächelte sie an. „Ich denke, wir alle haben jede Menge Kalorien beim Tanzen verbrannt. Ich habe dich mit einem Dutzend verschiedener Männer auf der Tanzfläche gesehen."
Alexandra zuckte mit den Schultern. „Ja, die