Das Geheimnis des Sizilianers
Von Jane Porter
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Über dieses E-Book
Zärtlich, leidenschaftlich, vermögend, treu: Vittorio d'Severano ist Jills Traummann - bis sie zufällig das dunkle Geheimnis ihres Geliebten entdeckt! Entsetzt flieht sie. Aber wenn einem ein mächtiger Sizilianer auf der Spur ist, kommt man nicht weit ...
Jane Porter
Bereits in der Grundschule schrieb Jane ihr erstes Manuskript: Es war 98 Seiten lang und wurde von einem Jungen in ihrer Klasse zerrissen. Jane weinte, der Junge musste die zerrissenen Seiten zusammenkleben und kam mit einer Verwarnung davon, während Jane fürs Schreiben im Unterricht bestraft wurde und so lernte, dass die Schule für einen wahren Künstler nicht der geeignete Ort ist. Trotzdem ließ sie sich davon nicht entmutigen und schrieb weiter, hauptsächlich Gedichte, die in Zeitungen und in Teenagermagazinen veröffentlich wurden. Als ihre Eltern, beide Lehrer, für ein Jahr nach Europa gingen, durfte Jane sie begleiten. Sie liebte England und Italien – und ganz besonders die italienischen Männer! Janes Vater starb, als sie 15 Jahre alt war, und in den darauffolgenden Jahren begleitete sie ihre Mutter in viele verschiedene Länder. Sie interessierte sich für fremde Kulturen und las sehr viel. Später studierte sie in Südafrika, Japan und Irland. Ihre ersten vier Manuskripte, die sie während des Studiums schrieb, wurden von den Verlagen abgelehnt. Aber Jane lernte weiter, veröffentlichte Artikel, lehrte, heiratete, bekam zwei Söhne, und im Jahr 2000 war es dann so weit: Ihr erster Roman wurde angenommen und veröffentlicht. Endlich ging der Traum, den sie schon als kleines Schulmädchen gehabt hatte, in Erfüllung. Jane Porter lebt mit ihrem Mann und den kleinen Söhnen in Seattle im amerikanischen Bundesstaat Washington.
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Buchvorschau
Das Geheimnis des Sizilianers - Jane Porter
IMPRESSUM
Das Geheimnis des Sizilianers erscheint in der HarperCollins Germany GmbH
© 2011 by Jane Porter
Originaltitel: „A Dark Sicilian Secret"
erschienen bei: Mills & Boon Ltd., London
Published by arrangement with HARLEQUIN ENTERPRISES II B.V./S.àr.l.
© Deutsche Erstausgabe in der Reihe JULIA EXTRA
Band 344 - 2012 by CORA Verlag GmbH, Hamburg
Übersetzung: Dr. Susanne Hartmann
Umschlagsmotive: Arts Illustrated Studios, anetta / shutterstock
Veröffentlicht im ePub Format in 08/2016 – die elektronische Ausgabe stimmt mit der Printversion überein.
E-Book-Produktion: GGP Media GmbH, Pößneck
ISBN 9783733774455
Alle Rechte, einschließlich das des vollständigen oder auszugsweisen Nachdrucks in jeglicher Form, sind vorbehalten.
CORA-Romane dürfen nicht verliehen oder zum gewerbsmäßigen Umtausch verwendet werden. Sämtliche Personen dieser Ausgabe sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen sind rein zufällig.
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BACCARA, BIANCA, JULIA, ROMANA, HISTORICAL, TIFFANY
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1. KAPITEL
Frieden.
Endlich.
Jill Smith atmete tief, während sie an der zerklüfteten Steilküste mit Blick auf den stürmischen Pazifik entlanglief. Sie genoss die frische Luft, die überwältigende Landschaft und einen seltenen Moment der Freiheit.
Seit über neun Monaten hatte sie Vittorios Männer nicht mehr gesehen. Und sie würden sie in diesem kleinen Ort ein paar Meilen außerhalb von Carmel, Kalifornien, niemals aufspüren, wenn sie vorsichtig war.
Den Namen Jill Smith benutzte sie nicht mehr. Sie hatte sich eine neue Identität und ein neues Aussehen gegeben. April Holliday war blond und sonnengebräunt, als wäre sie eine gebürtige Kalifornierin statt einer Brünetten aus Detroit. Nicht, dass Vittorio wusste, aus welcher Stadt sie stammte.
Und er durfte es auch nicht erfahren. Sie musste ihn, den Vater ihres Kindes, so weit wie möglich von sich fernhalten.
Er war zu gefährlich. Eine Bedrohung für sie, für Joe und alles, was ihr wichtig war. Jill hatte Vittorio geliebt und sich sogar schon eine Zukunft mit ihm ausgemalt. Nur um zu entdecken, dass er kein Held war, sondern ein Mann wie ihr Vater. Ein Mann, der sein Vermögen im organisierten Verbrechen verdient hatte.
Jill spürte, wie sich ihre Schultern verkrampften. Beruhige dich! befahl sie sich. Sie hatte keinen Grund, sich zu fürchten. Die Gefahr lag hinter ihr. Vittorio wusste nicht, wo sie wohnte. Er konnte ihr das Baby nicht wegnehmen. Alles war in Ordnung.
Oben auf der Klippe blieb Jill stehen und blickte auf die Schaumkronen im dunkelblauen Wasser. Die Wellen waren hoch heute und krachten mit ungestümer Wucht an die Felsen unter ihr. Das Meer schien wütend und untröstlich zu sein, und einen Augenblick lang empfand Jill genauso.
Sie hatte Vittorio geliebt. Zwar waren sie nur zwei Wochen zusammen gewesen, aber in dieser Zeit hatte sie von einem Leben mit ihm geträumt.
Dann kam die Wahrheit ans Licht. Er war kein Märchenprinz, sondern ein furchterregender Schurke.
Energisch verdrängte Jill jeden Gedanken an Vittorio. Sie wollte die Vergangenheit hinter sich lassen und sich auf die Gegenwart und Joes Zukunft konzentrieren. Ihr Sohn sollte all das haben, was ihr in der Kindheit genommen worden war: Stabilität, Sicherheit, ein glückliches Zuhause.
Schon hatte Jill ein entzückendes Miethaus eine Viertelmeile die Straße hinunter in einer ruhigen Sackgasse gefunden. Sie hatte einen tollen Job im „Highlands Inn" bekommen, einem der besten Hotels an der kalifornischen Küste. Und, am schönsten von allem, sie hatte auch ein sehr gutes Kindermädchen gefunden. Tatsächlich passte die reizende Hannah jetzt gerade auf Joe auf.
Es begann zu regnen, und der Wind riss an ihrem Haar und dem schwarzen Pullover, doch Jill mochte das raue Wetter.
„Denkst du daran zu springen, Jill?"
Als sie die tiefe, weiche Männerstimme erkannte, wurde sie vor Schreck ganz starr.
Vittorio.
Seit fast einem Jahr hatte sie seine Stimme nicht mehr gehört, aber sie zu vergessen war unmöglich. Der völlig ruhige Ton konnte Menschen beherrschen. Vittorio konnte es.
Aber andererseits war Vittorio Marcello d’Severano ja auch eine Naturgewalt, ein Mann, der so gut wie jedem Ehrfurcht oder Angst einflößte.
„Lösungen lassen sich immer finden", fügte er sanft hinzu.
So sanft, dass sich Jill nervös einen Schritt von ihm entfernte. Was sie näher an den Rand der Klippe brachte, wo sie lose Steine lostrat. Ihr kam es vor, als würden die in die Bucht hinabstürzenden Steine klingen wie ihr zerspringendes Herz.
Gerade, als sie sich so sicher gefühlt hatte.
Es war unglaublich. Unerträglich.
„Keine, die ich annehmbar finden würde", antwortete Jill ausdruckslos. Sie drehte sich um, vermied es jedoch, ihm ins Gesicht zu schauen. Vittorio war ein Zauberer. Allein indem er lächelte, konnte er jeden dazu bringen, alles zu tun.
So gut aussehend war er.
So viel Macht hatte er.
„Mehr hast du mir nach einem monatelangen Katz-und-Maus-Spiel nicht zu sagen?"
Es regnete jetzt stärker, und Jills dicker Strickpullover triefte vor Nässe. „Alles ist gesagt. Mir fällt nichts weiter ein." Herausfordernd hob sie das Kinn, obwohl ihr die Knie zitterten. Sie war hin- und hergerissen zwischen Wut und heller Panik. Vittorio konnte ihr Leben zerstören, und er würde es tun, wenn er Gelegenheit dazu bekam.
„Mir schon. Ich schlage vor, dass du dich entschuldigst, erwiderte er fast freundlich. „Das wäre ein Anfang.
Jill wappnete sich gegen Vittorios tiefe, heisere Stimme und richtete den Blick auf seinen kräftigen sonnengebräunten Hals und die breiten Schultern. Und selbst jetzt, da sie sich auf diesen kleinen Bereich seines Körpers beschränkte, fand sie Vittorio einfach überwältigend. Unglaublich sinnlich und männlich, war er ein echter Alphamann. Keiner war stärker. Keiner mächtiger.
Nur Stunden, nachdem sie ihn kennengelernt hatte, war sie mit ihm ins Bett gegangen. So etwas hatte sie nie zuvor getan. Um Himmels willen, sie war vor Vittorio nicht einmal in Versuchung gekommen, mit einem Mann zu schlafen. Aber bei Vittorio war sie unvorsichtig geworden. In seiner Nähe hatte sie sich sicher gefühlt.
„Du bist ja wohl derjenige, der sich entschuldigen sollte."
„Ich?"
„Du hast mir ein völlig falsches Bild von dir präsentiert, Vittorio …"
„Nein."
„… und du hast mich in den letzten elf Monaten gejagt wie ein Tier", fügte Jill scharf hinzu. Sie würde nicht auf die Knie fallen und bitten. Sie würde bis zum bitteren Ende gegen ihn kämpfen.
Er zuckte die Schultern. „Du bist davongelaufen. Und du hast meinen Sohn mitgenommen. Was hast du denn erwartet?"
„Eine derartige Macht über hilflose Frauen und Kinder zu besitzen, muss dich begeistern!" Jill wurde lauter, um den Wind und die tosende Brandung zu übertönen.
„Du bist alles andere als hilflos, Jill. Tatsächlich bist du eine der stärksten, klügsten Frauen, die ich kenne, mit dem Können einer professionellen Hochstaplerin."
„Ich bin keine Hochstaplerin."
„Wozu dann der falsche Name April Holliday? Wie hast du es überhaupt geschafft, diese Person zu werden? Es erfordert Geld und Beziehungen, das durchzuziehen, was du beinahe geschafft hast …"
„Beinahe. Das ist das entscheidende Wort, stimmt’s?"
Er zuckte wieder die Schultern. „Darüber reden wir noch. Im Moment möchte ich erst einmal ins Trockene."
„Du kannst gern gehen."
„Ohne dich gehe ich nirgendwohin. Und es gefällt mir nicht, wie dicht du am Rand der Klippe stehst. Komm da weg. Du machst mich nervös", sagte Vittorio und streckte die Hand aus.
Jill ignorierte sie und sah stattdessen in sein Gesicht, studierte sein energisches Kinn, die sinnlichen Lippen, die hohen Wangenknochen. Dieser eine Blick war alles, was es brauchte, damit ihr heiß wurde.
„Und du machst mir Angst", erwiderte Jill verbittert und sah schnell weg. Sie musste daran denken, wie Vittorio sie überall geküsst und ihren Körper umwerfend gründlich erforscht hatte. Mit seinem Mund und seiner Zunge hatte er sie zu ihrem ersten Höhepunkt gebracht, und niemals hätte Jill sich Lust so intensiv vorgestellt. Aber andererseits war Vittorio ja auch ein Mann, der alle ihre Vorstellungen übertraf.
In Wahrheit hatte sie keine Angst, vor ihm. Wenn sie mit ihm zusammen war, bekam sie Angst allerdings vor sich selbst. Weil er mit nur einem einzigen Kuss ihre Entschlossenheit schwächen und ihre Unabhängigkeit zerstören konnte. Seit sie sich zum ersten Mal geliebt hatten, begehrte Jill ihn viel zu sehr.
„Das ist lächerlich, erwiderte er verärgert. „Habe ich dir jemals wehgetan?
Ihre Beine drohten unter ihr nachzugeben. In den zwei Wochen, die sie zusammen gewesen waren, hatte Vittorio ihr nur Freundlichkeit, Zärtlichkeit und Leidenschaft erwiesen. Ja, es gab Geheimnisse. Aber Jill hatte ihre Bedenken verdrängt und war ihrem Herzen gefolgt.
„Nein."
„Trotzdem bist du davongelaufen. Und schlimmer noch, du hast mir mein Kind vorenthalten. Ist das etwa fair?"
Sie brachte kein Wort heraus. Denn schon löste seine Stimme dieses seltsame Gefühl der Verführung in ihr aus, bei der Vittorio sie ihrer strengen Selbstbeherrschung und ihrer Abwehrmechanismen beraubte. Ebenso wie es an jenem allerersten Tag geschehen war, als Jill ihm in der Hotelhalle in Istanbul begegnet war. Sie stellten sich einander vor, es folgte ein kurzes Gespräch, eine Einladung zum Abendessen, und dann verlor Jill völlig den Kopf. Sie nahm Urlaub und zog in seine Villa am Comer See, bildete sich ein, verliebt zu sein …
Und dabei glaubte sie nicht einmal an die Liebe. Romantische Liebe war albern, töricht und zerstörerisch, etwas für Leute, die es nicht besser wussten. Jill hatte gedacht, sie würde über diesen Dingen stehen.
Aber dann kam Vittorio, und ihr gesunder Menschenverstand, ihre Vernunft und ihr Selbsterhaltungstrieb verabschiedeten sich.
Oh, Vittorio war unsagbar gefährlich.
Er würde sie zugrunde richten. Ebenso wie Joe.
Nein. Sie würde nicht zulassen, dass er ihr Kind großzog und aus ihm einen Mann machte, der nicht besser war als sein Vater.
„Joe ist kein Sizilianer. Er ist Amerikaner, und er ist mein Sohn, Vittorio."
„In den vergangenen Monaten bin ich dir gegenüber nachsichtig gewesen und habe dir Zeit mit ihm allein gegeben. Jetzt bin ich an der Reihe."
„Nein! Du kannst ihn mir nicht nehmen." Jill schwankte am Rand der Klippe. Ihr war durchaus bewusst, dass der Regen die Erde aufweichte und sie in dem Matsch keinen Halt finden würde. Aber sie würde niemals zu Vittorio gehen. Niemals würde sie vor ihm kapitulieren. Rückwärts ins Leere zu stürzen wäre besser, als ihm