Jeder heiße Kuss, jede heiße Nacht …
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Der Hubschrauber landet - der Ärger beginnt! Auf keinen Fall darf der reiche Wade McCabe erfahren, dass Josie ohne das Wissen ihres Vaters die Ölbohrarbeiten übernommen hat! Es fällt Josie schwer zu lügen. Denn sie verliebt sich in Wade, und jeder heiße Kuss, jede süße Nacht macht den Betrug schwerwiegender ...
Cathy Gillen Thacker
Cathy Gillen Thacker ist eine Vollzeit-Ehefrau, - Mutter und – Autorin, die mit dem Schreiben für ihr eigenes Amusement angefangen hat, als sie Mutterschaftszeit hatte. Zwanzig Jahre und mehr als 50 veröffentlichte Romane später ist sie bekannt für ihre humorvollen romantischen Themen und warme Familiengeschichten. Wenn sie schreibt, ist ihr größter Wunsch zu unterhalten und mit ihren Worten aufzubauen. „Menschen den Mut und die Kraft zu geben, zu träumen.“ Ihre Bücher erscheinen zahlreich auf Bestseller – Listen und sind in 17 Sprachen übersetzt und in 35 Ländern in der ganzen Welt veröffentlicht.
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Buchvorschau
Jeder heiße Kuss, jede heiße Nacht … - Cathy Gillen Thacker
IMPRESSUM
Jeder heiße Kuss, jede heiße Nacht … erscheint in der HarperCollins Germany GmbH
© 1999 by Cathy Gillen Thacker
Originaltitel: „Wildcat Cowboy"
erschienen bei: Harlequin Enterprises Ltd., Toronto
Published by arrangement with HARLEQUIN ENTERPRISES II B.V./S.àr.l.
© Deutsche Erstausgabe in der Reihe COLLECTION BACCARA
Band 201 - 2003 by CORA Verlag GmbH & Co. KG, Hamburg
Übersetzung: M. R. Heinze
Umschlagsmotive: gpointstudio/GettyImages
Veröffentlicht im ePub Format in 12/2017 – die elektronische Ausgabe stimmt mit der Printversion überein.
E-Book-Produktion: GGP Media GmbH, Pößneck
ISBN 9783733754754
Alle Rechte, einschließlich das des vollständigen oder auszugsweisen Nachdrucks in jeglicher Form, sind vorbehalten.
CORA-Romane dürfen nicht verliehen oder zum gewerbsmäßigen Umtausch verwendet werden. Sämtliche Personen dieser Ausgabe sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen sind rein zufällig.
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BACCARA, BIANCA, JULIA, ROMANA, HISTORICAL, MYSTERY, TIFFANY
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1. KAPITEL
Sobald der Hubschrauber hinter dem einen Kilometer entfernten Wohnhaus der Golden-Slipper-Ranch landete, war Josie Wyatt klar, dass Ärger auf sie zukam. Und genau der tauchte Minuten später in Gestalt von Wade McCabe auf, Multimillionär aus Houston.
Er stellte den schwarzen Geländewagen neben den vier Wohnwagen der Ölbohrfirma Wyatt mit der Aufschrift Wyatt Drilling und dem zehn Meter hohen Bohrturm ab, stieg aus und musterte missbilligend die altmodische Vorrichtung für Drehbohrer. Josie bekam beim Anblick des hoch gewachsenen Investors Herzklopfen. Die Hände in die Hüften gestützt, stand er einen Moment da, ehe er energisch auf sie zuging.
Er trug eine schwarze Jeans und ein hellgrünes Hemd mit einer dunkelgrünen Krawatte. Den schwarzen Stetson hatte er tief in die Stirn gezogen. Eine Fliegersonnenbrille verbarg die Augen. Kräftige Wangenknochen, die gerade Nase und die maskuline Kinnpartie warnten davor, sich mit diesem Texaner anzulegen.
Ein Lächeln erschien auf seinem sinnlichen Mund, als er Josies Hand ergriff. „Wade McCabe. Ich suche Big Jim Wyatt."
Genau das hatte sie befürchtet. Leider hatte sie schlechte Neuigkeiten für ihn. Obwohl sie seinen kraftvollen Händedruck sehr erotisch fand, zog sie die Hand zurück. „Big Jim ist in Südamerika."
„Und er hat mich vorher nicht einmal angerufen?", fragte Wade gereizt und nahm die Sonnenbrille ab.
Josie blickte in die schönsten dunkelbraunen Augen, die sie je gesehen hatte. „Er musste überraschend weg, aber es besteht kein Grund zur Sorge. Auf Ihrem Feld arbeiten weiterhin vier Leute, mich mitgerechnet."
Wade McCabe schüttelte den Kopf, nahm den Stetson ab und musterte Josie vom Scheitel bis zur Sohle. „Haben Sie denn schon Öl gefunden?", fragte er spöttisch.
Josie ließ sich nicht von dem Eigentümer des Landes einschüchtern. „Wir werden bald Erfolg haben", versicherte sie.
„Ach ja? Wade McCabe strich sich durchs hellbraune Haar und setzte den Hut wieder auf. „Holen Sie mir Big Jim sofort ans Telefon
, verlangte er und kam näher.
„Das geht nicht." Josie zog sich vorsichtshalber in den Wohnwagen zurück, den sie als Büro und Labor benützten.
„Warum nicht?", fragte Wade McCabe gereizt und folgte ihr die Stufen hinauf.
„Weil er sich in einer einsamen Gegend aufhält, meilenweit von jedem Telefon entfernt. Josie störte sich nicht an dem durchdringenden Blick aus seinen braunen Augen und hielt ihm die Tür zu dem vollklimatisierten Wagen auf. „Ich kann ihm nicht einmal eine Nachricht zukommen lassen, sondern muss warten, bis er sich wieder meldet.
Wade McCabe schloss die Tür hinter sich und lehnte die breite Schulter dagegen. „Und er hat es nicht für nötig gehalten, mich darüber zu informieren, obwohl ich ihm den unterschriebenen Vertrag für die Bohrungen zugeschickt habe?"
Big Jim hatte keine Ahnung von diesem Vertrag, der erst eingetroffen war, als er mit seiner Mannschaft schon nach Südamerika aufgebrochen war. Zu dem Zeitpunkt hatte sie bereits das Midland-Odessa-Büro geleitet.
„Sie wissen, dass Sie der Ölbohrfirma Wyatt vertrauen können", betonte Josie. In der Vergangenheit hatte Big Jim mehrere Verträge mit Wade McCabe abgeschlossen und war bei jeder Bohrung sehr rasch auf Öl gestoßen.
„Das dachte ich bisher tatsächlich, entgegnete Wade und stieß sich von der Tür ab. „Sonst hätte ich die Papiere nicht unterschrieben und zusammen mit einem hohen Scheck geschickt, ohne vorher mit Big Jim zu sprechen.
Josie ordnete die Unterlagen auf dem Schreibtisch. „Wir werden Sie bestimmt nicht enttäuschen", beteuerte sie.
„Das könnte ich noch glauben, würde hier ein moderner Bohrturm stehen, erwiderte er schärfer. „Woher haben Sie bloß diesen ganzen Schrott da draußen?
Josie warf einen Blick auf den Turm hinaus, der mehr oder weniger die Form eines Sendemastes besaß. Zwei Treppen führten zur Plattform hinauf. Stahltrossen hielten die Aufhängung des Bohrers. Außerdem befanden sich dort oben zwei Verschläge. In dem einen wurde das Werkzeug aufbewahrt, in dem anderen befanden sich die Motoren für den Bohrer. Auf Erdniveau gab es noch die Schlammgrube und die dazugehörige Pumpe.
„Dieser Schrott, wie Sie ihn so wenig freundlich nennen, stammt aus Big Jims Lagerhaus, erwiderte Josie. „Und er hat eine glorreiche Vergangenheit hinter sich.
Wade rieb sich das Kinn und blickte aus dem Fenster. „Was Sie nicht sagen."
„Big Jim ist mit diesem Bohrturm auf seine erste Quelle gestoßen. Genau deshalb hoffte sie, dass sie damit auf ihre erste Quelle stoßen würde. „Außerdem sollte es Sie freuen, dass dieser Turm nur ein Zehntel der Unkosten mit sich bringt, die Sie bei früheren Bohrungen hatten.
Das sollte doch einem Mann gefallen, der stets darauf aus war, Geld zu verdienen.
Er musterte sie ausgiebig. „Was sagten Sie? Wie ist Ihr Name?"
Bisher hatte sie ihn noch gar nicht genannt. „Josie, Josie Lynn Corbett", entgegnete sie zögernd und verzichtete bewusst auf den zweiten Teil des Doppelnamens, den sie ihren Eltern verdankte, die sich noch nie auf etwas geeinigt hatten.
„Also, Josie, erklärte Wade. „Richten Sie Big Jim aus, dass ich nie lange erfolglose Bohrungen finanziert habe. Ich halte auch nichts von minderwertiger Ausrüstung und zweitklassigen Mitarbeitern. Da dies alles hier der Fall ist, steige ich aus dem Vertrag aus.
„Moment!, protestierte Josie heftig, kam hinter dem Schreibtisch hervor und packte ihn am Arm. „Das können Sie nicht machen!
Wade warf einen Blick auf die Hand, die sich um seinen Bizeps spannte. „Und ob ich das kann."
Sie versperrte ihm den Weg zur Tür. „Wenn Sie jetzt aussteigen, war unsere ganze harte Arbeit völlig umsonst!"
„Wenn wir schon von Arbeit sprechen – welche Rolle spielen Sie hier eigentlich?", erkundigte er sich.
Josie ging an Telefonen, Funkgerät, Computer, Drucker, Faxgerät und Kopierer vorbei, griff nach den Unterlagen der Bohrung und den Rechnungen und reichte sie ihm. „Ich überwache die Bohrung, kümmere mich um das Finanzielle und erledige die unvermeidlichen Büroarbeiten."
Wade prüfte die Unterlagen sorgfältig, hatte offenbar nichts daran auszusetzen und musterte Josie schließlich vom Scheitel bis zur Sohle. Dabei betrachtete er sehr eingehend die hauteng sitzende Bluejeans, das hellblaue T-Shirt und die staubigen roten Cowboystiefel, ehe er ihr wieder ins Gesicht sah. „Ich dachte, dass Big Jim keine Frauen beschäftigt."
„Leider traf das in der Vergangenheit zu."
„Warum hat er Sie eingestellt?", hakte Wade nach und sah ihr dabei tief in die Augen.
Es reizte sie, dass ihre Fähigkeiten offenbar angezweifelt wurden. „Weil ich selbst ins Ölgeschäft einsteigen will. Ich sagte ihm, dass ich bei dem besten Ölsucher in ganz Texas von der Pike auf lernen will. Und da ich hartnäckig bin, wenn ich etwas will, habe ich ihn überredet."
Wades anerkennendes Lächeln machte ihr Mut. Entspannt lehnte sie sich an den Schreibtisch.
„Dann kam auch noch dieser Notfall in Südamerika, fuhr sie fort. „Big Jim und der Großteil seiner Leute mussten hinfliegen. Darum brauchten sie Hilfe für Gus, unseren Experten für die Geräte, Dieter, unseren Geophysiker, und Ernie, unseren Ölexperten.
„Hätte man dafür nicht jemand anderen einstellen können?"
„Ich kann in vieler Hinsicht helfen. Dazu bin ich durchaus in der Lage." Big Jim hätte das auch erkennen müssen, als er sie vor sechs Monaten einstellte. Stattdessen hatte er sie lediglich ans Telefon gesetzt und Akten ablegen lassen.
Wade McCabe betrachtete sie wieder zweifelnd. „Nun ja, mag schon sein, aber ich steige trotzdem aus."
„Warten Sie, verlangte Josie und ärgerte sich darüber, dass McCabe sich genauso chauvinistisch aufführte wie ihr Vater. „Wyatt Drilling hat für Sie doch bisher noch jedes Mal Öl gefunden, nicht wahr?
„Deshalb habe ich Big Jim Wyatt und keinen anderen mit dieser Bohrung beauftragt. Schließlich werfe ich nicht Tausende von Dollars zum Fenster hinaus, wenn es kein schwarzes Gold gibt."
„Hier gibt es Öl", versicherte Josie eisern.
„Das bezweifle ich nicht, entgegnete Wade. „Sonst hätte ich das Land ja auch nicht gekauft. Aber wenn Big Jim mit seinen Spitzenleuten in Südamerika ist und hier nur die zweite Wahl arbeitet, zahle ich nicht.
Er holte den von Big Jim unterschriebenen Vertrag hervor und zerriss ihn. „Das Geschäft ist geplatzt."
Josie sah Wade verzweifelt an, als er ihr den zerrissenen Vertrag in die Hände drückte. „Bitte, tun Sie das nicht", flehte sie.
„Ich bin auch nicht glücklich über die Situation, versicherte er. Diese Frau lenkte ihn in einer Weise ab, die er ganz und gar nicht brauchen konnte. „Wissen Sie, Josie Corbett, ich habe Ihrem Boss immer vertraut, aber jetzt hat er mich schwer enttäuscht.
Nachdem sie den Vertrag achtlos auf den Tisch gelegt hatte, sah sie ihn erneut flehend an und wiederholte: „Wyatt Drilling hat Sie bisher noch nie enttäuscht."
„Das wäre jetzt vermutlich auch so, wäre Big Jim hier. Da er ihre Enttäuschung, die er schließlich ausgelöst hatte, nicht ertrug, lenkte er den Blick zur geöffneten Post auf dem Schreibtisch. Dabei fiel ihm ein Umschlag auf, aus dem zahlreiche aus Zeitschriften ausgeschnittene Bilder hübscher Kleider gerutscht waren. „Steht eine wichtige Verabredung ins Haus?
, fragte er trocken. Zu seiner Überraschung gefiel es ihm nicht, dass Josie mit einem Mann ausgehen könnte.
„Unsinn, erwiderte sie so gereizt, als würde sie lieber tot umfallen, anstatt sich herauszuputzen. „Wenn Sie glauben, ich hätte die Bilder ausgeschnitten, liegen Sie völlig schief.
Von sich aus wäre Wade gar nicht auf die Idee gekommen, Josie könnte sich ähnlichen Träumen wie Aschenputtel hingeben. Zwar fand er sie sagenhaft attraktiv, aber sie war der reinste Wildfang. Das schimmernde dunkelbraune Haar hatte sie zum Pferdeschwanz zusammengebunden. Nur einige wenige seidige Strähnen fielen auf ihren schlanken Hals und rahmten ihr hübsches Gesicht ein. Auf Make-up hatte sie offenbar verzichtet, brauchte aber auch keines bei der makellosen gebräunten Haut, den hohen Wangenknochen, die an ein Model erinnerten, den dichten Wimpern und den weichen und üppigen Lippen.
„Meine Mutter hat mir diese Bilder geschickt", erklärte sie verdrossen.
Prompt stellte Wade sie sich in einem Kleid vor, das reichlich Dekolleté hatte und die langen schlanken Beine betonte. Aufregend! Andererseits schmiegte sich das T-Shirt wie eine zweite Haut um ihre Brüste. Das Gleiche galt für die Jeans, die weder die schmale Taille noch die fraulichen Hüften und die Beine kaschierte.
Die Jeans, das T-Shirt und die staubigen roten Westernstiefel passten sogar besser zu Josies energischer und erregender Art, sich zu bewegen. Das war eine Frau, die sich zu behaupten wusste.
„Ihre Mutter will also, dass Sie sich fein machen?", fragte er, während sie die Bilder einsammelte und in einer Schublade verschwinden ließ.
„Sie und mein Vater möchten mich unbedingt verheiraten", erwiderte sie gelangweilt.
„Dann wollen die beiden vermutlich nicht, dass Sie hier draußen arbeiten."
„Allerdings nicht." Josie seufzte. „Sie hoffen,